GOG: Gekaufte Spiele können Ihnen niemals weggenommen werden

GOG ist bei mir immer der erste Shop den ich besuche bei Spielen ,leider sind trotzdem die meisten Spiele bei Steam bie mir.
Die Idee von GOG ist gut, nur scheint es das manche Publisher lieber zu Steam gehen, kann aber auch am Bekanntheitsgrad von Steam liegen
 
Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb, brauchte es eben nur einen, der das Eis brach, um eine vollkommen kundenfeindliche Maßnahme zu etablieren. Valve hat den Steam- und damit DRM-Zwang mit Half-Life 2 eingeführt, es wurde eine Runde kräftig geschäumt, und dann haben sich die Leute der Reihe nach Steam-Accounts zugelegt. Kaum hatten genug Leute einen Steam-Account, sind die anderen Publisher reihenweise zu Steam migriert, weil ihnen die Aussicht gefiel, mittels DRM den Gebrauchtspielemarkt auszutrocknen, es den Leuten noch als notwendige Maßnahme „gegen Raubkopien“ zu verkaufen, und obendrein mehr vom Umsatz zu behalten, weil Valve deutlich weniger vom Umsatz behält als der Einzelhandel und die daran hängende Vertriebskette kosten. Heute hat fast jeder PC-Gamer einen Steam-Account und die wenigsten hinterfragen das noch, geschweige denn dass sie die Firma, die uns das eingebrockt hat, kritisieren – die Entschlossenheit, mit der Valve von vielen PC-Gamern verehrt und verteidigt wird, wird in dem Ausmaß höchstens von jener der Nintendo-Fans übertroffen.

Ein Großteil der Gamer™ hat nach meiner Beobachtung eine starke Tendenz dazu, sich – man verzeihe mir die Wortwahl – wie Junkies zu verhalten, die alles Mögliche zu opfern bereit sind, wenn sie nur am Ende das Produkt bekommen, egal wie sehr es auch wehtun mag, körperlich, psychisch und finanziell. Deswegen funktionieren Gamer-Boykotte auch nie. Die Leute haben Steam nicht boykottiert, sie haben uPlay nicht boykottiert, sie haben Origin nicht boykottiert, den Launcher von (Firma XY einfügen) nicht, und auch bei Epic haben am Ende weit weniger „das eine Jahr abgewartet“ als ursprünglich großspurig angekündigt. Auch Spiele, die unverschämte Geschäftsmodelle etablieren oder grundsätzlich als unfertige MVPs erscheinen (weil man sie ja nachträglich patchen kann), werden nicht boykottiert – so konnten sich der Reihe nach Day-One-DLC, Season-Pässe, Mikrotransaktionen in Vollpreisspielen, Lootboxen (die in Kombination mit Mikrotransaktionen illegales Glücksspiel darstellen, das unter dem Radar der Behörden stattfindet) und Battle-Pässe etablieren; ebenso die schreckliche Angewohnheit, Spiele als unfertige, fehlerhafte MVPs zu veröffentlichen, die man nachträglich patcht, bis nicht alle, aber genug Fehler raus und somit nicht alle, aber genug Kunden zufrieden (oder besser gesagt: still) sind.

Egal, womit wir gegängelt werden sollen, am Ende ist es einem Großteil immer wichtiger, Spiel XY, über das alle reden und wo man mitreden will, zu haben und zu spielen, und das am besten sofort. Und damit wissen die Firmen ganz genau, dass sie die Daumenschrauben nur langsam genug anziehen müssen, um kundenfeindliche Maßnahmen zu etablieren und zu etwas zu machen, was von immer mehr Leuten als Selbstverständlichkeit hingenommen wird. Nur selten haben sie mal zu sehr auf die Tube gedrückt und mussten für den Augenblick zurückrudern, so ging es Microsoft mit der Xbox One, die genau das, was Steam auf dem PC etabliert hat – Gebrauchtspielsperre, Account- und Onlinezwang – im Konsolenbereich einführen wollte; oder EA mit seinem „Star Wars: BF II“-Lootbox-Desaster, das aber auch bislang nicht dazu geführt hat, dass Mikrotransaktionen und Lootboxen verschwunden sind.

