AW: Intel laut Gerücht an Kapazitäten bei Globalfoundires interessiert
Wenn man jetzt extern 7nm einkauft [...]
Mit Kapazitäten einkaufen ist es nicht getan. Die in Arbeit befindlichen Designs (voaussichtlich Xe/Ponte Vecchio und Granite Rapids SP) sind auf den Intel-eigenen 7nm-Prozess abgestimmt und müssten umfangreich überarbeitet werden, was zusätzlich Zeit und Geld kostet. Zudem würde dadurch Intels Marge sinken.
Und ein Kauf von AMD ist abwegig, primär, weil dies kartellrechtlich nicht zugelassen werden würde und weiterhin, weil AMDs Unternehmenswert zunehmend steigt (akt. bereits > 50 Mrd. US$).
Nur, dass GLoFo keinen 7nm Prozess hat (höchstens fremdlizenziert) und Intels 10nm eh schon dem entspricht.
Für Intel könnte sich das aber trotzdem auszalen, nämlich wenn man die Produktion der PCH auslagert
Bei GF ist derzeit bei 12 nm schluss, wobei es sich hierbei effektiv um einen mehrfach optimierten 16 nm-Prozess handelt, der zudem indirekt von Samsung lizensiert wurde. Hier forscht man derzeit zwar auch an 3 nm-GAA-Technik, ob das jedoch mal irgendwann in einer eigenen Fertigung münden wird, ist derzeit nicht absehbar.
Für die kommenden PCHs zu Comet Lake weisen konkretere Gerüchte (
oder waren es gar schon direkte Aussagen von Intel?) bereits aus, dass die kleineren Varianten wie bspw. H310C und B365 auf einem 22nm-Prozess gefertigt werden sollen (voraussichtlich Inhouse, weil diese in Kürze verfügbar sein müssen).
Um ehrlich zu sein, wäre das keine schlechte Idee wenn sie GF schlucken.
Auch das wäre kein leichtes Unterfangen. Details zu GF sind nicht so einfach zu ermittelt, da die komplett in der Hand des arabischen Großinvestors liegen, jedoch mit 5 bis 6 Standorten weltweit, etwa 16.000 Angestellten und um die 5,9 Mrd. US$ Revenue dürfte das ein sehr teueres Vorhaben werden, zumal nur ein Teil von deren Kapazitäten aktuelle Prozesse verwendet. Etwa grob 2/5 bis 1/2 dürften Prozesse von 180 - 40 nm fahren, was für Intel voraussichtlich wenig interessant wäre.
Weiterhin könnte ich mir vorstellen, dass das Interesse für einen Verkauf beim arabischen Großinvestor vergleichsweise gering sein und dementsprechend teuer ausfallen dürfte.
Denkbar wäre auch der Kauf nur eines Standortes, jedoch dürften auch den die Eigner relativ teuer gestalten, denn die Abgabe eines modernen 300mm-Werkes dürfte GFs Konkurrenzfähigkeit im Markt insgesammt beeinträchtigen, sodass ein derartiges Vorhaben vom Käufer finanziell zusätzlich zu kompensieren wäre.
Wäre dennoch irgendwie lustig wenn Intel bei der ehemaligen Tochter ihres Konkurrenten [...]
GF war niemals eine Tochtergesellschaft von AMD, sondern eine Neugründung, an der AMD nur anfänglich rund 34 % Anteil hielt. AMD nutzte die Gründung damals um etwa 1,2 Mrd. US$ eigene Schulden auf die neu gegründete Firma zu übertragen. AMD hält bereits seit 2012 keinerlei Anteile mehr an GF; die Firma liegt zu 100 % in der Hand von ATIC (Mubadala).