Ich weiß ja nicht, ob man ein Flugzeug komplett aus Titan bauen sollte. Damit wird die Suche nach Rissen im Materialinneren durch zerstörungsfreie Prüfverfahren wie die Wirbelstromprüfung doch arg erschwert, da Ti eine extrem schlechte elektrische Leitfähigkeit aufweist. Bei Ti-6Al-4V ist diese sogar noch fast eine Zehnerpotenz geringer als bei reinem Titan. Man müsste mit sehr hohen Frequenzen prüfen, um noch einen Ausschlag auf dem Messgerät vom Rauschen unterscheiden zu können, jedoch kann man dann auch nicht mehr so tief in das Materialinnere vordringen. Ultraschall, Thermografie und Röntgen sind meines Wissens für Fehler, die quer zur Oberfläche liegen, nicht wirklich geeignet, weshalb man heutzutage auf die Wirbelstromprüfung kaum bis gar nicht verzichten kann.
Eine 99%+ sichere Fehlererkennung könnte somit nicht mehr gewährleistet werden. Für Schwingungsriss-gefährdete Abschnitte (also eigentlich fast das ganze Flugzeug) wären Titanlegierungen meiner Meinung nach von daher ehr ungeeignet und würden vermutlich auch niemals eine Zulassung durch entsprechende Behörden erhalten.
Ich wollte auch nicht andeuten, dass man das gesamte Flugzeug aus Titan bauen soll/wird. Ich wollte eher darauf hinaus, dass man mit Werkstoffen so ungemein viel anstellen kann, indem man z.b. unterschiedliche Wärmebehandlungen einsetzt oder Legierungselemente variiert. Die Antwort war halt in erster Linie auf den zitierten Kommentar bezogen.