Welche Flüssigkeit für die Wakü

AW: Welche Flüssigkeit für die Wakü

Alle Alkohole haben biozide Wirkung, einen darfst du aber sogar (in erstaunlich hohen Konzentrationen!) als Lebensmittelzusatz verwenden ;)
Es macht aber schon einen Unterschied, ob ein Hersteller offiziell die Einleitung in die Kanalisation zur Entsorgung nennt, oder ob er -wie bei G48- eine Vorbehandlung bzw. die Entsorgung in einer Müllverbrennungsanlage oder Deponie vorschreibt.

Sie schreiben im Sicherheitsdatenblatt zu G48 aber auch:
Mikroorganismen/Wirkung auf Belebtschlamm:
Bei sachgemäßer Einleitung geringer Konzentrationen in adaptierte biologische Kläranlagen sind
Störungen der Abbauaktivität von Belebtschlamm nicht zu erwarten.
Das ist in etwa das was Inno auch sagt - nur etwas anders ausgedrückt ;).
Dennoch ist es nicht sinnvoll Glykol im Abfluss zu entsorgen, auch wenn so geringe Mengen wie man sie in einer Wakü verwendet nichts ausmachen. Die Inhibitoren sind bei G48 ebenfalls nicht sonderlich beachtenswert was Toxizität o.Ä. angeht (2-Ethylhexansäure hat sogar eine leicht geringere Toxizität als das Trägermedium Glykol). Beides, Inhibitor und Trägermedium sind btw. in der gleichen niedrigen Wassergefährungsklasse 1 eingestuft. Gleiches dürfte für Innoprotect gelten, obwohl die keinerlei Angaben zu den eingesetzten Inhibitoren machen.

Ich weiß nicht genau, worin der Unterschied chemisch liegt, neben den Korrosionsinhibitoren (in denen was so alles enthalten sein kann? :ka: ) gibt es jedenfalls auch Unterschiede im Trägermedium. Das ist nicht in beiden Fällen reines Glykol, denn Schmelz-, Siede- und vor allem Flammpunkt unterscheiden sich deutlich, genauso wie Dichte und Viskosität. Aber auf alle Fälle gibt es strenge Richtlinien, was wie entsorgt werden darf und gerade Inno gehört nicht zu den Läden, die irgendwelche Angaben machen, ohne sich 33mal rechtlich abzusichern, weswegen ich nicht glaube, dass die Unterschiede in den Angaben unbegründet sind.

Diese Unterscheide beruhen im Wesentlichen darauf, dass Inno eine gebrauchsfertig verdünnte Mischung anbietet, während G48 als Konzentrat angeboten wird (selbst das für Autos gebrauchsfertige G48 ist im Wakü-Bereich zu hoch konzentriert und das Konzentrat natürlich erst recht). Innoprotect-Konzentrat hat nahezu identische Eigenschaften wie G48-Konzentrat (Im Rahmen der Angabengenauigkeit: gleicher Siedepunkt, gleiche R&S-Sätze, gleiche Viskosität, gleicher Brechungsindex, gleiche Dichte, gleicher pH-Wert, vergleichbarer Wassergehalt des Konzentrats usw... - von deutlichen Unterschieden jedenfalls keine Spur ;). Auch der Flammpunkt (Inno: >100°C, BASF: 120°C) kann als gleich angenommen werden da Inno zwar keine genaue Angabe macht aber den Bereich der BASF-Angabe abdeckt.
Zum Vergleich: Innovatek-Protect IP Konzentrat & Glysantin Protect Plus / G48 (Konzentrat)

Was man eben nicht tun darf ist verdünnte Mischungen mit Konzentraten vergleichen - getreu dem Motto keine Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die BASF sichert sich vermutlich noch wesentlich besser ab als ein kleiner Nischenanbieter wie Innovatek - daher vllt. auch die noch konservativeren Sicherheitshinweise ;)
Das Zeug ist bis auf die Farbe so gut wie identisch und der Hauptbestandteil ist 100% identisch - deshalb kann es auch vergleichbar gehandhabt werden. Die R&S-Sätze sind gleich und beides ist in Verdünnter Form keine Gefahr für Kläranlagen. Wer jedoch verantwortlich damit umgehen will, sollte in beiden Fällen das alte Kühlwasser sammeln und beim Schadstoffmobil abgeben. Zwar macht es nichts aus, wenn man man mal eine Wakü-Füllung im Abfluss entsorgt, aber wenn jeder so denken würde, geht das in die Hose.

Wie überall gilt eben auch hier: Die Dosis macht das Gift ;)
 
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Zugegeben: Auf Konzentrat vs. Fertigmischung habe ich gar nicht geachtet. In dem spontan ergoogelten Sicherheitsdatenblatt für Innoprotect steht allerdings ein Flammpunkt von 53 °C und den erreicht man nicht durch Verdünnung mit Wasser.
 
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moin
also ich benutze auch G48 und bin sehr zufrieden.ich glaub nich das fertigmischungen besser umweltverträglich sind oder weniger giftig/allergen wie G48 sind,vorrausgesetzt man geht sorgfälltig/gewissenhaft damit um.

mfg
 
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@ruyven_macaran: Der Flammpunkt einer Mischung verschiedener Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedepunkten kann niedriger liegen als der der einzelnen Komponenten ;).
 
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Auch wenn die hinzugegebene Komponente den niedrigeren Siedepunkt und einen wesentlich höheren Flammpunkt hat?
(= eigentlich vor dem brennbaren Material verdampfen sollte und dadurch sogar noch Luft verdrängt)
 
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Kann ich dir für diese spezielle Mischung nicht genau sagen. Da Wasser nicht brennbar ist, hat es überhaupt keinen Flammpunkt, aber es hat eine enorme Wärmekapazität und dies kann hier ebenfalls eine Rolle spielen, denn beim Flammpunkt geht es ja nicht darum wann etwas anfängt zu brennen (das wäre die Zündtemperatur), sondern darum, wann die Wärme im Dampf-Luft-Gemisch an der Flammfront ausreicht, um die nötige Temperatur zur Oxidation des Brennstoff zu erreichen. Eine Komponente mit hoher Wärmekapazität wie der Wasserdampf, könnte hier also dazu beitragen, dass der Flammpunkt gegenüber dem reinen Glykol deutlich runter geht. Anderseits hat Glykol auch eine recht ordentliche Wärmekapazität.
Möglicherweise ist aber auch einfach das Fertigmische-Datenblatt falsch.

Das Datenblatt vom Inno-Konzentrat stimmt jedenfalls in allen Punkten überein. Da kann man davon ausgehen, dass es passt, denn beide Firmen werden wohl kaum die gleichen Fehler gemacht haben - zumal das bei G48 fatal wäre. Davon werden ja nun mal erheblich größere Mengen eingesetzt. Glykol verhält sich nun mal nicht unterschiedlich nur weil ein anderes Logo auf der Flasche klebt und der Volumenanteil des Rests ist bei den Konzentraten nahezu vernachlässigbar.
 
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thx. Ich hätte es pauschal einfach für unmöglich gehalten, dass eine unbrennbare Flüssigkeit den Flammpunkt senken kann und das Gegenteil erwartet.
 
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