lalaker
Freizeitschrauber(in)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Danksagung
Verpackung und Lieferumfang
Kabelausstattung
Technische Spezifikationen und innerer Aufbau
Testsysteme und Test
Lautstärke
Bewertung und Fazit
Einleitung und Danksagung
Herzlichen Dank an die PCGH-Redaktion und Corsair, dass sie mir die Gelegenheit geboten haben, am Lesertest des Corsair AX 760 teilzunehmen. Es war etwas unangenehm, dass ich das Netzteil am gleichen Tag bekam, als die neue PCGH-Ausgabe im Postkasten lag, aber der Test-Zeitraum war völlig ausreichend. Das Netzteil ist seit Ende 2012 auf dem Markt und im Hign-End Segment positioniert. Mit hoher Effizienz, stabiler Leistung und voller Modularität will es gegen die Konkurrenz punkten.
Verpackung und Lieferumfang
Eigentlich dachte ich, der Unboxing-Teil wird recht kurz geraten, doch stellte sich heraus, dass man es beinahe mit Zwiebel schälen vergleichen kann, bis man die Hand direkt ans Netzteil legen kann
Die meisten Netzteile kommen mit einer voll bedruckten Kartonverpackung auf den Markt. Schon hier unterscheidet sich das Corsair AX 760 von vielen Konkurrenten. Es hat eine dünne Kartonumverpackung, die großteils in edlem schwarz gehalten ist und nicht, wie oftmals bei anderen Netzteilen, für eine ganze Modellreihe gilt, sondern nur für das AX 760 und zwar ohne dass ein Pickerl auf den genauen Typ hin weist. Auch auf die Haptik wurde hier schon Acht gegeben. Wenn man über die Umverpackung hinweg streicht, erkennt man den erhabenen Druck des Netzteil-Abbildes und der Typenbezeichnung. Hier findet man auf der Rückseite schon wichtige Informationen, wie die Kabel-Ausstattung, der Hinweis zur 7-jährigen Hersteller-Garantie und die Leistung auf den einzelnen Voltschienen, während man auf der Vorderseite neben dem Netzteil-Typ nur das Platinum Zertifikat erkennen kann.
Die eigentliche Kartonverpackung ist dann im schlichten beige mit schwarzem Corsair Logo gehalten.
Neben diversem „Zubehör“ findet man das Netzteil dann in einer zweiteiligen Hartschaumstoff-Hülle. Jetzt noch schnell den Stoffbeutel abstreifen und schon hält man das Corsair AX 760 in Händen. Aber nein, vorher muss man noch die durchsichtige Nylonhülle entfernen.
Das Netzteil kommt mit einer schlichten schwarzen Pulverbeschichtung daher und nicht etwa, wie man von einem Premium-Produkt erwarten könnte, in Klavier-Lack-Optik. Dies mag auf den ersten Blick unpassend erscheinen, aber nur solange, bis man die ersten Fingerabdrücke auf Produkten mit Klavierlack gesehen hat. Im Vergleich dazu ist die Pulverbeschichtung weitaus weniger anfällig gegenüber Abdrücken. Am Netzteilboden sind die Leistungsdaten angegeben, während die Seiten allein von der Typenbezeichung „AX 760“ dominiert werden.
Wer sich ein wenig im Netzteilmarkt auskennt, wird sofort eine starke Ähnlichkeit des Corsair AX 760 zum Seasonic 660 feststellen. Vollmodulare Netzteile findet man am Markt nicht allzu viele, und tatsächlich wird das AX 760 von Seasonic für Corsair gefertigt.
Ein gedrucktes, mehrsprachiges Handbuch gehört selbstverständlich ebenso zum Lieferumfang, wie, passend zum Erscheinungsbild des Netzteils, schwarze Kabelbinder und Schrauben, sowie ein Kaltgeräte-Kabel. Daneben gibt es noch ein Garantie-Info-Faltblatt und natürlich die Kabeltasche.
Die AX-Serie bildet die Speerspitze im Netzteilsortiment von Corsair. Doch sollte man weder ein Produkt noch einen Menschen nach der Hülle beurteilen.
