Abkehr von China - Apple lässt iPhone nun auch in Indien fertigen

Du hattest persönlichen Kontakt mit den gemeinen Arbeitern in Indien und die konnten alle mindestens die englische Sprache?
Nein, es ging um Inschinöre und Techniker, um Programmierer etc.

Was Korruption und Menschenrechte anbelangt, stehen sich die Staatssysteme von China und Indien eher in nichts nach.
Das bewerte ich etwas anders. In Indien bemerkt man immer noch den englischen Einfluss, es gibt eine Demokratie und Minderheiten werden mitnichten so unterdrückt wie in China. Der Pakistankonflikt ist nicht schön, es bleibt die Frage, wer ihn forciert und da sehe ich nicht die Inder., auch wenn es denen, nach vielen Anschlägen, langsam reicht. So zumindest die Aussage eine gut befreundeten indischen Studenten, den ich durchs Studium begleitete.

Kinderarbeit sehe ich auch anders und dieses pauschale Geschrei geht mir ziemlich auf den Senkel. Gerade durch unsere panische "Ohhh, da arbeitet jemand unter 18" Ansichten, gibt es erst weltwelt geschlossene Fabriken mit ausgebeuteten Kindern. Frühen haben die Kinder wie bei uns stundenweise mitgeholfen. Kein deutscher Bauer würde ohne seine Kinder auskommen, unsere ganze Industrie wurde mit Kinderarbeit aufgebaut. Es gehört zur Entwicklung dazu und es muss nur gewährleistet sein, dass der Schulbesuch möglich ist. Ich habe ab 14 mit 2h am Tag angefangen, mit 16 dann 4h nach der Schule, um mir meine Crossrennen finanzieren zu können. Das geht auch neben Abi und Studium,

Kopieren ist in Indien auch eine aktuelle Form der Wertschöpfung
Ich habe in den letzten bald vierzig Jahren in der Arbeitswelt viele Praktikanten und Studenten betreut. Auch viele Inder ebenso wie Chinesen, Koraner, etc. Und niemand war so dreist und uneinsichtig, wie chinesische Studenten, deren USB Stick überall reingeschoben wird, die jeden nicht gesperrten Rechner sofort nutzen etc. Wir haben denen zum Schluss in einer Firma nur noch Eintrittsrechte in einen Büroraum mit massiv beschränkten Rechner gegeben. Das habe ich bei Indern nie erlebt. Natürlich sind es Einzelfälle und mir ist klar, dass ich das nicht auf Milliarden Menschen übertragen kann. Aber es ist für mich eine Tendenz, vorsichtiger zu sein.

Ob es gut ist, in Indien zu investieren und die eh schon völlig desolate Umweltsituation weiter zu verschlimmern, ist eine andere Sache. Wir sollten in Indien nur noch Fabriken finanzieren, die einen Mindeststandard an Umweltauflagen erfüllt. Da ist China etwas weiter, weil sie die Auswirkungen der Umweltverschmutzung schon deutlicher spüren.
 
China wird zu teuer. Die kapitalisitsche Karavane zieht weiter.

Das dürfte mit der wichtigste Grund sein. Seit Jahren liebäuglen alle großen Elektronikkonzerne mit Standorten in Südostasien bis einschließlich Indien, weil der Lohnvorteil Chinas schwindet und immer kompaktere Designs ohnehin immer mehr Automatisierung erfordert. Man ist also nicht mehr auf ein Land mit problematischen Investitions- und Handelsbedingungen angewiesen, sondern kann zum gleichen Preis auch andernorts produzieren, wo die neue Investition gegebenenfalls noch mit Subventionen vergoldet wird.
 
.... weil der Lohnvorteil Chinas schwindet und immer kompaktere Designs ohnehin immer mehr Automatisierung erfordert. ....
Mit Industrie 4.0 kann auch viele Produktion zu uns zurückkommen, weil eine stabile Infrsstruktur wichtiger wird als minimale Stundensätze. Darum war es so fatal, dass wir Firman wie Kuka "dem Chinesen" quasi geschenkt haben, als die Zeiten mal nicht so gut waren. Genau das sind Zukunftsprodukte.

Und was die heute alles können:
Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.
 
