Digitale Spannungswandler, LLC

Dj Ambush

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo ihr PCler,

Wie ist das mit einer digitalen Loadline Calibration? Kann diese z.B. durch die Sprungvorhersage des Prozessors beeinflusst werden oder bin ich da komplett auf dem Woodway?

LG, Ambush
 
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Du schon wieder... :D

Die Loadline Calibration (ob digital oder nicht) ist dazu da, den Spannungsabfall, der bei Last an der CPU (absichtlich!) auftritt zu reduzieren. Das ist eine Funktion der Spannungsregulierung des Mainboards sozusagen.

Die Sprungvorhersage einer CPU ist ein internes Werkzeug zur Performancesteigerung, also ein CPU-interner Rechenprozess. Dieser hat mit der LLC rein gar nichts zu tun. ;)
 
:-) Ja, ich schon wieder.

Was die LLC bewirkt weiß ich. Mich würde interessieren was das digitale in der Sache ist. Eine Verbesserung der LLC wäre es doch wenn die Spannung genau zu dem Zeitpunkt angehoben/gesenkt wird wenn es benötigt wird und nicht erst wenn das Kind/die Spannung schon am Fallen/Steigen ist?

Die Sprungvorhersage im Prozessor macht doch im Prinzip genau (oder in etwa) das. Also sie errechnet ob demnächst viel Arbeit zu tun ist und die CPU hochtakten muss oder nicht.

Wenn man da ein paar Daten an den Energieversorger schicken würde wäre das doch vorteilhaft.

Wenn die Sprungvorhersage nicht beeinflussbar ist oder davon keine Daten erhalten werden können, ist mein Gedankenspiel natürlich hinfällig.

:huh:


Was ist das Gegenteil von analog? Anna sprach die Wahrheit!
 
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Ohoh, da wirfste was durcheinander^^

Also... dass da "digitale" LLC steht ist vor allem eines: ein Werbeausdruck. Den Spannungswandlern auf dem mainboard ist es völlig egal ob ihr Signal digital oder analog ist, sie werden garantiert viiiiel träger sein mit dem regulieren der Spannung als die CPU ihren lastzustand wechseln kann. genau aus dem Grund gibt es ja den absichtlichen Spannungsabfall unter Last ("vDroop"), um eventuelle Spannungsspitzen beim zu trägen Ausgleich der vCore abzufangen (da ist auch der Grund warum man die LLC möglichst nicht übertreiben sollte da durch das "agressivere" Ausgleichen der Spannung besagte Spitzen schärfer werden und im Extremfall die CPU beschädigen können).

Die mainboardhersteller sind schon immer bestrebt, die Spannung genau dann anzupassen wenn es von der CPU verlangt wird, das problem ist einfach dass es rein physikalisch eine Grenze gibt die man nicht überschreiten kann. man kann einfach nicht die Spannungsversorgung der CPU millionenfach pro Sekunde anpassen was ganz streng genommen bei den Taktraten im GHz-Bereich mindestens nötig wäre um auch nur alle 1000 Rechenoperationen eine einzige Anpassung vorzunehmen.
und da die leitungen ja auch noch sowas wie (Selbst-)Induktivität aufweisen ist sowas ohnehin nicht ohne Zeitverzögerung machbar oder sinnvoll - denn die Spannungsspitzen würden nur NOCH höher werden wenn man die Spannung noch schneller verändern würde.


Die Sprungvorhersage der CPU hat absolut nichts mit Spannungen oder Lasten zu tun, das ist ein rein mathematischer Vorgang. Erklärung:
Moderne CPUs tun viele Dinge gleichzeitig und Aufgaben immer in mehreren Schritten hintereinander. Beispielsweise hätte man (parallele) Aufgabe A, B und C die jeweils 50 Berechnungen erfordern. Problematisch wird es nun, wenn das Ergebnis von Berechnung Nummer 32 der Aufgabe A als Wert zur Berechnung von Schritt 8 in Aufgabe B zwingend notwendig ist oder diesen verändert.
Wenn die CPU nun normal alle Aufgaben gleichzeitig abarbeiten würde, dann hätte sie bereits alle Aufgaben bis Schritt 32 erledigt, müsste aber wegen des Ergebnisses aus A/32 wieder bei B/8 neu beginnen - und alle hier bereits gemachten Berechnungen wären unnütz gewesen.
Das vorherzusagen und die dadurch frei werdende kapazität anderweitig nutzen zu können bezeichnet man als "Sprungvorhersage". Es geht also rein darum, Berechnungen innerhalb der CPU effizienter zu organisieren und unnötige Schritte zu vermeiden, indem die CPU versucht zu "erraten", wann wo ein "Sprung" stattfinden wird.