Kabelausstattung
Neben dem Netzteil findet man noch jede Menge Kabeln in der Verpackung. Durch die vollmodulare Technik noch ein paar mehr als bei vergleichbaren Produkten wie z.B. auch dem HX 650 von Corsair, welche zumindest das ATX- und CPU-Kabel fest verdrahtet haben.
Das 20/24-polige ATX Kabel ist mit 61 cm ausreichend lang dimensioniert, um auch in größeren Towern schön verlegt werden können. Die 12V-CPU-Kabel sind in zweifacher identischer Ausführung vorhanden und mit teilbaren 4/8-poligen Steckern ausgestattet, sowie 65 cm lang.
Insgesamt sind 6 6+2-polige PCIe-Stromstecker, verteilt auf 4 Kabel vorhanden. Jeweils zwei Kabel sind dabei mit einem einzelnen 6+2 poligen Stecker oder mit derer zwei ausgestattet. Der erste bzw. einzige Abgriff erfolgt nach 60 cm, der zweite nach 75 cm. All diese Kabel können gleichzeitig am Netzteil genutzt werden. Sie sind allesamt mit einer schwarzen, Netz-Ummantelung ausgestattet. Nirgends ist auch nur ein kleiner Farbtupfer zu sehen. Ideal für Leute mit einem schwarzen Gehäuse-Innenraum.
Kabelübersicht:
Die Peripherie-Kabeln für SATA und Molex müssen ohne Ummantelung auskommen, aber auch hier ist alles in schwarz gehalten, weil die einzelnen Drähte nicht farbcodiert, sondern passend zum Rest schwarz isoliert sind.
3 SATA-Kabel mit jeweils 4 Abgriffen stellen Anschlüsse von 40 cm bis 85 cm zur Verfügung, allerdings nicht am selben Kabel.
Die beiden Molex-Kabel bieten ebenfalls 4 Anschlüsse von 45 bis 75 cm. 2 Floppy-Adapter-Kabel mit 10 cm Länge stellen jeweils einen Floppy-Anschluss zur Verfügung.
Kombinierte SATA/Molex-Kabel sind leider nicht im Lieferumfang vorhanden.
Immer noch fordern viele Lüftersteuerungen, manche TV-Karten oder Frontpanels einen Molex-Strom-Anschluss. Hier muss man dann den kompletten Molex-Strang verlegen, oder sich einen entsprechenden Adapter kaufen.
Technische Spezifikationen und innerer Aufbau
Die Gesamtleistung beträgt 760 Watt. Corsair hat sich für eine Single-Rail-Lösung entschieden. Die starke +12V-Schiene ermöglicht es, beinahe den gesamten Leistungsbereich einzig über diese Schiene zu beziehen, die bei modernen PCs immer wichtiger wird, während die +3,3V und +5V Leistung weiter an Bedeutung verliert.
Interessanterweise findet man weder auf der Verpackung, noch im Manual einen Hinweis zur Haswell-Kompatibiliät des Netzteils. Auf der Hersteller-Homepage ist die Kompatibilität des AX 760 jedoch nachzulesen und ein Kurztest bei einem Freund bestätigt dies.
Der verbaute 120 mm Lüfter Sun Ace 120 stammt von Sanyo Denki, mit der Modellbezeichnung 9S1212F404. Er ist mit einem doppelten Kugellager ausgestattet, was für die Langlebigkeit von Vorteil sein sollte. Dieses Modell wurde auch schon bei früheren Modellen von Corsair/Seasonic genutzt.
Das von von Seasonic für Corsair gefertigte Netzteil nutzt eine Full-Bridge-Topologie und sorgt mit LLC/Resonanzwandler-Technik für die benötigte hohe Effizienz eines Platinum-Netzteils. Zwei DC-DC-Konverter erzeugen die 3,3Volt und 5 Volt Spannung aus der 12 Volt-„Leitung“. Diese sind ebenso wie die Kabel-Anschlussbuchsen an der Tochterplatine angebracht. Wie von einem Netzteil dieser Kategorie nicht anders zu erwarten war, wurden hochwertige Komponenten verbaut. Die Kondensatoren sind bis 105°C spezifiziert und primärseitig kommen zwei von Nippon-Chemicon (420V, 330uF) zum Einsatz. Sekundärseitig wurden viele Polymer-Kondensatoren und Nippon-Chemicon Elkos verbaut. Beim dunklen Platinen-Material findet Epoxidharz Anwendung.
