Hallo zusammen,
ich möchte hier mal eine Diskussion anstoßen bzw. zum Nachdenken anregen, was die Preispolitik von AMD und Intel anbelangt. Ich bin normalerweise im CB-Forum unterwegs, aber irgendwie habe ich gefallen an diesem Forum und vielen guten, redaktionellen Inhalten der Moderation gefunden. Daher ist das hier mein erster Post.
Im Grunde geht es darum, dass die Kritik an den CPUs bei beiden Herstellern in den letzten Jahren sehr übertrieben, teils stark einseitig geworden ist und ich denke, dass dies auch ein Grund (nicht der einzige) für die zurückhaltende Produktentwicklung und die hohen Preise ist.
Ich bin mit AMD groß geworden, die erste CPU an die ich mich erinnern kann war ein AMD Duron 1-Kerner mit einem Ghz Taktfrequenz. Die CPU war gut, irgenwann hat mein Vater die CPU für uns Kinder übertaktet. Dann später kam ein Intel ins Haus, mein erster eigener PC mit einem Core 2 Duo mit 3 Ghz und 2 Kernen. Die Grafikkarte war damals noch von Radeon, war glaube ich eine HD 3850. Die Preise waren aus meiner Sicht damals noch recht ausgewogen, bei den Grafikkarten konnte man für wenig Geld viel bekommen.
Die Zeit zog ins Land und irgendwann brachte AMD die Bulldozer raus. Ab hier gings abwärts, obwohl ich die Bulldozer gar nicht so schlimm fand. Hier wurde AMD in den Boden gestampft, einfach alles wurde schlechtgeredet. Die Kritik war übertrieben negativ, die positiven Eigenschaften der CPUs wurden kaum beachtet. Ab diesem Zeitpunkt hing AMD hinterher, Intel stellte seine Innovationen größtenteils ein und machte sich nur noch mit 4 Kernern und HT und jedes Jahr 200 Mhz mehr bemerkbar. Ansonsten konnte man 1k-2k für einen HEDT-Prozessor zahlen, der dann 6-8 Kerne hatte.
Irgendwann hat AMD dann die Zen-Architektur veröffentlicht, seitdem geht es glücklicherweise wieder bergauf - die CPUs sind der Wahnsinn. Intel schaffts immer noch nicht auf 7nm und gurkt weiterhin mit der alten Architektur rum. Die Preise hat Intel zu lange auf einem hohen Level gehalten, nun greift AMD entsprechend die Marktanteile ab. Haben sie sich meiner Ansicht nach auch verdient.
Kurz vor Release der 10. Generation der i-CPUs hat Intel die Preise seiner 9000er Serie drastisch reduziert, die neue Serie ist ebenfalls wesentlich attraktiver hinsichtlich der Preise. Intel ist immer noch etwas teurer im oberen Mainstream-/HEDT-Segment, allerdings ist der Unterschied nicht mehr so gewaltig wie früher.
Nun allerdings zum Negativen:
Schon seit einiger Zeit bemerkt man in den Kommentaren die Aggressivität gegenüber allem, was mit Intel (und auch Nvidia) zu tun hat. Positive Aspekte werden sofort mit negativen ausgeglichen, sodass kein positives Fazit übrig bleiben kann. Es erinnert mich stark an die Bulldozer-Zeit bei AMD. Dass Intel-CPUs für den Normalo ausreichen und es eben Leute gibt, die einem 3600 einen i5 von Intel vorziehen wird nicht akzeptiert. Hier in den Beiträgen von PCGH wird sehr sachlich und fair argumentiert, die Tests sind einwandfrei und man kann sich ein gutes Bild machen. Auch hier im Forum wird nicht zu einseitig argumentiert, das mag ich.
