Brauche ich eine SSD?

yonaz

PC-Selbstbauer(in)
Hi,

ich überlege schon seit längerem, mir eine SSD anzuschaffen, allerdings halten mich die relativ hohen Preise noch etwas zurück. Nun würde ich aus eurer Sicht gerne mal hören, ob es sich für mich im Moment überhaupt lohnt.
Mein System besteht aus:

Intel Core2Quad Q6600 @ 3Ghz
Gigabyte P35-DS4
4GB DDR2-800 RAM
MSI Geforce GTX560Ti OC
insgesamt ca. 1,6 TB HDD's


Aktuell habe ich am Mainboard nur SATA2 Unterstützung, was die SSD vielleicht ein wenig einschränken könnte, allerdings werde ich wahrscheinlich im Laufe des Jahres auf ein IvyBridge System umsteigen und dann auch SATA3 nutzen können. Nun frage ich mich, inwiefern sich der Umstieg auf eine SSD für mich bemerkbar machen würde. Ok, das OS ist wesentlich schneller einsatzbereit, allerdings ist es bei mir noch nicht so stark zugemüllt, sodass es auch mit der HDD nach 1 Minute einsatzbereit ist und ich diese Zeit noch gut abwarten kann. Beim starten von Programmen habe ich auch nicht das Gefühl, dass es jetzt übermäßig lange dauert, hier vergehen vielleicht max. 2 Sekunden für Firefox, Thunderbird & Co. Ich nutze außer dem Browser, E-Mail Programm, ICQ, Windows Media Player und gelegentlich einem Spiel keine anderen Programme regelmäßig. Und da es bei diesen wenigen Programmen selten zu Nachladezeiten kommt, bin ich im Moment noch eher skeptisch, dass mich die SSD heute stark beeindrucken würde, ob ich jetzt 0,1 oder 1 Sekunde auf ein Programm warte ist für mich kaum ein Unterschied.

Was sagt ihr dazu?


Und wie groß sollte die Platte werden? Meine Systempartition ist derzeit 150GB groß und mit 130 GB belegt. Hier sammeln sich alle Programme und auch die ganzen Spiele, die hiervon ganze 100GB einnehmen. Für das OS und die Programme würden also 60GB locker reichen. Nun ist die Frage, ob ich, wenn überhaupt, zu einer 60GB großen SSD greife und nur OS, Programme und vielleicht ein Spiel draufmache oder zu 128GB und fast alle Spiele unterbekomme ( hab einige installiert, die ich eh nicht mehr spiele ). Lohnt es sich Spiele auf die SSD zu packen oder wäre das Platzverschwendung?
Macht es einen großen Unterschied ob ich eine 128GB SSD verbaut habe oder jetzt eine 64GB Platte nehme und in einiger Zeit vielleicht noch eine zweite einbauen würde um mehr Speicherplatz zu erhalten? Was davon ist besser? Die Preise für 2x 64GB sind fast identisch mit denen für 1x 128GB.
 
Als Größe würde sich ca 120 GB anbieten, ich würde wenn auf eine Platte setzen. OB man es wirklich braucht lasse ich mal dahingestellt, der Rechner startet deutlich schneller und je nach Game sinken die Ladezeiten von etwas bis viel. Selbst S ATA 2.0 wird kein Klotz am Bein sein, da eine normale Platte ja nicht mal richtig den 1. Standard ausnutzen kann.
Ich selbst werde noch warten bis wenigstens 256GB im Bereich um 100 Taler liegen, da mir die Preise für die Größe den Vorteil nicht aufwiegen. Entscheiden mußt letztlich du.
 
also ich war auch eher skeptisch in Bezug auf SSDs, aber seit dem ich eine habe will ich keine Festplatte mehr für das OS.
Der Start ist deutlich schneller und auch Programme öffnen sich Ruck Zuck, völlig irres Arbeiten damit.
Ich empfehle auch eine 120GB Platte wie öfters empfohlen Crucial, ich selber besitze eine Intel, zwar etwas teurer aber bin sehr zufrieden damit.

mfg

RaKeOr
 
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. 60GB sind schnell voll geladen -.- weis ich aus eigener Erfahrung. Was du an einer SSD hast merkst du erst wenn du an einem Rechner ohne sitzt. Da die Preise für eine Sata 3 SSD nicht viel höher ausfallen würde ich dir dazu raten.

Worauf du noch achten solltest , ist das die Platte Trim unterstützt - vorrausgesetzt du benutzt Win 7.

mfg Nico88
 
Hallo,

danke erstmal für eure Antworten.
Natürlich werde ich eine SATA3 SSD kaufen (Crucial M4 oder Samsung 830), allerdings unterstützt mein Mainboard diesen Standart nicht. Das wird dann erst im Laufe des Jahres kommen, wenn ich das auch ersetze.

