AW: Firefox: Werbung wird integriert - weniger Abhängigkeit von Google als Ziel
@Nuallan; dir ist aber schon klar das der FF OpenSource ist, und jeder den Quelltext einsehen kann, damit ist negatives agieren gegen Nutzer wie bei Chrome nicht möglich, dies würde sofort auffallen.
Man kann auch einfach mal Wireshark mitlaufen lassen und stellt fest, dass beide Browser mit Standardkonfiguration etwas mehr Requests senden als unbedingt nötig (bei FF ist dafür hauptsächlich der Google-basierte "Schutz" vor bösen Seiten verantwortlich - da würde mich nicht wundern, wenn da wirklich Daten aufgezeichnet werden), sich der FF aber eben schnell so konfigurieren lässt, dass er das unterbindet. Geht beim Chromium wahrscheinlich auch, hab mich da nur nie mit beschäftigt. Und trotzdem telefonieren die Dinger fleißig quer durchs gesamte Internet.
Das Problem sind auch nicht die Browser, das Problem sind
a) Die Webseiten selbst. Nicht wenige Webseiten laden Inhalte von 20-30 Domains nach, fast immer ist auch irgendwas von Google mit dabei (für JavaScript-APIs, ...) - und natürlich jede Menge Werbung. Da ist es völlig Wurst, welchen Browser man benutzt. Helfen täte da sowas wie RequestPolicy, schützt aber nicht davor, dass der Zielserver ggf. selbst Daten weitergibt.
b) Metadaten, die beim Provider, beim Zielserver und bei jeder Station dazwischen gespeichert werden können. Hallo Vorratsdatenspeicherung, übrigens.
c) Schlecht oder unverschlüsselte Verbindungen, die quasi überall abgegriffen werden können.
Da schützt kein Browser für, das ist ein generelles Problem des WWW. Und deswegen macht das inzwischen auch keinen wirklichen Spaß mehr, wenn man quasi vor jedem Klick darüber nachdenken muss, ob er jetzt bei irgendwem Interesse erwecken könnte.
Ab davon - OpenSource ist super, aber wenn jemand mit Commit-Rechten irgendeinen unsicheren Mist committet, schützt das leider auch nicht davor, dass schwere Probleme mal ein paar Jahre unentdeckt bleiben. Siehe Heartbleed oder die teilweise fast 20 Jahre alten XServer-Lücken, die ab und zu mal in Xorg gefunden werden.
Gezielte Hintertüren sind natürlich schwieriger in ein solches Programm einzupflegen, aber auch nicht unmöglich. Der Code sollte halt nicht zu offensichtlich preisgeben, was er tut.
Zum Thema... naja, wirklich aufregen kann ich mich darüber jetzt nicht. Abgesehen davon, dass ich das mit SpeedDial eh nie zu Gesicht bekommen werde - mein Gott, wie viel Zeit verbringt man auf der "New Tab"-Seite seines Browsers? Dass da normalerweise die ganzen häufig benutzten Seiten etc. drin sind, solange die Chronik nicht abstellt, ist mE nicht weniger bedenklich und personalisierte Werbung wird sowieso praktisch mit jedem Seitenaufruf irgendwo generiert, auch mit jedem anderen Browser, jetzt bekommt man sie nur häufiger zu Gesicht.
Die Frage ist nur, was Mozilla damit erreichen will - solange die Leute da nicht wie die Bekloppten drauf klicken, dürfte da doch kaum etwas an Geld zusammenkommen.