grumpy-old-man
Software-Overclocker(in)
Läuft! ?Dann muss man als Markeninhaber nur ein bisschen mitspielen und das Narrativ füttern
Läuft! ?Dann muss man als Markeninhaber nur ein bisschen mitspielen und das Narrativ füttern
Kleine Anekdote.
Ich arbeite in der Werbebranche. Diese kümmert sich unter anderem darum, vom Hersteller vorgegebene Ziele und Wünsche auf Teufel komm raus zu promoten. Dabei sollen "Marken" mit "Bedeutung" aufgeladen werden, denn "Markenbewusstsein" ist für alle Handelstreibenden mit die wichtigste Einnahmequelle.
Rein psychologisch neigen Menschen dazu, Ihre Identität wie einen Flickenteppich aus Dingen zusammenzusetzen, deren Eigenschaften sie gerne "absorbieren" würden. So können allerlei Objekte auf der Meta-Ebene für besondere Attribute stehen. Teilweise auch nur als unausgesprochene "Codes".
Vieles davon bekommt man schon in der Kindheit pädagogisch von den Eltern eingepflanzt. Der Rest kommt über die Umwelt (und Werbung).
Wenige entscheiden sich z.B. bewusst für einen Fußballverein, eine Partei oder eine Religion. Da wird man reingeboren. Mit genug Emanzipation kann man sich von sowas später lösen und eigene Favoriten finden, falls man ausreichend reflektieren kann und will. Konservative Traditionalisten fangen mit sowas gar nicht erst an.
Die Werbung impft uns dagegen ein, dass Rolex die begehrenswerteste Uhrenmarke ist. Eine funktionierende Uhr bekommt man aber schon für 5 EUR auf dem Flohmarkt. Ergo ist die Zeitanzeige hier nicht die primäre Funktion, für die gezahlt wird, sondern der versprochene Status. Rolex zu tragen, soll etwas über MICH erzählen: Ich bin wer, erfolgreich, luxuriös und vielleicht auch dekadent. Ich kann es mir leisten, unnötig teuren Schmuck zu tragen, der außer dem Namen Rolex keinen funktionalen Mehrwert bietet.
Der Joke: Diese Message erreicht uns vermutlich zuerst über Familie oder Freunde, wenn wir jung sind. Nicht direkt über die Werbung. Menschen erzählen sich diese Marken-Mythen gegenseitig und "influencen" sich seit Urzeiten. Vermutlich hat dir dein Vater oder dein Bruder zum ersten Mal von Rolex erzählt. So wachsen wir von klein auf mit der Vorstellung auf, dass es toll ist, eine Rolex zu haben. Ein sich selbst erhaltender Mythos. Als Markeninhaber muss man ab so einem Punkt nur ein bisschen mitspielen und das Narrativ füttern
Die psychologischen Faktoren im Marketing spielen bei allen Produkten eine Rolle, wenn nicht sogar die wichtigste.
Warum hat Bayern München so viele Fans, die einem korrupten Uli Höneß seine gravierenden Fehler einfach so verzeihen? Weil sie sich mit dem "ewigen Sieger" identifizieren wollen und das "Märchen" nicht zerstört werden soll, durch unschöne Nebengeschichten.
Hier kommt der Begriff "Fan" ins Spiel. Fan steht abgekürzt für "Fanatiker". Ein Fanatiker ist gleichzeitig naiv, treu, ignorant, missionarisch, teilweise auch radikal. Es geht darum, die eigene Ideologie / Identität zur einzig wahren Antwort auf eine unausgesprochene Frage zu machen. Aber mehr als auf die Ideologie setzt Fanatismus auf Identität.
Ich kleide mich in die Dinge, die mir ein Gefühl von Persönlichkeit geben, ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Status. Ich trage Ray Ban, weil ich cool sein will, habe ein iPhone, weil ich keine Zeit für eine schlechte User Experience habe, ich fahre Mercedes, weil ich nicht zum Pöbel gehören möchte.
Und ich werde meine Markenentscheidung (und damit auch das viele Geld, dass ich dummerweise investiert habe), auf Teufel komm raus rechtfertigen. Zum gewissen Grad "sunken cost fallacy".
Und dann schaue ich in ein Hardware-Forum, wo sich selbsternannte "Enthusiasten" verbal die Köpfe einschlagen, weil ein Benchmark eine CPU Marke temporär vor einer anderen wähnen.
Es brechen, von Zahlen größtenteils unabhängige, "Glaubenskriege" um die Vorherrschaft eines willkürlichen und austauschbaren Siliziumchips aus, weil offenbar wichtiger ist, Intel, AMD, NVIDIA oder Apple besser zu finden, als das konkrete Produkt.
Ein Produkt, das bei Markteinführung übrigens schon wieder veraltet ist und ein paar Monate später unter Umständen von einem anderen Chip "abgelöst" wird.
Die Markenidentifikation und die damit verbundene Selbst- und sogar Weltanschauung amüsieren mich als Werbender enorm. Das gibt mir Hoffnung für meine Branche, denn unsere Tricks funktionieren einfach zu gut.