Solange die Transportkosten nicht explodieren, wird Europa kein attraktiver Standort für globale Produktionen werden. Die Unterschiede schwinden zwar, aber Steuern, Umwelt- und Arbeitsschutz sind hierzulande immer ein Nachteil gegenüber Schwellenländern. Wenn ohnehin Bedarf für zahlreiche Standorte besteht und die Produkte vergleichsweise sperrig sind, kann man ein zusätzliches Werk für den lokalen Markt in Betracht ziehen, aber auch dann ist Europa oft letzte Wahl. Siehe zum Beispiel Tesla, die nach Bauten in den USA und China jetzt in Berlin erleben, dass man sich in manchen Teilen der Welt zumindest formal an Pläne halten und diese gewissen gesetzlichen Anforderungen anpassen muss. Iphones sind aber keine großen, schweren E-Autos; ohne Verpackung kann man im Volumen eines Tesla S rund 80 Tonnen iPhone 11 pro mit einem Gesamtwert von einer halben Milliarde Euro transportieren. Entsprechend unbedeutend ist die Entfernung zwischen Herstellungsort und Zielmarkt bei der Standortwahl. Und im gesamten Elektroniksegment ist auch niemand für R&D darauf angewiesen, dass Entwickler, die möglicherweise in Deutschland leichter zu finden sind, und Produktion an einem Standort zusammen kommen.
 
... wird Europa kein attraktiver Standort für globale Produktionen werden....
Politische Stabilität und gute Infrastruktur werden bei Milliardeninvestitionen immer wichtiger.
Die Arbeitskosten dagegen werden immer unbedeutender. Und ja, Bürokratie verhindert viel,
das lernt Elon gerade.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein, es ging um Inschinöre und Techniker, um Programmierer etc.


Das bewerte ich etwas anders. In Indien bemerkt man immer noch den englischen Einfluss, es gibt eine Demokratie und Minderheiten werden mitnichten so unterdrückt wie in China. Der Pakistankonflikt ist nicht schön, es bleibt die Frage, wer ihn forciert und da sehe ich nicht die Inder., auch wenn es denen, nach vielen Anschlägen, langsam reicht. So zumindest die Aussage eine gut befreundeten indischen Studenten, den ich durchs Studium begleitete.

Kinderarbeit sehe ich auch anders und dieses pauschale Geschrei geht mir ziemlich auf den Senkel. Gerade durch unsere panische "Ohhh, da arbeitet jemand unter 18" Ansichten, gibt es erst weltwelt geschlossene Fabriken mit ausgebeuteten Kindern. Frühen haben die Kinder wie bei uns stundenweise mitgeholfen. Kein deutscher Bauer würde ohne seine Kinder auskommen, unsere ganze Industrie wurde mit Kinderarbeit aufgebaut. Es gehört zur Entwicklung dazu und es muss nur gewährleistet sein, dass der Schulbesuch möglich ist. Ich habe ab 14 mit 2h am Tag angefangen, mit 16 dann 4h nach der Schule, um mir meine Crossrennen finanzieren zu können. Das geht auch neben Abi und Studium,


Ich habe in den letzten bald vierzig Jahren in der Arbeitswelt viele Praktikanten und Studenten betreut. Auch viele Inder ebenso wie Chinesen, Koraner, etc. Und niemand war so dreist und uneinsichtig, wie chinesische Studenten, deren USB Stick überall reingeschoben wird, die jeden nicht gesperrten Rechner sofort nutzen etc. Wir haben denen zum Schluss in einer Firma nur noch Eintrittsrechte in einen Büroraum mit massiv beschränkten Rechner gegeben. Das habe ich bei Indern nie erlebt. Natürlich sind es Einzelfälle und mir ist klar, dass ich das nicht auf Milliarden Menschen übertragen kann. Aber es ist für mich eine Tendenz, vorsichtiger zu sein.

Ob es gut ist, in Indien zu investieren und die eh schon völlig desolate Umweltsituation weiter zu verschlimmern, ist eine andere Sache. Wir sollten in Indien nur noch Fabriken finanzieren, die einen Mindeststandard an Umweltauflagen erfüllt. Da ist China etwas weiter, weil sie die Auswirkungen der Umweltverschmutzung schon deutlicher spüren.

Dachte ich mir schon.

Ich hatte Kontakt zu einem Reporterteam und konnte schon vorab etwas aus der Reportage einsehen.
In Indien begegnen sich die meisten Menschen schon mit Respekt, aber, das haben die Reporter sehr hervorgehoben, meistens nur innerhalb der selben Kaste, aber zumindest grundsätzlich denen einer übergeordneten gegenüber.
Da reden wir mal nicht von dem allgemein üblichen Begrüßungsritual.
Demokratische Züge findet man wohl schon in Indien, aber alles was nicht mehr in den Bereich schnöder Politik fällt, geht viel zu weit mit Korruption und Machterhalt einher.
Wahlversprechen sind nur dazu da, die Wahl zu gewinnen, aber das aller wenigste sieht man als Ergebnis in den folgenden Jahren. (Kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder?)
Das ist zumindest auch ein Thema in der Reportage.