Keine Frage, der 3600 ist eine super CPU und mein nächster Prozessor wird wahrscheinlich auch einer von AMD. Allerdings ist die Grundstimmung erschütternd, besonders bei mydealz und Co wird das bemerkbar. Dort habe ich Deals gesehen, bei denen man als Threadripper-Interessent niedergemacht wird, weil man sich nicht für die "Gaming"-Ryzens interessiert. Deals bei Ryzen sind autohot wohingegen alles bei Intel schlecht geredet wird. Oft wird so argumentiert, als ob die Käufer nur auf Gaming aus sind und alles andere wird schlecht gemacht. Es bringt keinem etwas, einen 9900K mit einem 3900X zu vergleichen und sich über 5FPS in irgendwelchen Spielen zu streiten.
Bei Intel wurden früher 800€-CPUs angefeindet, da die Preise zu hoch sind. Heute wird ein 3950X für 810€ in den Himmel gelobt, obwohl er schon in den ersten Minuten ausverkauft war, somit für den Normalbürger nicht erhältlich, sondern nur für OEMs. Die CPU ist extrem gut, keine Frage. Aber dieser übertriebene Hype ist genau das, was damals bei den Bulldozern auch gemacht wurde und zu jahrelangem Stillstand in der CPU-Entwicklung geführt hat. Es würde mich nicht wundern, wenn AMD seine Preise nun langsam auf das ursprünglich von Intel festgelegte Preisniveau setzen würde. Hoffentlich behält AMD zumindest seine Sockel-Politik. Bei den neuen Threadrippern (neuer Sockel notwendig) gibt es bereits Infos zu den Kosten, der 3970X soll bei 1.999 USD liegen, die Mainboards sollen einen gewaltigen Preisunterschied zur vorherigen Geneartion aufweisen (https://www.pcgameshardware.de/Main...oards-deutlich-teurer-als-Vorgaenger-1337897/).
Letztlich ist es für uns Kunden gut, wenn es einen Wettbewerb gibt. Allerdings ist hierfür eine zu harte Kritik auch nicht zielführend, denn wenn Intel zu stark zurückfällt, dann nimmt AMD die freiwerdende Position ein und die Preise sind wieder auf Intels altem Niveau. Ich möchte an dieser Stelle zum Nachdenken anregen. Die Kritik an Intel ist durchaus berechtigt, allerdings fehlt mir an vielen Stellen das Verständnis für die andere Seite.
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ich möchte hier mal eine Diskussion anstoßen bzw. zum Nachdenken anregen, was die Preispolitik von AMD und Intel anbelangt. Ich bin normalerweise im CB-Forum unterwegs, aber irgendwie habe ich gefallen an diesem Forum und vielen guten, redaktionellen Inhalten der Moderation gefunden. Daher ist das hier mein erster Post.
Im Grunde geht es darum, dass die Kritik an den CPUs bei beiden Herstellern in den letzten Jahren sehr übertrieben, teils stark einseitig geworden ist und ich denke, dass dies auch ein Grund (nicht der einzige) für die zurückhaltende Produktentwicklung und die hohen Preise ist.
Ich bin mit AMD groß geworden, die erste CPU an die ich mich erinnern kann war ein AMD Duron 1-Kerner mit einem Ghz Taktfrequenz. Die CPU war gut, irgenwann hat mein Vater die CPU für uns Kinder übertaktet. Dann später kam ein Intel ins Haus, mein erster eigener PC mit einem Core 2 Duo mit 3 Ghz und 2 Kernen. Die Grafikkarte war damals noch von Radeon, war glaube ich eine HD 3850. Die Preise waren aus meiner Sicht damals noch recht ausgewogen, bei den Grafikkarten konnte man für wenig Geld viel bekommen.
Die Zeit zog ins Land und irgendwann brachte AMD die Bulldozer raus. Ab hier gings abwärts, obwohl ich die Bulldozer gar nicht so schlimm fand. Hier wurde AMD in den Boden gestampft, einfach alles wurde schlechtgeredet. Die Kritik war übertrieben negativ, die positiven Eigenschaften der CPUs wurden kaum beachtet. Ab diesem Zeitpunkt hing AMD hinterher, Intel stellte seine Innovationen größtenteils ein und machte sich nur noch mit 4 Kernern und HT und jedes Jahr 200 Mhz mehr bemerkbar. Ansonsten konnte man 1k-2k für einen HEDT-Prozessor zahlen, der dann 6-8 Kerne hatte.
