Der Kannibalismus unter den Hardware-Händlern und die Folgen für den Kunden

Ist das jetzt ein Versuch nervige Preis-Bots auszuschließen?
Das sollte MF nicht kratzen, wo die doch eh stets bemüht sind mind. 1 ct günstiger als die Konkurrenz zu sein.
Denn was passiert, wenn die alle mal weg sind ist doch ziemlich klar.
Die sind so gut wie alle weg. Und wer noch da ist, der handelt kaum noch mit individueller Hardware. Aus Handel wurde ein Wandel hin zu Support.

Hier in Kiel ist eine Straße, da waren 4 (!) unterschiedliche Hardwareverkäufer nahezu nebeneinander. Comtech waren die größten. Von denen ist noch ein Laden da, wo man auch nicht mehr die ganz große Palette wie damals bekommt. Bei PC Hardware ist das aber auch schlicht ein irrsinniges Unterfangen. Du kannst nicht alles und jedes Produkt am Lager haben. Und weil das so ist, hast du bereits das nächste Problem: Kunde X (also wie wir) geht mit einer bestimmten Vorstellung welches Teil eingebaut werden soll in diesen Laden und bekommt es dort nicht. Das macht man einmal, vielleicht zweimal, aber beim dritten Mal ist der Kunde wieder beim Onlinehandel. Dieses Beispiel soll zeigen, dass es keine Frage des Preises ist - jedenfalls nicht, was den stationären Handel angeht.
 
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Das sollte MF nicht kratzen, wo die doch eh stets bemüht sind mind. 1 ct günstiger als die Konkurrenz zu sein.

1 Cent ist gut... aber keine Sorge, ich weiß, worauf die hinauswillst... Die Angebote der Mindfactory sind hingegen durchaus einen Blick wert:

12GB XFX Radeon RX 6750 XT Core Gaming Aktiv PCIe 4.0 x16 GDDR6 |DAMN!-Deals 299€

und jetzt schauen wir mal, wieviel ich dafür vor Ort berappen soll:

ASUS DUAL-RX6750XT-O12G (12GB,HDMI,DP,Active) 449,- €

Punkt 2: Mangelnder umd nicht zu sagen, nichtvorhandener Service.

Bspw. gefällig? Ein Netzteil, welches alles andere als günstig war, vor Ort erworben, segnete dummerweise nach 6 Monaten das Zeitliche. Das Netzteil wurde daraufhin eingeschickt, während ich in Vorkasse für einen Ersatz gehen musste, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Ein Blick in unseren Account hätte offenbart, dass wir des Öfteren dort ordern...

Beim selbigen Händler eine Grafikkarte erworben, die mit gelegentlichen Treiber Abstürzen auf sich aufmerksam machte. Eine Rückgabe wurde verweigert. Daraufhin habe ich dem Handel vor Ort den Rücken gekehrt und bin bis dato sehr gut damit gefahren. Die Grafikkarte habe ich vor Ablauf der Garantie gehörig vergewaltigt, so dass mir am Ende die Summe gutgeschrieben wurde.

Punkt 3: Benötige ich dringend einen Kleinartikel, ist auch der selten vorrätig, so dass i. d. R. zwei Fahrten anstehen. Einmal, um den Kram zu bestellen und eine weitere, um ihn in Empfang zu nehmen. Ordere ich hingegen online, wird mir das Zeugs i. d. R. umgehend versendet. Selbst die Mindfactory hat schon mehrmals am Folgetag geliefert. Selbiges gilt auch für Amazon.

Aktuell für der Misere mitverantwortlich, sofern denn überhaupt so zu nennen, sind u. a.

- gestiegene Lebensunterhaltungskosten

- Grafikkarten sowie Mainboards, die mit teils absurden Preisen aufwarten

- schwindende Nutzer, die sich anderen Gerätschaften zuwenden

- sowie, ich zitiere; Während der Corona-Pandemie sind die Verkäufe steil nach oben gegangen, da viele Freizeitaktivitäten nicht möglich waren und Zeit sowie Geld in das PC-Gaming flossen. Nun konkurriert das Spielen am Rechner oder Konsole wieder mit anderen Beschäftigungen.

Zudem sitzt angesichts der wirtschaftlichen Situation mit Preissteigerungen für Energie und Lebensmitteln das Geld für Gaming-Hardware nicht mehr so locker.

Grafikkarten: Mittelklassemodelle sind vielen Gamern zu teuer

Bei Prozessoren und Mainboards sowie teilweise auch bei Gaming-Notebooks beklagen viele Kunden ebenfalls zu hohe Preise für Produkte im Midrange-Segment.

Die Gamer, die der PC ‚verliert‘, gewinnt die Konsole fast 1:1 dazu.

usw., usf...


Quelle: PC-Gaming im Niedergang?, Wo sind all die PC-Gamer hin?