Kinderarbeit habe ich nicht mit einbezogen, denn hier in Deutschland machen das auch sehr viele die unter 14, bzw. 16 Jahren sind.
Die zu jungen gehen z.B. mit ihren Eltern Zeitung austragen, sehr oft auch komplett alleine.
Diese Art der legalen familiären Geldbeschaffung wird sich in Zukunft noch weiter verstärken.
Komplett verurteilen kann ich es auch nicht, denn es wird in den armen Gesellschaftsschichten den Familien bald nichts anderes übrig bleiben.
Zumindest ist das noch viel besser, als das die Kinder mit Drogendealen, Prostitution, oder auch mit Diebstahl monetäre Einkünfte erzielen.
Es soll aber nicht den Weg ebenen, das man Kinderarbeit legalisiert, um qualifiziertes Arbeitspersonal dadurch zu ersetzen.
Ungelernte Arbeiter werden ja schon heute durch Fachkräfte angelernt und vollführen Facharbeiten, die nur noch durch eine einzige Fachkraft beaufsichtigt werden.
Das alles zum Lohn eines Helfers., bzw. eines unqualifizierten, die dann mehrere Arbeitgeber an einem Arbeitstag bedienen müßen, um das notwendigste zum Leben zusammen zu bekommen.
Sollte sich das weiterhin hier durchsetzen, werden wir Zustände wie in der frühzeitlich kapitalistischen Epoche erleben, wo Tagelöhner das Groh der arbeitenden Bevölkerung darstellten.
Letztlich, dann indische Zustände in Deutschland erleben, aber ohne Kastensystem, dafür mit extremeren Unterschieden der etablierten Gesellschaftsschichten untereinander.
Es kann keiner mehr sagen, das gibt es bei uns hier nicht, denn diese Entwicklung hat schon mindestens seit Anfang der 1990iger Jahre begonnen und wird immer weiter schleichend, unspektakulär fortgesetzt.
Ich denke mal, ob ich es so noch erlebe, weiß ich noch nicht, das der Standort Europa in den nächsten Jahrzehnten wieder sehr interessant werden wird, sofern sich der Trend so fortsetzt.
Die Weichen sind jedenfalls schon gestellt.

Egal, von der Einsparung die Apple sich daraus erhofft, werden die Produkte dann für den Endkunden grundsätzlich mindestens 50 € teurer werden, so zumindest erwarte ich es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das dürfte mit der wichtigste Grund sein. Seit Jahren liebäuglen alle großen Elektronikkonzerne mit Standorten in Südostasien bis einschließlich Indien, weil der Lohnvorteil Chinas schwindet und immer kompaktere Designs ohnehin immer mehr Automatisierung erfordert. Man ist also nicht mehr auf ein Land mit problematischen Investitions- und Handelsbedingungen angewiesen, sondern kann zum gleichen Preis auch andernorts produzieren, wo die neue Investition gegebenenfalls noch mit Subventionen vergoldet wird.

Sehr gut zusammengefasst.
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt wäre dass man mit dem Standort in der größten Demokratie der Welt vermutlich auch werbetechnisch vermarkten kann.
Indien hat zwar auch verdammt viele Probleme, aber Arbeitslager, Social Credit, der Umgang mit den Uiguren, all das würde dann wegfallen. Dazu muss man sich nicht mehr mit einer Diktatur gutstellen.
 
Mit Industrie 4.0 kann auch viele Produktion zu uns zurückkommen, weil eine stabile Infrsstruktur wichtiger wird als minimale Stundensätze. Darum war es so fatal, dass wir Firman wie Kuka "dem Chinesen" quasi geschenkt haben, als die Zeiten mal nicht so gut waren. Genau das sind Zukunftsprodukte.

Und was die heute alles können:
Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.

Der war gut, Industrie 4.0 ist leider eher ein Marketingag. Das RTXON der Wirtschaft - nein, noch schlimmer !
Was uns alles als Industrie 4.0 angeboten wird... selbst die alten DCOM OPC Schnittstellen aus Anfang der 90er Jahre in hier brandaktuell produzierten Maschinengenerationen. Wenn man die Ethernet Schnittstelle nicht dediziert bestellt oder irgend einen Output für Virtualisierung als techn. Standard annimmt wird man bei den meisten Herstellern immer noch schräg angeschaut...

Aber träumen darf man ja :) Die Wahrheit ist das bei uns in Produktionsstandorten ohne Qualitäts Audits vermutlich nicht mal mehr in einen frischen Wandanstrich investiert werden würde - von irgendwelchen hochkomplexen Roboteranlagen red ich da erst mal gar nicht ...
 
Zurück