Nach langem warten ist es nun soweit, die im vorherigen Blog vorgestellte Kiste hat ihren Dienst aufgenommen, der 5960X ist am Werk.
Erstaunlich problemlos zeigt sich das X99 Deluxe-Board (zumindest nach einem BIOS-Update...), es ist beispielsweise kein problem mehr, bei einem 100er BCLK ohne Straps DDR4-2400 und sehr wahrscheinlich 2666 stabil zu erreichen. Sehr wahrscheinlich deswegen, weil ich dieses Setting nur kurz 20 Minuten durch Prime geschickt habe was man nicht als 100% stabil werten darf. Die paar Minuten waren aber sauber durchgelaufen.
So, wo fange ich an?
Performance.
Da gibts wenig zu sagen, Benchmarks gibts im Netz tonnenweise und auch der gefühlte Leistungssprung bei meinem Workload ist sehr hoch. Mein Videokrempel läuft (bei 4 GHz) im Mittel etwa 50% schneller als noch auf einem 3930K bei 4,2 GHz. Sehr schön und wie eigentlich erwartet.
Stromverbrauch.
Das System verbraucht im Idle rund 10W weniger als mein alter Knecht, die Gesamtplattform ist also beim Nichtstun offensichtlich etwas effizienter geworden. Dazu sei angemerkt, dass ich alle nicht benötigten Controller (zweiter LAN, drölfzigster USB-Zusatzcontroller usw.) sowie den OnBoard-Sound den ich dank EssenceOne nicht benötige abgeschaltet habe was ein paar Watt einspart.
Der Lastverbrauch ist sehr stark davon abhängig was gerade berechnet werden soll (mehr dazu bei "Übertakten"), bewegt sich aber im gleichen Rahmen wie beim Vorgänger. Also auch hier wenig spektakuläres.
Temperatur.
Dank der beschriebenen Wasserkühlung (ohne starkes OC) vernachlässigbar gering. Selbst unter langer Rendervollast bewegt sich der heißeste Kern selten über 65°C hinaus und das bei auf Minimaldrehzahl gedrosselter Pumpe sowie auf 600 UPM drehenden und damit fast unhörbaren Lüftern am Radi... die Wassertemperatur bleibt dabei auch bei warmem Zimmer immer unter 40°C. Sehr schön, endlich beim arbeiten Ruhe in der Bude!
Übertakten.
So, jetzt wirds etwas ernster. Der aufmerksame Leser hat bemerkt, dass ich die CPU im 24/7-Setting nunmehr mit 4 GHz betreibe, das Ganze geschieht bei 1,18v. Manche werden sich nach den ganzen Reviews fragen, warum zur Hölle ich so wenig Takt trotz Wasserkühlung anlege - das ist recht einfach erklärt: Ich brauche zwangsweise ein 100% stabiles System.
Die ganzen Reviews haben sich mangels Zeit duch ein fixes OC und ein paar Cinebench-Runs geschoben was in Taktraten von 4,4 bis 4,6 GHz resultiert - und ja, auch ich kann mit 1,35v in der Gegend problemlos 4,5 oder 4,6 GHz durch den Cinebench bringen - ABER: von stabil ist das Welten entfernt. Ein solcher Takt produziert in Prime (und auch in meiner Videosoftware!) innerhalb von Sekunden Bluescreens. Also runter damit.
Es stellt sich heraus, dass ich höchstens 4,2 GHz so stabil hinbekomme, dass auch wirklich alles durchläuft was ich an bösem Workload so habe, das ganze bei rund 1,25v. Und nun kommt ein weiteres Problem, wie oben schon erwähnt die extreme Abhängigkeit der Leistungsaufnahme von der Art der Berechnungen.
Bei 4,2 GHz und 1,265v läuft beispielsweise Prime95 (v26.6, ohne AVX) problemlos über Stunden durch und die CPU bewegt sich so bei 70-75°C. Benutze ich aber die neueste Prime95-Version mit AVX-Instruktionen schaltet der PC nach 10 Minuten ab weil die CPU die 90°C erreicht (vorher im UEFI von mir sicherheitshalber so gewünscht da ich noch nicht sicher sein konnte ob die WaKü korrekt arbeitet), das Strommessgerät bescheinigt eine Leistungsaufnahme, die rund 100W (!) höher liegt als vorher ohne AVX!