Diese Sprungvorhersage ist entsprechend komplex und vom Nutzer weder sichtbar noch beeinflussbar.

EDIT: Meine Umschalttaste versagt langsam... man verzeihe mir die ganzen falschen Kleinschreibungen :-_-:
 
Es sei dir verziehen :-D .


OK, Sprungvorhersage hat erst mal nichts mit der Last zu tun.

Ich dachte bisher die LLC wird nur bei großen "Lastsprüngen" benötigt. Also wenn z.B. eine rechenintensive Anwendung startet und die Auslastung von 10% auf 60% steigt. Wenn der Prozessor nur zwischen idle und Explorer öffnen dümpelt, entsteht ja keine große Last und entsprechend fällt die Spannung nur gering bis gar nicht.

Digital heißt natürlich nicht direkt besser. Auf einer 4 stelligen Digital-Uhr kann ich die Zeit zwischen zwei Minuten auch nicht ablesen, auf einer analogen Kuckucksuhr u.U. schon :-D (obwohl es außer einer Sonnenuhr eigentlich keine wirklich analogen Uhren gibt).
 
Die LLC wird eigentlich gar nicht benötigt (nebenbei raten auch sowohl AMD als auch Intel von ihrer Verwendung ab) :D

Wenn die CPU von 0% auf 100% Last springt bricht zunächst die Spannung ein, die SpaWas "bemerken" das und drücken Saft nach. Wenn die CPU im Idle sagen wir mal 1,2v hat (Stromsparfunktionen außer Acht gelassen) würde sich das vielleicht auf 1,15v unter last einstellen - die 0,05v weniger sind der "vDroop".
Wird nun die Last abrupt weggenommen sind ja die SpaWas immer noch am drücken und bemerken erst etwas später, dass weniger benötigt wird.
Die Spannung wird also zunächst von den 1,15 auf 1,25 oder sowas kurzzeitig hochschnellen und sich dann wieder auf den 1,2v Idle normalisieren. Der Vorgang passiert so schnell, dass man ihn nur per Oszilloskop sehen kann.
Aus diesem grund gibts den vDroop - denn wenn auch unter Last 1,2v anliegen würde dann würde bei Lastwegnahme die Spannungsspitze schon 1,3v betragen (und damit die VID entgegen der Specs überschreiten).

Die LLC ist nun genau dafür da, diesen vDroop zu beseitigen, da die meisten (unwissenderen) Übertakter ja möglichst konstante Spannung haben wollen (also Idle 1,2v und Last 1,2v). Dazu werden die Spannungswandler eben angewiesen, diesen Ausgleich schneller, agressiver zu machen und mehr nachzudrücken sozusagen.
Die Folge ist, dass auch unter Last die Spannung gehalten werden kann (oder im Extremfall überschritten wird) - und bei lastwegnahme die entstehende Spannungsspitze für CPUs astronomische Höhen erreichen kann. Deswegen wird bei höherem OC davon abgeraten, die LLC zu verwenden - denn wenn man seine CPU mit 1,3v+100% LLC betreibt muss die CPU jedes mal wenn der Nutzer Prime95 schließt nen Spannungsstoß von 1,4-1,5v aushalten was die nicht so lustig findet auf Dauer.
 
Man könnte das Ganze jetzt sogar noch weiter vertiefen:

Das Netzteil macht ja von der anderen Seite, je nach Qualität, auch noch diverse Zicken.
So manches Netzteil schickt außer der gewünschten Gleichspannung ja auch noch diverse Wechselspannungsabfälle und andere Gemeinheiten durch die Leitung.

Ich sage immer, wenn die Basis stimmt, muss der Rest weniger Arbeit verrichten.
 
So ist es. Deswegen erreicht man im Allgemeinen auch mit hochwertigen Netzteilen leicht bessere OC Ergebnisse verglichen mit günstigen NTs.
 
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