Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Axim

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Ich habe mir vor einem halben Jahr ein Edifier S530D gekauft. Da ich damals noch nichts davon wusste, dass man Lautsprecher erst einspielen sollte, habe ich direkt ab Anfang sehr laut Musik gehört (meist so etwa master-volume 32-40/50, woofer auf +10 und bass-boost +6dB).
Seit etwa 2 Monaten bemerke ich jedoch teilweise schon ab Lautstärke 25+ dass die Lautsprecher beginnen zu verzerren (der Sub auch ein bisschen, jedoch weniger und erst ab etwa vol 35. Das Ganze ist nicht besonders stark ausgeprägt, aber halt schon wahrnehmbar, was mich als Semi-Audiophilen doch etwas stört. Habe ich diese Störung ausgelöst, dadurch dass ich die Lautsprecher nicht eingespielt habe?
Wenn ja, lässt sich da jetzt noch was machen? Könnte sich das noch weiter verschlimmern wenn ich weiterhin so laut aufdrehe? Und last but not least, könnte ich die unter Garantie einschicken mit Kommentar "Das hat sich langsam so entwickelt, ich weiss auch nicht warum"?:ugly:

MfG,
Axim
 
AW: Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Wenn du noch Garantie hast würde ich das darüber laufen lassen, es sei den in der Bedienungsanleitung steht ganz klar das man das erste halbe Jahr nur auf halbe Lautstärke hören sollte, was ich jedoch bezweifle ;):D
 
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Das mit dem Einspielen ist sowieso eher Humbug. Zumindest kann es "ohne Einspielen" keine Soundstörungen geben.
 
Einspielen ist sicherlich kein Humbug. Der Lautsprecher an sich muss sich schließlich erst einlaufen. Ein Sportler macht sich auch erst warm. Dabei wird die Zentrierung weicher, die Sicke arbeitet sich ein und der Lack auf der Spule härtet aus. Wenn man gleich Volldampf auf die Lautsprecher gibt, haben die keine Zeit um sich einzuspielen, die Spule wird heiß und irgendwann kratzt sie dann am Luftspalt. Werden die Lautsprecher weiterhin misshandelt (und da zählt auch aufdrehen bis über die clipping Grenze hinaus dazu) wird es sicher noch schlimmer. Clipping vom Verstärker schickt ein Rechtecksignal in die Spule, was diese in Wärme umsetzt. Besser werden die Lautsprecher aber auch durch leises hören nicht mehr. Achja, ein (semi-) audiophiler Hörer dreht sicher nicht den Bassverbieger auf, der sehnt sich nach einem ausgeglichenen Frequenzgang.
 
AW: Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Ist das dein Ernst? Dein Vergleich hinkt. Denn ein Muskel (den Rest kann gerne jemand anderst aufzählen) arbeitet deutlich komplexer als eine popelige Membrane - das ist eine Gummisicke, die muss nicht warm sein (natürlich sollte sie im Bereich der Betriebstemperatur liegen) und die bewegt sich durch den Antrieb ein wenig. Toll.

Das mit dem Lack kannst du auch nicht ernst meinen - wie stellst du dir das denn bitte vor? :D Ist der in etwa nach einer Lagerzeit von mehreren Monaten nicht trocken? Dann wird er auch nicht nach 1 Stunde Betrieb trocken.

Deine Erklärung von Clipping ist auch herrlich. Das ist nur so Halbwissen aus Hifi Foren. Eine Spule wird auch bei Wechselstrom warm (jetzt komm ja nicht mit einer idealen Spule an, die hast du in keinem Lautsprecher, punkt aus).

PS: Es gibt kein Rechtecksignal. Das ist wenn dann ein abgeschnittener Sinus. Aber ein "richtiges" Rechtecksignal besteht auch nur aus sehr vielen Sinusschwingunen, aber letztendlich gibt es kein Rechtecksignal.
 
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AW: Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Diese Legende mit dem Einspielen lässt sich halt so herrlich mit Vergleichen unterstützen, die plausibel erscheinen... ;) sicherlich mind 90% der Bevölkerung haben von "Einspielen" auch noch nie was gehört - wenn es wirklich nötig wäre, würden ja massenhaft Leute sich verzweifelt melden, dass ihre Stereo/Surroundanlage komische Geräusche macht... und es würde auch in der Anleitung oder auf einem Beipackzettel bei den Boxen dabeistehen, dass man die einspielen muss - das wäre ja sonst auch total bescheuert von den Herstellern, wenn die einen nicht drauf hinweisen und ihr Produkt beim Kunden später schlechter klingt, als es klingen sollte...
 