Wenn Intel als das gebeutelte "Winning Team" gilt und AMD als der sympathische Underdog, haben wir alles richtig gemacht.
Denn das ist es doch, womit sich die jeweiligen "Fans" identifizieren.
Intel-Jünger sehen sich als leistungsbewusste, kompromisslose Alpha-Platzhirsche, während AMD-Anhänger sich als oberschlaue Smartasses vom Dienst wähnen, die das System "austricksen", indem sie nach "Preisleistung" einkaufen. LOL. Teile und herrsche.
Sehr gut geschriebener Beitrag!Wenn Intel als das gebeutelte "Winning Team" gilt und AMD als der sympathische Underdog, haben wir alles richtig gemacht.
Denn das ist es doch, womit sich die jeweiligen "Fans" identifizieren.
Intel-Jünger sehen sich als leistungsbewusste, kompromisslose Alpha-Platzhirsche, während AMD-Anhänger sich als oberschlaue Smartasses vom Dienst wähnen, die das System "austricksen", indem sie nach "Preisleistung" einkaufen. LOL. Teile und herrsche.
letzteres ist eine komplexe Frage. Die Gründe können vielschichtig sein und sind vielleicht dieselben wie etwa bei großen Namen im Sport vs die KleinerenEin wirklich unterhaltsamer Kommentar, bei dem man sogar etwas lernen kann.
So etwas findet man nicht oft!
Mal als Frage... wo würdest du Menschen einteilen, welche ihre Auswahl nach der aktuellen Marktstellung des Herstellers wählen?
Glaube das wird auch sogut wie keiner machen, normalerweise wird je nach Leistung und Preis was Hardware bietet gekauft.Mal als Frage... wo würdest du Menschen einteilen, welche ihre Auswahl nach der aktuellen Marktstellung des Herstellers wählen?
Ich gebe sogar zu, ich bin Intel Fan und ob es andere stört, geht mir am AA... vorbei. Bin aber auch nicht gegen AMD abgeneigt.Leider wird man hier sehr schnell in eine Ecke gestellt wenn man ein Produkt "gelungen" für den eigenen Bedarf findet. So geschehen bei mir, ich wurde bereits mehrfach als Intel + NV Fan(atiker) bezeichnet obwohl das überhaut nicht stimmt. Die Gründe warum ich zu einem gegebenen Zeitpunkt X das Produkt Y gekauft habe haben nichts mit Markenidentität zu tun, aber das glaubt einem ja keiner...
War bei mir 2018 mit dem 9900K genau so und zu der Zeit habe ich den 2700X wegen dem geringeren Singelcore nicht haben wollen.Warum der 9700K? Weil er Anfang 2019 der für mich beste Gaming Prozessor war. Zu der Zeit gab es kein Zen2, sonst hätte ich wohl dort zugegriffen.
Habe für 1200 Euro mal ein Monitor gekauft, der echtes G-Sync hat. Zwar hätte ich beinahe eine 6900XT gekauft, aber auf mein G-Sync habe ich nicht verzichten wollen, daher ist es auch eine 3080 Grafikkarte geworden. Außerdem bevorzuge ich als NV Fan, auch Nvidia. Wäre aber nicht gegen AMD abgeneigt gewesen.Warum die 3080? Weil ich auf neue Technologien stehe (RT + DLSS) und der VRAM für meine Zielauflösung WQHD völlig ausreicht.
Ein wirklich unterhaltsamer Kommentar, bei dem man sogar etwas lernen kann.
So etwas findet man nicht oft!
Mal als Frage... wo würdest du Menschen einteilen, welche ihre Auswahl nach der aktuellen Marktstellung des Herstellers wählen?
Ich mach's später vielleicht, aber es gibt schon einige Reviewer, die gemeint haben, dass Ryzen von Win 11 profitiert.Am meisten bin ich ja gespannt auf Windows 10 Benchmarks. - Mal gespannt wer das macht.
Dir ist schon aufgefallen, dass in der heutigen Zeit NIEMAND mehr Werbung schaut.
Netflix und co sind nur deshalb so beliebt, weil dort keine Werbung läuft. Ebenfalls kann man mit einem Mausklick alle Werbung im Internet unterbinden. Niemals zuvor verzichten freiwillig so viele auf einen TV.
Und das alles, weil die Menschen der Manipilation satt haben.
Neutrale Berichterstattung gibt es in unserer Welt nicht mehr. Es schwingt immer die Meinung mit.
Deshalb ist auch Politik immer schwieriger geworden.
Die Welt läßt sich nicht zurück drehen, aber man kann zum Glück immer noch diesen Müll ignorieren.
Hierzu muss ich noch nicht mal was ignorieren, denn bei der Wahl der Hardware entscheide ich immer, was für eine Leistung zu welchem Preis angeboten wird. Natürlich können hierbei auch Vorlieben mit ins Spiel kommen.Die Welt läßt sich nicht zurück drehen, aber man kann zum Glück immer noch diesen Müll ignorieren.
