Charlie Harper
PCGH-Community-Veteran(in)
Gesetzliche Verpflichtung für Breitbandversorgung vorerst gekippt - FDP blockiert Verhandlungen
Einen schönen guten Abend Leute,
Wie einige von euch sicher wissen, plant die Bundesregierung die Versorgung mit einem Breitbandinternetanschluss als Grundrecht per Gesetz festzuschreiben. Nun habe Ich dazu auf heise und Computerbase.de eine Nachricht gelesen und komme nicht umhin, euch daran teilhaben zu lassen.
Es ist ja bereits bekannt, dass vor allem in Großstädten die Versorgung mit Breitbandinternet sehr gut ist. Dagegen sieht es in eher ländlichen Gebieten sehr schlecht aus, was die Versorgung mit Breitbandinternet anbelangt. Oftmals sind ISDN oder DSL-Light das höchste der Gefühle. Darunter leiden nicht nur die Menschen die in diesen Gebieten leben, sondern in zunehmendem Maße auch die dort ansässige Wirtschaft.
Daher wollen CDU/CSU und die Grünen unabhängig voneinander Gesetzesentwürfe vorbringen, die einen Rechtsanspruch auf einen Breitbandinternetanschluss zum Grundrecht machen sollen. Erreicht werden soll dies durch die Aufnahme in den Grundversorgungskatalog zu dem unter Anderem auch die Versorgung mit Wasser, Strom oder dem Telefonanschluss gehören.
Nun scheinen die Verhandlungen innerhalb der Regierungskoalition aber gescheitert zu sein. Schuld daran ist die FDP, die sich wehement gegen eine gesetzliche Vorgabe zum Ausbau des Breitbandinternets wehrt. Die FDP setzt wenig überraschend eher auf den freien Willen der Telekomunikations-Wirtschaft, zum Ausbau des Breitbandinternets.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) begrüßte das Scheitern der Verhandlungen mit der Begründung, dass kleinere, lokale Unternehmen keine hohen Summen in den Ausbau des Breitbandinternets investieren könnten, ohne dabei wirtschaftliche Kriterien außer acht zu lassen. Sprich: Für kleinere Unternehmen könnte eine gesetzliche Verpflichtung zum Ausbau des Breitbandinternets zum wirtschaftlichen Ruin führen, da sie die dadurch entstehenden hohen Kosten nicht alleine stemmen könnten.
Das scheitern der Verhandlungen dürfte für die unterversorgten Regionen dagegen eher eine schlechte Nachricht sein. Zwar könnten die erst kürzlich vergebenen LTE-Frequenzen für Abhilfe schaffen, da damit zuerst weiße Flecken auf der Breitbandinternet-Karte Deutschlands ausgefüllt werden sollen. Allerdings dürfte dies für viele Verbraucher aufgrund der hohen Kosten und gedrosselter Frequenzen im Vergleich zu Kabel-Internet und (V)DSL eine doch eher schlechte Alternative darstellen.
Quellen:
Verpflichtung zur Breitbandversorgung kommt vorerst nicht - 04.10.2011 - ComputerBase
BREKO - Pressemitteilungen des BREKO 2011
04.10.11 - Verpflichtung zur Breitband-Versorgung "ist vom Tisch" | c't
Persönliche Meinung zum Thema:
Ich denke dass ein Anspruch auf die Versorgung mit Breitbandinternet längst überfällig ist. Zwar bin Ich auf der Meinung, dass kleinere Unternehmen dadurch ins Straucheln geraten könnten, wenn sie hohe Summen für den Ausbau des Breitbandnetzes investieren müssen. Allerdings hätte der Ausbau auch auf freiwilliger Basis schon längst stärker passieren müssen. Ich denke dass es sich für die Telekommunikationsunternehmen jetzt rächen wird, dass man sich jahrelang nur auf den Ausbau in Ballungsräumen konzentriert hat. Großstadte und Ballungsgebiete sind ja tendenziell eher überversorgt mit Breitbandinternet, wogegen man in manchen Dörfern noch nicht mal einen DSL-Light-Anschluss bekommt.
Notfalls sollte der Staat kleineren Unternehmen unter die Arme greifen, falls diese durch eine gesetzliche Verpflichtung zum Ausbau ins straucheln kämen. Außerdem hielte Ich Strafzahlungen für sinnvoll, falls sich bestimmte Unternehmen nur die Rosinen herauspicken sollten, in dem sie nur in Ballungsräumen den Ausbau vorrantreiben.
Damit sollten die Unternehmen gezwungen werden, den vergleichs Weise teuren Ausbau in den ländlichen Gebieten stärker vorranzutreiben.
Offenbar ist der Ausbau auf freiwilliger Basis der falsche Weg, da Ballungsräume bevorzugt und ländliche Gebiete vernachlässigt werden (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Es kann ja nicht sein, dass man in der Großstadt für 30, 40€ VDSL 50 bekommt, man auf dem Land aber 20€ für DSL-Light oder DSL 2000 bezahlt.
Was habt ihr zu dem Thema zu sagen? Ich bin brennend an eurer Meinung interessiert! Viel Spaß beim Disskutieren.
Edit:
Hier noch ein Link zu einer Statistik über den Downstream verschiedener Länder:
http://www.tweakpc.de/news/21986/br...orea-bulgarien-und-rumaenien-vor-deutschland/
Deutschland liegt mit durchschnittlich 5,18 Mbps abgeschlagen hinter Ländern wie z.B. Bulgarien, Rumänien und Litauen.
Angesichts der Wirtschaftskraft unseres Landes ist das meiner Meinung nach eine Schande. Selbst in Finnland, wo die Bevölkerungsdichte viel geringer ist als in Deutschland, ist der Downstream im Schnitt viel höher.
