Auch wenn Werbung nervt - uBlock und andere Blocker sind einfach nicht der richtige Weg.
Das ist "Gewalt mit den Füßen" und nicht besser als jede andere Form Erschleichung einer Dienstleistung (Schwarzfahren etc.).
Wem der Dienst nicht gefällt, wie er angeboten wird, soll sich davon fernhalten. Oder zahlen. Oder Werbung ertragen.
Man kann sich nicht nach dem eigenen Geschmack aussuchen, wie ein Anbieter sein Angebot zu gestalten hat.
Du hast vermutlich die späten 90er und frühen 2000er nicht miterlebt, wie es dort im Internet bezüglich Werbung war. Zu der Zeit hat die Werbebranche den Bogen massiv überspannt gehabt und gezeigt, was passiert, wenn man Werbetreibenden keinerlei Verantwortung überträgt.
Werbung, die nicht geprüft wurde und auch auf seriösen Sites (z.B. spiegel.de) ihren Besuchern Viren unterjubelte. Werbung, die den Browser abstürzen ließ. Werbung, die absichtlich bei jedem Versuch das Layout der ursprünglichen Seite zerschoss, sodass Besucher die Seite neuladen mussten. PopUp-Werbung, die beim Schließen in einer Endlosschleife mehrere PopUps wieder öffnete (weshalb sogar Browserhersteller dagegen vorgegangen sind). Werbung, die vollautomatisch permanent-blitzende Animationen ("Schei* auf Epileptiker!") oder nervige Sounds abspielte ("der röhrende Hirsch!") ohne eine "Schließen"-Schaltfläche oder sonstiger Möglichkeit, das zu deaktivieren. Werbung, die sich als unsichtbares Vollbild-Overlay über die gesamte Website legte und bei Klick weitere Werbung anzeigte. Werbung, die ungefragt irgendwelchen Mist in den Browsern installierte (Toolbar-Seuche!). Werbung, die dir grundsätzlich die Navigation zunichtemachte (Die "Zurück"-Schaltfläche im Browser hat einfach dieselbe Seite nochmal mit Werbung geladen). Ohne Werbeblocker brauchtest du zu der Zeit einen topaktuellen PC, weil die Werbung so penetrant verwendet wurde, dass sie sämtlichen RAM und CPU-Zeit fraß. Zu einer Zeit, in der minutengenau abgerechnet wurde, haben Webseitenbetreiber erstmal 5 MB Werbung geladen (Dauer, je nach damaliger Leitung, zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten), bevor die eigentlichen 50KB-Inhalt, für die man sich interessiert, geladen wurden.
Du konntest zu der Zeit - und das meine ich vollkommen ernst - praktisch keine kommerziell betriebene Webseite besuchen, ohne Angst haben zu müssen, dass dein Browser und ggf. dein Windows nachher mit irgendwelchen Viren infiziert war, weil sich zu der Zeit keine Sau Gedanken über irgendwelche Haftungsansprüche gemacht hatte. Dementsprechend wurden die allerersten Werbeblocker sogar hauptsächlich wegen Sicherheitsbedenken installiert!
Kennst du den Film "Idiocracy", die Stelle, an dem ein Zuschauer einen gigantischen Fernseher anstarrt, in einem Mini-Bild das Programm ansieht, während rundherum der komplette TV mit animierter Werbung vollgekleistert ist? Diese Szene war nicht satirisch genug; denke dir in der Szene noch Lichtblitze und nervige Sounds dazu, dann hast du unironisch das Internet der späten 90er-Jahre.
Nein. Einfach Nein. Werbetreibende haben es selbst so sehr verbockt, dass freiwillige(!) Programmierer kostenlose Adblocker geschrieben haben, weil ansonsten das damals noch junge WWW drohte, in einem Sumpf aus Werbung zu ersticken! Ich für meinen Teil kann die Nutzung eines Adblockers locker mit meinem Gewissen vereinbaren, ganz ehrlich...