Wasserstoff: BMW und Toyota kooperieren für Brennstoffzellen-Fahrzeuge

Der Hauptpreistreiber beim Strom ist Vater Staat.
  • Den Wechsel auf erneuerbare Energien hat man dezent verschlafen.
  • Die Förderungen/Anreize von PV-Anlagen bzw. erneuerbare Energien für Bürger/Städte/Kommunen gestrichen und/oder klein gehalten.
  • Die Stromnetze sind nur unzureichend ausgebaut.
  • Die AKWs wurden ohne vorhandenen Ersatz abgeschalten, und nun wundert man sich über hohe Preise.
  • Einspeisevergütung für PV-Anlagen ist zu niedrig
  • Stand heute bestehen immer noch über 31% des Strompreises aus Steuern und Abgaben.

Darauf will @Cybnotic gar nicht hinaus. Ihm geht es hier um den gehandelten Strom an der Börse.

Im Juli 2022 kostete beispielsweise die Megawattstunde im Schnitt 315€ an der Leipziger Strombörse. Ein Plus von 289% zum Vorjahresmonat. Das ist schon ordentlich mehr...

Hier ist der Sachverhalt folgender: Der Preis an der Strombörse wird immer durch die teuerste Erzeugungsart bestimmt. Seit Monaten ist das hier in Deutschland die Stromerzeugung via Gas. Wird aber jetzt zum Beispiel durch die Reaktivierung von Kohlekraftwerken oder AKWs der Bedarf zukünftig mit Kohlestrom oder Atomstrom gedeckt, könnten die Preise an der Strombörse wieder sinken.

Problem beim Kohlestrom:
Die Nachfrage nach Kohlestrom zieht an, was bei steigenden Preisen für CO²-Zertifikate wiederum die Strompreise für 2022 weiter nach oben treibt.

Und das widerum erklärt dann auch die Preiserhöhungen die bis Oktober für Bestandskunden kommen werden.

Noch düsterer ist die Lage wenn du Neukunde bist. Hier sind die Preise im Durchschnitt um 65% höher als bei Bestandskunden.


Stimmt, besonders viel bekommt man nicht dafür.
Anhang anzeigen 1400633
Ja die Politik ist der Preistreiber da hast du jedenfalls Recht. Wieauch sonst werden Politiker immer reicher und das Volk Ärmer? Thema Hilfen.. ist ein Witz da geben die einem mehr Rente und ziehen aber gleich die Hilfe zb beim Wohngeld wieder ab.. so läuft es doch überall. Politik ist ein Verbrechen an den Menschenrechten :-(
 
Forschung ist nie verkehrt, aber letztlich müssen alle weg vom Individualverkehr, seit vorvorgestern. Ohne so einem Masterplan ist das alles etwas albern, wenn man von der Natur verdichteten Sprit mit manuell verdichtetem sonstwas ersetzen will und mitunter auch noch meint Kosten würden nicht um ein vielfaches steigen müssen.
 
Dafür müsste der Massenverkehr aber wesentlich besser werden.
Warum soll ich jeden Tag über 2 Stunden Lebenszeit dafür opfern?
 
Dafür müsste der Massenverkehr aber wesentlich besser werden.
Warum soll ich jeden Tag über 2 Stunden Lebenszeit dafür opfern?
Mit den Mio die man durch Wegfall von zig derzeit notwendigen eig. riesigen Straßenflächen einspart, kann man da sicher was machen. Allein wie bescheuert es ist mit 1+to Gefährten meist genau ein humanes Paket zu transportieren ist ja dämlich². Genau dafür, in tägliche Fahrten in wesentlich bessere, dichtere Massenverkehrsysteme zu investieren, kommt unterm Strich wohl mindestens billiger, und vielfach wohl nur mit marginalen Zeitverlusten raus. Langstrecke mitunter sogar mit Ersparnis.

Asphaltinfrastruktur und Automobilbau ist natürlich gerade in Schland massiv, aber sofern man kein Energiewunderding findet, wird man besser früher als später auf was vom System anderes umsatteln müssen. Genauso wie Saudi Arabien und Co ja auch bereits schauen was sie mit den Öl-Millionen heute kaufen damit sie dann ohne Öl(bedarf) auch noch irgendwas haben.
 
Du kannst die Straßenflächen nicht einsparen.
Erstens brauchst du die für die Busse und zweitens kannst du genauso Kleinbusse und Pkws als Massenbeförderung einsetzen.
Drittens funktioniert das in der Stadt noch gut, je ländlicher es aber wird, um so weniger funktioniert es.
Oder sollen wir alle in Betonbunkern wohnen und jeden Tag alle zur gleichen Zeit zur Arbeit fahren.
 
Sicher kann ich mir ersparen viele Flächen nicht alle paar Jahre zu erneuern und wo es Sinn macht daraus Schienentrassen zu machen. U-Bahn, Straßenbahn, Trolleybusse und tlw sicher auch noch lange Verbrennerbusse brauchen aber garantiert keine 2 oder gar 3 Spuren zb. Würde also auch in Städten ein Umbau für mehr klimafreundliche Inseln ermöglichen. Parkplätze dann als quasi weitere unnötige Spur, die man für etwas mehr Natur und notwendige Kühle bringen könnte.
Klar geht es nicht mit der Einstellung "das ist nun so und ich will es nicht anders". Der Preis wird es aber so oder so regeln. Dem kann man und sollte man zuvor kommen, wenn man nicht plötzlich als Hufschmied dastehen will der kaum noch Pferdekundschaft hat. Es geht tlw. ja eben nicht mal um den Verkehr an sich sondern die Wirtschaft die halt ohne Verbrenner, spätestens wenn man eben nix zum verbrennen mehr hat, ganz anders aufgestellt werden muss.

Ich "schaffe" es schon seit Jahren ohne Auto, auf dem Land, nicht in einem Bunker lebend, dafür im Grünen, das ich auch mit eigenem Verzicht erhalten will, mit Zug pendelnd. Ich mag zwar Rennspiele, manchmal auch mit Lenkrad, aber täglich zum Pendeln hinter einem Lenkrad hocken, vermisse ich kein bisschen. Das hiesige Klimaticket ist erst recht grandios, aber selbst ohne war ich eben schon so unterwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dh du verlagert nur von Straße auf Schiene und musst da dann kräftig zulegen und neu verlegen.
Kommt also im Endeffekt im Prinzip fast aufs gleiche drauf raus.
Und was machst du mit so unwichtigen Sachen wie zB Feuerwehr?
Soll der Trupp auf den Bus warten um zum Einsatzwagen zu kommen?
Nur so als Beispiel.
Wie viele Ausnahmen willst du machen?
 
Individualmobilität ist ein enormer Fortschritt gegenüber Massenmobilität. Man kann jederzeit überall hinfahren, muss nicht umsteigen und auch nicht vom Bahnhof oder der Bushaltestelle ewig weit gehen und kann sogar noch Dinge befördern.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht das nicht so einfach. In der Stadt vielleicht, aber auf dem Land... puh, nein, nur wenn man Zeit zu viel hat.
Ich wohne in einem 500-Einwohner-Dorf in der Nähe von Koblenz. Vor einer Weile wollte ich auf eine Messe nach Krefeld. Da es das 9€-Ticket gibt, ok, schnell geholt, nach Verbindungen geschaut. Bei uns haben sie vor einem halben Jahr die Anzahl der Busse verzehnfacht, sodass unter der Woche stündlich 2 Busse einfahren und fast immer genauso leer wieder weg fahren. Tja, da ging's dann schon los. Die Messe ging um 11 los. Um vom Dorf aus mit Öffis nach Krefeld zu kommen, hätte ich um Viertel nach 6 daheim an der Bushaltestelle sein müssen, um dann eine gute Stunde auf den Expressbus nach Koblenz in der nächsten Kleinstadt (6000 Einwohner) in 4km Entfernung zu warten. Am Wochenende fahren die Busse eben mit geringerem Takt. Ok, nein, so nicht. Also rechtzeitig mit dem Auto in die Kleinstadt, wir waren ja mit mehreren Leuten unterwegs. Was passiert? Der Bus hat 15 Minuten Verspätung, wir würden also den Anschlusszug nicht erreichen. Aber kein Ding, der ist eh schon ausgefallen. Toll. Nachgeschaut und gesehen, oh, wir wären ja nur 2 Stunden später da und statt um kurz vor 11 um kurz vor 1 da. Die Entscheidung ist dann recht schnell gefallen, sich ins Auto zu setzen, Musik seiner Wahl zu hören, nach nicht mal 2 Stunden in Krefeld zu sein, noch was essen zu gehen, dann auf die Messe und abends um 9 entspannt wieder in Richtung Heimat, wieder mal mit schöner musikalischer Untermalung. Das hat dann 50€ Sprit für 4 Personen gekostet. Noch irgendwelche Fragen?
Gut, um paar Wochen davor zum Bierchen trinken nach Koblenz und mitten in der Nacht etwas benebelt wieder nach Hause zu kommen war der Bus gut, ist aber auch ne Direktverbindung ohne Umsteigen und mehr als 10 Leute saßen nie drin.
Sinnvoll ist der ganze ÖPNV nur da, wo es auch Menschen gibt, die ihn nutzen, und wo es auch ein so dichtes Netz mit entsprechender Taktung gibt, dass er was bringt. Und auf großen Distanzen, wo es mit dem Auto zu eklig wird. Wobei ich auch nicht mit der Bahn für 3 Wochen nach Kroatien fahren würde, sondern mich da auch hinters Lenkrad setze. Kurz gesagt, außer für kleine Tripps mit wenig Gepäck, aber viel Zeit ist der ÖPNV auf dem Land Quatsch. Da können noch so viele Linien aufgemacht werden und Busse fahren.
Würde ich in der Stadt leben, sähe das anders aus und ich würde mir auch keinen Stadtverkehr mit dem Auto antun. Aber ich wohne nicht in der Stadt und werde das auch nie freiwillig machen.


BTT: Wer glaubt denn wirklich daran, dass die Brennstoffzelle im Auto irgendwas bringt? Abseits des Bedarfs an seltenen Erden und bei sehr hoher Reichweite des Gewichts hat das BEV nur Vorteile. Wasserstoff ist in großindustriellen Anlagen zur Energiespeicherung zu gebrauchen, auch wenn es einige eklige Aspekte bei der Lagerung gibt. Im Auto ist Wasserstoff ungefähr so sinnvoll wie eine Dampfmaschine (überspitzt formuliert). Nu ja, das Zeug einfach abzufackeln bringt auch nur was, wenn man das Gemisch enorm verdichtet, was bei Wasserstoff zum Glück sogar geht, ohne dass der Motor anfängt zu klopfen.
 
