Nein, der Fehler bestand darin, sich politisch zu äußern, wie Blitzchung sehr wohl wusste, NICHT sich pro Hongkong auszusprechen. Das ist ein extremer Unterschied. Wie Blizzard schrieb, hätten sie ihn im Falle einer Pro-China Aussage ebenfalls bestraft. Daher liegt hier absolut kein politisches Statement seitens Blizzard vor.
Bist du dir da sicher? Ich behaupte, sie hätten eine Pro-China-Aussage nicht bestraft, wenn diese dem "Schutz der nationalen Würde" Chinas dient.
Das geht ganz klar aus dem zuvor getätigten Statement hervor: "Wir drücken unsere starke Empörung und Verurteilung der Ereignisse aus, die am vergangenen Wochenende im Rahmen des Hearthstone-Asia-Pacific-Wettbewerbs stattgefunden haben, und lehnen die Verbreitung persönlicher politischer Meinungen bei allen Veranstaltungen entschieden ab. Wir werden auch unsere nationale Würde schützen."
Sprich, China und Blizzard in China betrachten es als Verletzung der nationalen Würde Chinas, wenn sich jemand politisch äußert. Das Problem dabei ist, dass das ebenfalls ein politisches Statement ist, welches den durch den Willen der KP definierten Status quo als würdevoll und jegliche Abweichung als würdelos deklariert.
Chinas Politik basiert darauf, dass der Bürger gefälligst das Maul zu halten und lächelnd seine Aufgabe im Getriebe zu erfüllen hat. Jemanden im Zusammenhang mit China den Mund zu verbieten, ist also mindestens ein implizites Entgegenkommen gegenüber der KP. Und durch das obige Statement macht man sich deren Sichtweise explizit zu eigen.
Übrigens ist Hausrecht, wie der Name schon sagt, ein Recht, keine Pflicht. Blizzard legt die Hausregeln fest und im Gegensatz zu einem Rechtsstaat und dessen Gesetzen ist Blizzard nicht gezwungen, diese Regeln ungeachtet der Person und der Umstände zur Anwendung zu bringen. Wenn sie es tun, dann im grundeigenen Interesse, also entweder zum Erringen eines Vorteils oder zum Vermeiden eines Nachteils. Wer gleich die volle Sanktion verhängt (und später zurückrudert), ist nicht alleiniger Herr im Haus, sondern richtet sein Handeln nach äußerem Druck aus. Das Hausrecht ist also keinen Pfifferling wert, weder in die eine noch in die andere Richtung.