Man muss also hier ganz klar unterscheiden, ob man "alltagsstabil" sein möchte oder ob wirklich alles rockstable sein soll (was mein Ziel ist). Da ich alles über 1,2v mit AVX nicht sicher kühlen kann muss also der Takt noch etwas runter.
Dahingehend scheint 4 GHz ein guter Punkt meines Samples zu sein, 4 GHz gehen mit 1,18v stabil (also auch mit AVX mehrere Stunden, max 80°C), für 4,1 GHz müssens schon fast 1,24v sein was mir zu knapp ist und für die Mehrleistung auch in keinem Verhältnis zur zusätzlichen Leistungsaufnahme steht. Das Ding soll ja auch sicher arbeiten und keine Benchmarkrekorde brechen.
Ein Phänomen ist mir noch begegnet was ich bisher nicht wirklich erklären kann bzw. noch am suchen bin: Seltsames Performanceverhalten des Uncore-Taktes.
Normalerweise bei 3000 MHz angesiedelt hab ich ihn zu Anfang sehr zahm auf sichere 3200 angehoben da ich mich dann zunächst um die Kerne kümmern wollte.
Beim jetzigen 4 GHz-Setting gings dann an den Uncore, der erste Versuch war 3500 MHz. Lief soweit Primestabil, aber das CineBench-Ergebnis lag ein paar Prozent niedriger als noch mit 3200 MHz, und das reproduzierbar. Eine Erhöhung der Cache-Spannung brachte keine Veränderung.
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht hat es was damit zu tun dass ich einen höheren DDR4-Takt fahre ohne Straps zu verwenden, wenn sich die Gelegenheit/Zeit ergibt versuche ich das mal näher zu betrachten, so lange bleibt er eben auf 3200.
Soviel mal zu den ersten Eindrücken, für Fragen und Anregungen gibts wie üblich den Kommentarbereich da unten.
EDIT UPDATE:
Der Speichercontroller ist sehr mürrisch.
Leider musste ich feststellen, dass ein 100er Strap + 2400er DDR4 nicht 100% stabil funktioniert, auch mit höheren Spannungen nicht. nach 10-12 Stunden Vollast steigt die Kiste aus (dauert zwar lange, aber nicht lange genug) - was bei BCLK-100+DDR4-2133 nicht passiert und auch bei BCLK 125+DDR4-2400 nicht passiert - letzteres verbraucht dummerweise rund 40W mehr im Idle da die Spannung nicht mehr gesenkt werden kann bei Strap-Nutzung.
Des Weiteren ist die Standardeinstellung von 3 GHz auf dem Cache die schnellste Einstellung in Benchmarks, sprich schneller als 3200 und 3500 MHz.
Aktuelles Ergebnis das auch AVX-stabil sein sollte (EDIT2 nein ist es nicht über mehrere Stunden, es müssen wohl doch 1,2v her für die harten Dinge...
):
Man beachte die extreme Leistungsaufnahme - das Tool behauptet 220W, mein Strommessgerät an der Dose lässt aber mit angezeigten über 400W bei Last (140W Idle, da ist noch diverses anderes Zeug dran) Rückschlüsse zu, dass die tatsächliche Wärmeabgabe der CPU sogar noch etwas höher liegen könnte, da gibt dann auch die (kleine) WaKü langsam auf wie man sieht.
Bei normaler Renderlast (oder dem alten Prime...) liegt der Verbrauch bei etwa 150-170W und die Temperaturen bei rund 65°C.
Als bombenstabiles Setting (wie gesagt darauf bin ich angewiesen) wirds wohl bei 3,8 GHz / 1,2v bleiben. Benchmarkrekorde brechen können andere, ein Rechenfehler nach 20 Stunden kostet mich aber... 20 Stunden (und grob 6 kWh = ca. 1,50...) daher das sehr konservative OC.
