AW: [PCGHX] 140mm Lüfter-Roundup 2016 / DerKabelbinder
2. Testverfahren
Die Ergebnisse aus den Messreihen werden in folgenden Kategorien aufbereitet:
- Effizienz:
Messungen der Drehzahl bei 60, 100 und 140 m³/h Förderleistung
- Leistungsspektrum:
Fortlaufende Messungen der Förderleistung in 0,5V-Schritten
- Lautstärke:
Aufnahmen der Geräuschentwicklung bei definierter Förderleistung sowie 5V, 7V und 12V.
Messung der Förderleistung:
Der Volumenstrom in m³/h wird anhand eines Anemometers (testo 417) ermittelt. Dafür wird der durch das Testobjekt erzeugte Luftstrom durch ein 100 cm langes Kunststoffrohr geleitet und am anderen Ende durch die Flügelräder der Messgerätes abgetastet. Um sämtliche Luftbewegungen über das Messgerät zu erfassen, wird der Lüfter hierbei in einen abgedichteten Rahmen geklemmt. Innerhalb des Kanals befindet sich außerdem ein etwa 10 langer Strömungsgleichrichter, welcher eine möglichst laminare (d.h. nicht-turbulente) Strömung beziehungsweise Strömungsgeschwindigkeit aufrechterhalten soll.
Die Drehzahlen der Lüfter werden in sowohl DC (3-Pin) als auch PWM (4-Pin) über eine Aquaero 5 Lüftersteuerung justiert.
Ausgegebene Werte werden erst nach nach einer hinreichender Stabilisierung der Drehzahl notiert und zudem über einen Zeitraum von 15 Sekunden gemittelt. Hinsichtlich der angegebenen Drehzahlen sollte berücksichtigt werden, dass die Genauigkeit mit sinkender Spannung beziehungsweise Taktung bei der Pulsweitenmodulation (PWM) aus technischen Gründen stetig abnimmt. Aus diesem Grund sind Angaben am unteren Leistungsrand unter Umständen mit Vorsicht zu genießen.
Angaben unter der Rubrik "Effizienz" beschreiben die von einem Lüfter benötigte Drehzahl, um die definierte Förderleistung von 60, 100 oder 140 m³/h zu erreichen. Je niedriger der im Diagramm aufgezeigte Wert, desto effizienter arbeitet ein Lüfter. Je höher der im Diagramm aufgezeigte Wert, desto schneller muss ein Lüfter drehen, um das gleiche Leistungsniveau zu erreichen.
Angaben zur Kategorie "Leistungsspektrum", welche in den einzelnen Profilen nebst Produktfotografien zu finden sind, umfassen die gemessene Leistungskurve eines Lüfters. Die von dem obigen Messaufbau mit Kunststoffrohr stammenden Daten werden als "Airflow" gekennzeichnet und sollen das Einsatzszenario eines Gehäuselüfters widerspiegeln. In einigen Fällen finden sich auch Messungen an einem "Radiator". Diese stammen aus einer jüngeren Reihe und wurden für ausgewählte Exemplare an einem Phobya G-Changer (1 x 140 mm) am Eingang der Messstrecke (Kunststoffrohr) durchgeführt. Die hier zu sehenden Leistungsdaten beziehen sich auf einen höheren Luftwiderstand und können als Orientierung zur Beurteilung der Leistung auf Kühlkörpern herangezogen werden.
Geräuschentwicklung:
Die "subjektive Lautheit" der Lüfter soll hier nicht numerisch in Schalldruck oder Sone festgehalten werden, sondern aus exemplarischen Geräuschaufnahmen hervogehen. Daraus sollen unterschiedliche Charakteristika wie etwa ein Schleifen, Rattern oder Fiepen eines Lagers beziehungsweise Motors hervorgehen.
Zur Aufnahme wird hierbei ein Haun MBNM 410 Kleinmembran-Kondensatormikrofon an einem Audient iD14 Audio-Interface verwendet. Um die Lüftergeräusche von störenden Umweltfaktoren abzuschotten, kommt eine speziell für diesen Zweck angefertige Isolationsbox zum Einsatz.
Das Mikrofon wird in einem Abstand von etwa 20cm vor dem Lüfter platziert und Zwecks Entkopplung mit einem Nylonband eingehangen. Ein Kabel für die Spannungsversorgung der Lüfter und Speisung des Mikrofons wird über eine kleine, dahinter gelegene Öffnung geleitet.
Vor den Aufnahmen werden die Lüfter jeweils für 12 Stunden mit voller Leistung versorgt, damit sich die Schmiermittel innerhalb des Lagers vor der Ermittlung der Geräuschcharakteristik optimal verteilen können.
Für die Geräuschaufnahmen wird die zuvor gemessene Spannung beziehungsweise prozentuale PWM herangezogen, die einem Fördervolumen von 60, 100 und 140 m³/h entspricht (sofern dieses denn vom spezifischen Modell erreicht werden kann). Zusätzlich finden sich die üblichen Abstufungen in 12V, 7V und 5V respektive 100%, 70% und 40% PWM. Die festgehaltenen Audiosamples werden auf
Soundcloud zur Verfügung gestellt.
Bezüglich der Interpretation der Aufnahmen sei anzumerken, dass die Strömungen innerhalb der Box den Großteil der Geräuschcharakteristik ausmachen. Der in einigen Fällen deutlich zu hörende Rauschpegel hätte sich lediglich mit einem erheblich teureren Messmikrofon oder einem rauschärmeren Großmembran-Kondensatormikrofon reduzieren lassen. Letztere kommen leider häufig mit Nierencharakteristiken (hier: Kugel) sowie stärkeren tonalen Färbungen, welche die Beurteilung der Geräusche beinträchtigen könnten.
Zur Bewertung empfiehlt sich ein ausgewogenes Paar Kopfhörer oder ein gutes Paar Lautsprecher, selbstverständlich in einer ruhigen Abhörumgebung.
Um einen Eindruck davon zu geben, wie laut diese Geräuschquellen in Realität wirklich sind, findet sich hier eine Aufnahme des Grundrauschens (14 dB-A), einer HDD und einer ODD als Referenz:
Anhand dieser kann vor dem Abhören auch der Wiedergabepegel des Kopfhörers beziehungsweise Lautsprechers angepasst werden.
Anmerkungen:
Bevor es nun gilt, die Ergebnisse der Messreihen vorzustellen, möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass derartige Testverfahren nur exemplarische Blicke auf die Leistung eines Produktes erlauben. In der Praxis hängt die Effektivität eines Lüfters von variablen, zum Teil sehr unterschiedlichen Einsatzbedingungen ab. Daher sind die folgenden Angaben stets als Orientierungshilfe zu verstehen und in jedem Fall mit den individuellen Anforderungen in Beziehungs zu setzen.
Die aufgezeigte Leistung hängt von dem oben beschriebenen Messaufbau ab und unterliegt keiner industriell vergleichbaren Norm. Daher sind Vergleiche wenn, dann lediglich innerhalb dieser Serie anzustellen!