Wie gross bzw wie massig sind die Leute?
Weil 2 Leute okay und 2 Leute eng im Octavia?
Kenn ich so nicht, selbst mit 4 Leuten immer genug Platz gehabt.

Fahrer etwas über dem Durchschnitt, und dahinter ist dann nicht mehr so arg viel Platz im Octavia. Klar - es kann jemand mitfahren, aber kein Erwachsener über mehrere Stunden bequem. Darum ging es aber gar nicht, ein Auto für vier Großgewachsene ist unvermeidbar groß. Das Problem ist, dass man ein so großes Auto auch dann kaufen muss, wenn man nur Platz für zwei große Leute will, die vom Volumen her problemlos in ein Auto für vier Zwerge passen würden, wenn man das passend bauen täte.

Selbst im Octavia ist die Rückenlehne noch so geformt, dass 2-m-Leute buckeln müssen, die B-Säule soweit vorne, dass der Schulterblick unmöglich wird, der Verstellbereich des Lenkrads knapp, etc...
Zwar alles etwas besser als im Golf, aber nicht viel. Und der Golf Variant wiederum ist in der Hinsicht kaum besser als ein Smart for Two oder alles, was dazwischen liegt. Wer vorne mehr als ein 1,7-1,8-m-Standardpersönchen gut unterbringen, der muss zwingend einen Superb, 5er oder ähnliches wählen. Also auch Transportkapazität für zwei weitere Erwachsene und 1,5 Camping-Ausrüstungen kaufen, auch wenn er weder das eine noch das andere transportieren will. (Wer, wie ich, nur letzteres aber nicht ersteres will, hat es noch schwerer. Da gab es diesseits von 60er-Jahre-Entwicklungen fast nur noch eine Handvoll Sportwagen-basierter Shooting Brakes, die a) saufen wie ein Loch b) im Unterhalt noch mehr kosten als an der Tankstelle und c) noch einmal teurer in der Anschaffung sind, wenn überhaupt mal einer verkauft wird. Zum Glück war der eine Automatik, sodass ich mir einen großen Fehlkauf erfolgreich ausreden konnte :ugly: .)


Piaggio kannte ich nicht, die ahben laut Wikipedia ja auch Fahrzeuge mit Ottomotor:O

Kann man die in Österreich irgendwo kaufen?
Finde nur die Roller

Kenne die Händlersituation nicht. Aber in deutschen Großstädten sieht man eigentlich immer irgendwo ein paar Apes rumfahren. Zwar nicht so häufig wie in Italien, wo sie an jeder Ecke stehen, aber es muss eine transalpine Ersatzteil- und Wartungsversorgung geben.


Interessanter wäre da die aktuellere Entwicklung zu diesem Jahr. Hat China nicht sämtliche Prämien und Subventionen für Elektroautos bis Ende diesen Jahres abgeschafft und selbst noch laufende Subventionen sind massiv reduziert worden?

Das ist schon etwas länger her. Aber aktuell kann man aus den Verkaufszahlen, mit denen Pain auf Bestandszahlen geantwortet hat, sowieso kaum was schlussfolgern. Als die Autohersteller überrascht festgestellt haben, dass Chips sich nicht durch Fingerschnippen materialisieren lassen, wurden selektiv Modelle mit hoher Marge weitergebaut und die Bänder für viele günstige Modelle angehalten. Das heißt auch wenn Batterieautos dank der verschleuderten Steuergelder sich auch einer regen, echten, Nachfrage erfreuen, konnten viele Verbrennerinteressierte einfach gar nicht kaufen und tauchen deswegen auch nicht in den Verkaufszahlen auf. Ich kenne Leute, denen wurde für Brot-und-Butter-Autos wie einem Golf eine Lieferzeit von "vor ein paar Monaten war es 1 Jahr, aber mittlerweile gibt es gar keine Angabe mehr" genannt.


Du kannst die Straßenflächen nicht einsparen.
Erstens brauchst du die für die Busse und zweitens kannst du genauso Kleinbusse und Pkws als Massenbeförderung einsetzen.

PKWs brauchen halt extrem viel mehr Platz und wenn statt dreier nur noch eine Spur braucht, kann man sehr wohl sehr viel Fläche einsparen bzw. andersweitig nutzen.

Drittens funktioniert das in der Stadt noch gut, je ländlicher es aber wird, um so weniger funktioniert es.

Im ländlichen Raum hat man auch weniger Flächenprobleme.

Oder sollen wir alle in Betonbunkern wohnen und jeden Tag alle zur gleichen Zeit zur Arbeit fahren.

Für den ÖPNV ist es im Gegenteil eine Katastrophe, dass alle zur gleichen Zeit zur Arbeit fahren. Aber das kriegt man den deutschen Sklaventreibern nicht abgewöhnt. Und nein, niemand soll in Betonbunkern wohnen. Weder Beton noch übermäßig dimensionierte Wände sind umweltfreundlich :P .

Aber man kann 80 Millionen Menschen nicht mit den Ressourcen Deutschlands versorgen wenn jeder davon zersiedelt in einem Einfamilienhaus lebt. Städte sind ein sehr guter Weg, um den Verbrauch pro Kopf drastisch zu senken - und so ganz nebenbei auch die Kosten für alles mögliche andere, bei dem sich die ihren-Freiraum-Genießer immer aufregen, wenn es ihnen der Steuerzahler nicht schenkt.

Bei den sehr wenigen Jobs, die es in der Landwirtschaft noch gibt, ist das Landleben unvermeidbar. Aber für alle anderen ist es ein ökologischer und ökonomischer Luxus, den irgendwer bezahlen muss.


Dh du verlagert nur von Straße auf Schiene und musst da dann kräftig zulegen und neu verlegen.
Kommt also im Endeffekt im Prinzip fast aufs gleiche drauf raus.

Schienen haben pro belegter Fläche ein vielfaches der Transportkapazität von Straßen. Eine aktuelle Straßenbahn mit einer Transportkapazität für 300 Leute braucht auch nur eine Spur (die, wenn man sie nicht zusätzlich für Straßenverkehr/Einsatzfahrzeuge benutzen will, sogar noch bis auf zwei 5-cm-Streifen mit Rasen bedeckt werden kann) und belegt inklusive Sicherheitsabstand für 50 km/h wenn es hoch kommt 100 m Länge. Das würde umgekehrt für 5 fahrende Autos mit in der Praxis zusammen 6 Passagieren reichen. Selbst wenn die Tram in Randzeiten zu 80% leer ist, spart sie also immer noch 90% Verkehrsfläche ein.

Und was machst du mit so unwichtigen Sachen wie zB Feuerwehr?
Soll der Trupp auf den Bus warten um zum Einsatzwagen zu kommen?

Nein, die gehen zu Fuß mit Sandschippchen und Wasserpistolen. Oder läuft das bei dir jetzt schon anders, wenn es in einer Spielstraße brennt?


Individualmobilität ist ein enormer Fortschritt gegenüber Massenmobilität. Man kann jederzeit überall hinfahren, muss nicht umsteigen und auch nicht vom Bahnhof oder der Bushaltestelle ewig weit gehen und kann sogar noch Dinge befördern.

Nur müssen die meisten Menschen die meiste Zeit über keine Dinge befördern und die meiste Zeit über fahren die meisten auch überhaupt nicht individuell. Sondern jeden morgen millionenfach parallel in die gleiche Richtung, im Schnitt so 13-15 km. Dafür jedesmals ein Ding zu nehmen, das gebaut wurde, um vier Menschen und 200 kg Gepäck 500 km weit dahin zu fahren, wo absolut niemand anders hin will, ist einfach ineffizient.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht das nicht so einfach. In der Stadt vielleicht, aber auf dem Land... puh, nein, nur wenn man Zeit zu viel hat.
...
"Ich gebe mal ein kleines Beispiel"...
Ich wohne in einem 500-Einwohner-Dorf in der Nähe von Koblenz...

Um es mal ganz klar zu sagen: Es gibt einen riesen Unterschied zwischen "Autoverkehr reduzieren" und "Autos allgemein abschaffen". Wer in einem 500 Seelenkaff wohnt und alle paar Wochen mal in die Stadt o.ä. will, hat natürlich kein Mobilitätsprofil, für das ÖPNV die Antwort wäre. Auch dann nicht, wenn er mal irgendwann gut ausgebaut wäre. Aber wir haben in Deutschland eine Verstädterung von über 75% und von den verbleibenden 25% wohnen die meisten auch nicht auf dem Weiler.

Ich glaube ich hatte hier irgendwann mal überschlagen, wie viele Menschen in Orten mit Gemeinden <1000 Einwohnern bzw. niedriger Bevölkerungsdichte wohnen (um Sammelgemeinden aus Weilern abzudecken) und kam auf maximal 5 Millionen in ganz Deutschland. Ein Teil davon sind dann noch 1-Straßen-Dörfer oder sonstige Siedlungen an Durchgangsstraßen, die von einem vernünftig ausgebauten Busnetz zwischen den größeren Ortschaften mit abgedeckt werden. Am Ende reden wir also von <<10% der deutschen Bevölkerung und damit, wenn diese kein extra umweltschädliches Verhalten an den Tag legen, entsprechend <10% des deutschen Verkehrs. Der zudem in Gegenden stattfindet, in denen Verkehrsdichte kein Problem und die Erzeugung von Solarüberkapazität zum Laden von Batterieautos kein Problem ist.

Um diese Leute geht es also gar nicht, wenn von "Verkehrswende" die Rede ist. Da geht es um 50 Millionen Leute, die jeden Tag für 2* 10-20 km Stadtverkehr einen 2 Tonnenpanzer nehmen.

Sinnvoll ist der ganze ÖPNV nur da, wo es auch Menschen gibt, die ihn nutzen, und wo es auch ein so dichtes Netz mit entsprechender Taktung gibt, dass er was bringt.

Exakt. Wobei dafür rein von der Verkehrsplanung her schon ein Einzugsbereich von sagen wir mal 1000 Anwohnern pro Haltestelle locker reicht, selbst in Städten wird teilweise eine für <500 gebaut. Ein nicht allzu locker gebautes kleines Dorf kann man also schon angemessen anbinden.

Wenn man es denn mit dem ÖPNV ernst meint und das Geld nicht in Autos verpulvert. Leider wählen zumindest bei mir in der Gegend die Dorfbewohner ausschließlich Parteien, die genau das versprechen und dann wird hinterher gejammert, dass keine Busse vom Himmel gefallen sind.
 
