Blog Hardware - HP MicroServer

docdent

Freizeitschrauber(in)
Mein selbstgestrickter alter Home-Server platzt schon länger aus allen Nähten. Da der Tower trotz Standard-ATX-Abmessungen gerade mal 3 Festplatten fasst, stand neben neuen Festplatten auch ein neues Gehäuse auf der Wunschliste. Als ich durch Zufall über den HP-Proliant-Microserver stolperte, habe ich mich sofort in dieses kleine Ding "verliebt" ;). Die inneren Werte:

  • Mainboard mit AMD RS785E/SB820M Chipsatz, RAID 0+1
  • AMD Athlon II NEO N36L mit 2 x 1,3 GHz und 2 x 1 MB Cache, 12 W TDP
  • 1 GByte DDR3-ECC(!)-RAM, ein weiterer Steckplatz frei
  • GBit-LAN mit Aktivitäts-LED auf Vorder- und Rückseite
  • 1 x PCI-Express-x16 und 1 x PCI-Express-x1 Steckplatz (LowProfile)
  • Platz für 4 SATA2-Festplatten mit hot-plugging-fähigen Einbaurahmen
  • 1 250GB 7200/min Seagate-Baracuda-Festplatte
  • Platz für ein 5,25" optisches Laufwerk (SATA)
  • 150W-Netzteil mit (selten laufendem) 4cm-Lüfter
  • 2 USB-2.0-Anschlüsse, 1 eSATA- und VGA-Anschluss auf der Rückseite
  • 4 USB-2.0-Anschlüsse auf der Vorderseite
  • 12cm Lüfter, sonst nur passive Kühler für CPU und Chipsatz
Für gute 220€ auf Amzon-Marketplace stand dieses süße Teil einen Tag später auf meinem Schreibtisch (Den 2. habe ich 2 Wochen später für 159€ bei Reichelt gekauft - aktueller Preisvergleich). Welch ein Unterschied zur Gehäuse-Billigklasse, an der ich mir schon so oft die Hände aufgeschnitten habe oder deren Konstrukteur ich beim Zusammenbau verflucht hatte.

Server.jpg Rückseite.jpg Klappe.jpg Schlüssel.jpg
Vorder- und Rückseite. Die Schlüssel für die Klappe hängen in der Tüte. Die Innenseite der Klappe enthält Torx-Schraubendreher und Schrauben für die Laufwerke!

offen.jpg SATA.jpg Motherboard.jpg
Der Schlüssel öffnet die Frontklappe und ermöglicht Zugriff auf Festplatten und Motherboard, Diese kann mit den 2 blauen Rändelschrauben gelöst werden. Nach Abziehen der Stecker (etwas hakelig: der 4fach-SATA-Stecker), kann das Motherboard auf dem Schlitten herausgezogen werden.

Schraube.jpg Lüfter.jpg Vollausstattung.jpg Festplatte.jpg
Die Rändelschraube öffnet die obere Abdeckung. Ein 12cm-Lüfter auf der Rückseite. Mein Vollausbau: 4 WD-Caviar-Green-Platten plus die mitgelieferte Seagate-Barracuda (hier noch im Wechselrahmen), die ich statt des optischen Laufwerks als Systemplatte via 3,5-auf-5,25-Adapter oben eingebaut habe.

Selten hat der Zusammenbau eines PCs so viel Spaß gemacht, wie mit diesem durchdachten Gehäuse. Nur die Stromversorgung für die nachträglich eingebaute USB-3.0-Karte war etwas fummelig. Ansonsten hat das Gerät meine Erwartungen voll erfüllt. Allein Hardware-RAID-5 habe ich vielleicht etwas vermisst.

Diskussionsfähig ist die RAM/HD-Ausstattung. 1 GB RAM reicht Windows-Server-2008-basierte Systeme nicht aus (ich habe daher noch einen 2 bzw. 4 GB-Riegel eingebaut), bei den aktuellen Preisen wären wohl 2 GB ab Werk sinnvoller. Eine 250 GB-Platte dürfte wohl für fast alle Server zu wenig sein. Ich habe die Platte für das System verwendet und an Stelle des optischen Laufwerks montiert, so dass ich noch 4 Plätze für die Daten-Festplatten übrig hatte. Generell wäre eine Variante ohne RAM und HD wohl wünschenswert.

Die Lautstärke ist moderat und wird letztlich mehr von den Festplatten als vom Lüfter beeinflusst (einige Linux-Varianten haben allerdings Probleme mit der Lüftersteuerung). So ist die einzelne Seagate Barracuda (7200/min) in meinem Server lauter als die 4 WD-Caviar-Green (5400/min). Mein zweiter Server mit 2 Seagate Barracuda-LP ist etwas lauter als der erste - ob das eine Serienstreuung des Lüfters ist, oder an den Festplatten liegt, kann ich nicht sagen. Zu meiner Softwareausstattung folgt später noch etwas. Mein Fazit zur Hardware:

Pro
  • kompaktes, hochwertiges, durchdachtes Gehäuse
  • Geringe Leistungsaufnahme (24W Idle, 37W im Betrieb jeweils mit 2 WD-EcoGreen-HDs)
  • Für Fileserver und einfache Anwendungen ausreichende CPU-Leistung (ca. 2mal so schnell wie eine Atom-CPU)
  • PCI-Express-Steckplätze (x16 und x1)
  • USB-Anschluss auf dem Motherboard z.B. für Memory-Stick als System"platte" für FreeNAS
Contra

  • Keine Windows-XP/2003-Server(WHS V1)-Treiber (die im Netz empfohlenen Treiber liefen bei mir nicht)
  • Kein Hardware-RAID5
  • Keine AHCI für den 5. SATA-Port (optisches Laufwerk)
  • Kein S3-Standbymodus
  • Kein USB 3.0
Links
 

Anhänge

  • LEDs.jpg
    LEDs.jpg
    31,6 KB · Aufrufe: 19
Interessantes Teil - wäre auch eine Alternative bei mir für mein NAS mit FreeNAS 0.7.x, was mit zwei HDDs schon recht ausgelastet ist. Der Preis geht ja auch wirklich in Ordnung.
 
Falk;bt3854 schrieb:
Interessantes Teil - wäre auch eine Alternative bei mir für mein NAS mit FreeNAS 0.7.x, was mit zwei HDDs schon recht ausgelastet ist. Der Preis geht ja auch wirklich in Ordnung.
FreeNAS hatte ich mit meinem alten Homeserver schon versucht, leider mochte das das ACPI meines Boards nicht und so lief der Server immer mit 100% CPU-Takt und -Spannung, daher bin ich bald auf den WHS umgestiegen, und der läuft auch auf dem neuen HP Microserver.

Für FreeNAS ist interessant, dass es laut einem der von mir verlinkten Berichten auf dem HP vom MemoryStick am internen USB-Port bootet. Dadurch spart man sich eine Festplatte.
 
docdent;bt3855 schrieb:
FreeNAS hatte ich mit meinem alten Homeserver schon versucht, leider mochte das das ACPI meines Boards nicht und so lief der Server immer mit 100% CPU-Takt und -Spannung, daher bin ich bald auf den WHS umgestiegen, und der läuft auch auf dem HP.

Für FreeNAS ist interessant, dass das laut den von mir verlinkten Berichten auf dem HP vom MemoryStick am internen USB-Port bootet. Dadurch spart man sich eine Festplatte.

FreeNAS hat aber leider Probleme mit der SAMBA-Performance aus meiner Erfahrung. Von daher müsste eh etwas anderes her.
 
Falk;bt3956 schrieb:
Noch eine Frage: hast du jetzt WHS 2011 auf dem Gerät laufen? Ging das ohne Probleme?
Der WHS 2011 selbst läuft auf der Kiste perfekt - nur taugt der WHS 2011 selber halt nicht viel: Kein Driver-Extender, Keine Ordner-Duplizierung, Automatisches Backup nur auf eine Platte bis 2TB, Clientsoftware lässt sich z.T. nicht installieren - um mal die schwerwiegendsten Probleme zu nennen. Für mich ein klarer Rückschritt gegenüber dem alten WHS
 
Zurück