Testsysteme und Test
Als Vergleichssysteme für das Corsair AX 760 (80 Plus Platinum) dient einerseits mein Gaming-System, welches mit einem OCZ ModxStream Pro 600 (80-Plus Zertifizierung) ausgestattet ist, andererseits mein Office-PC, in dem ein Enermax Liberty 400 (keine 80 Plus Zertifizierung) seit Jahren seinen Dienst verrichtet.
Während beim Vergleich mit dem Gaming-System der Verbrauch und die Stabilität der einzelnen Voltschienen in diversen Szenarios getestet werden, muss das AX 760 beim Vergleich mit dem Office-PC zeigen, wie effizient es bei einem „100-Watt-System“ arbeiten kann.
Um Verbrauchsschwankungen durch unterschiedliche Lüfterdrehzahlen zu verhindern, wurde die Lüftersteuerung für den CPU-Lüfter und die Gehäuse-Lüfter im Bios deaktiviert. Im Gaming-System wurde die Grafikkartenbelüftung im Treiber auf einem passenden Wert fixiert.
Die verschiedenen Verbrauchszustände wurden ausschließlich mit Software herbeigeführt, die frei erhältlich ist.
Der Idle-Status ist wohl selbsterklärend. Etwas anspruchvoller ist schon die Vollbildwiedergabe eines Youtube-Videos in HD. Ich habe mich in dem Fall, für den „World War Z“-HD-Trailer entschieden. Was man im Diagramm als „CPU-Last“ ablesen kann, ist der Prime 95 Torture Test.
Am nächsten an den Realitätsverbrauch eines Gaming PCs kommt der Alien vs. Predator Benchmark (kurz AvP) in Full-HD mit 4xMSAA und 16AF. Die „Königsdisziplin“ beim Belastungstest ist der kombinierte Lastbetrieb mit Furmark und Prime 95, im Diagramm als „CPU+GPU-Last“ bezeichnet.
Das Ausmaß des Effizienz-Gewinns im Vergleich zum Enermax Liberty hat mich doch überrascht. Selbst mit wenig Last konnte der Verbrauch deutlich reduziert werden. So sehr, dass ich den Tests mehrmals überprüfen musste.
Beim Gaming-System hätte ich mir doch eine höhere Effizienz-Steigerung gegenüber dem OCZ ModXStream 600 (80Plus) Modell erwartet. Doch scheinbar ist mein altes Netzteil gar nicht so schlecht gewesen. Je höher die Last, desto deutlicher kann sich das Corsair AX 760 absetzen.
Die 12V-Schiene zeigt sich beim AX 760 als sehr stabil und fällt auch unter Volllast nicht unter die 12 Volt-Marke. Das Vergleichsnetzteil von OCZ zeigt eine deutlich breitere Schwankungsbreite und durchbricht die 12V-Linie im schlimmsten Fall nach unten.
Insgesamt konnte die Effizienz des AX 760 sehr überzeugen, auch wenn der „Vorteil“ gegenüber einem 80Plus-Netzteil geringer war, als erwartet.
Lautstärke
Im Hybrid-Modus zeigte sich das Netzteil beim Office-System von seiner besten Seite. Wie nicht anders zu erwarten war, sprang der Lüfter auch unter Prime95 nicht an, was bei einem Verbrauch von unter 100 Watt nicht verwunderlich ist. Bei Betrieb im Normal-Modus, also mit aktivem Lüfter bleibt dieser hier stets sehr leise und kann nur wahrgenommen werden, wenn man sein Ohr direkt an das Netzteil hält. Im geschlossenen System ist es bei dieser Last nicht wahrnehmbar.