Bei Epic war es allerdings auch dadurch bedingt, dass der Launcher gegenüber Steam überhaupt keinen Mehrwert bot, sondern im Gegenteil sträflich unterentwickelt war, und eben durch das Gefühl, „betrogen“ worden zu sein, weil Publisher sich quasi in letzter Minute – oft nachdem das Spiel schon auf Steam angekündigt worden war – von Epic kaufen ließen. Und Epic war auch die erste Firma, die für ihren Launcher Exklusivtitel von Drittherstellern zusammenkaufte – Ubisoft, EA & Co. hatten die Exklusivität in ihren Launchern bislang auf hauseigene Titel beschränkt, und auch Valve, obgleich bei ihnen ein Großteil der PC-Titel de facto Steam-exklusiv ist (weil man nicht die Möglichkeit hat, die Spiele ohne Steam zu kaufen), hat dafür nie bei anderen Herstellern angeklopft und ihnen Koffer voller Geld geboten. Mussten sie auch gar nicht, denn wie oben beschrieben, haben das DRM-System, die im Vergleich zum Einzelhandel höheren Gewinnmargen und die wachsende Reichweite völlig gereicht, damit die Publisher bereitwillig zu ihnen gekommen sind.

Hier müsste CDPR einfach für GOG eine vergleichbare Klausel einführen, die Valve in den Steam-Nutzungsbestimmungen hat, dass die Kunden der Plattform gegenüber anderen Plattformen nicht benachteiligt werden dürfen, was die Versorgung mit Patches angeht.

Der Steam-Workshop ist der einzige potentielle Grund für mich, ein Spiel, das auf beiden Plattformen verfügbar ist, dennoch auf Steam zu kaufen, so zum Beispiel bei „A Hat in Time“ geschehen.

Genau so argumentiert die Industrie: „Wenn wir ohne DRM verkaufen, wird es sofort raubkopiert.“ Dass in Wirklichkeit Raubkopierer sich nie haben von DRM beeindrucken lassen und einzig die ehrlichen Kunden dadurch gegängelt werden, ist auch der Industrie wohlbekannt, aber es taugt halt nach wie vor als Ausrede, die allgemein hingenommen wird. DRM ist das Antivirenprogramm – also Schlangenöl – der Contentmafia: Funktioniert nicht, schafft aber neue Probleme, kostet Geld (darum wird Denuvo meist nur für begrenzte Zeit für ein Spiel lizenziert) und Energie und senkt die Performance. Die DRM-Freiheit will ich nicht, um das Spiel illegal zu verbreiten, sondern damit mir das gekaufte Produkt wirklich gehört und nie wieder von irgendeiner Firma weggenommen werden kann, weil irgendeine Lizenz ausgelaufen ist, die Plattform dichtgemacht wird, die mangelnde Qualität eines Remasters kaschiert werden soll (Hallo, Rockstar!) oder der Inhalt nicht mehr „politisch korrekt“ ist; und damit ich keine Malware im Hintergrund laufen lassen muss, die Ressourcen frisst, womöglich noch meinen PC ausspäht (machen sowohl Denuvo als auch der Epic-Launcher) und ein potentielles weiteres Einfallstor für weitere Malware darstellt.

Es wurde schon mehrfach geschrieben: Der GOG-Galaxy-Launcher ist zum Spielen selbst komplett optional, die Spiele lassen sich auch ohne Launcher runterladen, installieren und spielen.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil von GOG für Indie-Entwickler ist, dass GOG nach wie vor zumindest ein gewisses Maß an Qualitätskontrolle vornimmt. Valve dagegen hat diese bei Steam vor Jahren mit dem Aus von Greenlight weggespart, was dazu führt, dass man als Indie-Entwickler auf Steam schlechtere Karten hat und viele kleinen Perlen in einem Haufen Müll (nicht im Sinne von „interessiert mich nicht“, sondern im Sinne von „grauenhaft schlecht zusammengeschusterte Asset-Flips“) untergehen, wodurch man auch als Kunde von ihnen kaum was mitbekommt.
Die Frage ist, was wäre die Alternative. Bevor es Steam gab hat jedes Spiel einen eigenen Kopierschutz genutzt, welche teilweise weitaus schlimmer als Steam waren. Angefangen von 5 Installationen und dann betteln beim Kundendienst bis Probleme auf neueren Betriebssystemen. Dann kommt dazu, dass die DVDs bei leichten Macken nicht mehr funktionieren wenn man Pech hat, ergo Neukauf oder hoffen, dass ein Bekannter dasselbe Spiel hat. Steam war mMn rein aus komfortablen Gründen ein sehr großer Schritt. Heute möchte ich es nicht mehr missen jederzeit meine Spiele überall downloaden zu können, ohne Angst zu haben, dass die DVD nicht funktioniert, ich den Key nicht mehr lesen kann oder mir der Kopierschutz einen Strich durch die Rechnung macht. Rein theoretisch müssten Entwickler auch nicht den Steam DRM nutzen. Es gibt einige Spiele die man ähnlich wie bei GOG ohne Steam starten kann.
Sicher, nicht alles ist besser. Finde es auch absolut nervig, dass man trotz Steam noch Denuvo etc. drüberbügelt oder den 2K Launcher, Rockstar Launcher, Origin etc.
Und ja, DRM ist keine große Hürde, aber ich denke doch eine wichtige. Denn wenn kein Spiel einen Kopierschutz hätte, dann könnte man die Spiele fröhlich untereinander rumreichen, was gerade bei neuen Spielen fatal wäre.
Nichtsdestotrotz darf der Kopierschutz natürlich nicht den zahlenden Kunden einschränken bzw. gängeln.
 