Um diese Leute geht es also gar nicht, wenn von "Verkehrswende" die Rede ist. Da geht es um 50 Millionen Leute, die jeden Tag für 2* 10-20 km Stadtverkehr einen 2 Tonnenpanzer nehmen.
Wenn ich schon diesen Panzer Schwachsinn lese... Dieses "Argument" findet man doch auch nur in einer ganz speziellen Blase. Zumal du auch gar nicht weißt, wie viel die Leute dann noch privat mit ihren Autos fahren. ÖPNV ist einfach absoluter Schmutz. Erstens habe ich persönlich keine Lust jeden morgen in einem kunterbunten Parfum-Schweißgestank-Mix zu sitzen und zweitens habe ich das mal alles mit dem 9€ Ticket ausprobiert, in einer Großstadt.

2 Wochen habe ich das ausgehalten und in den 2 Wochen war ich häufiger zu spät als in den letzten 15 Jahren zusammen. Und wenn ich kein Auto zum Ausweichen gehabt hätte, wäre ich 2 Mal überhaupt nicht mehr zum Termin gekommen, weil alles mal wieder ausgefallen ist. Und das in einer Großstadt. ÖPNV werde ich nie wieder nutzen. Individualmobilität ist einfach das Beste was es gibt. Wenn ich auch jedes Mal dieses komplette Geplane um den ÖPNV Fahrplan herum bei einem Bekannten denke, bei jeder Feier. Maximale Abhängigkeit und null eigene Entscheidungsgewalt. Nein danke.
 
Das würde umgekehrt für 5 fahrende Autos mit in der Praxis zusammen 6 Passagieren reichen. Selbst wenn die Tram in Randzeiten zu 80% leer ist, spart sie also immer noch 90% Verkehrsfläche ein.
Das Problem ist, die fährt einmal alle halbe Stunde/10 Minuten/5 Minuten und in der Zwischenzeit ist die Strecke ungenutzt. Beim Auto ist das anders. Du bekommst im Taktzyklus der Bahn eine Bahn/Zeiteinheit durchgeschickt, aber sehr viel mehr Autos. Und ja, voll ausgelastet wird die Bahn dennoch mehr Leute transportiert bekommen. Im Teilauslastungsbereich... Da habe ich meine Zweifel, ohne es durchzurechnen. Vor allem aber fährt die Bahn auch dann, wenn sie eigentlich kaum jemand nutzen will. Soll dann für die 3 Leute, die nachts mal irgendwo hin müssen, eine Bahn fahren oder brauchen die nicht doch ein Auto?
Nur müssen die meisten Menschen die meiste Zeit über keine Dinge befördern und die meiste Zeit über fahren die meisten auch überhaupt nicht individuell. Sondern jeden morgen millionenfach parallel in die gleiche Richtung, im Schnitt so 13-15 km. Dafür jedesmals ein Ding zu nehmen, das gebaut wurde, um vier Menschen und 200 kg Gepäck 500 km weit dahin zu fahren, wo absolut niemand anders hin will, ist einfach ineffizient.
Sicher, es gibt Strecken, bei denen viel Verkehr parallel abläuft. Davor kommen die durchfahrenden Autos aber aus zig Ecken und danach verteilen sie sich wieder auf zig Ecken. Da irgendwelche Wechselmöglichkeiten einzubauen, gibt einen Haufen Probleme. Entweder irre viele ÖPNV-Linien, die die meiste Zeit kaum jemand nutzt und die zu Stoßzeiten überfüllt sind, den üblichen Ärger mit Umsteigemöglichkeiten und Ausfällen oder eben, dass man mehrere Fahrzeuge braucht. Einmal eins, um alleine zur Arbeit zu fahren und dann eins, um mit mehr Leuten und/oder Gepäck irgendwohin zu kommen. Oder man verbindet alles in einem Allrounder, der 4 Leute+ Gepäck transportieren kann und immer und überall hin fährt und bei entsprechender Wartung eigentlich nie unerwartet plötzlich ausfällt. Klar, braucht mehr Verkehrsraum und Betriebsstoff, aber wirklich mehr, als das alles mit anderen Mitteln zu machen?
Klar, wer eine entsprechende ÖPNV-Verbindung hat (die zu Stoßzeiten nicht völlig überfüllt ist) ist das schön. Oder wenn man nur paar Kilometer bis zur Arbeit hätte. Ich für meinen Teil würde für eine Arbeit in akzeptabler Fahrradreichweite auch kein Auto nehmen. Ist eh Quatsch, die Kiste nur kalt zu fahren, ein Schicksal, welches leider zu viele Verbrenner erleiden. Aber wenn ich mit dem Auto 15 Minuten und mit dem Fahrrad eine Stunde brauche, sitze ich sofort hinterm Steuer. Das sind eineinhalb Stunden Unterschied am Tag. Gut, man hat so seine tägliche Sporteinheit, aber das will auch nicht jeder.
Ich stimme dir ja zu, da wo der ÖPNV gut ausgebaut ist und man auch ohne ans Ziel kommt, braucht man kein Auto. Wo man es doch braucht, braucht man es. Und auch wenn man es nur einmal die Woche braucht, man braucht es, hat Anschaffungs- und Fixkosten und einige Reparaturen fallen auch bei nahezu 0 Nutzung an. Am Ende bezahlt man nur etwas mehr für Reparaturen und natürlich einen ganzen Batzen für Sprit/Strom, aber hat auch alle Vorteile und das ist es im Grunde wert, wenn man ein entsprechendes Mobilitätsprofil hat. Das ist die Sicht des Nutzers und um den Nutzer vom Auto wegzubekommen, muss die Mobilität das eben abdecken.
Na ja, wenn es eine E-Limousine in verträglicher Optik mit zumindest etwas Reichweite zu vertretbaren Preisen auf dem Gebrauchtmarkt gäbe... sehen wir mal in ein paar jahren. Das wäre meine persönliche Anforderung, aber abseits der Oberklasse ist nichts in Sicht. Die verfügbaren Kisten sind alle zu hoch für ihre Länge und Breite, wenn es nach mir geht. Am Ende muss man sich wohl sein altes Chassis umbauen (lassen).
Um diese Leute geht es also gar nicht, wenn von "Verkehrswende" die Rede ist. Da geht es um 50 Millionen Leute, die jeden Tag für 2* 10-20 km Stadtverkehr einen 2 Tonnenpanzer nehmen.

Leider wählen zumindest bei mir in der Gegend die Dorfbewohner ausschließlich Parteien, die genau das versprechen und dann wird hinterher gejammert, dass keine Busse vom Himmel gefallen sind.
Diese Fehlkommunikation ist genau das Problem. Leute auf dem Land sind eben stark auf das Auto angewiesen und dann kommt die Politik um die Ecke, sagt, wir müssen Individualmobilität reduzieren, das und das sparen und überhaupt werden Autos und ihre Betriebsstoffe teurer (jetzt mal ganz unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage). Da ist es wohl verständlich, dass man dann auf keinen Fall die Grünen wählt, oder? Wobei es auch einen Haufen Heuchler mit Geld gibt, die 2 SUV's vor der Tür stehen haben, ihre Kinder jeden Morgen mit dem Auto zur Schule fahren (für Schulkinder bekommt man immer einen Bus organisiert) und dann trotzdem Grün wählen, aber darum geht's nicht und das war jetzt auch genug Polemik. Tja, dazu kommen dann noch die Traditionswähler dazu und die Leute, die keinen Plan haben und glauben, das Wasserstoffauto fackelt den Wasserstoff auch einfach ab, so wie es der Benziner mit dem Sprit tut, und die deshalb die Gegner der Elektromobilität wählen, weil mit der Einführung von Wasserstoffautos wird das alles in Ordnung kommen.
Nu ja, und denen, die wirklich kein Auto brauchen, aber haben wollen, dieses wegzunehmen, wird sicher sehr lustig.
 
Warum baut man noch immer Autos mit in der Regel 5 Sitzen, wenn das serh viele nicht brauchen würden?
Das frage ich mich seit geraumer Zeit.

Als Beispiel wär so ein Agyo mglw. ein adäquates Stad-/Kurzstreckentauto gewesen aber irgendwelche Genies mussten ja eine zweite Sitzreihe einbauen. :klatsch:
In den sog. Kofferraum passen dann ganze zwei Saftkästen - quer.
Gibt es wirklich Leute, die mit so einem Ding regelmäßig 3-4 Erwachsenen mitnehmen? Ein Familienauto ist das wohl auch nicht.

Dann gehörst du nicht zur Zielgruppe der PKW-Hersteller.
Wer ist denn die Zielgruppe, wenn 75% aller Haushalte 1-2 Personen haben und die Autos auch genau so besetzt sind? :ka:

Man könnte ja unter obskuren Umständen irgendwann ja mal eine dritte Person mitnehmen wollen, nicht wahr?
Ja, könnte - oder auch nicht.

aber letztlich müssen alle weg vom Individualverkehr
Müssen.
Alle.


London-Style, mit der Tube vor der Haustür, würde ich wohl gar kein Auto haben wollen.
 
Wenn ich schon diesen Panzer Schwachsinn lese... Dieses "Argument" findet man doch auch nur in einer ganz speziellen Blase. Zumal du auch gar nicht weißt, wie viel die Leute dann noch privat mit ihren Autos fahren. ÖPNV ist einfach absoluter Schmutz. Erstens habe ich persönlich keine Lust jeden morgen in einem kunterbunten Parfum-Schweißgestank-Mix zu sitzen und zweitens habe ich das mal alles mit dem 9€ Ticket ausprobiert, in einer Großstadt.

2 Wochen habe ich das ausgehalten und in den 2 Wochen war ich häufiger zu spät als in den letzten 15 Jahren zusammen. Und wenn ich kein Auto zum Ausweichen gehabt hätte, wäre ich 2 Mal überhaupt nicht mehr zum Termin gekommen, weil alles mal wieder ausgefallen ist. Und das in einer Großstadt. ÖPNV werde ich nie wieder nutzen. Individualmobilität ist einfach das Beste was es gibt. Wenn ich auch jedes Mal dieses komplette Geplane um den ÖPNV Fahrplan herum bei einem Bekannten denke, bei jeder Feier. Maximale Abhängigkeit und null eigene Entscheidungsgewalt. Nein danke.

Na wenns so mega super verdammt ultimativ übergeil ist, dann können wir ja 1-2 Fahrspuren abknapsen, damit andere auch von A nach B kommen, in die Spritpreise die Folgeschäden einberechnen, damit andere nicht netto drunter leiden müssen, Tempo 30 innerorts einführen damit die Lärmkulisse abnimmt und es bleibt immer noch ein "ziemlich gut" übrig. Problem solved, everyone happy.