Beim Gaming-System musste dann der Hybrid-Modus beweisen, was er kann. Tatsächlich startete der Lüfter erst beim Volllast-Test mit Prime95 und Furmark. Dann aber gleich deutlich hörbar. Nach kurzer Zeit wird die Drehzahl aber wieder reduziert und man kann das Netzteil unter dieser Last noch als leise bezeichnen. Allerdings wird die Drehzahl in diesem Modus öfter angepasst und sie ist insgesamt lauter als die „normale“ Variante mit Aktiv-Kühlung. Im normalen Gaming-Alltag, wenn die Last geringer ist und das Netzteil passiv seine Arbeit verrichten kann, wäre dies dennoch die bessere Nutzungsweise.
Bewertung und Fazit
Das Corsair AX 760 leistet sich eigentlich keine nennenswerten Schwächen. Leistung und Effizienz liegen auf sehr hohem Niveau, und die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Auch die Lautstärke kann zumindest bis rund 80% Last voll überzeugen. Einzig der Preis könnte potenzielle Käufer abschrecken, aber High-End hat schon immer etwas mehr gekostet.
Pro:
Contra:
Ich würde dem Corsair AX 760 insgesamt 9 von 10 möglichen Punkten geben. Für das subjektiv sehr gelungene Erscheinungsbild gibt es von mir den „Great Design Award“
Fazit
Mit dem AX 760 liefert Corsair ein hochwertiges Netzteil ab. Sowohl Optik als auch Haptik wissen zu gefallen. Mit den Kabellängen hat Corsair schon vor vielen anderen Mitbewerbern auf die „neuen“ Gehäuse mit der Netzteilposition unten reagiert und ermöglicht dadurch ein schönes Verlegen im Idealfall je nach Gehäuse hinter dem Mainboard-Tray. Das Netzteil kann ich allen Bereichen überzeugen und die (minimale) Kritik bewegt sich auf hohem Niveau.
Wer das nötige Kleingeld besitzt, bekommt mit dem AX 760 ein hochwertiges Netzteil ohne „echte“ Schwächen, mit dem man auch Multi-GPU- und/oder Multi-CPU-Systeme stabil betreiben kann.
Einleitung und Danksagung
Verpackung und Lieferumfang
Kabelausstattung
Technische Spezifikationen und innerer Aufbau
Testsysteme und Test
Lautstärke
Bewertung und Fazit
Einleitung und Danksagung
Herzlichen Dank an die PCGH-Redaktion und Corsair, dass sie mir die Gelegenheit geboten haben, am Lesertest des Corsair AX 760 teilzunehmen. Es war etwas unangenehm, dass ich das Netzteil am gleichen Tag bekam, als die neue PCGH-Ausgabe im Postkasten lag, aber der Test-Zeitraum war völlig ausreichend. Das Netzteil ist seit Ende 2012 auf dem Markt und im Hign-End Segment positioniert. Mit hoher Effizienz, stabiler Leistung und voller Modularität will es gegen die Konkurrenz punkten.
Verpackung und Lieferumfang
Eigentlich dachte ich, der Unboxing-Teil wird recht kurz geraten, doch stellte sich heraus, dass man es beinahe mit Zwiebel schälen vergleichen kann, bis man die Hand direkt ans Netzteil legen kann
Die meisten Netzteile kommen mit einer voll bedruckten Kartonverpackung auf den Markt. Schon hier unterscheidet sich das Corsair AX 760 von vielen Konkurrenten. Es hat eine dünne Kartonumverpackung, die großteils in edlem schwarz gehalten ist und nicht, wie oftmals bei anderen Netzteilen, für eine ganze Modellreihe gilt, sondern nur für das AX 760 und zwar ohne dass ein Pickerl auf den genauen Typ hin weist. Auch auf die Haptik wurde hier schon Acht gegeben. Wenn man über die Umverpackung hinweg streicht, erkennt man den erhabenen Druck des Netzteil-Abbildes und der Typenbezeichnung. Hier findet man auf der Rückseite schon wichtige Informationen, wie die Kabel-Ausstattung, der Hinweis zur 7-jährigen Hersteller-Garantie und die Leistung auf den einzelnen Voltschienen, während man auf der Vorderseite neben dem Netzteil-Typ nur das Platinum Zertifikat erkennen kann.
Die eigentliche Kartonverpackung ist dann im schlichten beige mit schwarzem Corsair Logo gehalten.