Den Niedergang an sich hat sich einzig und allein Hersteller wie Handel zuzuschreiben und sind mitnichten dem Konsumenten anzulasten. H&H hat es schlicht verpennt, entsprechend zu reagieren, in der Hoffnung, dass der Rubel weiterhin fleißig rollt, bzw. sich die holde Kundschaft dauerhaft so schamlos ausnehmen lässt. Jetzt erfolgt halt die Quittung und das zu Recht.

mit frdl. Gruß
 
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Punkt 2: Mangelnder umd nicht zu sagen, nichtvorhandener Service.

Bspw. gefällig? Ein Netzteil, welches alles andere als günstig war, vor Ort erworben, segnete dummerweise nach 6 Monaten das Zeitliche. Das Netzteil wurde daraufhin eingeschickt, während ich in Vorkasse für einen Ersatz gehen musste, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Ein Blick in unseren Account hätte offenbart, dass wir des Öfteren dort ordern...

Beim selbigen Händler eine Grafikkarte erworben, die mit gelegentlichen Treiber Abstürzen auf sich aufmerksam machte. Eine Rückgabe wurde verweigert. Daraufhin habe ich dem Handel vor Ort den Rücken gekehrt und bin bis dato sehr gut damit gefahren. Die Grafikkarte habe ich vor Ablauf der Garantie gehörig vergewaltigt, so dass mir am Ende die Summe gutgeschrieben wurde.
Dann habt ihr dort ein wirklich schlechtes PC-Geschäft.
Mit ist mal eine Grafikkarte kaputt gegangen, dann habe ich bis zur Garantieabwicklung eine Ersatzkarte bekommen.
Genauso wie mit einen Monitor welcher kaputt gegangen ist. Ersatzgerät und fertig.
Und die mußte ich auch nicht extra bezahlen.
 
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Dann habt ihr dort ein wirklich schlechtes PC-Geschäft.

Der Service hat laut eigenem Bekunden mit/seit der Übernahme stark gelitten, zumindest laut Aussage des VK's. Und im Nachhinein betrachtet hat sich das als wahrer Segen erwiesen. A: schrumpft der Zeitaufwand erheblich, weil der Bestellvorgang im Netz sich erheblich flotter abwickeln lässt. B: sind des Weiteren die Fahrkosten ins Feld zu führen, c: der Preis, bzw. die Ersparnis und d: das Widerrufsrecht. Was will ich also mehr?

Natürlich sind damit auch kleinere Nachteile damit verbunden, bspw. dass mitunter die Ware nicht mehr ganz jungfräulich ist, bzw. Gebrauchssuren aufweist oder Produktfotos sowie die Beschreibung nicht dem entspricht, was im Vorfeld propagiert. Das ist aus meiner Sicht aber verschmerzbar und stellt zudem nicht die Regel dar.

Die ewig-gestrigen bzw. Nostalgiker werden hingegen dem Alten immer hinterhertrauern, bzw. immer wieder an der These festhalten, früher war alles, vieles besser, was häufig auch dem Alter geschuldet ist. Überspitzt ausgedrückt lässt sich das mit der Abkehr von der alten Röhre sowie der VHS vergleichen.

Wer dagegen beruflich stark eingebundenen ist, dürfte die Vorteile, die der online Kauf mit sich bringt, schnell zu schätzen lernen. Erinnert sich noch wer, als der Handel mit Einzug des Internets aufbegehrte? So ähnlich mutet dieser Thread an.

mit frdl. Gruß
 
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Kein kleiner Händler legt sich mehr Hardware auf Lager. Wer wirklich noch ein (physisches) Geschäft betreibt, hat bestenfalls Kabel, Druckerpatronen und Standardware wie ein paar Mäuse oder Tastaturen herumliegen.

Der PC-Laden ist den Preissuchmaschinen und den defizitären Pauschalpreisen für PC-Bauten zum Opfer gefallen. Nun befinden wir uns in der Situation, dass so mancher mit Problemen an seinem PC hier anfragt und eigentlich nur mal ersatzweise anderen RAM oder ein anderes Netzteil braucht zum Gegentesten. Tja, Pech, denn der PC-Laden von Nebenan hat vor zehn Jahren dicht gemacht. Und wenn doch noch mal ein Laden um die Ecke ist, erdreistet der sich doch tatsächlich Geld für seine Dienstleistung zu nehmen. Das kann der gemeine Cashback-Kevin aber überhaupt nicht ab...
Das Problem ist halt, dass die meisten PC-Läden von nebenan auch schon vor 15 Jahren keinen zeitnahen, reibungsfreien PC-Betrieb gewährleisten konnten. Ebenso gab es vielerorts keine kompetente, seriöse Beratung, keine besonderen Dienstleistungen – PCGH ist in den 0er Jahren groß geworden, weil niemand anderem einem Gamer gesagt hat, welche Hardware sich für ihn lohnt und wie er sie zum laufen bringt. Ein kleiner Kreis an Tuning-Spezialisten vertreibt bis heute übertaktete Hardware zu saftigen Mehrkosten – kein lokaler Händler hat je diesen Service angeboten. Auch Möglichkeiten, Peripherie auszuprobieren hat man wenn dann in den großen Elektronikmärkten, aber nicht bei den kleinen PC-Läden. Die meisten davon waren schlicht Ende eine Distributionskette. Da die Werbung schon sehr früh von den Firmen selbst übernommen wurde, sahen sie ihre Rolle nur noch darin, Ware auszuhändigen.