Das Problem ist, die fährt einmal alle halbe Stunde/10 Minuten/5 Minuten und in der Zwischenzeit ist die Strecke ungenutzt.

Im Kerngebiet, wo sowohl der Verkehrsraum knapp ist und die Linien zusammenfließen, hat man teilweise Minutentaktung. An zentralen Busbahnhöfen habe ich schon 4 Abfahrten in der gleiche Minute gesehen und das war nicht einmal eine Großstadt. Umgekehrt fahren auch PKW nur in Schüben gemäß Ampelschaltung.

Vor allem aber fährt die Bahn auch dann, wenn sie eigentlich kaum jemand nutzen will. Soll dann für die 3 Leute, die nachts mal irgendwo hin müssen, eine Bahn fahren oder brauchen die nicht doch ein Auto?

Bei einem guten ÖPNV brauchen sie keins. Zwar hat man dann teilweise ein geringe Auslastung, aber wenn das einem umgekehrt die komplette Bereistellung von Individualverkehr spart, rechnet sich das unterm Strich trotzdem. Erst wenn die Auslastung über den gesamten Tag betrachtet zu niedrig ist, wird es problematisch - aber dann ist man eben nicht mehr in einer Großstadt und, bei gutem Ausbau, auch in keiner Kleinstadt und keinem Dorf. (Beim aktuellen Ausbaustand sieht das natürlich anders aus: Wenn in den Randgebieten 95% allgemein nicht ÖPNV fahren, weil sie damit nicht ankommen, dann füllen die restlichen 5% natürlich auch nicht die Linien. Das ist aber kein Problem des Prinzips ÖPV, sondern ein Problem der misratenen Umsetzung. Die steht ziemlich oft vor dem Henne Ei Problem "wieso sollten wir denn auf mehr als 2mal am Tag ausbauen, wenn eh keiner fährt?" :stupid:)

Sicher, es gibt Strecken, bei denen viel Verkehr parallel abläuft. Davor kommen die durchfahrenden Autos aber aus zig Ecken und danach verteilen sie sich wieder auf zig Ecken.

Leb mal eine Zeit in der Großstadt. Wenn du 100000 Leute in ein Quartier steckst und 100000 in einem Kiez arbeiten lässt, dann kriegst du auch bei einer gewissen Verteilung ratz fatz einen Bus voll. Und 1-2 mal Umsteigen ist in der Praxis überhaupt kein Problem, wenn das Netz erstmal eine gewisse Dichte hat. Nur wenn man mit "1 mal jede Stunde" anfängt und beim Umsteigen dann 55 Minuten auf den Anschluss gewartet werden muss, dann braucht sich nicht zu wundern, dass niemand mitfährt. In Innenstädten ist es normalerweise scheiß egal, wenn mal ein Bus ausfällt, weil die nächsten 20 Haltestellen sowieso noch von drei anderen Linen bedient werden. Dann wartet man halt 3 Minuten statt 2 und fertig ist.

Die einzige Bedingung ist eine ausreichend große Zahl von Leuten, damit sich diese Dichte überhaupt lohnt - aber die erreicht man schnell, wenn eben alle ÖPV nutzen. Aktuell kommen selbst Metropolen teils nicht über 20% Anteil. Das heißt umgekehrt: Eigentlich könnte man die gleiche Taktung bei gleicher Auslastung auch in Gegenden mit einem Fünftel der Bevölkerungsdichte fahren, wenn alle mitmachen würden. Aber das ist halt, von persönlichen Komfortansprüchen abgesehen (wie wärs mit Hubschrauber ab Haustür? ist noch toller als PKW!), ein Henne-Ei-Problem.

Und auch wenn man es nur einmal die Woche braucht, man braucht es, hat Anschaffungs- und Fixkosten und einige Reparaturen fallen auch bei nahezu 0 Nutzung an.

Das ist ein anderes Thema, allgemein ist meiner Meinung nach Energie in Deutschland viel zu billig und Arbeitskraft viel zu teuer. Dadurch kostet es relativ viel, etwas arbeitsintensives zu haben/zu halten (was mir nicht anders geht - ich will in meiner Freizeit explizit dahin, wo möglichst wenig Menschen sind, dafür kann ÖPV keine Lösung sein), aber es ist spottbillig, das einmal zu habende dann auch intensiv zu nutzen. Aber diese Nutzung ist das Problem. Allem Gejammer über den Parkplatzverbrauch von Autos zum Trotz hat man selbst (oder gerade) in den Innenstädten 2, 3 mal so viel öffentliche Fläche zum Fahren wie zum Parken eingeplant. Und Lärm, Staub, CO2 entstehen auch nur dabei.
(Naja - gibt natürlich auch Leute, die im Stand sehr viel davon produzieren. Zum Beispiel den Arsch, der seit ein paar Tagen bei mir unterm Fenster parkt und jeden Morgen seinen definitiv nicht mehr mit vollem Auspuff versehenen 90er Jahre Transit warmnageln lässt)

Diese Fehlkommunikation ist genau das Problem. Leute auf dem Land sind eben stark auf das Auto angewiesen und dann kommt die Politik um die Ecke, sagt, wir müssen Individualmobilität reduzieren, das und das sparen und überhaupt werden Autos und ihre Betriebsstoffe teurer (jetzt mal ganz unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage). Da ist es wohl verständlich, dass man dann auf keinen Fall die Grünen wählt, oder?

Ich widerspreche mittlerweile nur noch selten, wenn jemand sagt, die Grünen wären (auch) keine Lösung. Aber fakt ist, dass es die CDU noch viel weniger ist und Fakt ist auch, dass die Grünen sich mal wesentlich mehr für Fortschritt statt für Pauschalverbote eingesetzt haben und genau diese Leute, die permanent rumjammern, haben sie damals genausowenig gewählt. Also: Enweder man ist Teil einer Lösung oder man ist Teil eines Problems.
Nicht gerade wenige Leute machen sich sogar aktiv zum Teil des Problems - noch vor 40 Jahren hatten ettliche Haushalte gar kein Auto und heute gibt es auf einmal Millionen, die mindestens zwei, eher drei benötigen? Da sind sehr viele dabei, die ihren Lebensstil zum eigenen Vorteil an die von Union & Co geschaffenen Missstände angepasst haben. Ich kann nachvollziehen, dass die nicht begeistert sind, wenn man ihnen das jetzt wegnehmen will. Aber Mitleid habe ich mit Egoisten traditionell nicht.


Wer ist denn die Zielgruppe, wenn 75% aller Haushalte 1-2 Personen haben und die Autos auch genau so besetzt sind? :ka:

Da kann ich auch nur Mutmaßen bzw. aus den Neuwagenkäuferstatistiken Schlussfolgern: Familien von Besserverdienern, Rentner und Firmenkunden.

Sinn macht das nicht, nein. Aber offensichtlich Profit. Wobei ich das mit der zweiten Sitzreihe in Kleinwagen noch nicht so kritisch sehe. In der Regel kann man die recht leicht ausbauen, wenn man sie dauerhaft nicht benötigt und bei 1,x-Personenhaushalten ist es halt durchaus praktisch, wenn mal ein anderer 1,x-Personenhaushalt zu Besuch kommt, dabei vorbildlich ÖPV nutzt und dann mit dem 2+2-Notsitzer vom Bahnhof abgeholt werden kann. Oder zu einem Ausflug mitgenommen. Oder, oder.

Aber es ist halt leider nicht einfach nur eine Sitzgelegenheit an Stelle von Kofferraum, sondern es werden dafür die beiden vorderen Plätze zusammengestrichen. Auch den Aygo gibt es nicht mehr als Dreitürer. Ebensowenig wie Corsa. Twingo. Ich glaube der Up hat vorerst noch überlebt, das wars.
 