Erstaunlich problemlos zeigt sich das X99 Deluxe-Board (zumindest nach einem BIOS-Update...), es ist beispielsweise kein problem mehr, bei einem 100er BCLK ohne Straps DDR4-2400 und sehr wahrscheinlich 2666 stabil zu erreichen. Sehr wahrscheinlich deswegen, weil ich dieses Setting nur kurz 20 Minuten durch Prime geschickt habe was man nicht als 100% stabil werten darf. Die paar Minuten waren aber sauber durchgelaufen.
So, wo fange ich an?
Performance.
Da gibts wenig zu sagen, Benchmarks gibts im Netz tonnenweise und auch der gefühlte Leistungssprung bei meinem Workload ist sehr hoch. Mein Videokrempel läuft (bei 4 GHz) im Mittel etwa 50% schneller als noch auf einem 3930K bei 4,2 GHz. Sehr schön und wie eigentlich erwartet.
Stromverbrauch.
Das System verbraucht im Idle rund 10W weniger als mein alter Knecht, die Gesamtplattform ist also beim Nichtstun offensichtlich etwas effizienter geworden. Dazu sei angemerkt, dass ich alle nicht benötigten Controller (zweiter LAN, drölfzigster USB-Zusatzcontroller usw.) sowie den OnBoard-Sound den ich dank EssenceOne nicht benötige abgeschaltet habe was ein paar Watt einspart.
Der Lastverbrauch ist sehr stark davon abhängig was gerade berechnet werden soll (mehr dazu bei "Übertakten"), bewegt sich aber im gleichen Rahmen wie beim Vorgänger. Also auch hier wenig spektakuläres.
Temperatur.
Dank der beschriebenen Wasserkühlung (ohne starkes OC) vernachlässigbar gering. Selbst unter langer Rendervollast bewegt sich der heißeste Kern selten über 65°C hinaus und das bei auf Minimaldrehzahl gedrosselter Pumpe sowie auf 600 UPM drehenden und damit fast unhörbaren Lüftern am Radi... die Wassertemperatur bleibt dabei auch bei warmem Zimmer immer unter 40°C. Sehr schön, endlich beim arbeiten Ruhe in der Bude!
Übertakten.
So, jetzt wirds etwas ernster. Der aufmerksame Leser hat bemerkt, dass ich die CPU im 24/7-Setting nunmehr mit 4 GHz betreibe, das Ganze geschieht bei 1,18v. Manche werden sich nach den ganzen Reviews fragen, warum zur Hölle ich so wenig Takt trotz Wasserkühlung anlege - das ist recht einfach erklärt: Ich brauche zwangsweise ein 100% stabiles System.
Die ganzen Reviews haben sich mangels Zeit duch ein fixes OC und ein paar Cinebench-Runs geschoben was in Taktraten von 4,4 bis 4,6 GHz resultiert - und ja, auch ich kann mit 1,35v in der Gegend problemlos 4,5 oder 4,6 GHz durch den Cinebench bringen - ABER: von stabil ist das Welten entfernt. Ein solcher Takt produziert in Prime (und auch in meiner Videosoftware!) innerhalb von Sekunden Bluescreens. Also runter damit.
Es stellt sich heraus, dass ich höchstens 4,2 GHz so stabil hinbekomme, dass auch wirklich alles durchläuft was ich an bösem Workload so habe, das ganze bei rund 1,25v. Und nun kommt ein weiteres Problem, wie oben schon erwähnt die extreme Abhängigkeit der Leistungsaufnahme von der Art der Berechnungen.
Bei 4,2 GHz und 1,265v läuft beispielsweise Prime95 (v26.6, ohne AVX) problemlos über Stunden durch und die CPU bewegt sich so bei 70-75°C. Benutze ich aber die neueste Prime95-Version mit AVX-Instruktionen schaltet der PC nach 10 Minuten ab weil die CPU die 90°C erreicht (vorher im UEFI von mir sicherheitshalber so gewünscht da ich noch nicht sicher sein konnte ob die WaKü korrekt arbeitet), das Strommessgerät bescheinigt eine Leistungsaufnahme, die rund 100W (!) höher liegt als vorher ohne AVX!
