Und Tracker sind nicht unerlässlich für die Gesundheit, sondern liefern schlicht interessante Werte, mit denen man dann machen kann was man möchte.
Die Evolution hat auch keine Seife hervorgebracht und dennoch wirst Du sie vermutlich (hoffentlich) nutzen.
Ich glaube Schinkens Punkt ist, dass einfach nur "Werte", und mögen sie noch so interessant sein, kein Wohlbefinden schaffen. Anhand der Werte kann man ermitteln, was falsch läuft. Aber ihre großen Verfehlungen kennen die meisten Menschen bereits. Und nicht nur die Menschen selbst – ich brauch mit Bekannten nur einmal Essen zu gehen und dann werde ich anhand des visuellen Körperbaus, der Art der Anreise, der Bestellung und Kommentaren zu Arbeit/Nachbarn/etc. genau die Parameter zuverlässig fremd-diagnostizieren, die auch Schinken schon nannte und in praktisch jedem Gesundheitsbericht der letzten Jahrzehnte auftauchen: "zu wenig Bewegung"/"ungesunde Ernährung"/"zu viel Stress" und, je nach Gesprächsthemen und Tageszeit, gegebenenfalls auch noch "zu wenig Schlaf".
Wenn diese Probleme schon ohne Ring offensichtlich sind und trotzdem nicht behoben werden, was sollen die smart ermittelten Werte dann ändern? Das ist ein wie mit dem Klimawandel: Jedes Jahr werden Entwicklung und Dimensionen präziser erforscht. Was gut und interessant ist, genau wie Wissen über den eigenen Körper. Aber an der 30 bis 60 Jahre bekannten Grundfeststellung "wir müssen das Problem
jetzt angehen" ändert das ebensowenig etwas wie an der Tatsache, dass wir genau das nicht tun. Mehr Input ändert ... nichts.
Die Korrekte Formulierung wäre daher meiner Meinung nach:
"Samsung Galaxy Ring: Ein neuer Weg, um das altbekannte, tägliche Unwohlbefinden detailliert zu dokumentieren."
Bei Leuten, welche die digitale Dauer-Informationsflut schon heute als Stressfaktor empfinden, kann man noch ein "und zu verschlimmern" anhängen.
Anm.: Ausgenommen von dieser Betrachtung sind natürlich die 5 Prozent Intensivsportler in der Bevölkerung ausgenommen, die nicht nur nicht die gesellschaftstypischen Probleme haben, sondern aufgrund ihres intensiven Trainings tatsächlich Gefahr laufen auf dem Weg zu hochgesteckten Zielen Schaden bei sich selbst anzurichten. In dieser Zielgruppe kann jede weitere Information über den eigenen Körper hilfreich sein. Aber wir reden hier von einem Samsung-Lifestyleprodukt, nicht von einem Spezialgerät aus der Sportmedizin.
P.S.: Was ich dagegen unter dem Slogan "Smart Ring" mal sinnvoll fände, wäre ein intelligentes Bediensystem nicht nur für Mobilgeräte. Wie soll ich mir mehrfach ans Ohr tippen, um die Lautheit zu erhöhen? Da kann ich auch über einen Ring "hoch" swipen. Oder einmal quer für den nächsten Titel, anstatt ggf. sogar das Abspielgerät aus der Tasche holen zu müssen. Und wenn das Ding schon in optimaler Position für Handgeseten ist, kann es auch gleich noch auf-die-Smart-Watch-guck-Positionen erkennen und um Scrollrad für eingehende Nachrichten werden oder beim Zeigen auf Smart-Leuchtmittel deren Helligkeit regeln.
Das würde ich als Zukunft empfinden, nicht einen weiteren Datenkrakententakel.