Neben diversem „Zubehör“ findet man das Netzteil dann in einer zweiteiligen Hartschaumstoff-Hülle. Jetzt noch schnell den Stoffbeutel abstreifen und schon hält man das Corsair AX 760 in Händen. Aber nein, vorher muss man noch die durchsichtige Nylonhülle entfernen.
Das Netzteil kommt mit einer schlichten schwarzen Pulverbeschichtung daher und nicht etwa, wie man von einem Premium-Produkt erwarten könnte, in Klavier-Lack-Optik. Dies mag auf den ersten Blick unpassend erscheinen, aber nur solange, bis man die ersten Fingerabdrücke auf Produkten mit Klavierlack gesehen hat. Im Vergleich dazu ist die Pulverbeschichtung weitaus weniger anfällig gegenüber Abdrücken. Am Netzteilboden sind die Leistungsdaten angegeben, während die Seiten allein von der Typenbezeichung „AX 760“ dominiert werden.
Wer sich ein wenig im Netzteilmarkt auskennt, wird sofort eine starke Ähnlichkeit des Corsair AX 760 zum Seasonic 660 feststellen. Vollmodulare Netzteile findet man am Markt nicht allzu viele, und tatsächlich wird das AX 760 von Seasonic für Corsair gefertigt.
Ein gedrucktes, mehrsprachiges Handbuch gehört selbstverständlich ebenso zum Lieferumfang, wie, passend zum Erscheinungsbild des Netzteils, schwarze Kabelbinder und Schrauben, sowie ein Kaltgeräte-Kabel. Daneben gibt es noch ein Garantie-Info-Faltblatt und natürlich die Kabeltasche.
Die AX-Serie bildet die Speerspitze im Netzteilsortiment von Corsair. Doch sollte man weder ein Produkt noch einen Menschen nach der Hülle beurteilen.
Kabelausstattung
Neben dem Netzteil findet man noch jede Menge Kabeln in der Verpackung. Durch die vollmodulare Technik noch ein paar mehr als bei vergleichbaren Produkten wie z.B. auch dem HX 650 von Corsair, welche zumindest das ATX- und CPU-Kabel fest verdrahtet haben.
Das 20/24-polige ATX Kabel ist mit 61 cm ausreichend lang dimensioniert, um auch in größeren Towern schön verlegt werden können. Die 12V-CPU-Kabel sind in zweifacher identischer Ausführung vorhanden und mit teilbaren 4/8-poligen Steckern ausgestattet, sowie 65 cm lang.
Insgesamt sind 6 6+2-polige PCIe-Stromstecker, verteilt auf 4 Kabel vorhanden. Jeweils zwei Kabel sind dabei mit einem einzelnen 6+2 poligen Stecker oder mit derer zwei ausgestattet. Der erste bzw. einzige Abgriff erfolgt nach 60 cm, der zweite nach 75 cm. All diese Kabel können gleichzeitig am Netzteil genutzt werden. Sie sind allesamt mit einer schwarzen, Netz-Ummantelung ausgestattet. Nirgends ist auch nur ein kleiner Farbtupfer zu sehen. Ideal für Leute mit einem schwarzen Gehäuse-Innenraum.
Kabelübersicht:
Die Peripherie-Kabeln für SATA und Molex müssen ohne Ummantelung auskommen, aber auch hier ist alles in schwarz gehalten, weil die einzelnen Drähte nicht farbcodiert, sondern passend zum Rest schwarz isoliert sind.
3 SATA-Kabel mit jeweils 4 Abgriffen stellen Anschlüsse von 40 cm bis 85 cm zur Verfügung, allerdings nicht am selben Kabel.
Die beiden Molex-Kabel bieten ebenfalls 4 Anschlüsse von 45 bis 75 cm. 2 Floppy-Adapter-Kabel mit 10 cm Länge stellen jeweils einen Floppy-Anschluss zur Verfügung.
Kombinierte SATA/Molex-Kabel sind leider nicht im Lieferumfang vorhanden.
Immer noch fordern viele Lüftersteuerungen, manche TV-Karten oder Frontpanels einen Molex-Strom-Anschluss. Hier muss man dann den kompletten Molex-Strang verlegen, oder sich einen entsprechenden Adapter kaufen.
