AW: AMD-Manager spricht über Konkurrenzkampf mit Intel: "Wir haben jetzt ein Jahr Vorsprung"
Ja, das nennt man ein ungelegtes Ei.
Wenn grade erste Samples aus der Produktion kommen, wie willst du diese dann vergleichen? Kaffeesatzleserei ist das mehr nicht.
Aber tust du nicht genau das auch - Kaffeesatzlesen - wenn du von Erwartungen an einen Octacore mit 4,7 Ghz auf allen Kernen, verlötetem Heatspreader und "notfalls" eingebautem L4-Cache Marke Broadwell redest? Ich versuche wirklich, jeden Beitrag hier so neutral wie möglich zu lesen (was bei so ziemlich allen auch irgendwie noch möglich ist, von Plusminus mal abgesehen), aber das steht aus meiner Sicht doch ein wenig im Widerspruch zum Grundton deiner sonstigen Aussagen - denn belastbare Daten zum kommenden Achtkerner gibt es genau genauso wenig wie zu etwaigen 7nm-basierten Epyc- oder Ryzen-CPUs.
Klar, zumindest der Fertigungsprozess ist zu einem guten Teil bekannt und das Taktpotenzial dementsprechend auch, aber das Produkt selbst ist bisher genauso wenig bekannt wie die kommenden der Konkurrenz.
Die Frage ist doch, wieso in aller Welt man diese Erwartungen schürt, das sind alles nur Gerüchte.
Okay 12 Kerne könnten schon kommen, aber mit 5 GHz wäre ich bei einem frischen Prozess schon eher zurückhaltend.
Ein 8700 K würde sich mit Lot garantiert auch stabil mit AVX Offset auf 4,9 GHz Allcore betreiben lassen, mit etwa 125 Watt TDP und etwas Selektion und guten Willen, das geht aber schon mit den Produkten Stand heute.
AMD muss Intel nur zwingen alles rauszuquetschen.
Und da haben wir zwei Stichworte: Zu Intels Mainstream-Achtkerner gibt es soweit auch nur Gerüchte. Die mögen zwar aufgrund von bekannten Produkten fundierter ausfallen als alles, was man zu kommenden Ryzens aktuell sagen könnte, wirklich klar ist hier aber auch wenig.
Und würde man tatsächlich eine Core-CPU mit derart hohen Stock-Taktraten bringen, die TDP entsprechend erhöhen, eine weitere Plattform-Revision raushauen, die dafür auch ausgelegt ist und so weiter - kurz also tatsächlich alles rausquetschen: Die Effizienz, die man über viele Jahre mit vielen Architektur-Updates gepflegt hat, ginge vollständig flöten, die Kühlbarkeit der CPUs würde sich entsprechend dramatisch verschlechtern - und an das Umstellen der Fertigung auf verlötete Heatspreader glaube ich persönlich nicht mehr, nachdem nicht mal die HEDT- oder Server-CPUs noch auf diesen Ansatz setzen. Und mal ehrlich: Niemand, der sich ernst nimmt, könnte plötzlich die Argumentation umkehren und nach Jahren der Kritik an ineffizienten und heißen AMD-Produkten (und diese Töne hört man teils selbst bezüglich Ryzen noch, wenngleich ohne substanziellen Grund) behaupten, dass solche Dinge beim Marktführer ja akzeptabel seien, da ja "die Leistung" stimme. Irgendwo muss es ein gesundes Verhältnis aus Leistung und Stromverbrauch geben und das verliert sich bei derartigen Taktraten auch bei Intel-CPUs zusehends - zumal Prozessoren ja zumeist mit einem Spannungspolster für stabilen Betrieb aus der Fabrik kommen und entsprechend unoptimiert noch mehr verbrauchen würden als ohnehin notwendig.
Möglich ist das alles, sicher, aber realistisch aus meiner Sicht eher nicht. Letztlich also auch Kaffeesatzleserei, reine Spekulation.
. Allerdings braucht der dann auch Strom.
