Jedes Betriebssystem hat eine Schnittstelle zwischen Maschine und Mensch. Das kann ein Terminalfenster sein, oder ein graphisches Interface für eine Maus.
Wenn der User einen Wunsch formuliert, dann muss er auf dem Bildschirm etwas sehen womit er diesen Wunsch umsetzen kann. Einfachstes Beispiel, ich will Doom spielen, da ist ein Doom Icon auf dem Desktop. Warum? Ich hab die Doom CD eingelegt und der Installer ist gestartet, oder ich hab den Installer von der Webseite aus gestartet. Die haben mir ein Icon gemacht, oder ich habe micht mitgeteilt, dass ich so ein Icon will irgendwo im System an einer Stelle die sich nicht vor mir versteckt hat.
Deswegen hat Siri so eingeschlagen, deswegen ist das Windows 10 Fenster "Zur Suche Text hier eingeben" so wichtig. Das sind zwei Werkzeuge bei denen man mit natürlicher menschlicher Sprache den Effekt auslösen kann den man auslösen wollte, oder einer Auslösung zumindest näher kommt.
Linux hat seit 20 Jahren nichts außer Verachtung für solche Konzepte. Out of the Box kann sich ein Gamer ja nichtmal ein Icon zum Start seines Lieblingsspiels auf dem Desktop anlegen. Die Entwickler von Linux hassen Menschen und sind die Gatekeeper des Verkomplizierens um des Verkomplizierens willens. Die wollen nicht, dass da einer daherkommt, zockt und einfach Spaß hat. Die wollen, dass er leidet, die wollen, dass wenn er erreicht hat was er erreichen wollte es so ausgelaugt vom Prozess war dahinzukommen, dass er keinen Bock mehr hat das Spiel wirklich zu zocken. Idealerweise definiert sich der Linux Neuling in den Augen der Linux Experten dann ein neues selbstverstümmlerisches Ziel.
Einfaches Beispiel: Neue Festplatte in den Gaming-Linux PC stecken, Spiele installieren.
Schritt 1: Eingebaute Festplatte mit dem Mount Befehl einhängen? Schafft kein Anfänger. Der Prozess ist so angelegt, dass er alle nicht-technisch begabten Menschen sofort ausschließt. Das sollte niemand wissen müssen der nur einen Computer bedienen will. Aber weil Linux-User den pathologischen Instinkt haben damit flexen zu müssen dass alles doch nur ein Einzeiler im Terminal wäre, sind wir da wo wir sind.
Schritt 2: Festplatte aushängen geht mit einem Rechtsklick in der UI. Es gibt keinen Grund dem User zu erlauben sich mit einem Fehlklick derart in den Fuß zu schießen. Das Kontextmenü hat sich ein Saboteur oder Irrer ausgedacht. Das ist hostile Design wie Parkbänke mit Armlehnen in der Mitte, dass keine Obdachlosen drauf schlafen können. Absichtlich so damit man die Leute drankriegt.
Schritt 3: Automounter sind selbstverständlich verpönt und werden in fast jedem Projekt niedergevotet, weil unsere Linux Distro sowas nicht haben sollte, Sicherheitsrisiko und so. Wenn der User also eine Festplatte einbaut, dann bitte auch Grundkurs manuelles mounten. USB? Natürlich wird das sofort und immer Autogemounted, das ist ja überhaupt keine Sicherheitslücke und den Einzeiler darf man sich sparen. Auch kein Problem, dass jeder User dann den gleichen vorhersehbaren Mountpoint mit allen Rechten hat. Viren für Linux gibt es eh nicht und Github Scripts für Priviledge Escalation auch nicht, Indianerehrenwort. Scripte sind ja auch was ganz anderes als Viren.
Schritt 4: Als Community schreiben wir die Anleitung zum mounten jetzt extra so, dass wenn ein Anfänger das Mounten von Festplatten lernt, er es nicht wirklich falsch lernt, aber doch so, dass er die Art als erstes kennt die am besten dazu geeignet ist, sich damit maximal in den Fuß zu schießen. Stichtwort, sda, sdb, sdc und dank seltsamen USB, eSata und Sata Port Verhalten hat die Platte einen anderen Buchstaben beim nachträglichen Anstecken, als sie das bei einem Reboot hätte. Nachträglich angesteckt? scd. Platte steckt beim Boot schon dran? sda. Platte über den sata Port adressieren? Aber doch nicht mit mount meine Kerle, sowas macht syslog im Fehlerfall, aber wir doch nicht. Passiert sehr schnell, dass man als Anfänger sein System also so einstellt, dass es nicht mehr bootet, weil jede Anleitung gerade so viel Strick erklärt, dass man sich damit selbst aufhängt.