Man muss also hier ganz klar unterscheiden, ob man "alltagsstabil" sein möchte oder ob wirklich alles rockstable sein soll (was mein Ziel ist). Da ich alles über 1,2v mit AVX nicht sicher kühlen kann muss also der Takt noch etwas runter.
Dahingehend scheint 4 GHz ein guter Punkt meines Samples zu sein, 4 GHz gehen mit 1,18v stabil (also auch mit AVX mehrere Stunden, max 80°C), für 4,1 GHz müssens schon fast 1,24v sein was mir zu knapp ist und für die Mehrleistung auch in keinem Verhältnis zur zusätzlichen Leistungsaufnahme steht. Das Ding soll ja auch sicher arbeiten und keine Benchmarkrekorde brechen.
Ein Phänomen ist mir noch begegnet was ich bisher nicht wirklich erklären kann bzw. noch am suchen bin: Seltsames Performanceverhalten des Uncore-Taktes.
Normalerweise bei 3000 MHz angesiedelt hab ich ihn zu Anfang sehr zahm auf sichere 3200 angehoben da ich mich dann zunächst um die Kerne kümmern wollte.
Beim jetzigen 4 GHz-Setting gings dann an den Uncore, der erste Versuch war 3500 MHz. Lief soweit Primestabil, aber das CineBench-Ergebnis lag ein paar Prozent niedriger als noch mit 3200 MHz, und das reproduzierbar. Eine Erhöhung der Cache-Spannung brachte keine Veränderung.
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht hat es was damit zu tun dass ich einen höheren DDR4-Takt fahre ohne Straps zu verwenden, wenn sich die Gelegenheit/Zeit ergibt versuche ich das mal näher zu betrachten, so lange bleibt er eben auf 3200.
Soviel mal zu den ersten Eindrücken, für Fragen und Anregungen gibts wie üblich den Kommentarbereich da unten.
EDIT UPDATE:
Der Speichercontroller ist sehr mürrisch.
Leider musste ich feststellen, dass ein 100er Strap + 2400er DDR4 nicht 100% stabil funktioniert, auch mit höheren Spannungen nicht. nach 10-12 Stunden Vollast steigt die Kiste aus (dauert zwar lange, aber nicht lange genug) - was bei BCLK-100+DDR4-2133 nicht passiert und auch bei BCLK 125+DDR4-2400 nicht passiert - letzteres verbraucht dummerweise rund 40W mehr im Idle da die Spannung nicht mehr gesenkt werden kann bei Strap-Nutzung.
Des Weiteren ist die Standardeinstellung von 3 GHz auf dem Cache die schnellste Einstellung in Benchmarks, sprich schneller als 3200 und 3500 MHz.
Aktuelles Ergebnis das auch AVX-stabil sein sollte (EDIT2 nein ist es nicht über mehrere Stunden, es müssen wohl doch 1,2v her für die harten Dinge...
):
Man beachte die extreme Leistungsaufnahme - das Tool behauptet 220W, mein Strommessgerät an der Dose lässt aber mit angezeigten über 400W bei Last (140W Idle, da ist noch diverses anderes Zeug dran) Rückschlüsse zu, dass die tatsächliche Wärmeabgabe der CPU sogar noch etwas höher liegen könnte, da gibt dann auch die (kleine) WaKü langsam auf wie man sieht.
Bei normaler Renderlast (oder dem alten Prime...) liegt der Verbrauch bei etwa 150-170W und die Temperaturen bei rund 65°C.
Als bombenstabiles Setting (wie gesagt darauf bin ich angewiesen) wirds wohl bei 3,8 GHz / 1,2v bleiben. Benchmarkrekorde brechen können andere, ein Rechenfehler nach 20 Stunden kostet mich aber... 20 Stunden (und grob 6 kWh = ca. 1,50...) daher das sehr konservative OC.