GoG ist wunderbar, ich weiß gar nich warum so viele rumnölen.
Ich habe bisher keine Problem mit der Pflege von Spielen. Laufen halt-Fertig,
Ein Zwei kleine Fehler interessieren doch einen Normal denkenden Menschen nicht.
alles auf der Welt hat grobe fehler Fehler selbst unser Weltweiterkalender passt astronomisch nicht. Den mögen fast alle. ^^


Mich stören viel stärker und auch extrem diese ständigen Updates endweder vom Nervigen Launcher bei dem man sich vorm Spielen des eigentlich bezahlten Titels die Nutzung jedesmal per Anmeldung freibitten muss.

Noch schlimmer sind die Updates der Spiele selbst, manchmal benutze ich Launcher (hab nur Uplay u. Steam), oder Spiele Wochen bis Monate lang nicht. Also steht quasi immer eine Update an. Ohne das ich das will, oder brauche.

Ich denke mir ja, wenn etwas zufriedenstellend läuft, wozu um himmelswillen etwas dran ändern.
 
Die Frage ist, was wäre die Alternative. Bevor es Steam gab hat jedes Spiel einen eigenen Kopierschutz genutzt, welche teilweise weitaus schlimmer als Steam waren. Angefangen von 5 Installationen und dann betteln beim Kundendienst bis Probleme auf neueren Betriebssystemen. Dann kommt dazu, dass die DVDs bei leichten Macken nicht mehr funktionieren wenn man Pech hat, ergo Neukauf oder hoffen, dass ein Bekannter dasselbe Spiel hat. Steam war mMn rein aus komfortablen Gründen ein sehr großer Schritt. Heute möchte ich es nicht mehr missen jederzeit meine Spiele überall downloaden zu können, ohne Angst zu haben, dass die DVD nicht funktioniert, ich den Key nicht mehr lesen kann oder mir der Kopierschutz einen Strich durch die Rechnung macht.
All das geht auch ohne DRM, GOG ist der Beweis. Du solltest hier nicht Digitalvertrieb und DRM durcheinanderbringen, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, wie du selbst bereits geschildert hast – DRM gab es in verschiendenen Formen schon vor Steam. Die Vorzüge, welche der Digitalvertrieb mit sich bringt, sind nicht zu leugnen und ich will sie ganz bestimmt nicht mehr missen. Die DVD konnte dir kaputtgehen, aber ebenso kann der digitale Anbieter pleitegehen (zugegeben, bei Valve relativ unwahrscheinlich) oder muss/will den Inhalt aus irgendeinem anderen Grund, den ich bereits aufgezählt habe, offline nehmen. Dass für diejenigen, welche die Spiele schon gekauft haben, diese bisher in der Regel zum Download verfügbar blieben, war schlichte Kulanz vonseiten des Händlers, einen Anspruch darauf hatten die Käufer nie. Mehr noch, mit DRM kann das Produkt, was man gekauft hat, nachträglich aus der Ferne unbrauchbar gemacht werden, teilweise haben die Games schon ab Werk ein Verfallsdatum – durch Onlinezwang auch bei Einzelspieler-Games und Server, die irgendwann abgeschaltet werden. Backups sind auch nur eingeschränkt möglich, du kannst zwar bei Steam von installierten Spielen Sicherungsdateien anlegen, aus welchen sich später wieder ohne Download das Spiel installieren lässt, bist aber nach wie vor an Steam gebunden, und die Funktion musste Valve erst einmal bei Steam einbauen. Liefere ein DRM-freies Installationspaket aus und du hast als Anbieter das Problem nicht, da das Paket wie jede beliebige Datei vom User kopiert und gesichert werden kann.