in die Spritpreise die Folgeschäden einberechnen
... und damit einem ganzen Schwung Menschen noch mehr Kosten aufbrummen, damit sie zum Monatsende noch weniger auf dem Konto haben.
Im Kerngebiet, wo sowohl der Verkehrsraum knapp ist und die Linien zusammenfließen, hat man teilweise Minutentaktung.
Ja, im Kerngebiet, wo viel Infrastuktur zusammenfließt. Die Stadt ist aber was größer als nur ihr Kerngebiet. Gut, von Haustür zu Haustür fährt der ÖPNV schon mal gar nicht, was bedeutet, dass jeder mit etwas mehr Material als Rucksack und 2 Taschen schon Probleme hat. Aber das ist ein anderes Thema. Das Problem ist, ÖPNV müssen auch dahin fahren, wo wann will, und nicht 2km davon entfernt. Das ist zwar keine unzumutbare Strecke zu Fuß, aber sind doch paar Meter, die Zeit kosten. Sicher, mit besserem Ausbau werden solche Faktoren reduziert. Wie gesagt, in Großstädten und Ballungsräumen mag das sinnvoll sein.
Umgekehrt fahren auch PKW nur in Schüben gemäß Ampelschaltung.
Dank Abbiegern geht das sogar.
Zwar hat man dann teilweise ein geringe Auslastung, aber wenn das einem umgekehrt die komplette Bereistellung von Individualverkehr spart, rechnet sich das unterm Strich trotzdem.
Uff, da habe ich doch ernste Zweifel dran.
Erst wenn die Auslastung über den gesamten Tag betrachtet zu niedrig ist, wird es problematisch - aber dann ist man eben nicht mehr in einer Großstadt und, bei gutem Ausbau, auch in keiner Kleinstadt und keinem Dorf.
Wenn man sich im Dorf mal den Verkehr ansieht, kommt so im Schnitt alle 5 Minuten ein Auto. Sicher, im Zentrum einer Kleinstadt ist es mehr.
Gehen wir das mal durch. Ich will in ein Dorf 15km weiter und Freunde besuchen. Leider liegt es natürlich nicht alles auf einer Linie. Also muss der Bus zur Umsteigemöglichkeit eng getaktet sein, dann muss der Bus zum Ziel eng getaktet sein. Mit dem Auto ist das ne Sache von 10 Minuten. Da kann der Bus schon gar nicht mithalten. Selbst mit 5 Minuten Taktung dauert es mal mindestens doppelt so lang, eher mehr. Am Ende müssen die Dörfer ungefähr im gleichen Takt angefahren werden wie sonst Autos durchfahren. Und das auch mitten in der Nacht. Da habe ich doch meine Zweifel, ob ein Bus statt einem Auto da die bessere Lösung ist.
Gestern hatten wir doch genau diesen Punkt. Im ländlichen Raum sieht die Sache eben anders aus. Da ist das eigene Auto die bessere Lösung. Gerade weil es da über Solaranlagen auf dem Dach und genug Stellfläche vor der Haustür genug Möglichkeiten gibt.
Leb mal eine Zeit in der Großstadt. Wenn du 100000 Leute in ein Quartier steckst und 100000 in einem Kiez arbeiten lässt, dann kriegst du auch bei einer gewissen Verteilung ratz fatz einen Bus voll. Und 1-2 mal Umsteigen ist in der Praxis überhaupt kein Problem, wenn das Netz erstmal eine gewisse Dichte hat.
Kann durchaus sein, wir kommen also überein, dass man in Großstädten mit vertretbarem Aufwand was machen kann. Gut, abseits davon, dass man in Öffis ganz gerne mal mit unliebsamen Zeitgenossen in Kontakt kommt. Gibt Schlimmeres, lässt sich aber nicht von der Hand weisen.
Arbeitskraft viel zu teuer.
Arbeitskräfte möchten auch gerne bezahlt werden und da sich der Staat gerne die Hälfte abgreift und die Firma dahinter auch mindestens laufende Kosten hat, muss das alles einkalkuliert werden. Wie soll das sonst gehen? Löhne und Gehälter runter, damit Arbeitskräfte weniger kosten? Dann kann sich auch niemand was leisten, weil die Leute selbst kein Geld haben.
noch vor 40 Jahren hatten ettliche Haushalte gar kein Auto
Noch vor 10 Jahren hatten wir bei uns im Dorf eine (zugegeben, damals schon nicht mehr gut laufende) Kneipe, vor 20 eine kleine Bankfilliale und vor 30 (vor meiner Zeit) sicher auch mehr. Müsste ich mal rumfragen. Vor 40 Jahren gab es in der nächsten Kleinstadt auch ein kleines Krankenhaus. Heute... Läden in der Kleinstadt, Krankenhaus...
Natürlich braucht man dann eine verbesserte Mobilität, wenn alles schwerer erreichbar ist. Wäre mir auch lieber, wenn ich morgens mal kurz zum Laden im Dorf gehen könnte, mir mein Essen für den Tag kaufe und abends mein Bierchen in der Kneipe trinke. Dazwischen recht örtlich arbeite oder mit dem Fahrrad (eher Velomobil, mit 20km/h rumgurken ist nicht meins, da kann ich auch laufen) in die Kleinstadt zur Arbeit fahre und das Auto nur brauche, wenn ich mal wohin will. Ist aber nicht so und es gibt einen Berg an Gründen, warum es nicht so ist.
Sinn macht das nicht, nein. Aber offensichtlich Profit. Wobei ich das mit der zweiten Sitzreihe in Kleinwagen noch nicht so kritisch sehe. In der Regel kann man die recht leicht ausbauen, wenn man sie dauerhaft nicht benötigt und bei 1,x-Personenhaushalten ist es halt durchaus praktisch, wenn mal ein anderer 1,x-Personenhaushalt zu Besuch kommt, dabei vorbildlich ÖPV nutzt und dann mit dem 2+2-Notsitzer vom Bahnhof abgeholt werden kann. Oder zu einem Ausflug mitgenommen. Oder, oder.
Wenn mal die Verwandtschaft mit im Schnitt 60 Jahren vorbeikommt... Ich mein ja nur.
 
... und damit einem ganzen Schwung Menschen noch mehr Kosten aufbrummen, damit sie zum Monatsende noch weniger auf dem Konto haben.

Besser die, die was dafür können als die, die nichts dafür können.

Ja, im Kerngebiet, wo viel Infrastuktur zusammenfließt. Die Stadt ist aber was größer als nur ihr Kerngebiet. Gut, von Haustür zu Haustür fährt der ÖPNV schon mal gar nicht, was bedeutet, dass jeder mit etwas mehr Material als Rucksack und 2 Taschen schon Probleme hat.

Leute, die immer mit ihrem gesamten Hausstand durch die Straßen ziehen, sind im ÖPNV tatsächlich nicht willkommen. Da sollte man tatsächlich lieber Heimplätze und psychologische Betreuung ausbauen.

Autos haben Obdachlose bislang aber mehrheitlich auch nicht und wer nur einmal im Jahr das Urlaubsgepäck irgendwohin schaffen muss, kann ein Taxi nehmen. Genau dafür sind die da.

Aber das ist ein anderes Thema. Das Problem ist, ÖPNV müssen auch dahin fahren, wo wann will, und nicht 2km davon entfernt. Das ist zwar keine unzumutbare Strecke zu Fuß, aber sind doch paar Meter, die Zeit kosten. Sicher, mit besserem Ausbau werden solche Faktoren reduziert. Wie gesagt, in Großstädten und Ballungsräumen mag das sinnvoll sein.

Wie gesagt: Fürs platte Land fordere zumindest ich auch nichts anderes.
1 km Fußweg ist imho sogar schon weit jenseits des regulär zumutbaren, das wäre nur ein Beispiel für "wenns eh an einer Route liegt, nimmt man es halt auch mit". Als sinnvolle Obergrenze würde ich 500-600 m Fußweg (was bereits bedeutet, dass die äußere Hälfte der Wohnungen für alte Menschen ggf. nicht mehr nutzbar wäre), also maximal 1 km² Einzugsbereich je Haltestelle ansehen und das eben mit wenigstens 500 Anwohnern.

Aber damit erfasst man eben schon den Großteil der Deutschen. Selbst Metropolzentren wie Pinneberg haben auf Kreisebene eine derartige Bevölkerungsdichte, könnten also im Schnitt 100% Abdeckung schaffen. Wenn man sich mal Stichprobenartig Großstadtmolochs wie Hemmingstedt (auf Gemeindeebene: 140/km²), Nordhasstedt (107/km²) oder Brunsbüttel (190/km²) anguckt, dann sieht man sofort: 70-90% des Gemeindefläche sind Acker oder Wald, wo gar keine Anbindung benötigt wird. 95% der Bevölkerung leben nicht "auf dem Land"/im Gehöft, sondern in Dörfen zwischen leerer Landschaft und innerhalb dieser Dörfer wird die fär ÖPNV nötige Bevölkerungsdichte schon wieder erreicht. Erst bei Gemeinden mit <50 Einwohner pro km² wird ein größerer Teil der Bewohner gar nicht mehr erfassbar sein.

Mangels expliziter Datenbanken kann man die Gesamtgleichung nur Stichprobenartig abschätzen, aus dem Bauch heraus würde ich schätzen: Wenn jeder, der in <500 m Entfernung eine Haltestelle hat, diese auch benutzen würde wann immer er nur sich selbst und etwas Handgepäck bewegen muss, dann könnten >90% der deutschen Bevölkerung mit ÖPNV erschließen, ohne dass ein einzige dieser Haltestellen unter das Nutzugnsniveau fällt, das heute für Einfamilien-Großstadtspeckgürtel-Siedlungen typische Niveau fährt, die mit 20-Minuten-Taktung angefahren werden. Wenn wir auf 300 m runtergehen sollte es immer noch für >80% reichen.

Uff, da habe ich doch ernste Zweifel dran.

Die enormen Folgekosten von Straßen und Verkehr sind schwer zu überblicken. Neben dem reinen Bau und Unterhalt hat man den Energieverbrauch, das daraus resultierende Außenhandelsdefizit, die Gesundheitsbeeinträchtigen und deren Ausgleichsmaßnahmen (gegen die Summe von "Erholungs"-Aktivitäten sind die Gesundheitsschäden, die in Kliniken landen, ein Witz), die simple Verlängerung der Wege dadurch, dass so viele zusätzliche Zwischenräume alles weiter auseinanderstrecken, die Fahrzeuge als solche, die für viele Familien ihre größten Investitionsprojekte überhaupt sind,... Die Liste ist endlos. Aber du kannst ja just for fun mal einen ganz kleinen Zipfel davon überschlagen: Welche Einnahmen bringen die Hälfte des bislang 2* 3-4 spurigen Frankfurter Innenstadtrings oder gar der Berliner A100, wenn man sie mangels Bedarf als Bauland verkaufen kann? Sind es noch Milliarden oder schon Billionen €?

Wenn man sich im Dorf mal den Verkehr ansieht, kommt so im Schnitt alle 5 Minuten ein Auto. Sicher, im Zentrum einer Kleinstadt ist es mehr.
Gehen wir das mal durch. Ich will in ein Dorf 15km weiter und Freunde besuchen.

Fahrradentfernung. :P

Was kein alberner Einwand ist:
Je kürzer man die Strecke im Beispiel wählt, desto unwahrscheinlicher ist, das es eine näherungsweise direkte Verbindung gibt. Bei 15 km kann man noch Beispiele konstruieren, bei dem einige Leute selbst bei gutem Netzausbau einen Overhead von weiteren 15 km = 100% haben, weil sie über ein Regionalzentrum fahren müssen. Aber genau die gleichen absoluten Zeitverluste "auf der letzten Meile" ergeben sich auch, wenn man mit ÖPNV 50 km weiter fahren will und eine zusätzliches Stück fahrt auf der Hauptachse zwischen zwei Regionalzentren einfügt. Umgekehrt wirst du als Privatperson über solche Strecken seltener eine Wirtschafts-/Schleichwege mehr kennen, die dir eine direkte Verbindung ermöglichen, sondern am Ende die gleiche Landstraßen-Bundesstraßen-Route fahren, die auch die Busse nehmen. Dann bleibt im Beispiel nur noch der relativ geringe Zeitverlust durch die niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeit eines Busses mit Zwischenhalten. Aber wenn es kein Worst Case ist, kann zwischen den Regionalzentren bei gutem Ausbau auch schon eine Regionalbahntrasse liegen, die dank Freigabe >100 km/h und vor allem weniger Kurven möglicherweise einen Großteil der Strecke sogar schneller zurücklegt, als das mit dem PKW möglich wäre.

Am Ende müssen die Dörfer ungefähr im gleichen Takt angefahren werden wie sonst Autos durchfahren. Und das auch mitten in der Nacht. Da habe ich doch meine Zweifel, ob ein Bus statt einem Auto da die bessere Lösung ist.

