AW: Linux für Spieler: Versuch einer Bestandsaufnahme - Wann gelingt der Durchbruch?
Linux ist definitiv anders als Windows. In einigen Bereichen halte ich das Betriebssystem dem Produkt der Redmonder auch für deutlich überlegen. Die Möglichkeit für Repositories ist definitiv einer dieser Punkte, Microsoft macht ja nun mit Windows 8 und seinem Store zaghafte Schritte in diese Richtung. Das mit den Dateisystemen ist auch so eine Geschichte. Reiht sich aber nahtlos mit dem Bootloader ein, der immer noch keinen Grub erkennt.
Ich persönlich finde Linux sehr interessant, die mangelnde Unterstützung der Entwickler für das OS hält mich immer noch davon ab, Linux Windows beerben zu lassen. Ich hoffe, dass sich das mit der Steambox ändert. Auf jeden Fall würde ich mir eine ebenbürtigen Gegenspieler zu Windows wünschen. Auf dem Smartphone-Markt klappt das doch auch.
Hmmm... dann erscheinen mir die Desktop-Effekte als schlüssige Erklärung. Cinnamon bietet ja einiges an Eyecandy. Ich werde das bei einer Gelegenheit mal überprüfen.
Der Vorteil an Mint ist, dass es sehr klassisch vom Desktop Konzept ist und trotzdem Ubuntu als Basis hat. Der Nachteil von Mint ist, dass mittlerweile ziemlich viel selbstentwickelt wird. Cinnamon ( Fork von Gnome), der Login Manager (MDM), eigene Oberfläche für die Repos etc. etc. Das ganze ist aber ein "Hobbyprojekt" was nicht negativ gemeint ist. Die großen Desktop Umgebungen wie Gnome (RedHat), KDE (SUSE), Unity (Canonical) werden alle von Firmen unterstützt. Die Leute arbeiten an den Sachen Vollzeit. Alle Desktop Umgebungen wurden darauf getrimmt, bei Spielen der Performance nicht im Weg zu stehen durch Features wie "Unredirect Fullscreen".
Ubuntu 12.10 Now Unredirects Fullscreen Windows
Bei Cinnamon steht einfach nicht soviel Manpower dahinter, um damit Schritt zu halten. Dazu kommt noch, das Canonical an Ubuntu gerade sehr viel umstellt (eigener Displayserver etc.), sodas es schwierig ist, für solche Projekte mit zu halten die Ubuntu als Basis nehmen.
NVIDIA kann man nun aber wirklich nicht vorwerfen, bei der Linux Unterstützung zu schlafen. Es gibt sogar Linux Treiber für 32 Bit ARM Architektur. Hätte der Raspberry Pi oder dein Galaxy S4 ein PCI Express Slot könnte man da ne GTX Titan reinklatschen und schauen wie der Snapdragon versucht mit zukommen. NVIDIA wird wohl nächstes Jahr auch EGL Support in ihre Treiber bringen, um die neuen Linux Displayserver zu unterstützen die den 25 Jahre alten X11 Displayserver absetzen. Dieser kommt leider deutlich an seine Grenzen mit den heutigen Anforderungen von Linux Desktops.
John Carmack sagt selbst, dass NVIDIA ihm rät Linxu zu nutzen um die neusten GPU Features zu probieren.
I do get tempted to port to Linux for technical reasons – I would like to use Valgrind again, and Nvidia has told me that some experimental GPU features I would like to use for R&D would be easier to prove out on Linux.
Quelle:
http://www.reddit.com/r/linux/comments/17x0sh/john_carmack_asks_why_wine_isnt_good_enough/c89sfto
NVIDIA präsentiert neue Features bevorzugt auf Linux:
GTC 2013: NVIDIA's Tegra Roadmap (6 of 11)
Das Linux kein Cuda kann ist daher auch Quatsch. Das Video zeigt sogar CUDA auf ARM!
Das Linux (der Kernel) von keiner Firma entwickelt wird stimmt schon mal garnicht. Wisst ihr wer den Linux Kernel u.a entwickelt? Microsoft!
Microsoft vor Canonical in Kernel-Statistik
Von AMD, Intel, Samsung, IBM, Texas Instruments, Siemens etc. etc. mal garnicht zu sprechen.