Rein theoretisch müssten Entwickler auch nicht den Steam DRM nutzen. Es gibt einige Spiele die man ähnlich wie bei GOG ohne Steam starten kann.
Das ist richtig, aber was einmal da ist, wird auch genutzt. Nicht umsonst werden selbst Einzelhandelsversionen heute standardmäßig mit Steam-Zwang ausgeliefert, ohne dass das aus technischer Sicht notwendig wäre. Die Publisher gehen zu Steam, weil es mit wenig Aufwand DRM bietet und eine große Userbasis hat, die das bei Valve – und nur bei Valve – nicht mehr hinterfragt. Hin und wieder kommt noch der Workshop als gewünschtes Feature hinzu, aber auch der wäre kein Muss, einen Mod-Manager für entsprechende Games kann man auch selbst ausliefern.
Und ja, DRM ist keine große Hürde, aber ich denke doch eine wichtige. Denn wenn kein Spiel einen Kopierschutz hätte, dann könnte man die Spiele fröhlich untereinander rumreichen, was gerade bei neuen Spielen fatal wäre.
Wenn es so wäre, wäre The Witcher 3 ein finanzieller Flop geworden, da es von vornherein DRM-frei auf GOG verfügbar war, genauso wie jedes andere neue Spiel, das über GOG vertrieben wird. Welch Überraschung: GOGs DRM-Freiheit hat bisher weder CDPR, noch die Publisher in die Pleite getrieben. Stellt sich raus: Die Leute sind sehr wohl bereit, für ein gutes Produkt auch Geld auf den Tisch zu legen, da findet kein weit verbreitetes, vertragswidriges Sharing statt wie bei Netflix-Accounts. Die Annahme, dass bei DRM-Freiheit bloß einer das Spiel kauft und alle anderen das Spiel dann von ihm beziehen, ist genauso eine Milchmädchenrechnung wie das uralte Märchen der Industrie, dass jeder, der sich das Produkt illegal lädt, es ehrlich gekauft hätte, wäre die Raubkopie nicht möglich gewesen.

Außerdem kann man bei einem Händler wie GOG sicher sein, dass man das Produkt auch tatsächlich und vor allem ohne untergeschmuggelte Malware erhält, bei Raubkopien, die man sich von dubiosen .ru-Seiten zieht, kann man das nicht. Gibt natürlich immer ein paar Ausnahmen, welche die .ru-Seiten vorziehen, denen sie nicht vertrauen können und von denen sie aus Erfahrung wissen, dass sie unsicher sind, die installieren sich dann eben ein Antivirus, um ihr Gewissen zu beruhigen. Radikale Idee: Wie wäre es damit, sich das DRM-Schlangenöl zu sparen und die Leute stattdessen darüber aufzuklären, dass die Antiviren, die sie zum Schutz vor der Malware dubioser Tauschportale nutzen, Schlangenöl sind, um sie damit zum ehrlichen Kauf beim verifizierten Händler zu bewegen? Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Nichtsdestotrotz darf der Kopierschutz natürlich nicht den zahlenden Kunden einschränken bzw. gängeln.
Tut er aber, und zwar grundsätzlich und prinzipbedingt, während diejenigen, welche die Industrie vorgibt, damit erwischen zu wollen, den Schutz immer umgehen. Aus meiner rationalen Sicht ist damit alles gesagt. Funktioniert nicht und verursacht noch Folgeprobleme? Braucht man nicht, will man nicht. Gabe Newell hatte schon den richtigen Riecher, das Problem der Raubkopien löst man, indem man den Leuten ein Produkt legal und zu Konditionen anbietet, welche jede Raubkopie unattraktiv machen. Geradezu ironisch, dass ausgerechnet er und seine Firma DRM mittels Account-, Launcher- und Onlinezwang salonfähig gemacht haben.
 