Wenn du (oder jemand anders) häufig mitten in der Nacht fahren musst: Ja. Aber 24/7 Schichtbetrieb kenne ich eigentlich nicht von Dorfläden. Also wieso solltest du das häufig müssen? Für 2-3 mal im Jahr gibt es Taxen. Auch die sind Teil des ÖPV und decken genau die zeitlichen oder räumlichen Fenster ("Urlaubsgepäck") ab, die wegen ihrer Seltenheit in selbst in gut ÖPNV-versorgten Gebieten durchs Raster fallen. Als Zwischenstufen gibt es Rufbusse, Ride-Pooling und Sammel-Taxen. In vielen Ländern der Welt winkst du den nächsten Kleinbus ran, was wegen der häufigen Nutzung dieser Verkehrsart selbst wortwörtlich am Rand der Wüste teils keine Minute dauert, drückst dem Fahrer ein paar Scheinchen in die Hand und, sagst, wo er wieder anhalten soll. (Und dann betest du selbst als Atheist, dass er nicht deutlich schneller ankommt, als du es mit einem Auto für möglich halten würdest. Vergeblich :ugly: .)

Gestern hatten wir doch genau diesen Punkt. Im ländlichen Raum sieht die Sache eben anders aus. Da ist das eigene Auto die bessere Lösung. Gerade weil es da über Solaranlagen auf dem Dach und genug Stellfläche vor der Haustür genug Möglichkeiten gibt.

Wenn es wirklich ländlich wird: Ja. Genau meine Worte.

Kann durchaus sein, wir kommen also überein, dass man in Großstädten mit vertretbarem Aufwand was machen kann.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe ein Beispiel aus Großstädten gebracht, weil es da bereits heute praktiziert wird. Nur da, weil bei 10-20% ÖPV-Quote sonst kaum die nötige Personendichte erreicht wird und erst den totalen Metropolinnenstadtverkehrskollaps braucht, ehe ein CDU-Politiker ein paar Cent für nicht-PKW-Verkehr freigibt. Aber mit 100% Akzeptanzquote und einer allgemeinen Offenheit würde man diese bislang Großstadt-exklusiven Bedingungen auch in Kleinstädten erreichen und in größeren Dörfern wäre man nah dran.

Gut, abseits davon, dass man in Öffis ganz gerne mal mit unliebsamen Zeitgenossen in Kontakt kommt. Gibt Schlimmeres, lässt sich aber nicht von der Hand weisen.

Das Menschen widerlich sind ist leider nicht von der Hand zu weisen. Hätten wir nur 10-20 Millionen Menschen in Deutschland, hätten wir diese ganze Misere nicht. Aber kurzfristig kann man da ethisch akzeptabel nichts dran ändern (langfristig sollte sich jeder mal Gedanken machen...) und die unvermeidbaren Lösungen für viele Menschen behinhalten dann halt viele Menschen.

Arbeitskräfte möchten auch gerne bezahlt werden und da sich der Staat gerne die Hälfte abgreift und die Firma dahinter auch mindestens laufende Kosten hat, muss das alles einkalkuliert werden. Wie soll das sonst gehen? Löhne und Gehälter runter, damit Arbeitskräfte weniger kosten? Dann kann sich auch niemand was leisten, weil die Leute selbst kein Geld haben.

Den Teil, den der Staat sich krallt, runter. Alles, was nicht zusätzlich eine soziale Ausgleichsfunktion hat (z.B. Krankenversicherung vs. höhere Einkommenssteuertarife) direkt auf 0 und dafür über Energieumlagen finanzieren. Wir wollen, dass möglichst viele Leute arbeiten bzw. das viele Arbeitsplätze geschaffen werden und dass möglichst wenig Energie verbraucht wird? Warum machen wir dann die Energie so billig, dass nicht einmal direkten Folgeschäden abgedeckt sind, während die Arbet durch Aufschläge das Doppelte bis Vierfache kostet? Ist doch kein Wunder, wenn überall Arbeitsplätze eingespart und dann Energie verschwendet wird.

Noch vor 10 Jahren hatten wir bei uns im Dorf eine (zugegeben, damals schon nicht mehr gut laufende) Kneipe, vor 20 eine kleine Bankfilliale und vor 30 (vor meiner Zeit) sicher auch mehr. Müsste ich mal rumfragen. Vor 40 Jahren gab es in der nächsten Kleinstadt auch ein kleines Krankenhaus. Heute... Läden in der Kleinstadt, Krankenhaus...
Natürlich braucht man dann eine verbesserte Mobilität, wenn alles schwerer erreichbar ist. Wäre mir auch lieber, wenn ich morgens mal kurz zum Laden im Dorf gehen könnte, mir mein Essen für den Tag kaufe und abends mein Bierchen in der Kneipe trinke. Dazwischen recht örtlich arbeite oder mit dem Fahrrad (eher Velomobil, mit 20km/h rumgurken ist nicht meins, da kann ich auch laufen) in die Kleinstadt zur Arbeit fahre und das Auto nur brauche, wenn ich mal wohin will. Ist aber nicht so und es gibt einen Berg an Gründen, warum es nicht so ist.

Die meisten dieser Gründe laufen auf das hinaus, was ich gerade geschrieben habe: Der Großmarkt in der nächsten Kleinstadt braucht viel weniger Arbeitskraft pro verkauftem Objekt, weil er mit viel größeren Mengen handelt, als ein Dorfladen. Dafür braucht sein Konzept viel mehr Straßen und viel mehr Energie, um zu erstem zu fahren. Aber die Straßen hat der Steuerzahler bezahlt, die Folgekosten der Energie trägt die ganze Welt, während die Lohnkosten des Dorfladens in dessen Preisen drinstanden. Also ist er Pleite gegangen, weil alle gefahren sind, sobald sie alle Autos hatten.

Was wir heute haben ist kein zwingendes oder auch nur besseres Konzept. Es ist ein Konzept, dass unter der Prämisse "Energie ist spottbillig und kann beliebig verschwendet weren" günstiger ist.
Aber diese Prämisse ist falsch. Und nach, je nach Branche, 0,25-1,25 Jahrhunderten Saus und Braus kann man das nicht länger leugnen.

Wenn mal die Verwandtschaft mit im Schnitt 60 Jahren vorbeikommt... Ich mein ja nur.

Genau sowas meine ich. "Älteres Ehepaar zu Besuch" => Ich nehm mein "2 Leute + Kofferrraum oder + 2 kleine Leuchten"-Auto, lasse die meist deutlich kleinere Hälfte des Paars hinten rechts sitzen, die etwas größere Hälfte davor und wenn meine bessere Hälfte mit zur Abholung will, kann sie es für 20 km auch mal hinter mir aushalten. Da muss ich nicht den Rest des Jahres ein 1,5 m längeres, 0,5 t schwereres Vehikel für rumfahren. Idealerweise hat das Auto rechts noch 1,5 Türen (siehe letzte Gen Mini Clubman, aktuellen Fiat 500) oder sogar 2 (Veloster) und gut ist. Stattdessen wird halt gleich ein SUV gekauft, denn durch die viel größere Auswahl ist der oft in der Anschaffung nicht einmal teurer (die Produktion ist zwar aufwendiger, aber man findet leichter ein Modell, was genau die gewünschten Eigenschaften hat und nichts auf inidividuell ungewünschte verschenkt) und im Betrieb...
Energie ist ja billig.
Und wenn sie mal droht, einen Ticken teurer zu werden, dann sind es die Grünen, die böse, gemein und Ausgeburten der Hölle sind und einem das Leben unmöglich machen!
 