Einen schönen guten Abend Leute,
Wie einige von euch sicher wissen, plant die Bundesregierung die Versorgung mit einem Breitbandinternetanschluss als Grundrecht per Gesetz festzuschreiben. Nun habe Ich dazu auf heise und Computerbase.de eine Nachricht gelesen und komme nicht umhin, euch daran teilhaben zu lassen.
Es ist ja bereits bekannt, dass vor allem in Großstädten die Versorgung mit Breitbandinternet sehr gut ist. Dagegen sieht es in eher ländlichen Gebieten sehr schlecht aus, was die Versorgung mit Breitbandinternet anbelangt. Oftmals sind ISDN oder DSL-Light das höchste der Gefühle. Darunter leiden nicht nur die Menschen die in diesen Gebieten leben, sondern in zunehmendem Maße auch die dort ansässige Wirtschaft.
Daher wollen CDU/CSU und die Grünen unabhängig voneinander Gesetzesentwürfe vorbringen, die einen Rechtsanspruch auf einen Breitbandinternetanschluss zum Grundrecht machen sollen. Erreicht werden soll dies durch die Aufnahme in den Grundversorgungskatalog zu dem unter Anderem auch die Versorgung mit Wasser, Strom oder dem Telefonanschluss gehören.
Nun scheinen die Verhandlungen innerhalb der Regierungskoalition aber gescheitert zu sein. Schuld daran ist die FDP, die sich wehement gegen eine gesetzliche Vorgabe zum Ausbau des Breitbandinternets wehrt. Die FDP setzt wenig überraschend eher auf den freien Willen der Telekomunikations-Wirtschaft, zum Ausbau des Breitbandinternets.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) begrüßte das Scheitern der Verhandlungen mit der Begründung, dass kleinere, lokale Unternehmen keine hohen Summen in den Ausbau des Breitbandinternets investieren könnten, ohne dabei wirtschaftliche Kriterien außer acht zu lassen. Sprich: Für kleinere Unternehmen könnte eine gesetzliche Verpflichtung zum Ausbau des Breitbandinternets zum wirtschaftlichen Ruin führen, da sie die dadurch entstehenden hohen Kosten nicht alleine stemmen könnten.
Das scheitern der Verhandlungen dürfte für die unterversorgten Regionen dagegen eher eine schlechte Nachricht sein. Zwar könnten die erst kürzlich vergebenen LTE-Frequenzen für Abhilfe schaffen, da damit zuerst weiße Flecken auf der Breitbandinternet-Karte Deutschlands ausgefüllt werden sollen. Allerdings dürfte dies für viele Verbraucher aufgrund der hohen Kosten und gedrosselter Frequenzen im Vergleich zu Kabel-Internet und (V)DSL eine doch eher schlechte Alternative darstellen.
Quellen:
Verpflichtung zur Breitbandversorgung kommt vorerst nicht - 04.10.2011 - ComputerBase
BREKO - Pressemitteilungen des BREKO 2011
04.10.11 - Verpflichtung zur Breitband-Versorgung "ist vom Tisch" | c't
Persönliche Meinung zum Thema:
Ich denke dass ein Anspruch auf die Versorgung mit Breitbandinternet längst überfällig ist. Zwar bin Ich auf der Meinung, dass kleinere Unternehmen dadurch ins Straucheln geraten könnten, wenn sie hohe Summen für den Ausbau des Breitbandnetzes investieren müssen. Allerdings hätte der Ausbau auch auf freiwilliger Basis schon längst stärker passieren müssen. Ich denke dass es sich für die Telekommunikationsunternehmen jetzt rächen wird, dass man sich jahrelang nur auf den Ausbau in Ballungsräumen konzentriert hat. Großstadte und Ballungsgebiete sind ja tendenziell eher überversorgt mit Breitbandinternet, wogegen man in manchen Dörfern noch nicht mal einen DSL-Light-Anschluss bekommt.
Notfalls sollte der Staat kleineren Unternehmen unter die Arme greifen, falls diese durch eine gesetzliche Verpflichtung zum Ausbau ins straucheln kämen. Außerdem hielte Ich Strafzahlungen für sinnvoll, falls sich bestimmte Unternehmen nur die Rosinen herauspicken sollten, in dem sie nur in Ballungsräumen den Ausbau vorrantreiben.
Damit sollten die Unternehmen gezwungen werden, den vergleichs Weise teuren Ausbau in den ländlichen Gebieten stärker vorranzutreiben.
Offenbar ist der Ausbau auf freiwilliger Basis der falsche Weg, da Ballungsräume bevorzugt und ländliche Gebiete vernachlässigt werden (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Es kann ja nicht sein, dass man in der Großstadt für 30, 40€ VDSL 50 bekommt, man auf dem Land aber 20€ für DSL-Light oder DSL 2000 bezahlt.
Was habt ihr zu dem Thema zu sagen? Ich bin brennend an eurer Meinung interessiert! Viel Spaß beim Disskutieren.
Edit:
Hier noch ein Link zu einer Statistik über den Downstream verschiedener Länder:
http://www.tweakpc.de/news/21986/br...orea-bulgarien-und-rumaenien-vor-deutschland/
Deutschland liegt mit durchschnittlich 5,18 Mbps abgeschlagen hinter Ländern wie z.B. Bulgarien, Rumänien und Litauen.
Angesichts der Wirtschaftskraft unseres Landes ist das meiner Meinung nach eine Schande. Selbst in Finnland, wo die Bevölkerungsdichte viel geringer ist als in Deutschland, ist der Downstream im Schnitt viel höher.
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