Ich denke mir ja, wenn etwas zufriedenstellend läuft, wozu um himmelswillen etwas dran ändern.
Die naheliegenden Gründe sind das Hinzufügen neuer Sprachen sowie die Lauffähigkeit unter neuen Betriebssystemversionen. GOG macht so was ja nicht zum Selbstzweck. Sei umgekehrt lieber um jedes Spiel auf GOG froh, dessen Patchstand nicht dem von Steam hinterherhinkt!
Egal, womit wir gegängelt werden sollen, am Ende ist es einem Großteil immer wichtiger, Spiel XY, über das alle reden und wo man mitreden will, zu haben und zu spielen, und das am besten sofort. Und damit wissen die Firmen ganz genau, dass sie die Daumenschrauben nur langsam genug anziehen müssen, um kundenfeindliche Maßnahmen zu etablieren und zu etwas zu machen, was von immer mehr Leuten als Selbstverständlichkeit hingenommen wird.
Das ist aber auch ein genereller kultureller Wandel, weg vom Besitztum und Sammeln, hin zu reinem Nutzen, den ich auch gar nicht übermäßig negativ und teils sogar positiv bewerten würde.

Nimm mal Musik: In den 70ern hat man jede Vinyl-LP, in den 90ern jede CD gehegt und gepflegt, gesammelt und teils wie einen Schatz behandelt. Schon aus finanziellen Gründen konnte man da in der Regel keine Riesenmengen anhäufen. Und heute? Die nachwachsenden Generationen U20 nutzen mit Freude Spotify und lassen alles andere links liegen. Die wollen nicht nicht besitzen; die wollen nicht sammeln, und deren Bindung an Musik ist generell eine ganz andere. Ich sehe darin auch absolut nichts Schlechtes. Für Ältere ist das halt oft gewöhnungsbedürftig, vielleicht auch weil sie darin eine Entwertung "ihrer" Musik sehen, aber so ist das nun mal.

Bei Spielen ist es ähnlich. Kein Nachwachsender pflegt heutzutage noch eine Sammlung von Spieleboxen daheim oder muss das Gefühl haben, ein Spiel zu "besitzen". Deswegen ist DRM auch egal. Man hat - analog zu Spotify - einfach sein PS5-Abo oder seine Steambibliothek und gut ist. All das ist nicht besser oder schlechter als die Art, wie Ältere Musik oder Spiele konsumiert haben oder noch konsumieren; es ist einfach nur anders.
 
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Das ist aber auch ein genereller kultureller Wandel, weg vom Besitztum und Sammeln, hin zu reinem Nutzen, den ich auch gar nicht übermäßig negativ und teils sogar positiv bewerten würde.

Nimm mal Musik: In den 70ern hat man jede Vinyl-LP, in den 90ern jede CD gehegt und gepflegt, gesammelt und teils wie einen Schatz behandelt. Schon aus finanziellen Gründen konnte man da in der Regel keine Riesenmengen anhäufen. Und heute? Die nachwachsenden Generationen U20 nutzen mit Freude Spotify und lassen alles andere links liegen. Die wollen nicht nicht besitzen; die wollen nicht sammeln, und deren Bindung an Musik ist generell eine ganz andere. Ich sehe darin auch absolut nichts Schlechtes. Für Ältere ist das halt oft gewöhnungsbedürftig, vielleicht auch weil sie darin eine Entwertung "ihrer" Musik sehen, aber so ist das nun mal.

Bei Spielen ist es ähnlich. Kein Nachwachsender pflegt heutzutage noch eine Sammlung von Spieleboxen daheim oder muss das Gefühl haben, ein Spiel zu "besitzen". Deswegen ist DRM auch egal. Man hat - analog zu Spotify - einfach sein PS5-Abo oder seine Steambibliothek und gut ist. All das ist nicht besser oder schlechter als die Art, wie Ältere Musik oder Spiele konsumiert haben oder noch konsumieren; es ist einfach nur anders.
Bei PC-Spielern ist das vielleicht so, im Konsolenbereich wird nach meiner Einschätzung nach wie vor mehr physisch gesammelt. Dass PC-Spieler generell nicht mehr sammeln, würde ich so auch nicht sagen. Ich beobachte eher, wie viele User in praktisch jedem Steam-Sale zuschlagen und viel mehr Spiele zusammenkaufen, als sie tatsächlich spielen können, und ein großer Teil verkümmert dann in der Steam-Bibliothek, ohne jemals auch nur installiert, geschweige denn an- oder gar durchgespielt zu werden. Wenn ich boshaft sein wollte, könnte ich sagen, dass diese „andere Bindung“ darin besteht, dass die Produkte im Vergleich zu früher stärker als Wegwerfware angesehen werden – kostet im Sale ja praktisch nichts, und wenn es einem die ersten zwei Stunden nicht gefällt (drunter gehe ich netterweise mal nicht, und zwei Stunden sind ja die Grenze für einen Umtausch), wird es halt nicht weiter angesehen, wenn das Spiel nicht gerade in aller Munde ist. Könnte mir ja egal sein, wenn es sich nicht auf das Design neuer Spiele auswirkte, was es allerdings tut, und das nicht unbedingt positiv.

