Ländervergleiche sind sowieso schwierig, in den USA mit seinen teilweisen weitläufigen Gebieten, in denen es auf mehreren dutzend Quadratkilometer bloß eine Ranch gibt, wäre das sicher auch nicht zumutbar. Deutschland ist dagegen aber ein eher dicht bevölkertes Land.
Um bei dem Vergleich Mobilfunk und Internetausbau zu bleiben: Wenn man Funklizenzen zentral verwaltet weil diese ja im Öffentlichen Raum genutzt werden und hier Bedingungen an die Nutzung knüpft, was spricht dagegen, das für Kabelverlegungen auch zutun? Bin da nicht informiert wie das mit den Kabeltrassen in den Straßen (oder eher daneben) aussieht, aber dieser Boden ist ja sicher auch nicht Eigentum der Betreibergesellschaft, gäbe es eine Zentrale Verwaltung, die diese Versorgungsleitungen im Auge behielte, ließe sich ja die Bedingung anfügen, dass wenn in der Innenstadt Frankfurt am Main mehr Kapazitäten geschaffen werden, es zur Bedingung gemacht würde in ländlichen Gebieten ebenso zutun.
Natürlich versteh ich, dass ein Unternehmen in erster Linie dort investiert, wo mit Rendite zu rechnen ist, die Sache ist aber, dass dies zur wesentlichen Infrastruktur geworden ist, wer keinen Zugriff auf ein ausreichend schnellen Internetzugang hat, der hat heute sowohl privat, aber auch beruflich (HomeOffice?) wesentliche Standortnachteile, was die Landflucht nur mehr befeuert. Daher würde ich dort eine Marktregulierung als teil der sozialen Marktwirtschaft akzeptieren wenn nicht sogar begrüßen.
Teilweise ist dies auch zu sehen, leider oft wieder nur Ländersache oder sogar nur auf Kommunalebene umgesetzt. Manche Marktanreizprogramme treiben dann seltsame Stilblüten zu Tage, dass manche Gemeinden in kurzer Zeit mehrere Ausbaustufen in wenigen Jahren bekommt (dafür andere jahrzenhte lang garnicht) oder der Ausbau dann am Straßenzug xy plötzlich endet, weil nur bestimmte Straßen zum Kerngebiet gehören und andere nicht.