Schritt 5: Wer die Nerven hat sich durch die erste Ebene von Bulls...-Anleitungen aus den Foren zu kämpfen und diese als das zu bezeichnen was sie sind, der wird meist als erstes an Webmin verwiesen. Mounte halt mit Webmin. Das ist das idiotischste an der Linux Community. Man muss nämlich wissen, dass alle graphischen Oberflächen böse sind und nur die Plebs so was benutzt. Jedoch sind Browser-Interfaces das beste überhaupt. Die Ironie zwei Meinungen zu visuellen Interfaces zu haben entgeht den Linux Usern jedoch und das nicht ohne Grund. Weil das eine kann man nämlich von überall bedienen und das andere setzt voraus dass man Ahnung davon hat wie man mindestens Vino richtig konfiguriert, dass die Verschlüsselung des Hosts zum Client-Tool passt und so viel Ahnung haben dann die meisten Linux User dann doch wieder nicht. Bzw. dconf Editor ist ein grafisches Tool und von daher abzulehnenen, also ist die Vino Konfiguration als solches Abzulehnen. Damit fällt TightVNC oder Gott Bewahre remote X flach. Ach ja, X, das werfen wir ja alle raus, so wie Gnome2. Weil warum weiter mit Gnome2 dem User entgegenkommen, wenn wir mir Gnome3 etwas haben können, dass dem User lehrt grafische Oberflächen zu hassen, damit er endlich die Kommandozeile benutzt.
Schritt 6: Der Linux User in spe schaut sich an wie Webmin installiert wird. Stellt fest, dass es wirklich essentiell ist und keine der großen Distributionen es von Haus aus beinhaltet, weil denen der User wirklich spinnefeind ist und sie ihn hassen. Das merkt er spätestens wenn jede Beschreibung der Webmin Installation darin mündet, dass man im Terminal einen Texteditor startet und wenn man viel Glück hat wurde einem dafür Nano empfohlen, aber weil die Linux Leute sind wie sie sind, empfehlen sie Vi, weil das ist viel besser, außer dass es in dem Moment nicht besser ist, sondern nur wieder ein fieser Trick, damit der Neuling wieder so richtig unter die Räder kommt und sich seine RepoListe mit Vi zerschießt beim Versuch etwas hinzuzufügen. Gratulation, Updates gehen jetzt nicht mehr.
Schritt 7: und das sollte eigentlich Schritt 1 sein. Sich daran erinnern, dass man Windows 11 von USB in 5 Minuten installieren kann (weniger wenn der USB3 Stick gut und die M.2 besser ist). Den Key bekommt man Online für nen Zehner oder weniger und den Stress dem man sich spart ist enorm. Wenn Dir deine Freizeit nix wert ist, dann gg, Linux forever.
Schritt 8: in WIndows 11 angekommen startet man die Powershell um blutige Rache an Linux zu nehmen. Gaming auf der Linux Maschine? Pah, jetzt kommt Linux auf die Gaming Maschine. Linux Subsystem vor Windows Baby. Es ist nur ein Einzeiler wsl --install und wir sind ready to go. wsl --install -d Ubuntu hinterher und wir haben ein Windows 11 das einen Ubuntu Kernel ausführt. Terminal only, weil so gut sind wir. Da installieren wir gleich Arch hinterher, because we can. Und wir können sogar Snap Pakete von Programmen wie Gimp installieren und Gimp sogar starten. Linux Programme mit grafischer Oberfläche einfach so in Windows. Mit Automounting der Windowsfestplatte in die Linux Root Struktur. Mit dazustecken von Festplatten. Jetzt ruiniert Windows sogar die Linux Kommandozeile mit Convenience, ich lach mich tot.
Schritt 9: Wenn ich, Aguirre, will, dass die Vögel tot von den Bäumen fallen, dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter. Ich bin der Zorn Gottes. Die Erde, über die ich gehe, sieht mich und bebt.
Ich könnte die ganze Nacht durchschreiben: samba, netplan, 32Bit runtime Envirnonment, xrandr, initd vs. systemd, HDR Support, Gsync Support, HFR Support, Bitflips beim Kopieren, es nimmt mit Linux niemals ein Ende. Es hat einen Grund warum es in 10 Jahren nur noch 4 Online-Virtualiserungsanbieter geben wird und alle Software irgendwelche Container sind die man einfach zum Virtualisierungsprovider hochschiebt. Weil sich nicht mal mehr die Linux Admins mit Linux befassen wollen, so brutal anwenderfeindlich ist es geworden. Warum? Weil man mit dem Verkauf von Open Source Software nix verdienen kann, also verdienen alle seit Jahrzehnten mit den Supportverträgen. Und Linux hat auf allen Ebenen dafür gesorgt, dass man diesen bezahlten Support auch besser in der Rückhand hat und im Voraus bezahlt hat. Denn sonst ist man beim Bereitstellen von Diensten an Mittelständler und größere Firmen geliefert. Die Einstiegshürden sind gewollt, der Wahnsinn hat ein System und Gamer sollten davon Abstand halten. Jeder Gamer sollte einmal am Tag Microsoft für Windows danken.