Verpuffen bei den immer gleichen Charakteren. Andere lesen solche Dinge und da verpufft es nicht.Was mir halt auffällt im PCGH Forum, man kann die geilsten Infos, Daten und Argumente raushauen, es verpufft einfach. Mir mir macht das auch keinen Spaß mehr um ehrlich zu sein.
Ich kann da die Schlussfolgerung nicht nachvollziehen. Warum sollte der L3 Cache "kleiner" sein. Wenn ich den nicht nutzen könnte würde ich eine Kurve wie beim Fix erwarten nur früher. Das wirkt aber deutlich linearer.Hier mal die Speicherlatenzen gemessen mit einem Tool, dass eine Testtiefe von 1GB abdeckt. Was AIDA64 letztlich treibt, weiß man nicht, aber man sieht, dass die Kurve bei 2MB deutlich ansteigt. Der L3 Cache ist also nicht langsamer sonder einfach nur kleiner. Es scheint irgendein 2MB Limit pro Thread zu sein.
@PCGH_Dave Ich rate euch dringend, die AIDA64 Benchmarks zwar nicht zu ersetzen, aber zu ergänzen. AIDA64 verhält sich seltsam teilweise und hat auch nur eine Testtiefe von vermutlich 64MB. Das ist viel zu wenig.
Anhang anzeigen 1378481
Ich mach's später vielleicht, aber es gibt schon einige Reviewer, die gemeint haben, dass Ryzen von Win 11 profitiert.
Bis zu einer Testtiefe von 2MB ist alles schick. Wäre der L3 an sich langsamer, würde die Kurve viel früher schon ansteigen. Da es aber nach den 2MB ansteigt, deutet im Grunde eindeutig daraufhin, dass (pro Thread??) nur 2MB genutzt werden können. Danach geht's sofort weiter in den RAM.Ich kann da die Schlussfolgerung nicht nachvollziehen. Warum sollte der L3 Cache "kleiner" sein. Wenn ich den nicht nutzen könnte würde ich eine Kurve wie beim Fix erwarten nur früher. Das wirkt aber deutlich linearer.
Ich würde dann auch erwarten dass die Spieleperformance massiv einbricht wenn der L3 so zurechtgestutzt wird.
Noch Fragen Hauser? AIDA ist raus. Das Problem ist bei solchen Synthetics immer, dass man nie genau was, wer was wie und warum so programmiert hat. Das zieht sich durch alle Teilbereiche, ich traue solchen Dingen überhaupt nicht mehr.We however haven't got a firm confirmation that the CPU and FPU benchmarks provide the expected levels of performance numbers just yet. So treat those benchmarks with extra care and if possible -- without mentioning any actual numbers -- please get back to me when you have an understanding on how they look like on an ADL system.
Ich hätte halt erwartet, dass die Latenzen ab 2 MB steil ansteigen wie es die orangene Linie macht, es ist vergleichweise langsam was mich wundert. Laufen die Kurven reproduzierbar oder schwankt es enorm?Bis zu einer Testtiefe von 2MB ist alles schick. Wäre der L3 an sich langsamer, würde die Kurve viel früher schon ansteigen. Da es aber nach den 2MB ansteigt, deutet im Grunde eindeutig daraufhin, dass (pro Thread??) nur 2MB genutzt werden können. Danach geht's sofort weiter in den RAM.
Ich weiß auch nicht, was die da treiben. Ein Latenztest sollte mit einer festen Testtiefe universell sein. Und dann startet man den Test mit Alder Lake, dann steht da, dass die CPU nicht supportet wird. Was machen die denn da? Rechnen die mit den Cache-Größen rum, die sie per CPUID auslesen??Nach Fragen Hauser? AIDA ist raus.
Die Kurve ist leider nicht so schön, es könnten auch Messschwankungen sein, aber prinzipiell macht die Kurve ja das, was du meintest. Sie steigt halbwegs stetig an Richtung Maximum, was bei beiden Kurven (nahezu) identisch ist.Ich hätte halt erwartet, dass die Latenzen ab 2 MB steil ansteigen wie es die orangene Linie macht, es ist vergleichweise langsam was mich wundert. Laufen die Kurven reproduzierbar oder schwankt es enorm?
Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen das die Spezifikationen und Kosten des Produktes natürlich mit in die Entscheidung einfließen.letzteres ist eine komplexe Frage. Die Gründe können vielschichtig sein und sind vielleicht dieselben wie etwa bei großen Namen im Sport vs die Kleineren
Ich denke, nein, ich bin der festen Überzeugung, dass Eure Informationen von der großen Maße an schweigenden Lesern sehr wohl wahrgenommen und dankbar aufgenommen werden.Was mir halt auffällt im PCGH Forum, man kann die geilsten Infos, Daten und Argumente raushauen, es verpufft einfach. Mir macht das auch keinen Spaß mehr um ehrlich zu sein.
Ist auf jeden Fall @owned139's Theorie mit dem Kaffee...Auf den Leim gehen kann man jedem. Aber als Vulkanier glaube ich an die Fakten!