Besser die, die was dafür können als die, die nichts dafür können.
Im Grunde richtig, nur mehren sich so langsam die Stimmen, die eher sagen: LMAA, wenn ich arbeite, gehen 40 Stunden die Woche + Arbeitsweg von den etwa 80, die nicht für die Befriedigung der Grundbedürfnisse draufgehen, drauf. Dann muss ich jetzt noch so und so viel Kohle für Mobilität abdrücken, um zur Arbeit zu kommen. Nö, lohnt sich nicht mehr. Da wird lieber zuhause geblieben, der eigene Lebensstandard reduziert, um dafür am Ende mehr freie Zeit zu haben und damit doch einen real höheren Lebensstandard. Das werden mehr und mehr Leute, die so denken.
Personlich kann ich den Gedanken durchaus nachvollziehen.
Leute, die immer mit ihrem gesamten Hausstand durch die Straßen ziehen, sind im ÖPNV tatsächlich nicht willkommen. Da sollte man tatsächlich lieber Heimplätze und psychologische Betreuung ausbauen.
Damit waren eher Handwerker gemeint, die Werkzeugkoffer und Material transportieren müssen. Das muss ja auch alles transportiert werden und wenn es Kleinkram ist, der in einem Tag oder paar Stunden gemacht ist, kommt wieder Verkehr auf.
Wie gesagt: Fürs platte Land fordere zumindest ich auch nichts anderes.
Schön wäre es. Kostet aber irre viel Geld.
Fahrradentfernung. :P
Wo er recht hat... Hätte ich eins, das halbwegs über Aerodynamik verfügen würde. Das etwas hügelige Gelände macht es auch nicht unbedingt einfacher.
Aber wenn es kein Worst Case ist, kann zwischen den Regionalzentren bei gutem Ausbau auch schon eine Regionalbahntrasse liegen, die dank Freigabe >100 km/h und vor allem weniger Kurven möglicherweise einen Großteil der Strecke sogar schneller zurücklegt, als das mit dem PKW möglich wäre.
Also bei uns wurde die alte Bahnlinie wohl vor paar Jahrzehnten zum Radweg umgebaut... Hätte ich lieber als eine Buslinie.
Also wieso solltest du das häufig müssen?
Wöchentlicher Besuch bei Freunden/Familie/Bekannten? Gibt auch viele Fälle, vor allem bei den Leuten, die am Wochenende ganz gerne in die Stadt fahren, um zu feiern. Da fällt das wöchentlich an, teilweise mehrfach. Es gibt diese Leute eben.
Wenn es wirklich ländlich wird: Ja. Genau meine Worte.
Ist doch wunderbar, dann sind wir sogar einer Meinung. Fehlen nur noch die bezahlbaren Karren und der Wille, umzusteigen. Du glaubst nicht, wie viele Vorbehalte und Bedenken es gibt, und sei es purer Trotz, warum man doch kein E-Auto haben will. Klang (warum bauen sich manche Leute einen Sportauspuff in ihren 316er ein?) und Charakteristik sind da die rationalsten Argumente und zumindes nicht von der Hand zu weisen, anders als viele andere Argumente.
"Aber wo soll man die laden?" Vor der Haustür! Du fährst mit dem Ding auch nur jeden Morgen in den Nachbarort! Lass dir ne Wallbox für paar 100er legen und gut! Nur mal so als Beispiel.
Das Menschen widerlich sind ist leider nicht von der Hand zu weisen.
Deshalb setzt man sich nicht mit ihnen in einen Bus/Zug.:ugly:
Hätten wir nur 10-20 Millionen Menschen in Deutschland, hätten wir diese ganze Misere nicht.
Och, genug widerliche Menschen hätten wir auch. Am Prozentsatz ändert sich ja nichts.:fresse:
Den Teil, den der Staat sich krallt, runter. Alles, was nicht zusätzlich eine soziale Ausgleichsfunktion hat (z.B. Krankenversicherung vs. höhere Einkommenssteuertarife) direkt auf 0 und dafür über Energieumlagen finanzieren.
Oh, da werden sich die Sozialsysteme freuen, die nur grob 50% der Staatskasse verschlingen.
Sicher, man kann den Leuten das Geld auch über Energiekosten statt über die jetzigen Steuern aus der Tasche ziehen. Jemand, der zur Arbeit fährt, hat dann am Ende einen Batzen Kosten, wer daheim hockt, nicht. Ist ja auch nicht richtig.
Wir wollen, dass möglichst viele Leute arbeiten bzw. das viele Arbeitsplätze geschaffen werden und dass möglichst wenig Energie verbraucht wird? Warum machen wir dann die Energie so billig, dass nicht einmal direkten Folgeschäden abgedeckt sind, während die Arbet durch Aufschläge das Doppelte bis Vierfache kostet?
Da wird sich die Großindustrie, die immerhin langfristig für technischen Fortschritt verantwortlich ist, aber freuen.
Ist doch kein Wunder, wenn überall Arbeitsplätze eingespart und dann Energie verschwendet wird.
Natürlich und da hast du auch recht, nur steht auch so ein guter Teil der erwerbsfähigen Bevölkerung in Lohn und Brot. Und zwar vor allem im tertiären Sektor, wo ohnehin wenig Energie umgesetzt wird. Die Roboter in irgendwelchen Werkhallen saufen sicher auch nicht so viel verglichen mit Verarbeitungsprozessen wie erhitzen,...
Das geht eben nur mit entsprechenden Energiekosten und gehen die durch die Decke, hängt da ein Rattenschwanz an Problemen dran, die selbst durch Armeen an Arbeitskräften nicht ausgeglichen werden können. Wir haben heutzutage die Möglichkeit, Energie so nachhaltig wie noch nie (verglichen mit der benötigten Menge) zu produzieren. Warum das nicht nutzen?
Die meisten dieser Gründe laufen auf das hinaus, was ich gerade geschrieben habe: Der Großmarkt in der nächsten Kleinstadt braucht viel weniger Arbeitskraft pro verkauftem Objekt, weil er mit viel größeren Mengen handelt, als ein Dorfladen.
Vor allem ist die Auswahl wesentlich höher. Gerade bei unterschiedlichsten modernen Ernährungsstilen ist Auswahl entscheidend. Da kann man nicht nur Kartoffeln, Brot, Butter und Käse im Angebot haben. Die Auswahl eines Supermarkts geht im Dorfladen halt nicht. Klar, man kann Sachen vorbestellen. Aber Pläne ändern sich und wenn man sich mal spontan entscheidet "Heut gibbet mal watt Aufwändijes" fängt der Ärger an.
Dafür braucht sein Konzept viel mehr Straßen und viel mehr Energie, um zu erstem zu fahren.
Ja, nur wie willst du das jetzt noch ändern? Die Infrastruktur steht und ob der LKW die Möhren jetzt zum Supermarkt karrt oder zum Dorfladen, macht kaum Unterschied. Erst recht nicht im städtischen Raum, wo gefühlt jede Ecke ein Supermarkt ist.
Genau sowas meine ich. "Älteres Ehepaar zu Besuch" => Ich nehm mein "2 Leute + Kofferrraum oder + 2 kleine Leuchten"-Auto,
Oh, viel Spaß, die Alten da wieder raus zu bekommen... Die kaufen sich nicht ohne Grund komfortable Karren.
Und wenn sie mal droht, einen Ticken teurer zu werden, dann sind es die Grünen, die böse, gemein und Ausgeburten der Hölle sind und einem das Leben unmöglich machen!
Nun ja, als stärkster Beführworter des Wandels sind sie die Zielscheibe schlechthin. Das Problem liegt in den Köpfen. Einige Dinge wären schön, wenn sie anders wären, nur muss man da hinkommen und viele Menschen sehen den Sinn dahinter nicht. Die zu überzeugen, wenn sie im aktuellen System nur Nachteile serviert bekommen, ist schwer.
Die aktuell steigenden Energiekosten treffen vor allem Leute, die die Wirtschaft und viel wichtiger, das System am laufen halten, weil sie auf die Arbeit müssen. Am Ende haben genau diese Leute weniger von ihrer eingebrachten Arbeit. Und bis Elektromobilität bezahlbar wird oder der ÖPNV auf entsprechendem Level ist (und die ganze Zeit Verlust macht, was dank der Privatisierung gar nicht schmeckt), haben diese Leute durchweg die A-Karte. Tja, und auch dann hat die Individualmobilität noch ein paar Vorteile.
 
...Personlich kann ich den Gedanken durchaus nachvollziehen.

Ich kann auch nachvollziehen, warum man lieber mit 300 PS unterm Hintern durch die Kurven driftet, die im (Ex-)Naherholungsgebiet zwischen seinem Haus und seinem städtischen Arbeitsplatz liegen, anstatt für kaum niedrigere Kosten eine 80% kleinere Wohnung auf der anderen Seite zu mieten.
Aber ich finde vieles, was ich nachvollziehen kann, wenig unterstützenswert.

Damit waren eher Handwerker gemeint, die Werkzeugkoffer und Material transportieren müssen. Das muss ja auch alles transportiert werden und wenn es Kleinkram ist, der in einem Tag oder paar Stunden gemacht ist, kommt wieder Verkehr auf.

Gewerbliche Nutzung ist definitiv ein anderer Fall. Da kommt wirklich nur unter sehr städtischen Bedingungen eine Alternative zum Transporter in Frage. Aber nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist Handwerker und wenn man sich mal angewöhnt die halbwegs ortsnah zu bestellen (z.B. weil es billiger ist, etwas höhere Mieten am Stadtrand zu zahlen, anstatt aus 150 km Entfernung Konkurrenz zu machen, weil Energie so billig ist), ist das auch noch ein optimales Einsatzgebiet für Batterieautos. Und wenn sich die Handwerker im Umkehrschluss tatsächlich angewöhnen, mal wieder ein Lager anzumieten, ansatt mit einem "mein ganzes Unternehmen"-8-m-Sprinter die Straßen zu blockieren, sinkt der Ressourcenverbrauch noch einmal ein Stück.

Wo er recht hat... Hätte ich eins, das halbwegs über Aerodynamik verfügen würde. Das etwas hügelige Gelände macht es auch nicht unbedingt einfacher.

Gibts auch mit E-Unterstützung zu kaufen, sogar deutlich billiger als Autos ;) . Leider in deutschen Städten kaum zu gebrauchen, weil man den Platz zum sicheren abstellen nicht hat und mit -S Versionen dauerhaft auf der Straße fahren muss, mit 49 km/h Abriegelung aber nicht dauerhaft auf der Straße fahren kann. Deutsche PKW-Bürokratie vs. technische Möglichkeiten...

Also bei uns wurde die alte Bahnlinie wohl vor paar Jahrzehnten zum Radweg umgebaut... Hätte ich lieber als eine Buslinie.

Deutsche Bahnpolitik ist ... neoliberal.

Wöchentlicher Besuch bei Freunden/Familie/Bekannten?

Das kommt in meinem Bekanntenkreis (zum Glück) nicht annähernd so häufig vor. Eher einmal im Quartal für die die, die in anderen Orten wohnen.

Gibt auch viele Fälle, vor allem bei den Leuten, die am Wochenende ganz gerne in die Stadt fahren, um zu feiern. Da fällt das wöchentlich an, teilweise mehrfach. Es gibt diese Leute eben.

Wenn man ständig in der Stadt rumhängen will, soll man da halt hinziehen :ka: .
Lange vor Verkehrsoptimierung brauchen wir Verkehersvermeidung und es gibt zwar einige Arbeitsplätze, die auf dem Land liegen können, aber nur sehr wenige, die dort liegen müssen. Wer einen von ersteren hat und lieber in der Stadt leben will, sollte sein Leben umstellen.
Und wer der Meinung ist, lieber auf dem Land zu leben, aber trotzdem nach Lust und Laune die Infrastruktur einer Großstadt nutzen zu wollen, der soll sich mal dran gewöhnen, dass diese Rosinenpickerei nicht umsonst ist.

Fehlen nur noch die bezahlbaren Karren und der Wille, umzusteigen. Du glaubst nicht, wie viele Vorbehalte und Bedenken es gibt, und sei es purer Trotz, warum man doch kein E-Auto haben will. Klang (warum bauen sich manche Leute einen Sportauspuff in ihren 316er ein?) und Charakteristik sind da die rationalsten Argumente und zumindes nicht von der Hand zu weisen, anders als viele andere Argumente.
"Aber wo soll man die laden?" Vor der Haustür! Du fährst mit dem Ding auch nur jeden Morgen in den Nachbarort! Lass dir ne Wallbox für paar 100er legen und gut! Nur mal so als Beispiel.

Für die Reichweiten, die man im Individualnahverkehr braucht, gibt es schon normal bepreiste Angebote. Gebrauchtmarkt fehlt halt noch, da muss man die Entwicklung im Alter abwarten. Aber von Zoe bis Twizzy bestehen reichlich Möglichkeiten, für die die neu kaufen.
Für die die nicht wollen (und doch, da weiß ich viel drüber - zumal ich ja selbst kein Fan der Kisten bin) ... wirkt ein preisliches Kontrastprogramm ... motivierend. Wenn daraus weniger Lärmbelästigung resultiert: Nice. Von den Fahreigenschaften sprechen viele Batteriekisten natürlich eher 140i-Fahrer an, die sich Zwischengas, Brubbeln und die offene Klappe beim Anlassen rauscoden lassen, weil sie lieber fahren als auf-die-Nerven-gehen.

Och, genug widerliche Menschen hätten wir auch. Am Prozentsatz ändert sich ja nichts.:fresse:

Ja, aber wir hätten auch mehr Platz zwischen denen. Und wenn die sich eh alle nicht ausstehen können und somit nicht mehr zu Besuchen, sondern nur bei materiellem Bedarf durch die Gegend fahren, ist der Gesamtressourcenverbrauch bei 10 Millionen recht überschaubar :ugly: .

Da wird sich die Großindustrie, die immerhin langfristig für technischen Fortschritt verantwortlich ist, aber freuen.

