Entwicklung der Autoindustrie am Beispiel des Elektrolaster Street Scooter

Die Theorie mit den Ersatzteilen höre ich hier im Forum regelmäßig, so richtig erklären konnte sie aber noch niemand.
Wer in der Autoindustrie arbeitet, kennt oft die Herstellkosten der eigenen Bauteile. Dazu kommen dann je nach Produkt 0%-25% Gewinn, in der Regel irgendwas um 10% wenn es gut läuft. Wenn wir dann unsere Teile beim Autohändler aus Spass an der Freude mal als Ersatzteil anfragen, dann liegen die Verkaufpreis incl. Steuer bis zum zwanzigfachen das Preise. Dazu muss man aber vieles sehen. Teuer ist immer jede Arbeitsminute. Pro Minute hier imm Land ca. ein Euro, oder anders gesagt, interne Stundensätze liegen schnell im 60,-€ Bereich für einfache Sachbearbeiter. Die Ersatzteil Verkauspreise werden empfindlich höher, sobald man zum EOP (End of Produktion) die eigentliche Serienherstellunfg aufgibt und nur noch in kleinen Losgrößen Ersatzteile herstellt. Da ist schnell mal ein Faktor drei drin. Dann ist der Logistikaufwand riesig, weil kleine Mengen überall hin in die Welt verschifft werden. Im Gegensatz zur hoch effizienten Serienfertigung mit Anlieferung in sinnvollen Containern sind Ersatzteile Stuckgut, einzeln zu lagern, transportiern etc. Dazu schmeißt man viele Ersatzteile weg, weil sie nur beschränkte Lebensdauern haben. Sämtliche Gummiprodukte in der Regel max. ein Jahr oder weniger, weil Gummi unbewegt porös wird, etc. Und zum Schluss soll an Ersatzteilen etwas verdient werden. Darum gibt es auch so viele Fälschungen und Nachbauten.

Denn wenn eins eigentlich immer hält ist es der Antrieb. Was irgendwann nachgibt ist das Fahrwerk und diverse Elektronik Spielereien. Beides aber Dinge die durch E-Antrieb nicht entlastet werden.
Bleibt der Ölwechsel, aber auch ein E-Motor kommt nicht ohne schmierung aus (und vom Ölpreis sieht der OEM keinen Cent).
Unter normalen Bedingungen. Wieviele fahren aber trotzdem, obwohl die rote Öldrucklampe an ist, wie vile tanken einfach mal Benzin in der Diesel, wie oft werden Zahnriemen nicht gewechselt und Motoren werden mit aufsetzenden Ventilen geschrotten. Durchläufer gibt es so gut wie gar nicht mehr, ein Riss des Zahnriemens ist der Motortod, etc Bei ordentlichen Fahrwerken tauscht man wenn überhauüt mal die Dämpfer und die Radlager. Im normalen Betrieb ist das aber kaum der Fall, Kupplungen hat kein E-Motor Auto, schaltbare Getriebe sind unnötig, und Elektronik wird in der Regel massiv verbessert, weil man neu beginnen kann und nicht wie beim Golf eine Basis aus den siebzigern mitschleppt, die mit jeder Generation nur aufgebläht wird.

E-Motoren werden kugelgelagert, es wirken keine Stöße oder hohen Querkräfte. Da reichen zwei Simmeringe und ein Eierbecher Öl. Du wirst erleben, was passiert, wenn E-Faahrzeuge massiv auf dem Markt sind und Flottenverantwortlich die Gesamtkosten über Lebensdauer vergleichen.
 
Rein technisch gesehen sind LKW PKW meilenweit voraus. Sei es komforttechnisch oder sicherheitstechnisch (ob die Systeme immer aktiv sind ist eine andere Frage) hinzu kommen noch Fahrer die viel Erfahrung haben. Leider ist die Technik häufig eher ein Hindernis als Hilfe. Fahr ich mit dem Abstandstempomat auf der A2 Richtung Hannover bin ich irgendwann nur noch mit 50 unterwegs, ergo hilft der Mist weder mir, noch anderen Verkehrsteilnehmern, so lange mir nicht die Augen zu fallen.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass viele Speditionen viel Geld in Fahrsicherheitstrainings ihrer Fahrer investieren. Wirklich voll auf die Bremse latschen bei einem 40 Tonner muss man sich auch erst mal trauen.

Nur nützt das Fahrsicherheitstraining nichts, wenn der Fahrer am Laptop Filme schaut (schon mehrmals gesehen) oder nach 12 Stunden einpennt und ungebremst in den nächsten Stau rast. Entsprechende Fälle passieren mehrmals die Woche.

Nur soviel: Nachschneiden will gelernt sein. Das geht auch schonmal schief und dann fliegt der Mist im günstigsten Fall bei der nächsten Tour über die Autobahn ohne Personen- und Sachschaden. Hierbei handelt es sich definitiv um einen Sicherheitsaspekt. Der Reifen der dann nur noch wenig taugt kommt auf die Liftachse etc. (wohlgemerkt: für den Gesetzgeber ok!)
Über den Kostenfaktor Reifen brauchen wir sicher nicht zu reden, deswegen wird nachgeschnitten. Reifenplatzer kosten fast immer Geld, entweder Pannendienst oder Autobahnpolizei (Absicherung des Fahrers beim Wechseln des Reifens, beseitigen der Gummifetzen oder Trümmerteile der Schmutzfänger). Hier wird gepokert, auf Kosten der Sicherheit - Ein Grund warum die Diskussion um die Sicherheit im LKW-Verkehr extrem verlogen ist.
Ich bin kein Physiker, aber ich bezweifle stark das der Reifenverschleiß geringer werden wird. Gebremst werden muss weiterhin, mal sanft, mal Bodenblech.

Allerdings werden im Zweifel dann noch ein paar Autos auf der Spur daneben mitgenommen und die haben die deutlich schlechteren Karten als der LKW-Fahrer. Ist auch diese Woche erst wieder passiert: Lkw-Tank abgerissen: Grosse Menge Diesel ausgelaufen! - TAG24
Hier konnte es gerade noch verhindert werden: Lkw transportiert Sprengstoff auf abgefahrenen Reifen
 
Und mit abgeschalteter Klimaanlage um Strom zu sparen. :ugly:

Das erstaunlicherweise oft nicht (ich rede von Praxistestern, nicht von den Hersteller-Testbedingungen, die natürlich genauso realitätsfern sind, wie Schadstoffmessungen bei Dieseln), aber eine in Mitteleuropa intelligent geregelte Klima braucht halt auch weniger Strom, als eine Heizung für das gleiche Auto.


Typische Pendlerbedingungen, als ca. 60% unserer Jahreskilometerleistung

Du fährst 60% deiner Kilometer beim sommerlichen Pendeln in der Innenstadt?
So ein Klima möchte ich auch mal haben. Aber nicht so ein Mobilitätsverhalten.
Egal, geantwortet habe ich jedenfalls auf ein Beispiel mit 40 km Entfernung je Richtung. Und das schaffen fast ausschließlich Ruhrpöttler ohne die Stadt zu verlassen und selbst die nehmen oft die Autobahn (oder zumindest hat man das Gefühl, dass sie die alle nehmen), so dass bei solchen Entfernungen eher ein Innenstadtanteil von 20% zu erwarten ist. (2 km aus dem Kaff raus, 32 km auf Land-/mehr-oder-minder-Schnellstraßen und nochmal 6 km von selbigen an den Zielort)

Die fallen und fallen und fallen: "...General-Motors-Chefin Mary Barra plauderte aus, GM werde in seinem neuen Mittelklasse-Elektroauto Bolt Batterien für nur 145 Dollar pro Kilowattstunde verbauen..."
Volle Ladung | Technology Review

Gleiche Quelle zweimal posten != doppelt gesicherte Beweisführung ;-)

Elektroautos würden darum verstärkt in Best Cost Countries wie aktuell der Ukraine gefertigt werden.

ALLES wofür man keine bestehenden Ressourcen weiterverwenden möchte wird "verstärkt" außerhalb Deutschlands gefertigt.


Unter normalen Bedingungen. Wieviele fahren aber trotzdem, obwohl die rote Öldrucklampe an ist, wie vile tanken einfach mal Benzin in der Diesel, wie oft werden Zahnriemen nicht gewechselt und Motoren werden mit aufsetzenden Ventilen geschrotten.