Ich will dieses Prinzip, weniger zu besitzen, nicht grundsätzlich schlechtreden, mein Problem ist nur, dass mir nicht die Wahl gelassen wird, ob ich das mitmachen will oder nicht. Ich habe immer seltener die Wahl, große Filme und Serien, die im Streaming erscheinen, auf Blu-ray zu kaufen, weil sie ja dem Zweck dienen, Abonnements zu verkaufen. Und bei PC-Spielen habe ich nur relativ selten die Wahl, ob ich ein bestimmtes Spiel mit den Bequemlichkeiten von Steam oder lieber der DRM-Freiheit von GOG kaufen will. Wesentlich öfter wird hier vonseiten der Publisher nach dem „Friss oder stirb“-Prinzip agiert.

Spiele-Abonnements wie der Xbox Game Pass sind die konsequente Weiterentwicklung dieses Trends, weniger zu besitzen und nur noch zu „leihen“. Im ersten Augenblick klingt es ja gut, für relativ überschaubare Kosten eine schier endlose Auswahl an Spielen zu bekommen. Ich sehe das allerdings aus zwei Gründen kritisch: Erstens – das ist eher ein persönlicher Grund – befürchte ich, dass da früher oder später ein gewisser „Netflix-Effekt“ eintritt: Man zappt sich ewig durch den Katalog, was man denn heute mal wählen könnte, dann ist die Pizza kalt und am Ende des Abends schaut man gar nichts. Mich persönlich überfordert das riesige Angebot jetzt schon und ich lauere eher auf jede Gelegenheit, meine To-Do-Liste auszudünnen. Insofern sehe ich jeden Mist, den diese und jene Firma baut, auch positiv, weil sie es mir damit erleichtern, ihr Produkt von der Liste zu streichen.
Die wesentlich größere Gefahr sehe ich allerdings darin, dass, wenn man den Firmen eine derart umfassende Kontrolle über ihre Produkte einräumt, man ihnen damit ermöglicht, ihre Werke nach Belieben nachträglich zu verändern, zu zensieren und zu entfernen, sei es, weil es „von oben“ angeordnet wird wird oder sie sich selbst von irgendwas „reinwaschen“ wollen. Für Letzteres gab es erst ein prominentes Beispiel, als Rockstar die Originalfassungen der ersten GTA-Teile offline genommen hat, um die unverschämt mangelhafte Qualität seiner „Definitive Edition“ zu vertuschen und den Leuten die Alternative zu nehmen.

Davon abgesehen gibt es schon jetzt viele Perlen, die nicht mehr vertrieben werden und welche nur noch über die verbreiteten Privatkopien oder ROMs zugänglich sind, weil die Rechteinhaber kein Interesse daran haben, sie weiter bzw. wieder offiziell zu verkaufen, was sie allerdings nicht davon abhält, ihr Geld in einem ganzem Netzwerk an Abmahnanwälten zu versenken, um wenigstens gegen die ROMs im Internet vorzugehen. Nicht weil durch die ROMs ihre finanziellen Interessen beeinträchtigt würden (die gibt es mangels eigenem Vertrieb nicht), sondern aus Prinzip, weil sie es können und so eine Abmahnung auch Geld bringt. Wenn wir uns gefallen lassen, dass alles mit DRM versehen wird oder gar nur noch als Stream erhältlich ist, geben wir diesen Konzernen die Möglichkeit, Kunstwerke de facto komplett aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden zu lassen, und das ist eine Macht, die m.E. niemand haben sollte – nicht nur, weil Personen wie ein gewisser Herr P. oder Mister X. davon träumen, sondern auch, weil die generellen Verluste für die Kultur immens wären.