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Mir das da das hier eingefallen:
Zuhause angekommen ließ ich die mitgebrachten Chassis erst einmal 24 Stunden "älter" werden, wobei sie mit einem Sinuston von 10 Hz und 5 Volt heftig in Bewegung gehalten wurden. Das ist nötig, um die mechanischen Teile der Treiber so geschmeidig zu machen, wie sie es nach einer "normalen" Spieldauer von 100 oder mehr Stunden freiwillig werden.
Quelle:Little Princess | Lautsprecherbau

Ich würde es einfach reklamieren, damit scheint etwas nicht zu stimmen.
 
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5V? Effektiv, Spitz-Spitze, Spitze oder was soll das für ne Angabe sein? 10Hz ist auch süß...
 
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Clipping vom Verstärker schickt ein Rechtecksignal in die Spule, was diese in Wärme umsetzt. Besser werden die Lautsprecher aber auch durch leises hören nicht mehr.
Wenn Rechtecksignale die Spule beschädigen könnten, würde dies auch bei Musik mit verzerrten Gitarren sowie bei praktisch allen Formen von modernem Electro passieren, da die Wellenformen einem Rechteck oft noch näher kommen wie Clipping durch den Verstärker (man müsste den ja schon sehr weit übersteuern damit die Wellenform nem Recheck nahekommt)
 
AW: Habe ich mein Lautsprechersystem beschädigt?

Die Rechteckform kommt nur daher, dass der Verstärker durch übersteuerung in die Sättigung gekommen ist und das Signal "abschneidet". Die Kurve läuft ja eigentlich normal weiter, kann aber nicht mehr so ausgegeben werden. Der Effekt wird oft auch gewollt eingesetzt zB durch Verzerrer.

Aber egal. Ich würde das sagen, dass du es als Garantiefall zurückschickst. Die werden dich ja benachrichtigen, wenn die meinen dass du den Fehler verursacht hast. :daumen:
 
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Das "Einspielen" gibt es wirklich, aber nur bei Breitbandlautsprechern. Selbst da ist es minimalst, aber eben messbar. Ich habe die Messung aus dem Fred in dem es getestet wurde leider nicht gespeichert und auch der Grund warum es nur bei Breitbandlautsprechern so ist entglitt meinem Gedächtnis. Das lag möglicherweis auch am günstigen Treiber. :schief: Ich betrachte das "Einspielen" also grundlegend als Quark. Sobald der Lautsprecher "auf Raumtemperatur" gebracht ist, muss er funktionieren. Minimale klangliche Änderungen nach einem halben Jahr möchte ich niemandem absprechen, ob man sie selbst hört möchte ich bezweifeln da sich das Gehirn an den Lautsprecher gewöhnt - ein bisschen Voodoo sei aber jedem vergönnt. Ich denke auch das die Lautsprecher überlastet wurden und würde sie einfach mit der Begründung "die Dinger knarzen" einschicken. :daumen:

PS.: Meine Babys wurden auch kaputt gespielt. Mich stören "Bass" Regler an Verstärkern und unsensible Nutzer. :slap:
 
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Das man Lautsprecher einspielt um Beschädigungen zu vermeiden wäre mir neu...

Fakt ist das einige Lautsprecher ab Werk etwas harsch/dünn klingen und erst nach einer gewissen Zeit die gewünschte Klangcharakteristik entwickeln. Das kann man entweder einfach so akzeptieren und von Anfang an ganz normal Musik darüber wiedergeben oder aber versuchen diese Phase durch Einspieltricks zu verkürzen.
Bei hart aufgehängten Instrumentenlautsprechern (z.B. Gitarrenverstärker) ist die Veränderung innerhalb der ersten 100 Stunden zum Teil wirklich extrem. Aber die sind auch was Konstruktion und verwendete Materialien angeht auf dem Stand von vor 50 Jahren... bei modernen HIFI-Lautsprechern, insbesondere Subwoofern, ist der Einspieleffekt dagegen wohl ziemlich gering ;)
 
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