Ist ein Hardware-basierstes RAID sicherer als ein von Windows verwaltetes ?

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Gast1725095402

Guest
Hi Leute,
da ich neulich ein Problem mit einem SATA Controller und dem übergeifendem SSD Stripset hatte, welches nicht mehr erkannt wurde von hier auf jetzt, würde ich gerne fragen, ob es sicherer ist, wenn man einen SATA Controller mit integriertem RAID hat anstatt eines über die Computerverwaltung zu erstellen. Bei letzterem besteht ja noch die Gefahr, daß wenn Windows irgendwo einen Datenfehler auf der Systempartition hat, daß dann evtl. das Stripeset nicht mehr als solches erkannt wird. Wobei ich bis heute nicht ganz sicher bin, woran es letztlich gelegen hat. Aber ist es grundsätzlich sicherer, wenn die RAID Konfiguration eher im Controller gespeichert wird als in Windows ? Diese Controller kosten ja auch mehr als welche ohne RAID. Habt ihr da Erfahrungswerte ?
 
RAID 0 = Stripeset: da gibt es keine Redundanz
Speziell für Windows: https://recoverit.wondershare.de/computer-tips/what-is-raid-0.html
RAID1... - da hat man Redundanz, d.h. ein Datenträger/ eine Partition darf ausfallen, ohne dass die Datenintegrität gefährdet ist.
Raid Controller- basiert auf Laufwerken (HDD/ SSD). Dem ist das OS egal. Das OS muss die entsprechenden Treiber mitbringen, oder man muss die selber installieren.
Vorteil: Bootfähig
Bei korrekter Installation muss man sich um nichts weiter kümmern und erhält Status/ Fehlermeldungen im Managementsystem oder/ und als Mail.
Aktuelle Versionen sind auch SSD tauglich (Geschwindigkeit, TRIM/ SMART)
Nachteil: Bei Controllerdefekt muss der Ersatz das alte Raidformat lesen/ importieren können.
Erhöht den Energiebedarf des Systems permanent um 10...50 W .

Die Windows Konfigurationen basieren auf Partitionen.
Wenn irgendein Gerät die Partition lesen kann, dann kann das OS das auch nutzen (soweit unterstützt).
alt:
Die Windows Stripesets der Clientversionen sind Raid0 Installationen (ohne Redundanz) und daher eher nicht zu empfehlen.
Die Windows Mirrorsets entsprechen RAID1 Installationen (Spiegelung)
neu: Storage Spaces
kann man mit oder ohne Redundanz oder dynamisch einrichten.
Für beide
Vorteil: kein extra Controller nötig
Nachteil: nicht bootfähig, abhängig von der OS Funktionalität

Anmerkung
Die Raidfunktionalität der Mainboard/ Chipsatz -basierten Controller leidet vorrangig unter der Einschränkung, dass bei MB Defekt das Ersatzgerät/ der Ersatzcontroller das vorhandene RAID Format lesen/ importieren können muss.
Des Weiteren ist die Performance speziell bei höheren RAID (5,6) Konfigurationen nicht berauschend.
Für den Systemstart im RAID1 werden diese Möglichkeiten allerdings öfter genutzt.
 
Sicherer in Hinblick auf "robuster"?
In speziellen Fällen "ja", im allgemeinen aber "nein".
Hardware-Raid ist heute sogar im Server-Bereich (abseits der Boot/OS-Disks) oft nicht mehr der Standard bzw. wird oft nicht mal mehr unterstützt.

Seit einigen Jahren hast du mit einem Raid-Controller auch keine Geschwindigkeitsvorteile mehr. Heutige Hardware hat genug Reserven um die "Raid- Berechnungen" nebenbei mit zu machen. Bzw. haben heutige CPUs die nötigen "Beschleuniger" bereits integriert (für Kryptografie und ähnliches).

Von der Verwaltung her hast du sogar viele Vorteile. Du kannst die Platten in jeden anderen Windows Rechner stecken, und das Array mit zwei Klicks online nehmen.

Die Platten werden ja als Raid-Member markiert. Alle Infos dazu liegen auf den Platten selber. Wenn das Windows an sich kaputt ist oder die Systemplatte ausfällt, etc. stört das die Intigrität des Arrays nicht!

Bei einem Hardware-Raid muss der neue PC natürlich auch einen Raid-Controller haben und der Import einer Foreign Configurations kann sehr lange dauern. Vor allem, wenn der Hersteller des Controllers gewechselt wird oder mehrere Hardware-Generationen übersprungen werden.

Außerdem kann das OS bei einem Software-Raid noch immer direkt mit den Platten kommunizieren. Also z.B. SMART-Werte auslesen und failure prediction nutzen. Bei einem Hardware-Raid muss das alles der Controller erledigen und das dem OS irgendwie mitteilen. Das ist dann ggf. aber nicht mehr Transparent bis in die Anwendung. Aus diesem Grund nutzen heute eigentlich alle NAS und Storage-Systeme nur noch Software-Raid.
 
Kann man das denn mit alten NAS realisieren, die einen eignen Controller haben?
Wie meinst du das genau?

Ein "Home"-NAS wie ein Synology oder QNap? Da bist du natürlich immer auf das OS angewiesen. Im Normalfall haben die keinen Hardware-Raid-Controller und machen von Haus aus auch nur ein Software-Raid.

Ansonsten kommt es auf den Controller an.
Oftmals kann man die zwischen IR-Mode (Integrated Raid = Hardware-Raid) und IT-Mode (Initiator Target = einfacher HBA, also stumpfes durchschleifen der Platten) umschalten oder eine entsprechende Firmware flashen.

Dann kann man mit einem OS, das Software-Raid unterstützt, ein Array anlegen.
Also Windows mit Storage Spaces oder Linux mit Mdadm, bzw. einem Filesystem wie ZFS, Btrfs oder Bcachefs das von sich aus Raid unterstützt.
 
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