Technische Spezifikationen und innerer Aufbau
Die Gesamtleistung beträgt 760 Watt. Corsair hat sich für eine Single-Rail-Lösung entschieden. Die starke +12V-Schiene ermöglicht es, beinahe den gesamten Leistungsbereich einzig über diese Schiene zu beziehen, die bei modernen PCs immer wichtiger wird, während die +3,3V und +5V Leistung weiter an Bedeutung verliert.
Interessanterweise findet man weder auf der Verpackung, noch im Manual einen Hinweis zur Haswell-Kompatibiliät des Netzteils. Auf der Hersteller-Homepage ist die Kompatibilität des AX 760 jedoch nachzulesen und ein Kurztest bei einem Freund bestätigt dies.
Der verbaute 120 mm Lüfter Sun Ace 120 stammt von Sanyo Denki, mit der Modellbezeichnung 9S1212F404. Er ist mit einem doppelten Kugellager ausgestattet, was für die Langlebigkeit von Vorteil sein sollte. Dieses Modell wurde auch schon bei früheren Modellen von Corsair/Seasonic genutzt.
Das von von Seasonic für Corsair gefertigte Netzteil nutzt eine Full-Bridge-Topologie und sorgt mit LLC/Resonanzwandler-Technik für die benötigte hohe Effizienz eines Platinum-Netzteils. Zwei DC-DC-Konverter erzeugen die 3,3Volt und 5 Volt Spannung aus der 12 Volt-„Leitung“. Diese sind ebenso wie die Kabel-Anschlussbuchsen an der Tochterplatine angebracht. Wie von einem Netzteil dieser Kategorie nicht anders zu erwarten war, wurden hochwertige Komponenten verbaut. Die Kondensatoren sind bis 105°C spezifiziert und primärseitig kommen zwei von Nippon-Chemicon (420V, 330uF) zum Einsatz. Sekundärseitig wurden viele Polymer-Kondensatoren und Nippon-Chemicon Elkos verbaut. Beim dunklen Platinen-Material findet Epoxidharz Anwendung.
Testsysteme und Test
Als Vergleichssysteme für das Corsair AX 760 (80 Plus Platinum) dient einerseits mein Gaming-System, welches mit einem OCZ ModxStream Pro 600 (80-Plus Zertifizierung) ausgestattet ist, andererseits mein Office-PC, in dem ein Enermax Liberty 400 (keine 80 Plus Zertifizierung) seit Jahren seinen Dienst verrichtet.
Während beim Vergleich mit dem Gaming-System der Verbrauch und die Stabilität der einzelnen Voltschienen in diversen Szenarios getestet werden, muss das AX 760 beim Vergleich mit dem Office-PC zeigen, wie effizient es bei einem „100-Watt-System“ arbeiten kann.
Um Verbrauchsschwankungen durch unterschiedliche Lüfterdrehzahlen zu verhindern, wurde die Lüftersteuerung für den CPU-Lüfter und die Gehäuse-Lüfter im Bios deaktiviert. Im Gaming-System wurde die Grafikkartenbelüftung im Treiber auf einem passenden Wert fixiert.
Die verschiedenen Verbrauchszustände wurden ausschließlich mit Software herbeigeführt, die frei erhältlich ist.
Der Idle-Status ist wohl selbsterklärend. Etwas anspruchvoller ist schon die Vollbildwiedergabe eines Youtube-Videos in HD. Ich habe mich in dem Fall, für den „World War Z“-HD-Trailer entschieden. Was man im Diagramm als „CPU-Last“ ablesen kann, ist der Prime 95 Torture Test.
Am nächsten an den Realitätsverbrauch eines Gaming PCs kommt der Alien vs. Predator Benchmark (kurz AvP) in Full-HD mit 4xMSAA und 16AF. Die „Königsdisziplin“ beim Belastungstest ist der kombinierte Lastbetrieb mit Furmark und Prime 95, im Diagramm als „CPU+GPU-Last“ bezeichnet.
Das Ausmaß des Effizienz-Gewinns im Vergleich zum Enermax Liberty hat mich doch überrascht. Selbst mit wenig Last konnte der Verbrauch deutlich reduziert werden. So sehr, dass ich den Tests mehrmals überprüfen musste.
