Mit Werbung wird gewährleistet, dass die Sachen, die ihr im Internet anschaut oder liest, für euch kostenlos sind/bleiben. Aber ab einer gewissen Summe lohnt es sich nicht, die Sachen für euch kostenlos zur Verfügung zu stellen. Stellt es euch nur vor, euer Chef nutzt auch solche Adblocker und ihr arbeitet für ihn dann umsonst.
Du hast die späten 90er/frühen 2000er im Internet nicht miterlebt, in der Firmen praktisch unreguliert ihre Webseiten mit Werbung vollkleisterten, oder? Werbung, die absichtlich das Layout der Seite zerschoss, sodass man als Benutzer neuladen musste (was für den Werbetreibenden noch viel profitabler war, schließlich kann der Webseitenbesucher jetzt die Werbung zweimal ausliefern...). Werbung von windigen Anbietern, die den Besuchern Viren und andere Schadsoftware beim bloßen Besuch unterjubelten (auch viele seriöse Webseitenbetreiber waren davon betroffen). Werbung, die laute, nervige und nicht abschaltbare Soundeffekte abspielte, um ja die Konzentration zu stören. Werbung, die mit Lichtblitzen auf sich aufmerksam machte (Scheiß einfach mal auf alle Epileptiker zu der Zeit...). Werbung, die sich soviel Speicher krallte, dass sie damalige Browser regelmäßig abstürzen ließ. (Ja, der IE den damals jeder nutzte mangels Alternativen, war auch Mist, keine Frage...) Werbung, die priorisiert geladen wurde zu einer Zeit, bei dem die Internetverbindung noch minutenweise abgerechnet wurde und einfach mal 10x so groß war als der eigentliche Seiteninhalt (anders formuliert: Du musstest erst - je nach Website - zwischen 10-30 Sekunden warten bis die Werbung vollständig geladen wurde, bevor der eigentliche Seiteninhalt geladen wurde. Mit Werbeblocker war der Seiteninhalt quasi sofort geladen...).
Anders formuliert: Die Werbebranche hat sich eine Konzentration hin zu Werbeblockern und die z.T. konsequente Ablehnung von Werbung durch die Nutzer redlich verdient. Wären zu der Zeit freiwillige Programmierer nicht gewesen, die auf eigene Faust kostenlos Werbeblocker zur Verfügung gestellt hätten, wäre das Internet von Damals in einem Meer aus Werbung praktisch ersoffen. Ein Überbleibsel aus der Zeit sind noch die tausend "Fake-Download"-Buttons, die man hin und wieder auf eigentlich seriösen Websites (z.B. chip.de ) findet.
Es gibt Werbung die einem finanziert, und es gibt Werbung, die auf möglichst invasive Weise sämtliche persönlichen Daten abgreift die es abgreifen kann und auf penetranteste Weise auf sich aufmerksam macht, und zu der Zeit haben sich Werbetreibende reihenweise für Letzteres entschieden. Und auch wenn heutige Regulierungsmethoden bzgl. Werbung sowas mittlerweile einigermaßen verhindern, zeigt die Branche mMn. bis heute Versuche, die Grenzen bis zum Äußersten auszureizen, egal was ihre Nutzer davon halten...
Zum Thema: Ich für meinen Teil habe schon auf Firefox umgestellt. Das geht mittlerweile tatsächlich sehr leicht vonstatten; Lesezeichen, Favoritenleiste, Chronik etc. kann man sich bei Erststart gleich von Chrome importieren lassen. Angeblich sogar Browser-Passwörter (nutze ich aber nicht, deshalb kann ich dazu nix sagen). Momentan ist Firefox auf meinem PC auch etwas schneller als Chrome, keine Ahnung warum... Den Umstieg bereue ich bisher nicht^^.