Jetzt stellen sich mir noch folgende Fragen:

1. Was spricht dagegen, jetzt eine 64 GB SSD zu kaufen und später bei Bedarf, wenn der Platz nicht reichen sollte, eine zusätzliche zu kaufen? Was hätte eine einzelne mit 128 GB für Vorteile? Geht mir darum, weil ich dadurch auch erstmal nur die Hälfte bezahlen muss und die SSD's, falls ich noch eine zweite kaufen würde, evtl. billiger geworden sind. Soll ja Mitte 2012 so kommen.
2. Wie sieht es mit der Belastbarkeit aus? Die SSD's haben ja nur eine bestimme Anzahl von Zugriffen, bevor die Zellen absterben. Betrifft das nur die Schreibzugriffe oder auch Lesezugriffe? Wie sieht es bei Virenscans aus?
3. Kann man eine SSD randvoll machen oder sollte immer ein gewisser Prozentsatz des gesamten Speichers frei bleiben?
4. Warum sollte der Speicher der SSD schnell voll werden? Wenn ich jetzt für OS und Programme gerade mal 30GB habe, hätte ich ja noch genug Platz und ich glaube nicht, dass ich dann innerhalb kürzester Zeit einfach mal 30 GB Programme installieren würde ;-)
 
1. Was spricht dagegen, jetzt eine 64 GB SSD zu kaufen und später bei Bedarf, wenn der Platz nicht reichen sollte, eine zusätzliche zu kaufen? Was hätte eine einzelne mit 128 GB für Vorteile? Geht mir darum, weil ich dadurch auch erstmal nur die Hälfte bezahlen muss und die SSD's, falls ich noch eine zweite kaufen würde, evtl. billiger geworden sind. Soll ja Mitte 2012 so kommen.
2. Wie sieht es mit der Belastbarkeit aus? Die SSD's haben ja nur eine bestimme Anzahl von Zugriffen, bevor die Zellen absterben. Betrifft das nur die Schreibzugriffe oder auch Lesezugriffe? Wie sieht es bei Virenscans aus?
3. Kann man eine SSD randvoll machen oder sollte immer ein gewisser Prozentsatz des gesamten Speichers frei bleiben?
4. Warum sollte der Speicher der SSD schnell voll werden? Wenn ich jetzt für OS und Programme gerade mal 30GB habe, hätte ich ja noch genug Platz und ich glaube nicht, dass ich dann innerhalb kürzester Zeit einfach mal 30 GB Programme installieren würde ;-)

1. Prinzipiell - nichts. Eine einzelne 128er SSD ist schneller als zwei 64er Platten weil die einzelnen Speicherchips intern parallel angesprochen werden - und eine 128er eben 8 Chips gleichzeitig ansteuert und eine 64 nur 4.
2. Du wirst eine SSD nicht totschreiben können wenn dus nicht drauf anlegst. Eine Zelle gverträgt grob 5000 Schreibzyklen, das wären bei einer 128GB SSD rund 625 TB die du schreiben müsstest bevor was passiert... das sind bei großzügig bemessenen 100GB am Tag (was als Systempartition so gut wie nie vorkommt) 17 Jahre Dauerbetrieb ;-)
3. Bei neueren SSDs ist es nicht mehr unbedingt erfporderlich Platz freizulassen aber man sollte sie dass der Controller noch Platz zum organisieren hat nicht randvoll machen. 5-10% freier Speicher sind aber völlig ausreichend.
4. Ich habe auch kein Problem damit, nutze seit 2009 eine SSD und habe trotz vieler Programme nur rund 40GB belegt (auf einer 80GB Postville SSD). Wenn man wirklich nur Windows7 und ein paar Programme auf die SSD packt sind 64GB immer ausreichend.
 
Ok also ich sehe ein, dass eine 128er wohl die beste Wahl wäre.

Jetzt bin ich noch am überlegen, ob die Samsug 830 oder die Crucial M4. Im Prinzip nehmen sich beide nicht viel denke ich. Wie sieht es mit der Corsair Performance Pro aus? Die liegt preislich ebenfalls auf dem Niveau und soll auch ziemlich gut sein.
 
yonaz, gib's zu: Du willst die SSD nur der Neugier wegen haben. Dein oben beschriebenes Anwenderprofil wird nur geringfügig von einer SSD profitieren.
Beim starten von Programmen habe ich auch nicht das Gefühl, dass es jetzt übermäßig lange dauert, hier vergehen vielleicht max. 2 Sekunden für Firefox, Thunderbird & Co. Ich nutze außer dem Browser, E-Mail Programm, ICQ, Windows Media Player und gelegentlich einem Spiel keine anderen Programme regelmäßig.
Diese Programme startest Du einmal, dann befinden sie sich (sofern genug vorhanden) im Arbeitsspeicher, von dem aus sie schnell wieder aufgerufen sind. Schickst Du Deinen PC in den S3 (Suspend To Ram) Modus und verzichtest auf Neustarts, ist der PC stet's sehr schnell verfügbar.

Wenn Du Dir im Klaren darüber bist, dass Du bereit bist für das Experiment/Deine Neugier (es sei Dir gegönnt und bringt Dich nicht gleich ins Armenhaus) eine SSD zuzulegen, dann spare nicht am falschen Ende. Die preiswertesten SSDs sind mitnichten die Besten und wenn ein Hersteller nichts auf seine Produkte gibt, ist die freiwillige Garantie sehr kurz. Hinzu kommt, dass die Leistung der SSD indirekt von der Grösse der SSD abhängt. Aber das wurde ja weiter oben schonmal angekratzt. Das sind lediglich wirtschaftliche Entscheidungen; technisch könnte man auch 32 GB SSDs turboschnell machen; nur wäre hier der Kostenaufwand sehr hoch und schlichtweg unwirtschaftlich.
 
Ja, es stimmt schon, dass ich neugierig bin und sie eigentlich im Moment noch nicht brauche. Deswegen habe ich mir auch noch keine gekauft. Ich denke auch, dass ich noch ein halbes Jahr abwarten werde, da sie ja gegen Mitte 2012 deutlich im Preis fallen werden und mein System bis dahin bestimmt auch langsamer geworden ist und einer Frischzellenkur bedarf ;-)
Falls ich zwischenzeitlich aber mal auf ein Schnäppchen stoßen würde, wüsste ich eben trotzdem gern die Sachen, die ich bereits erfragt habe. Deshalb steht der Thread offen ;-)
 
Naja, also im MediaCenter habe ich eine SSD die gerade mal 40 GB gross ist, ebenso auf zwei meiner Arbeitsrechner (allesamt Windows 7 Home Premium 32-Bit mit ausgelagerten Benutzerordnern).
Es befinden sich also Betriebssystem und Programme darauf; Spiele und Ähnliches kommen auf die magnetische Platte, da einige meiner Titel doch reichlich temporäre Dateien erzeugen, was auf Dauer für eine SSD nicht unbedingt gesund ist.
Mein Server und mein eigener Arbeitsrechner liegen auf 80 GB grossen SSDs. Hier dasselbe Spiel wie oben, mit dem Unterschied dass hier Windows 7 Pro 64-Bit zum Einsatz kommt.

Ich komme also mit einigen installierten Programmen durchaus mit 40 GB Systempartition zurecht, wobei ich bei einem 64-Bit OS noch etwas Reserve drauf geben würde (Visual Runtimes, doppelt vorhanden etc.).

Und allen Unkenrufen zum Trotz: Nachdem ich bei meinem ersten SSD Versuch mit einer gammeligen SuperTalent 64 GB (Indilinx Controller) ziemlich auf die Nase gefallen bin (ohne Backup hätte ich 5 Jahre Onlinebanking verloren), habe ich auf Intel SSDs gesetzt: Die 25-V und die 320er Series (die mit dem angeblichen 8 MB Bug, der aber irgendwie nur dann auftritt wenn der PC plötzlich stromlos ist oder man es durch 1.000 mal ein- ausschalten in Folge provoziert). 3 320er und 2 25-V SSDs seit etwa einem Jahr im Einsatz; kein Ausfall. Firmware bequem über Windows zu aktualisieren; selbst die OS Partition.

In puncto Geschwindigkeit bilden sie allerdings weder Spitze noch Schlusslicht.

Und wie gesagt: Neugier ist gesund, ich bin da bei einigen Sachen auch nicht besser.
 
Mich hat es etwas abgeschreckt, dass eine 64GB SSD ja doch noch einiges an Performance gegenüber einer 128GB SSD verliert. Dies war auf verschiedenen Seiten zu lesen. Inwiefern sich das beim alltäglichen Gebrauch auswirkt kann ich nicht sagen. Generell bin ich immernoch davon überzeugt, dass eine 64 GB SSD reichen würde, da ich derzeit wie gesagt nur 30 GB für Windows + Programme belegt habe und Spiele sowieso auf die normalen HDD's schreiben würde. Aber im Moment bin ich wieder eher auf dem Trip, bis Mitte des Jahres zu warten und dann eine 128GB SSD zu kaufen, anstatt jetzt zu einer guten 64GB Platte, die irgendwo langsamer ist.
 