Beim Gaming-System hätte ich mir doch eine höhere Effizienz-Steigerung gegenüber dem OCZ ModXStream 600 (80Plus) Modell erwartet. Doch scheinbar ist mein altes Netzteil gar nicht so schlecht gewesen. Je höher die Last, desto deutlicher kann sich das Corsair AX 760 absetzen.
Die 12V-Schiene zeigt sich beim AX 760 als sehr stabil und fällt auch unter Volllast nicht unter die 12 Volt-Marke. Das Vergleichsnetzteil von OCZ zeigt eine deutlich breitere Schwankungsbreite und durchbricht die 12V-Linie im schlimmsten Fall nach unten.
Insgesamt konnte die Effizienz des AX 760 sehr überzeugen, auch wenn der „Vorteil“ gegenüber einem 80Plus-Netzteil geringer war, als erwartet.
Lautstärke
Im Hybrid-Modus zeigte sich das Netzteil beim Office-System von seiner besten Seite. Wie nicht anders zu erwarten war, sprang der Lüfter auch unter Prime95 nicht an, was bei einem Verbrauch von unter 100 Watt nicht verwunderlich ist. Bei Betrieb im Normal-Modus, also mit aktivem Lüfter bleibt dieser hier stets sehr leise und kann nur wahrgenommen werden, wenn man sein Ohr direkt an das Netzteil hält. Im geschlossenen System ist es bei dieser Last nicht wahrnehmbar.
Beim Gaming-System musste dann der Hybrid-Modus beweisen, was er kann. Tatsächlich startete der Lüfter erst beim Volllast-Test mit Prime95 und Furmark. Dann aber gleich deutlich hörbar. Nach kurzer Zeit wird die Drehzahl aber wieder reduziert und man kann das Netzteil unter dieser Last noch als leise bezeichnen. Allerdings wird die Drehzahl in diesem Modus öfter angepasst und sie ist insgesamt lauter als die „normale“ Variante mit Aktiv-Kühlung. Im normalen Gaming-Alltag, wenn die Last geringer ist und das Netzteil passiv seine Arbeit verrichten kann, wäre dies dennoch die bessere Nutzungsweise.
Bewertung und Fazit
Das Corsair AX 760 leistet sich eigentlich keine nennenswerten Schwächen. Leistung und Effizienz liegen auf sehr hohem Niveau, und die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Auch die Lautstärke kann zumindest bis rund 80% Last voll überzeugen. Einzig der Preis könnte potenzielle Käufer abschrecken, aber High-End hat schon immer etwas mehr gekostet.
Pro:
- 7 Jahre Hersteller-Garantie
- Hohe Effizienz mit Platinum Zertifizierung
- Vollmodular mit langen Kabeln
- Semi-passiver Betrieb möglich
- Großteils sehr leise oder gar lautlos
- All-Black Design
Contra:
- Preis
- Kein Mixed-Kabel (SATA und Molex an einem Strang)
- Lüftergitter ist NICHT „plan“ verbaut
Ich würde dem Corsair AX 760 insgesamt 9 von 10 möglichen Punkten geben. Für das subjektiv sehr gelungene Erscheinungsbild gibt es von mir den „Great Design Award“
Fazit
Mit dem AX 760 liefert Corsair ein hochwertiges Netzteil ab. Sowohl Optik als auch Haptik wissen zu gefallen. Mit den Kabellängen hat Corsair schon vor vielen anderen Mitbewerbern auf die „neuen“ Gehäuse mit der Netzteilposition unten reagiert und ermöglicht dadurch ein schönes Verlegen im Idealfall je nach Gehäuse hinter dem Mainboard-Tray. Das Netzteil kann ich allen Bereichen überzeugen und die (minimale) Kritik bewegt sich auf hohem Niveau.
Wer das nötige Kleingeld besitzt, bekommt mit dem AX 760 ein hochwertiges Netzteil ohne „echte“ Schwächen, mit dem man auch Multi-GPU- und/oder Multi-CPU-Systeme stabil betreiben kann.
Zuletzt bearbeitet: