Ryzen Threadripper: TR4-Mainboard im Video

Was bei der Entwicklung einer Kühlerhalterung schief gehen kann, haben ich gerade erst wieder im aktuellen Heft dokumentiert. :-)
Die eigentlichen Entwürfe sollten zwar tatsächlich schnell zu zeichnen sein und Prototypentests dauern auch nicht lange, wenn man einen funktionierenden Messstand hat. Aber der Sprung in die Serie ist auch eine ökonomische Frage. Neue Toolings sind ein großer Kostenfaktor für die Kühlerhersteller und man treibt viel Aufwand, um bestimmte Halterungsteile möglichst lange nutzen können. Da die meisten Kühlermarken nicht selbst herstellen, muss außerdem jeder Schritt mit dem OEM am anderen Ende der Welt abgestimmt werden – und nach erfolgter Abstimmung, Implementation der Serienfertigung und Abnahme der ersten Qualitätsmuster müssen die neuen Kühler auch noch von besagtem Ende der Welt zum Kunden gelangen. Allein das dauert circa sechs Wochen und meinen Informationen zu Folge arbeiten selbst namenhafte Kühlerhersteller noch keine zwei Wochen mit finalen Spezifikationen. Ich würde vor Mitte September nicht mit einer breiten Verfügbarkeit von Alternativen zu den Launchpartnern rechnen. Möglicherweise könnten Wasserkühlungsspezialisten wie Watercool und Aquacomputer sogar die Nase vorn haben, weil sie direkt in Deutschland herstellen und selbst vertreiben.
Ich wollte es gerade schon schreiben, aber du hast es mir im letzten Satz schon vorweg genommen. Du hast bzgl. der Zeiträume bei globalen Prozessen natürlich Recht, allerdings ist dieses Problem in der Regel der Gewinnmaximierung geschuldet, und daher nicht zwangsweise erforderlich. Ich erwarte daher eigentlich von den entsprechenden (zumindest namenhaften) Herstellern, dass diese bei entsprechenden "Problemen" (zu kurze Zeitfenster) auch entsprechend reagieren. Und wenn das bedeutet, dass die Produktion/das Packaging temporär verlagert werden muß, oder man andere Transportmittel verwendet, um dem Kunden zeitnahe entsprechende Lösungen anbieten zu können, dann ist das eben so. Wenn ein Modo-Hersteller bei seinen komplexen Produkten entsprechend reagieren kann, dann gibt es für mich kein Argument, dass das bei einem "simplen" Kühler nicht auch möglich sein kann. Wenn man den will!

Wie gesagt, bei Herstellern deren Marge (und Portokasse) eine finanziell temporär höhere Belastung nicht hergeben, kann ich verstehen wenn sie eine entsprechende Zeit benötigen. Aber von den "großen Playern" will ich solche "Ausreden" nicht hören. Am Ende sind es nämlich eben doch nur Kühler. :D

Aber gut, wenn es entsprechende WaKühler eher geben wird, würde mir das reichen. Ich wollte zwar erst 02/2018 das Main-System ersetzen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen schon zum Release ein TR-System zu bauen (welches dann bis zur Einstellung meines 6-Jahres Rekords in 02/2018 eben als Zweitsystem fungieren würde^^).
 
Hallo Torsten,

wo du die Sache mit dem etwas verbreiteten ATX angesprochen hattest: der Vorgängersockel G34 war bei Supermicro H8SGL der Sockel sowie der RAM waagerecht angeordnet und ist sogar schmaler als ein "Fullsize" ATX. Vielleicht wäre für TR4 ein echtes ATX möglich, würde aber sehr ungewohnt aussehen.
 
Es wurden schon echte ATX gezeigt, auch mit normaler RAM-Anordnung (Retail-CPU-Kühler haben sonst Probleme). Aber es geht halt sehr gedrängt zu. Auf Mini-ITX wie bei Sockel 2011-v3 und 2066 würde ich mir jedenfalls vorerst keine Hoffnung machen, dabei würde sich die CPU-Verpackung als Gehäuse anbieten :-).
 
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