Die ganzen Komponenten sind hauptsächlich von Firmen entwickelt. Gnome Desktop ist ein Redhat Inc. Projekt, SystemD auch RedHat. Wayland der neue Displayserver wird von Intel und Samsung Mitarbeitern entwickelt zusammen mit vielen kleineren Firmen und Freiwilligen.
Das es keine Standards gibt ist auch völlig falsch. Nicht umsonst gibt es die
FreeDesktop Foundation. Hier wird sicher gestellt, dass Linux Desktops und Projekte nicht inkompatibel zu einander sind und Standards festgelegt. Wie die Linux Standard Base.
Linux Standard Base (LSB) | The Linux Foundation
Was die Instalation Terminal vs. GUI angeht. GUIs sind auch nur Frontends für die Command Line Befehle. Man muss auch externe Paketquellen nicht unbedingt mit dem Terminal installieren.
@ruyven_macaran
Und wie hast du ohne Browser und Google herausgefunden, welchen Namen du denn verwenden musst?
# pacman -Ss <suchbefehl>
Oder man nimmt ne GUI dafür als Frontend.
Was machst du, wenn die gewünschte Software mal nicht in den repositories deiner Distri steckt?
Bei Ubuntu gibt es wie gesagt PPAs. Bin nicht ein großer Fan davon, weil ziemlich dezentral. Bei Arch Linux gibt es das Arch User Repo. Das beinhaltet gut 45.000 "Pakete". Im Prinzip wird hier nur ein Skript hinterlegt, dass sagt, wo es die Software gibt. z.B. gibt es Google Chrome, Dropbox nur als deb Pakete für Ubuntu oder RPM für Fedora/openSUSE. Durch diese Skripte läd er alles direkt aus den Quellen, wo auch immer diese sein mögen und baut und installiert das Paket lokal. Völlig automatisch!
Entwickelt jemand ein Minecraft Clone auf Github, wird ein 5 Zeilen Skript geschrieben und schon, läd der Paketmanager direkt von Github und führt alle notwendigen Schritte durch um die Software zu bauen. Dadurch kommt es einfach nicht vor, das es etwas nicht für meine Distro gibt. Das neuverpacken und veröffentlichen ist einfach zu einfach und die Community zu groß. Willst du die Software für ein Russischen Tauchcomputer. Die findest du im User Repo.
Weißt du, wie du auf andere Server zugreifst?
Das regeln die PKGBUILD Skript im User Repo von alleine. Bsp:
https://aur.archlinux.org/packages/go/google-chrome/PKGBUILD
Dafür brauchst du keine Bash oder C Kenntnisse zu haben. Du brauchst dir das Ding nichmal angucken. Das erweitert den Paketmanager einfach um externe Qullen. Installieren kann man sie genauso wie normale Pakete auch. Der Syntax dafür ist ziemlich simpel. -S für synchronisieren -R fürs Removen -Q (Query) um lokal installierte Pakete zu verwalen/abzufragen.
Was machst du, wenn du eine Program auf einen Rechner ohne Inet-Zugang transferieren willst?
Dann mach ich mir ne Samba Freigabe von meinem Paket-Cache der Distribution und hänge sie auf dem anderen PC ein.
Aber mal ehrlich. Rechner ohne INet-Zugang? Wir haben 2013.
Oder dir lokal eine Kopie der Installations eines bestimmten Programmes zurücklegen willst?
Versteh ich nicht. Warum sollte ich das tun wollen? Wenn es um die Einstellungen geht. Die sind alle fein säuberlich in deinem Benutzerverzeichnis im .config Ordner. Genauso wie der Cache von Programmen wie Browsern etc in .cache ist.
Auf keinen Fall würde ich Arch Linux an Anfänger empfehlen natürlich, auch wenn die Handhabung wirklich kein Hexenwerk ist. Ich kann selbst kein Meter programmieren oder ähnliches. Ich studiere nichtmal Informatik sondern bin ein Polohemd tragender BWL Student. Ubuntu ist für Anfänger besser, auch wenn Arch Linux in vielen Sachen überlegen ist (installieren von externe Programmen, neuste Paketversionen etc.)