Das war kaum mehr, als ein Online-Versender bieten kann (je nach Öffnungszeiten war es sogar weniger), aber mangels Stückzahlen und wegen 1-2 zusätzlichen Zwischenschritten waren die Preise halt spürbar höher. Dieses Geschäftsmodell ist in Zeiten des Online-Handels einfach nicht mehr konkurrenzfähig, das mussten auch viele andere Branchen feststellen. Buchläden halten sich nur über Wasser, weil man vor Ort einfach mal reinschmökern kann oder sie als kuratierte Auswahl ideenloser Geschenkmöglichkeiten genutzt werden, die wenigen noch existierenden Plattenläden leben von Sammlern und seit fast-fashion haben selbst Kleidungsgeschäfte ein Problem. Ihre Nachteile bei Sortimentswechseln sind größer als die Vorteile bezüglich Anprobe. Selbst kleine Online-Anbieter waren schon vor der Verbreitung von Cashback-Aktionen (zumindest auf Endkundenniveau) am wegsterben, weil auch sie einen Stückzahl-Nachteil gegenüber den Flaggschiffen haben und sich vor allem deren SEO-Präsenz nicht leisten können. Sofern die Kunden überhaupt noch jenseits von Amazon Prime schauen. Wir leben halt in einer globalisierten Welt und genauso wie früher niemand den drittbesten Fleischer im Stadtteil brauchte, besteht heute kein Bedarf mehr am drittbesten Hardware-Verkäufer in Deutschland. Geschweige denn Platz 300.
 
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Der Preiskampf im Hardware-Markt ist nicht neu und Jahrzehnte alt. Preissuchmaschinen und die Geiz-ist-Geil-Mentalität des gemeinen Endkunden haben zu einem äußerst unlukrativen Geschäftsfeld geführt. Die Folgen spüren Endkunden hauptsächlich in verminderter Fertigungsqualität (Stichwort Wärmeleitpads und Spulenfiepen) sowie in RMA-Abwicklungen des Todes, siehe zuletzt der Fall Asus. Das trifft Hersteller wie Händler gleichermaßen.
Es geht nicht um generelle Preisniveaus, es geht darum, dass Kunden bei Grafikkarten die 750€ kosten trotzdem noch lieber die 735€-Karte im Angebot/Cashback/Graumarkt/...kaufen statt die "normalen" 749€ zu zahlen.
Ihr macht es euch zu einfach, den schwarzen Peter dem Endkunden zuzuschieben, nur weil dieser ökonomisch handelt. Denn schlussendlich sind nicht die das Problem, denn die verhalten sich, wie zu erwarten ist. Denn gerade auch im IT Bereich ist teuer überhaupt nicht gleichzusetzen mit besser (s. die RMA Fälle von Asus).
Das eigentliche Teilproblem, neben der generell geringer gewordnenen Nachfrage nach lokaler IT Dienstleistung für Privatleute, ist, wie angesprochen, den Markt verzerrende Praktiken, sei es vom Staat oder bei diesem Thema von Herstellern, die in die Preisbildung künstlich eingreifen.

Das hätt's in einer Planwirtschaft nicht gegeben... :ugly:
Da hätt es die meiste Zeit gar nichts gegeben.:ugly:
 
Wenn ich so in die Innenstädte schaue, ist leider nicht nur der PC-Komponentenhandel von einem abwandern der Kundschaft betroffen. Prominentestes Beispiel: Galleria Kaufhof. Online Präsenz verpennt, 1000de Mitarbeiter mit Altverträgen von Karstadt (und Abfindungsforderungen) am Hacken, gähnende Leere in stinkenden Innenstädten, die irgendwann in den 60iger Jahren mal entworfen wurden, so attraktiv wie ne Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Dann kommen noch ein Kundenklientel dazu, welches auch die Zeit findet, tagsüber, wenn andere Leute hart für das auszugebende Geld schuften müssen, durch die Innenstädte zu tingeln, nur um Verkäufer bzw. Rausgeber (was anderes sind die meisten im Einzelhandel Beschäftigten nicht mehr) zu nerven, und nur die Luft weg zu atmen und im Winter die Wärme zu schnorren. Dafür braucht kein Laden zu öffnen.

Aber: Wenn in der ganzen Wehklagerei hier der Stein der Weisheit gefunden wurde, wie man dieses Problem angehen kann, dann bitte umsetzen und nicht über die geizige Kundschaft quängeln, die man sich über die Jahre/Jahrzehnte auch mit Lohndumping und Niedriglohnsektor selbst rangezogen hat.
 
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