In der Realität ist es jedoch so, dass der Großteil der Republik mehr als ausreichend gut versorgt ist:
BMVI - Breitbandatlas
Da ist Mobilfunk, Kabel, Telefondrähte und Glasfaser in einen Topf geworfen.
Aber wer alleine schonmal den DNS-Server vom Provider benutzt hat, weiß, wie lahm das Internet dadurch wird. Und das sind per Anfrage nur ein paar Millisekunden mehr (wobei viele Webseiten ja auch extrem viel externes Zeug eingebunden haben)
Per Mobilfunknetz ist es unerträglich lahm und an Zocken braucht man bei dem Ping gar nicht erst denken. Das nervt ja schon, wenn man mit dem Handy kurz was nachschauen möchte, und dann eine halbe Sekunde warten muss, bis die Antwort kommt... Und nur weil offiziell ein Kabelanschluss am Haus ist, bedeutet das nicht, dass der für Internet nutzbar ist. Ich habe auf Wohnungssuche oft erlebt, dass das TV-Kabel im Haus defekt war und man teilweise nur fernsehen konnte. Aber es wurde eben nicht repariert und das wird es auch nie, solange sich noch mieter finden lassen.
Der Atlas schmeißt also Äpfel und Birnen zusammen, aber für Leute, die nur Apfelkompott wollten, ist das nicht hilfreich.
Man merkt auf jeden Fall, dass jetzt wenigstens die bestehenden Kupferleitungen ausgelastet werden - so hat man wenigstens eine Notaufrüstung gemacht. Aber wirklich glücklich können natürlich nur die sein, die schon komplett Glasfaser bis in die Wohnung haben, und auf 1.000 Mbit/s down und 500 Mbit/s up buchen könnten, wenn sie wollen. Ideal wären natürlich 1Gbit/s up und down, die wird dann häufig der Arbeitgeber zahlen und dann läuft auch die Arbeit in Kombination mit einem Home-Office-Recht deutlich besser. Spart Benzinkosten, Strom für Nahverkehr, weniger Verkehr -> weniger Infrastrukturwartungskosten, mehr Raum für Radfahrer, Feinstaub-Werte werden kein Problem mehr sein, Wohnraum wird effizienter ausgenutzt, die Möglichkeiten, Kriminalität auszuüben sinkt, weil man nicht mehr gezwungen wird, sich an Orten mit vielen fremden Menschen aufzuhalten, die Infektionsraten sinken, Stress sinkt, und damit Burnout-Syndrom-Fälle, viele Menschen werden plötzlich Zeit für einen Verein oder ihre Familie haben, der Wohnraum nimmt auch in Zahlen zu, wenn Firmen kein Gebäude mehr benutzen müssen, um Büros einzurichten, die Arbeitseffizienz steigt in der Summe, führt zu einer Entlastung aller Haushalte und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit usw.
Das Kommunikationssystem ist im Grunde die zentrale Schnittstelle des Wirtschaftsmotors und ich verstehe nicht, warum man da nicht viel früher den besten Treibstoff getankt hat. Das müsste eigentlich höchste Priorität überhaupt haben und an zweiter Stelle sollte die Bildung stehen, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen, die so eine Infrastruktur optimal ausnutzen können.