[Lesertest] Be Quiet PCGH Edition 500W

Hansvonwurst

Lötkolbengott/-göttin
Liebe Leser, Herzlich willkommen zu meiner Review-Premiere.
Hier be- oder misshandle ich das Be Quiet PCGH Edition 500W.:ugly:

Lesertest: Be Quiet PCGH Edition 500W



Vorweg die Danksagung:
Ich bedanke mich bei Be Quiet und dem PC Games Hardware Team, welche das Netzteil zur Verfügung gestellt und mich für den Test ausgewählt haben. Weiterhin bedanke ich mich bei meinen Review-schreibenden Freunden, die mich ermutigt haben, mich zu bewerben, insbesondere Wa1lock, der mir maßgeblich bei der Bewerbung geholfen hat.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Postitionierung auf dem Markt
Technische Daten
Verpackung und Lieferumfang
Äußere Verarbeitung
Innere Verarbeitung
Leistungsaufnahme
Spannungsstabilität
Subjektive Lautstärke
Test der SCP
Fazit

Das Netzteil im PCGH Preisvergleich powered by Geizhals
Herstellerseite

Hinweis: Sämtliche Bilder befinden sich in den Spoilern.

Einleitung
Be Quiet ist seit mittlerweile 5 Jahren in Deutschland Marktführer im Bereich Netzteile und wurde von uns PCGH-Lesern mehrfach bereits schon zum Hersteller des Jahres gewählt. Bereits am Namen Be Quiet (engl. für sei leise) kann man bereits ableiten, dass ihr Hauptaugenmerk auf leisen Produkten liegt.
Das PCGH Netzteil ist das neueste Produkt der Zusammenarbeit zwischen Be Quiet und PC Games Hardware, welche bereits ein weißes Straight Power E7 und einen ebenso weißen Silent Wings USC Lüfter hervorgebracht hat. Be Quiet ist übrigens auch direkt hier im PC Games Hardware eXtreme Forum mit einem eigenen Supportforum vertreten.

Postitionierung auf dem Markt
Das Be Quiet PCGH Netzteil wird zur Zeit mit 69,90€ gehandelt und Platziert sich damit preislich im Be Quiet Sortiment auf dem Level des Pure Power CM L8 530W und dem Straight Power E9 450W.
Unter den 80+ Gold Netzteilen platziert es sich in seiner Gewichtsklasse relativ günstig, obwohl es günstigere Mitbewerber in Form den FSP Aurum 500W und des Superflower Golden Green Pro 450W bereits für um die 60€ gibt. In direkter preislicher Konkurrenz steht es zum Straight Power E9 450W aus dem eigenen Hause, dem Superflower Golden Green Pro 550W und dem FSP Aurum 600W.

Technische Daten
Das Netzteil ist für 500W spezifiziert und mit dem 80+Gold Zertifikat ausgestattet. Damit steht es für hohe Effzienz, obwohl in Form deutlich teurerer Netzteile bereits mit dem Platinum-Zertifikat ausgestattete Netzteile gibt.
Das Netzteil ist nach den ATX 12V V2.31 und EPS 12V V2.92 und damit den aktuellen Standards konstruiert worden.
Als Anschlüsse findet man jeweils einen 24Pin ATX-Mainboard Stecker,4+4 Pin Cpu Stecker, 6+2 Pin PCIe und 6 Pin PCIe Stecker, womit es für aktuelle Single GPU-Systeme gerüstet ist. Weiterhin sind an weitere Kabelstränge wie folgt aufgebaut: Es gibt einen mit 3 und einen mit 2 S-ATA Anschlüssen, der letzte ist mit 3 4-Pin Molex HDD Anschlüssen sowie einem FDD Anschluss ausgestattet. Ich persönlich würde allerdings anstelle eines in die Jahre gekommenen FDD Anschlusses lieber einen weiteren 4-Pin Molex und einen beigefügten Adapter sehen. Den Aufbau und die Kabellängen kann man aus dem Kabelbaum (Achtung: Der zum Erstellzeitpunkt abgebildete Kabelbaum auf der Herstellerseite entspricht nicht dem Tatsächlichen) entnehmen:
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Die Kabellängen reichen meines Erachtens aus, in meinem Midi-Tower, dem NZXT LexaS kamen keinerlei Längenprobleme auf.
Die Lastverteilung sieht wie folgt aus:
Auf der 3,3V Schiene können bis zu 24A gestellt werden, auf 5V 24A. Beide genannten Schienen können bis zu 130W stellen. Die 12V-Stromversorgung wird mit 2 Schienen gewährleistet, die jeweils 18A und zusammen 36A stellen können und damit 432W. Zusätzlich kann eine -12V Schiene mit 0,3A und damit 3,6W und die 5VSB mit 3,5A und damit mit 17,5W belastet werden.
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Als Schutzschaltungen sind OCP(Überstromschutz), OVP(Überspannungsschutz), UVP(Unterspannungsschutz), OPP(Überlastschutz), OTP(Überhitzungsschutz) und SCP(Kurzschlussschutz) vorhanden. Somit ist für reichlich Schutz gesorgt.

An Herstellergarantie bietet Be Quiet 2 Jahre, was eher dem Standard-Niveau entspricht.

Verpackung und Lieferumfang
Das Netzteil ist in einen stabilen Pappkarton gepackt, welcher wiederum in eine dünne Folie gepackt wurde. So wird das eindringen von Feuchtigkeit während des Transports verhindert.
Der Pappkarton an sich ist in schlichtem Schwarz gehalten. Auf der Obererseite ist das Netzteil über dem mittig angebrachten Schriftzug mit dem Namen zu sehen. Unter diesem Schriftzug werden kurz die wichtigsten Eigenschaften angepriesen, darunter prangt das 80plus Gold Logo. In der oberen rechten Ecke ist das be quiet Logo zu sehen, die linke Seite ziert eine Leiste mit dem Aufdruck "special edition".
Auf der Unterseite der Verpackung ist eine erweiterte Beschreibung des Netzteils auf deutsch zu sehen, sowie der Kabelbaum, die Lastverteilung und die Maße des Netzteils. Auf den Seitenflächen findet man diese Beschreibung auch auf Englisch, Französisch, Spanisch und Polnisch, sowie eine Erklärung des 80 plus Zertifikats und diverse Auszeichnungen der Marke.
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Wenn man nun die Verpackung öffnet sieht man das in Noppenfolie eingpackte Netzteil und den Lieferumfang, welcher aus dem Nötigsten besteht: ein Satz Schrauben zur Befestigung im Gehäuse, vier Einweg-Kabelbinder, einen Kaltgerätestecker und die Bedieungsanleitung. Zusätzlich werden die Kabelstränge durch zwei Klettkabelbinder zusammengehalten.
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Alles in allem ist es ein eher funktionaler, allerdings mehr als ausreichender Lieferumfang, ohne unnötige Spielereien, der keine Wünsche offen lässt.

Äußere Vearbeitung
Das Netzteil ist mit einem rauen, schwarzen Lack umgeben, der durchaus hochwertig wirkt. Der schwarze Lüfter wird von einem vergoldeten Lüftergitter vor gröberen Einwirkungen geschützt, auf dem mittig der Schritzug "be Quiet!" angebracht ist. Auf einem Seitenteil ist dieser Schriftzug eingeprägt, auf dem anderen ist die Lastverteilung aufgeklebt.
Die Unterseite ist schmucklos gehalten und nur von einem Aufkleber mit der Seriennummer versehen.
Der Ausgang der Kabelstränge ist mit einem Ring aus schwarzem Plastik versehen um Beschädigungen durch Kanten im Metall zu vermeiden.
Die Kabel sind mit einer schwarzen nicht ganz bilckdichten Ummantelung umgeben, sodass man die Farben der einzelnen Kabel durchschimmern sieht. Diese ist mit jeweils einem Kabelbinder und Schrumpfschlauch 2cm vor den Steckern, beim 24pin ATX-Stecker sogar 6cm, fixiert, sodass ein Teil der Kabel freiliegt.
Die Stecker wirken gut verarbeitet und besitzen eine leicht angeraute Oberfläche an den Griffstücken. Man kann keine Plastikrückstände von der Produktion erkennen.
Bis auf die PCIe-Stecker, welche in teilweise lichtdurchlässigen hellblau produziert wurden sind alle Stecker schwarz. Allerdings sind alle Stecker mit einer Beschriftung versehen.

Innere Verarbeitung
Wenn man nun das Netzteil entgegen der Hinweise auf dem Aufkleber der Lastverteilung und in der Bedienungsanleitung öffnet, ergibt sich zunächst folgendes Bild:
Die auf den ersten Bilck sauber verarbeitete Platine erinnert sehr an das Innenleben eines FSP Aurum. (Links zu Tests des besagten Netzteils Klick, Klick, Klick und Klick)
Auf der Primäseite wird ein 85°C der Firma CapXon verwendet, an der Sekundärseite 105°C Kondensatoren der gleichen Firma.
Wenn man nun die Platinenrückseite betrachtet, scheint die Lötqualität relativ ordentlich zu sein, obwohl ein paar Stellen unsauber gearbeitet scheinen und an einer Stelle die Platine angeschmolzen erscheint. Dies ist zwar nicht leistungsbeeinträchtigend, aber auch nicht gerade eine Glanzleistung.
Als Lüfter ist 120mm-Lüfter, der die Bezeichnung MGA12012MR-O25 trägt, verbaut. Der Hersteller ist Protechnik, welcher sich nach kurzer Recherche als ein renommierter Fertiger für Lüfter herausstellt. Die Lüfterblätter scheinen gut verarbeitet zu sein und laut Be Quiet ist der Lüfter mit einem so genannten "Rifle"-Lager ausgestattet.
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Leistungsaufnahme
Der wohl wichtigste Grund, ein 80 plus Gold Netzteil zu kaufen wäre wohl die Leistungsaufnahme. In diesem Test werden seine Konkurrenten ein Cougar SE400 und ein Cougar A350 sein.
Angeschlussen wird das Netzteil an folgendes System:

  • AMD Phenom II X3 740 @ 3,5GHz @ Scythe Mine 2
  • Gainward Geforce GTS 450 GLH
  • 4GB DDR3-1600
  • 1TB Hitachi Deskstar
Die erste Disziplin wäre der Windows-Leerlauf. Hier weiß das 80 Plus Gold Netzteil seine Silber und Bronze-Konkurrenten breits zu schlagen, obwohl es für diese Leistungsaufnahme "überzüchtet" ist.
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Der darauf folgende Test beschäftigt sich mit der Spielelast.
Hierzu wurde das Netzteil in drei Spielen getestet und jeweils die maximale Leistungsaufnahme genommen.
Als Spiele dienten hierzu The Witcher 2, wo der Anfangsdialog des "Arenamodus" als Testsequenz genommen wurde, Total War: Shogun 2 mit ihrer Benchmarksequenz und The Elder Scrolls 5: Skyrim mit einem Kampf gegen einen Drachen. Da die Werte nicht stark voneinander abweichen, wurden sie kurzerhand gemittelt. Auch hier weiß das Be Quiet Netzteil zu überzeugen
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Die vorletzte Testsequenz ist die Maximalauslastung des Systems mit Furmark und Prime 95.
Erst hier schafft es das Gold-Netzteil sich von seinem Konkurrenten, dem Cougar SE 400 deutlicher abzusetzen.
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Da der letzte Test das Netzteil nur ca. zur Hälfte ausgelastet hat, kommt nun ein weiterer.
Aus Mangel an Hardware hab ich mir kurzerhand ein paar Hochlast-Wiederstände besorgt und sie ans Netzteil angeschlossen, während das System auf maximaler Auslastung lief.
An dieser Stelle verabschieden wir uns vom Cougar A350, das aufgrund seine 276W auf der 12V Schiene hier überfordert gewesen wäre.
Bei jedem Test konnte sich das Be Quiet an die Spitze setzen und bietet somit eine hohe Effizienz.

Spannungsstabilität
Aufgrund des frühzeitigen Ableben meines Multimeters (:() wird dieser Test nachgereicht.

Subjektive Lautstärke

In allen Lastszenarien überzeugt das Be Quiet Netzteil durch seine Lautsärke.
Lagergeräusche sind gar nicht zu hören, allein die Luftverwirbelungen sind hörbar. Allerdings sind sie innerhalb aller getesteten Szenarien für meine Ohren nur bei nächster Nähe zu hören.
Das gleiche gilt zwar auch für das Cougar SE400, allerdings geht dort die Lüftersteuerung agressiver ans Werk und somit sind die Verwirbelungen besser hörbar.

Test der SCP
Hier kann ich aufgrund mangelnden Equipments kaum Schaltungen testen, daher beschränke ich mich erstmal auf die SCP (Short Circuit Protection oder Kurzschlussicherung).
Der Test der SCP ist einfach gehalten: An einem Molex-Stecker wird die 12V-Leitung direkt mit der Masse verbunden. Das Netzteil geht sofort aus, Operation geglückt, Patient tot...nee, das war was anderes. Denn der Patient und das daran hängende System werkeln munter weiter, wenn man den Kurzschluss entfernt und das System neu startet!

Fazit
Das Be Quiet stellt ein hervorragendes Netzteil dar, das durch seine Effizienz, welche mich persönlich im niedrigeren Wattbereich überrascht, und Lautstärke Punkten kann.
Ein paar kleine Schönheitsfehler, wie die Farbe der PCIe-Stromstecker und auf der Platinenrückseite, sind zwar ärgerlich, trüben das positive Gesamtbild allerdings kaum. Allerdings hätte ich mir eine längere Garantie als 2 Jahre im Anbetracht des Preises gewünscht. Das preislich gleich platzierte Straight Power E9 450W aus gleichem Hause bietet in dieser Hinsicht deutlich mehr.
Wer kein Kabelmanagement braucht oder wünscht, ist mit diesem Netzteil gut bedient!

Für Fragen, Kritik und Anregungen, stehe ich jederzeit zur Verfügung!

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