Irgendwann hat AMD dann die Zen-Architektur veröffentlicht, seitdem geht es glücklicherweise wieder bergauf - die CPUs sind der Wahnsinn. Intel schaffts immer noch nicht auf 7nm und gurkt weiterhin mit der alten Architektur rum. Die Preise hat Intel zu lange auf einem hohen Level gehalten, nun greift AMD entsprechend die Marktanteile ab. Haben sie sich meiner Ansicht nach auch verdient.
Kurz vor Release der 10. Generation der i-CPUs hat Intel die Preise seiner 9000er Serie drastisch reduziert, die neue Serie ist ebenfalls wesentlich attraktiver hinsichtlich der Preise. Intel ist immer noch etwas teurer im oberen Mainstream-/HEDT-Segment, allerdings ist der Unterschied nicht mehr so gewaltig wie früher.
Nun allerdings zum Negativen:
Schon seit einiger Zeit bemerkt man in den Kommentaren die Aggressivität gegenüber allem, was mit Intel (und auch Nvidia) zu tun hat. Positive Aspekte werden sofort mit negativen ausgeglichen, sodass kein positives Fazit übrig bleiben kann. Es erinnert mich stark an die Bulldozer-Zeit bei AMD. Dass Intel-CPUs für den Normalo ausreichen und es eben Leute gibt, die einem 3600 einen i5 von Intel vorziehen wird nicht akzeptiert. Hier in den Beiträgen von PCGH wird sehr sachlich und fair argumentiert, die Tests sind einwandfrei und man kann sich ein gutes Bild machen. Auch hier im Forum wird nicht zu einseitig argumentiert, das mag ich.
Keine Frage, der 3600 ist eine super CPU und mein nächster Prozessor wird wahrscheinlich auch einer von AMD. Allerdings ist die Grundstimmung erschütternd, besonders bei mydealz und Co wird das bemerkbar. Dort habe ich Deals gesehen, bei denen man als Threadripper-Interessent niedergemacht wird, weil man sich nicht für die "Gaming"-Ryzens interessiert. Deals bei Ryzen sind autohot wohingegen alles bei Intel schlecht geredet wird. Oft wird so argumentiert, als ob die Käufer nur auf Gaming aus sind und alles andere wird schlecht gemacht. Es bringt keinem etwas, einen 9900K mit einem 3900X zu vergleichen und sich über 5FPS in irgendwelchen Spielen zu streiten.
Bei Intel wurden früher 800€-CPUs angefeindet, da die Preise zu hoch sind. Heute wird ein 3950X für 810€ in den Himmel gelobt, obwohl er schon in den ersten Minuten ausverkauft war, somit für den Normalbürger nicht erhältlich, sondern nur für OEMs. Die CPU ist extrem gut, keine Frage. Aber dieser übertriebene Hype ist genau das, was damals bei den Bulldozern auch gemacht wurde und zu jahrelangem Stillstand in der CPU-Entwicklung geführt hat. Es würde mich nicht wundern, wenn AMD seine Preise nun langsam auf das ursprünglich von Intel festgelegte Preisniveau setzen würde. Hoffentlich behält AMD zumindest seine Sockel-Politik. Bei den neuen Threadrippern (neuer Sockel notwendig) gibt es bereits Infos zu den Kosten, der 3970X soll bei 1.999 USD liegen, die Mainboards sollen einen gewaltigen Preisunterschied zur vorherigen Geneartion aufweisen (https://www.pcgameshardware.de/Main...oards-deutlich-teurer-als-Vorgaenger-1337897/).
Letztlich ist es für uns Kunden gut, wenn es einen Wettbewerb gibt. Allerdings ist hierfür eine zu harte Kritik auch nicht zielführend, denn wenn Intel zu stark zurückfällt, dann nimmt AMD die freiwerdende Position ein und die Preise sind wieder auf Intels altem Niveau. Ich möchte an dieser Stelle zum Nachdenken anregen. Die Kritik an Intel ist durchaus berechtigt, allerdings fehlt mir an vielen Stellen das Verständnis für die andere Seite.