Um mit etwas Simplerem abzuschließen: Bei DRM gefällt mir auch nicht, dass ich einen vollen Kaufpreis für ein Produkt zahle, welches mir dann nicht wirklich gehört und theoretisch jederzeit vom Verkäufer wieder entzogen werden kann. Wer würde einen vollen Kaufpreis für ein Haus, ein Auto oder eine Grafikkarte zahlen, um dann lediglich ein eingeschränktes „Nutzungsrecht“ zu erwerben, bei dem man mit dem Objekt nur machen darf, was der Verkäufer/Hersteller einem erlaubt, und das einem vom Verkäufer jederzeit wieder entzogen werden kann? Aber ich meine, es würde ja auch niemand ein Auto kaufen, bei dem die Bremsen und das Lenkrad fehlen, mit dem Versprechen des Herstellers, dass dieser sie gemäß seiner „Roadmap“ innerhalb der nächsten zwölf Monate gaaaaanz bestimmt nachrüsten werde. Bei Videospielen geht das alles...
 
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Bei PC-Spielern ist das vielleicht so, im Konsolenbereich wird nach meiner Einschätzung nach wie vor mehr physisch gesammelt. Dass PC-Spieler generell nicht mehr sammeln, würde ich so auch nicht sagen.

Ist ja auch so nicht, es gibt genügend die noch sammeln, genauso wie es etliche gibt die sich nicht jeden Scheiß beim Sale kaufen. Spiele werden aber auch rausgehauen wie bei Mc Donalds die Burger, das hat ja heute mit richtiger Entwicklung nichts mehr zu tun. Man plant ja schon den 2 Jahresintervall ein, um nach Pünktlich Plan abzukassieren.

Dinge werden von Stange zusammengenudelt und das Spiel besteh aus den Top 5 Features der letzten Jahre. Wenn ich das Wort Crafting bei nem Spiel höre, skip ich es meistens schon. Die Spieler wollen es aber nicht anders, man gibt auch lieber 1000 Euro in nem Free 2 Play Shop aus anstatt sich nen fertiges Game für 45 Euro zu kaufen. Weil 45 Euro ist ja zu teuer und Spiele waren ja früher eh günstiger. Schön drauf reingefallen würde ich mal sagen.
 
Die Idee von GOG ist nach wie vor super, vor allem, wenn sogar die letzte Bastion des physischen Eigentums und zwangloser Nutzung, wie die Konsole, wandelt, wie Gran Turismo 7 als letztes Beispiel zeigte, wo einfach ein Großteil des Singleplayer Modus nicht funktionierte, wegen Server/Patch-Problemen und eine aktive Internetverbindung immer noch voraussetzt. Einfach unmöglich so etwas.

Und dann gibt's Leute, die sowas auch noch verteidigen und dann wundern wir uns, dass sich immer mehr solcher Praktiken in unser Hobby schleichen und wir uns mehr und mehr abhängig machen und den Konzernen diverse Melk-Methoden gerade erst ermöglichen; es wird einfach zu wenig von Presse und Spielern abgestraft.

Gerade alte Games kaufe ich gerne bei GOG, weil die von der Größe her auch so handbar sind, dass ich tatsächlich ein Backup der Installationsdatei speichern kann, ohne mir gleich alle Festplatten vollzuhauen.

Schade aber, dass die GOG-Infrastruktur von einigen Entwicklern manchmal stiefmütterlich behandelt wurden.
 
Müsste man schon genauer ausführen, wie die Antwort zu verstehen ist. ;)
Denn bis auf ein aufwändiges Verfahren, was Kommunen ggf. bei einer Städtebaulichen Veränderung einsetzen können ist da eigentlich erstmal gar nichts, was das angeht, Ausnahme ist Erbpacht vielleicht.
Aber natürlich kann man das mit Games nicht mehr vergleichen im Zeitalter der reinen digitalen Lizenzen... ich bin auch ein Sammler und fand es immer von Vorteil, zumal ich lieber offline/Singleplayer spiele.. ;)
Jeder in Deutschland der ein Haus gekauft hat :D
sorry brutal offtopic
bezieht sich auf diesen Post ;)
 
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