Wie so oft im Leben weichen synthethische Benchmarks von der Realität ab. Klar, die maximale Transferrate weicht ERHEBLICH voneinander ab, wenn man aktuelle Modelle vergleicht.
Aber ... ! Der VORTEIL einer SSD ist NICHT die Transferrate. Die sind schlichtweg zu klein, als dass man davon ernsthaft profitieren könnte. Wieviele 1-8 GB grosse Dateien bekommst Du da rauf? Wie oft schiebst Du diese Mammutdateien? Eben ... es ist überschaubar.
Der unglaubliche Vorteil einer SSD liegt in ihrer praktisch nicht vorhandenen Zugriffszeit! Und hier macht es nur wenig Unterschied ob S-ATA 2 / S-ATA 3, 120 MB Transferrate, 240 MB Transferrate 1.024 MB Transferrate ... die Zugriffszeit ist nahezu immer gleich.
Aber natürlich, wenn das Leben daraus besteht mit Benchmarks produktiv zu spielen, dann macht es einen Unterschied. :)

Achte darauf, dass:
Deine Wunsch SSD tatsächlich die beworbene Kapazität hat und nicht durch Kompression schummelt, wie es bei einigen USB Sticks und Sandforce Controllern der Fall ist.
Deine Wunsch SSD eine vernünftige freiwillige Herstellergarantie hat (lebenslang ist Unsinn, da wird einem beim Kleingedruckten schlecht), aber mind. 2-3 Jahre, optimal 5 Jahre.
Deine Wunsch SSD schon ein bisschen auf dem Markt ist und ggf. durch Firmwareupdates "beim Endkunden gereift" ist.

Nichts wäre abschreckender, als eine erstgekaufte SSD, die die Grätsche macht.
 
Das heißt also, dass ich die reinen Lese- bzw. Schreibwerte aus Benchmarks, wie z.B. AS SSD nicht beachten sollte, außer um zu prüfen, ob die SSD auch das hält was sie verspricht. Für eine allgemeine Geschwindigkeitsaussage sind diese Werte also ziemlich egal, da ich sowieso nur selten 4GB Dateien rumschiebe? Also ist auch der Unterschied zwischen einer 64GB und einer 128GB, auch wenn er auf dem Datenblatt bzw. Benchmark besteht, vernachlässigbar, da er sich in der Praxis nie zeigt und die Zugriffszeit, auf die es am meisten ankommt, in beiden Fällen gleich ist?

Du machst mir das ganze wieder ziemlich schmackhaft ;)
 
Genau so sieht es aus. Du hast eine schnelle Auffassungsgabe. :)

Wenn es denn soweit ist bei Dir, wünsche ich Dir schon jetzt viel Spaß beim entdecken, staunen und geniessen. :daumen:
 
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So, da ich mich jetzt zwischen der Samsung 830 und der Crucial M4 entscheiden muss, habe ich mal wieder Benchmarks verglichen :ugly:
Habe hierbei aber jetzt nur auf die Reaktionszeit geachtet. Die beiden SSD's liegen da eigentlich immer auf einem Niveau, außer bei sequentiellen 4K-Zugriffen. Dort hat die M4 10-40% höhere Zugriffszeiten. Dabei handelt es sich um maximal 10ms Differenz. Ist das für eine SSD relevant oder immernoch so niedrig, dass man darauf verzichten kann?
Preislich liegen beide bei 100 Euro. Bei der M4 hat man mehr zuverlässigkeit, die durch Langzeiterfahrungen bestätigt sind. Die Samsung sieht halt extrem gut aus (auch wenn sie im Gehäuse sitzt) und ich bin derzeit ausschließlich im Besitz von Samsung-HDD's, mit denen ich noch nie Probleme hatte.
Also wenn diese Differenzen bei den 4K-Zugriffen zu vernachlässigen sind, stehe ich wieder vor einer schwierigen Entscheidung, denke aber, dass ich lieber auch die M4 setzen soll, da das Teil ja eh im Gehäuse sitzt und das Design dann auch egal ist...

EDIT:

Eine Frage ist mir noch eingefallen: Man soll ja 5-10% von der SSD freilassen. Ist es dann also ratsam, bei der 64GB Version einfach nur 60GB zu partitionieren und die restlichen 4GB einfach als unzugeordneten Speicher laufen zu lassen?

EDIT 2:

Hab jetzt die Samsung bestellt, da sie von vornherein ein paar Euro günstiger war, und ich bei der Crucial noch einen Einbaurahmen dazukaufen müsste.
 
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Muss mich jetzt nochmal zu Wort melden, da ich die SSD heute erhalten habe und nun eingerichtet habe.

Ich bin nach der Anleitung aus dem Sticky vom Forum vorgegangen und habe folgende Sachen gemacht:

- TRIM eingeschaltet
- Defragmentierung deaktiviert
- Prefetch deaktiviert, Superfetch auf 1

Gibt es noch mehr Sachen, die man bei einer SSD umstellen sollte, oder reicht das?
 
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