Nach der ganzen Kontroverse finde ich es immer wieder amüsant, wie einfach die Welt von Harry Potter eigentlich gestrickt ist. Das wurde im Vortrag
Einführung ins magische Strafrecht der Harry-Potter-Welt von Anne Schneider auf unterhaltsame Weise ziemlich deutlich.
Ich wage sogar zu sagen, dass die Bücher eigentlich sogar ziemlich schlecht sind. Sie erzählen eine wahrhaft magische Geschichte, aber sie steckt voller Plotholes, weil irgendetwas eingeführt wird und dann später gar keine Relevanz mehr hat. Das gesamte Punktesystem um den Hauspokal wurde quasi komplett über den Haufen geworfen. Diverse Zaubertränke wie das Wahrheitsserum von Snape hätte das diktatorische Ministerium für Zaubern sicher mal gut einsetzen können.
Naja und im vierten Teil wurden einige Ereignisse auch irgendwie heruntergespielt bzw wirkten wirklich bescheiden gelöst. Erinnert sich irgendwer an die Partnerin für den Ball von Harry? Für einen doch recht bedeutsamen Moment wurde ein Charakter eingesetzt, über den es nach 7 Büchern kaum etwas zu sagen gibt. Wow!
Das Problem mit Rowling und der Welt von Harry Potter sind die eingearbeiteten Stereotypen. Das kann man auch in zahlreichen
Artikeln ergooglen. Manche mehr bestürzt andere hingegen sachlich.
Warum ist es trotzdem erfolgreich? Weil es viele faszinierende und wahrlich fantastische Elemente hat. Ein sprechender Hut, der Schüler nach ihrem Wesen in Häuser einteilt, viele magische Wesen wie Hauselfen mit einer tragischen Hintergrundgeschichte die der Sklaverei ähnelt, oder die Peitschende Weide. Ein einziges Ministerium, das quasi der Arbeitgeber für Zauberer ist und eigentlich für alles zuständig ist. Super einfach, wenn es nur ein Amt gibt, das gleichzeitig die Gewaltenteilung in sich vereint. Das macht Roleplay und Fanfiction viel einfacher, weil deutlich weniger geistige Kapazität für geordnete Vorgänge aufbringen muss sondern einfach etwas vorschlägt und dann wird es umgesetzt.
Ja, kein Wunder, dass man an so einer löchrigen, einfach gestrickten Welt festhält. Man braucht Harry Potter nicht. Man kann auch so neue Figuren durch Hogwarts oder gar die anderen Schulen schicken und gegen das Böse kämpfen lassen. Irgendetwas ist doch immer.
Und Rowling... die verdient sich weiterhin dumm und dämlich an ihren Tantiemen. Das ist jetzt so und dazu wird es auch sobald keine magische Alternative geben, die alles richtig macht. Wenn man sich anschaut, wie kompliziert so solche Fantasieuniversen von Dune, Mittelerde, Star Wars, Star Trek usw. eigentlich sind, kann man auch verstehen, wieso sie so faszinierend sind. Da ist Harry Potter ein eher leichte Kost zum Einstieg.
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Das ist einfach zu beantworten: Nein.
Auf LGBTQIA+ zugeschnittener Content füllt die Kassen nicht in einem zufriedenstellenden Ausmaß:
Paul Feig's reboot opened to $46 million in North America over the July 15-17 weekend.
www.hollywoodreporter.com
Fair. Gefühlt ist es eine doch eher kleine Menge Menschen, die aber richtig Lärm machen. Das Universum mit Pronomen, Gendern und allen neuen Facetten sich selbst zu definieren und stolz auf sich zu sein, kann schon wieder eine ganz eigene Welt formen. Es Irgendwo klingelt es dunkel bei mir, dass es schon Serien gab, die sich in Analogien versucht hatten und ganz gut angekommen sind, aber sonst auch nur in der medialen Flut untergegangen sind.
Aufgezwungene Wokeness wird jeden Film zerstören. Wie ich bereits geschrieben habe, würden viele Aspekte der Harry Potter Welt nicht mehr funktionieren oder komplizierter werden.
Wer schon mal einen Blick in diese Safespaces und Communities geworfen hat, dürfte auch merken, dass es Widersprüche, verschiedene Meinungen, Auslegungen und Interpretationen sowie Abstumpfungen gibt. Mein Favorit: TERF (Trans Exclusionary Radical Feminist). Heute der Begriff für jeden der Transfeindlich ist. Dass "Racidical Feminist" und überhaupt erst mal "Radical" wird dabei in den meisten Fällen gar nicht erfüllt.
Geld gewinnt, wobei Hardcore Queers auch gerne noch antikapitalistisch eingestellt sind. Wenn große Konzerne sich etwas zu eigen machen, wie jeden Juni die Regenbogenflagge, ist es auch schon wieder kapitalistische was-weiß-ich-Waschung für den Profit. In diesem Sinne: