Naja, du übertreibst aber auch maßlos...
Erstmal glaube ich kaum, dass man den FX mit moderatem OC auf das (Spiele)Niveau eines 3570K drücken kann (nebenbei ist der ja auch dafür bekannt, dass die Leistungsaufnahme unter OC quasi explodiert). Im Test bei Anandtech schafft es ein popeliger Core i3 immer noch, den Vishera in Spielen zu schlagen, selbst mit 4,8 GHz.
Gaming Benchmarks on GTX 770 - AMD FX-8320E CPU Review: The Other 95W Vishera
Klar, die AMDs sind nicht per se schlecht. In Anwendungen sind sie vergleichsweise gut, in Spielen dafür weniger, das hatten wir ja schon. Aber du kannst von einem User nicht erwarten, dass er eine technisch veraltete (Stand: 2012) CPU stark übertaktet und einen deutlich (!!) höheren Stromverbrauch, stärkere Wärmeabgabe und schnelleres Altern inkauf nimmt, um
gleich schnell zu sein, wie aktuelle Intels out of the box. Dass man bei Intel die rundum bessere CPU gekauft hat, lag halt auf der Hand und daran gibt es auch nichts zu drehen, egal, wie man sich den Sachverhalt anschaut. Die Intels haben eine deutlich niedrigere Leistungsaufnahme, sind performancetechnisch unkomplizierter, und jetzt kommt der Knackpunkt: sie sind kaum teurer. Hätte AMD den FX-8320 für 100€ verkauft, sähe die ganze Sache wieder ganz anders aus, aber er kostet halt 140€. Die Haswells beginnen bei 170€ und waren schon günstiger zu haben. 30€ für eine ausgereiftere, meistens (deutlich) schnellere und sparsamere CPU - klingt doch nach einer eindeutigen Entscheidung, oder? Auf dem Markt muss der FX halt irgendwie konkurrieren können, und bis auf ein paar Einzelfälle ("Ich habe ein Mainboard mit AM3+-Sockel und möchte aufrüsten") konnte er das halt nicht. Die WiiU ist auch untergegangen, auch nachvollziehbar und aufgrund sehr ähnlicher Ursachen. Und ganz ehrlich: wenn AMD eine CPU baut, die nicht mit Intel mithalten kann, und dann jahrelang nichts Neues anbietet, dann kann doch nicht ernsthaft der Konsument dran Schuld sein, oder? Und ist es wirklich falsch, hier im Forum eine unleugbar bessere Lösung zu empfehlen, als eine offensichtlich schlechtere damit der Hersteller besser dran steht?
Bei Office, okay. Da sieht die Sache wieder anders aus. Aber das macht halt auch kaum Marktvolumen aus. Der Fertig-PC-Markt ist fest in Intels Hand und Enthusiasten kaufen sich Midrange bis Highend, wo AMD wie gesagt kaum greift.
tl;dr:
letzten Endes ist das Problem meiner Meinung nach doch eher bei AMD zu suchen. Wenn man nichts Konkurrenzfähiges liefern kann, dann werden die eigenen Produkte auf dem Markt untergehen. Hört sich brutal an, ist aber gar nicht so böse gemeint, eher als eine nüchterne Feststellung. Zumindest hat AMD was aus dem Bulldozer-Debakel gelernt und den Bulldozer in den Wind geschossen. Nachdem klar war, dass AMD nichts Neues mehr bieten wird, ist Intels antwort auch nachvollziehbar. Alle Hoffnung liegt eben jetzt bei Zen.
gRU?; cAPS