Wo ist denn der große technische Fortschritt der Stahlkocher? Was bringt uns Düngemittelherstellung auf einem Niveau, das teure Grundwasserreinigung nach sich zieht? Wieviele gute Arbeitsplätze liefert die Zementindustrie im Vergleich zu einem Steinbruch mit gleichem Baumaterial-Output?

Fortschritt und Wohlstand in Deutschland hängen seit langem an technologischer Entwicklung, mit der zunehmenden Tendenz zu "hingen", nachdem wir Mikroelektronik, Photovoltaik, Windkraft, Digitalisierung und ähnliches zugunsten von Kohlekrafwerken vor die Wand gefahren haben. Aber energieaufwendige low-tech-Massengüter haben hier seit 50-100 Jahren sekundäre Bedeutung und leben zum Teil nur noch von Subventionen und Ausnahmegenehmigungen. Die Ländern mit besseren energetischen Voraussetzungen zu überlassen, zumal wenn wir sie sowieso immer in Anspruch nehmen wollen, bringt uns nicht um. Im Anlagenbau, Biotechnologie, Oberklasse-KFZ-Produktion, etc. ist der Anteil des Energieaufwandes am Endproduktpreis dagegen lächerlich.

Wir haben heutzutage die Möglichkeit, Energie so nachhaltig wie noch nie (verglichen mit der benötigten Menge) zu produzieren. Warum das nicht nutzen?

Das frag die Leute, die sich seit Jahrzehnten vehement dagegen aussprechen und bislang erfolgreich fast alles blockieren.

Allerdings war der Energieverbrauch auch schon vor 30 Jahren zu hoch, als dass man allein mit einer Umstellung der Primärproduktion auf eine ausgeglichene Bilanz gekommen wäre und z.B. den Mangel an Verkehrsflächen löst du nicht mit anderer Energieproduktion. Wir müssen zusätzlich auch effizienter und sparsamer werden und Verschwendung vermeiden.

Vor allem ist die Auswahl wesentlich höher. Gerade bei unterschiedlichsten modernen Ernährungsstilen ist Auswahl entscheidend. Da kann man nicht nur Kartoffeln, Brot, Butter und Käse im Angebot haben. Die Auswahl eines Supermarkts geht im Dorfladen halt nicht.

Ich weiß nicht, wie deutsche Dorfläden früher aufgebaut waren. Aber was mediterante Lädchen so unterbringen, deckt eigentlich fast alle Bedürfnisse. Klar: Man hat dann vielleicht nur 10 Marken Bier zur Auswahl und die Wurst ist auch nicht in deutschen 2-m²-Verpackungen, aber essen kann man gut und vielfältig. Selbst mit Sonderwünschen teils besser als in Deutschland. Ich z.B. hasse den Geschmack von länger haltbarer Milch. In deutschen 5000-m²-Konsumtempeln immer wieder ein Problem - in kroatischen 50-m²-Lädchen nicht. Aber in ersteren arbeiten halt auch nur 5-10 Leute, die einen Einzugskreis von 10000 Leuten versorgen, in letzteren 1-2 für 500. Und das Sortiment planen die 1-2 vor Ort, nicht ein Team von BWLern in 500 km Entfernung, die darauf spezialisiert sind die Preise der Bauern bis unters Minimum zu drücken, damit die Dividenden höher ausfallen können.

Ja, nur wie willst du das jetzt noch ändern?

Wie gesagt: Da wir eine Marktwirtschaft haben, würde ich die Rahmenbedingungen so anpassen, dass nur das langristig materiell tragbare auch ökonomisch lohnend ist. Erhebt nicht den Anspruch der beste Ansatz zu sein, aber sehr viele andere, insbesondere "gut zureden", "auf Vernunft setzen" und "XY verbieten" haben sich in den letzten Jahrzehnten als erfolgslos erwiesen und einfach weitermachen ist auch keine Option.
 
Ich kann auch nachvollziehen, warum man lieber mit 300 PS unterm Hintern
So wenig?:P
Aber nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist Handwerker
Du wolltest mehr reparieren lassen statt neu zu kaufen. Aber sicher, die müssen auch nicht im Außendienst tätig sein.
Gibts auch mit E-Unterstützung zu kaufen, sogar deutlich billiger als Autos ;) .
Nicht, wenn man das Auto schon hat und dank ÖPNV-Ausbau wohl auch noch einige Jahre braucht. Würde nur den Sprit auf Kurz- kleiner Mittelstrecke sparen. Da sind die Anschaffungskosten für eine ordentliche Mühe mit Aerodynamik doch etwas höher.
Das kommt in meinem Bekanntenkreis (zum Glück) nicht annähernd so häufig vor. Eher einmal im Quartal für die die, die in anderen Orten wohnen.
Ich fange mal nicht an, von meinen ausländischen Nachbarn zu erzählen...
Und wer der Meinung ist, lieber auf dem Land zu leben, aber trotzdem nach Lust und Laune die Infrastruktur einer Großstadt nutzen zu wollen, der soll sich mal dran gewöhnen, dass diese Rosinenpickerei nicht umsonst ist.
Ich würde eher sagen, jeder sollte die gleichen Möglichkeiten haben, da zu wohnen, wo er will. Wir haben keine Jahrtausende der Entwicklung und die Industrialisierung hinter uns, nur um auf der selben Stelle zu hocken, weil Mobilität umweltschädlich ist. Spinnt man das weiter, fällt jeder Luxus als unweltschädlich weg. Sicher, Verbrennungsmotoren fallen vergleichsweise stark ins Gewicht, nur ändert sich das gerade. Probleme sind da, um gelöst zu werden, nicht um einfach nur "nein, machen wir erst gar nicht" zu sagen.
Aber von Zoe bis Twizzy bestehen reichlich Möglichkeiten, für die die neu kaufen.
Es hat Gründe, warum sich die Leute auch nicht deren Verbrenner-Pendants in neu kaufen. Selbst wenn sie das Geld zur Verfügung hätten. Produziert denn heute keiner mehr Autos, die halbwegs gut aussehen?
Wo ist denn der große technische Fortschritt der Stahlkocher? Was bringt uns Düngemittelherstellung auf einem Niveau, das teure Grundwasserreinigung nach sich zieht? Wieviele gute Arbeitsplätze liefert die Zementindustrie im Vergleich zu einem Steinbruch mit gleichem Baumaterial-Output?
Rohmaterialien sind als Grundstoff für die weitere Verwendung wichtig, um ein Land am Laufen zu halten. Ohne wird das sehr schwer mit irgendwelchem Fortschritt.
Fortschritt und Wohlstand in Deutschland hängen seit langem an technologischer Entwicklung, mit der zunehmenden Tendenz zu "hingen", nachdem wir Mikroelektronik, Photovoltaik, Windkraft, Digitalisierung und ähnliches zugunsten von Kohlekrafwerken vor die Wand gefahren haben.
Ja, verbockt wurde vieles. Ein Grund mehr, sich nicht in noch mehr Punkten vom Ausland abhängig zu machen.
Aber energieaufwendige low-tech-Massengüter haben hier seit 50-100 Jahren sekundäre Bedeutung und leben zum Teil nur noch von Subventionen und Ausnahmegenehmigungen. Die Ländern mit besseren energetischen Voraussetzungen zu überlassen, zumal wenn wir sie sowieso immer in Anspruch nehmen wollen, bringt uns nicht um.
*Schielt mal kurz aufs Russengas*
Man macht sich nicht unnötig vom Ausland abhängig. Was vertretbar im eigenen Land gemacht werden kann, wird gemacht. Vor allem, wenn die Energie im Ausland auch nicht vom Solarpark kommt.
Das frag die Leute, die sich seit Jahrzehnten vehement dagegen aussprechen und bislang erfolgreich fast alles blockieren.
Schaue ich mir Grafiken an, stammt der überwiegende Teil des CO2-Ausstoßes aus Stromproduktion, Wärme für irgendwas und Mobilität. Letztere beide lassen sich häufig auf Strom umstellen, sodass wir nur noch da ein Produktionsproblem hätten. Und das lässt sich (mit entsprechender Speichertechnologie) beheben. Zumindest bis irgendwann mal die Fusion was abwirft und sämtliche EE-Produktion umwirft. Ja, irgendwann...
Allerdings war der Energieverbrauch auch schon vor 30 Jahren zu hoch, als dass man allein mit einer Umstellung der Primärproduktion auf eine ausgeglichene Bilanz gekommen wäre und z.B. den Mangel an Verkehrsflächen löst du nicht mit anderer Energieproduktion.
Die Verkehrsflächen sind aber da, also nutzt man sie auch, wenn sie noch gut sind. Geplant werden kann natürlich schon, aber noch kann man sie auch nutzen.
Ich weiß nicht, wie deutsche Dorfläden früher aufgebaut waren.
Ich ebenso wenig, aber allein aus Platzgründen können sie nicht die Produktvielfalt eines größeren Supermarktes haben.
Wie gesagt: Da wir eine Marktwirtschaft haben, würde ich die Rahmenbedingungen so anpassen, dass nur das langristig materiell tragbare auch ökonomisch lohnend ist.
Das spielt großen (meist ausländischen) Digitalunternehmen und generell Dienstleistern in die Hände, die eben auf ihren ohnehin recht hohen Gewinn eher geringe Energiekosten haben, dabei aber - seien wir ehrlich - alles andere als wichtig sind. Für die Versorgung der Bevölkerung wichtige Unternehmen haben damit die A-Karte. Häuser bauen und heizen, Fraß heranschaffen und mal aus der eigenen Ecke rauskommen kostet eben Energie, ganz einfach gesagt. Am Handy hängen kostet deutlich weniger. Davon wird man aber weder satt noch wird einem warm.
 
Na wenns so mega super verdammt ultimativ übergeil ist, dann können wir ja 1-2 Fahrspuren abknapsen, damit andere auch von A nach B kommen, in die Spritpreise die Folgeschäden einberechnen, damit andere nicht netto drunter leiden müssen, Tempo 30 innerorts einführen damit die Lärmkulisse abnimmt und es bleibt immer noch ein "ziemlich gut" übrig. Problem solved, everyone happy.
Ist nicht nötig, es kommen doch alle von A nach B. Es fahren gerade mal 13% täglich mit Bus und Bahn zur Arbeit. 68% mit dem eigenen PKW. Willst du der absolut Mehrheit jetzt die benötigten Straßen nehmen? Das ist doch purer Schwachsinn. Als nächstes erklärst du noch, dass wir Sozialismus brauchen und dass die Menschen gar nicht wissen, was besser für sie ist und wir sie zwingen müssen anders zu denken und zu leben...

 
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