Jeweils: Sehr wenige? Hab genug Mechaniker im familiären Umfeld, um das als primäre Ursachen für Werkstattaufenthalte ausschließen zu können. Mit Ausnahme der Steuerketten bei VWs kleineren TSIs wäre mir seit Ewigkeiten kein Fall mehr bekannt, wo gehäuft Antriebsprobleme die Autos in die Werkstätten getrieben hätten. Elektronik und Fahrwerk sind WEITAUS häufiger ein Grund für Reparaturen und die Masse generiert sich sowieso aus Service (da hier primär geprüft wird: Bei E genauso fällig) und Verschleißteile. Wenn ich als Individualbeispiel mal meine Karre heranziehe, dann wurden da im Laufe der Jahre ungefahr je ein Dutzend elektronischer und elektrischer Komponenten getauscht (und das ist noch ein Vehikel aus dem letzten Jahrtausend, kein modernes Smartphone mit Rädern), ein weiteres halbes Dutzend Werkstattaufenthalte geht auf Kosten von Brems- und Fahrwerksschäden. Dazu kommen Verschleißteile, wobei zu wenig genutzte Bremsscheiben und Bremsbeläge (Rost, Verglasung wegen zu wenig harter Bremsvorgänge) schon mehr Kosten verursacht haben dürften, als der gesamte Ölkreislauf. Die einzigen Kosten (neben Sprit), die ich mir mit einem E-Auto gespart hätte, wären ein neuer Kühler und Auspufferneuerung. Die hätte ich mir aber auch sparen können, wenn man kein Alu-Stahl-Sandwhich respektive Edelstahl verbaut hätte, also die banalsten Korrosionsgrundregeln beachtet. Ich bin zuversichtlich, dass Autohersteller ähnliche Fehler auch bei E-Autos hinbekommen werden, zumal die Batterien ja zum Teil ebenfalls eine Flüssigkeitskühlung haben.
Weniger sicher bin ich mir, ob auch die Fahrwerke überall an die zusätzlichen 300-400 kg (bei meinen Reichweitenanforderungen eher 600 kg) angepasst werden. Eher würde ich damit rechnen, dass die Fahrwerkskosten noch weiter steigern.
 
Nur nützt das Fahrsicherheitstraining nichts, wenn der Fahrer am Laptop Filme schaut (schon mehrmals gesehen) oder nach 12 Stunden einpennt und ungebremst in den nächsten Stau rast. Entsprechende Fälle passieren mehrmals die Woche.

Logisch. 12 Stunden fahren ist verboten (arbeiten übrigens nicht), genau wie aufs Laptop glotzen. Da liegts eben an der Spedition solche Dinge zu unterbinden.

Allerdings werden im Zweifel dann noch ein paar Autos auf der Spur daneben mitgenommen und die haben die deutlich schlechteren Karten als der LKW-Fahrer. Ist auch diese Woche erst wieder passiert: Lkw-Tank abgerissen: Grosse Menge Diesel ausgelaufen! - TAG24
Hier konnte es gerade noch verhindert werden: Lkw transportiert Sprengstoff auf abgefahrenen Reifen

Verstehe den Einwand nicht. Nichts Anderes habe ich behauptet. Wer nach jedem LKW-Unfall sofort nach einer Assistenzsystempflicht schreit, gleichzeitig aber das Nachschneiden von Reifen weiterhin erlaubt, führt eine verlogene Debatte ohne tatsächlich Sachkenntnis.
Der Staat erlässt immer mehr sinnlose Vorschriften für den LKW Verkehr, seine Möglichkeiten diese Vorschriften zu kontrollieren werden gleichzeitig aber nicht erhöht. Vergessen viele.

Ist generell aber eher OT;)
 
Zuletzt bearbeitet:
...Du fährst 60% deiner Kilometer beim sommerlichen Pendeln in der Innenstadt?..
Das war ein Fehler meinerseits, hatte ich falsch in Erinnerung. Pendler pendelten 2016 durchschnittlich 16,5 km, dass sind gut 3000km im Jahr,
60% pendeln, macht 1800km Anteil auf alle Autofahrer. Mit gut 15.000km Durchschnitt pro Autofahrer liegt der Pendelanteil nur knapp über 10%.
Mist, im Alter wird die Erinnerung getrübt, hätte ich besser vorher recherchieren sollen.

Wobei mich diese nur 10% jetzt wirklich wundern... :wow:

....gleichzeitig aber das Nachschneiden von Reifen weiterhin erlaubt, führt eine verlogene Debatte ohne tatsächlich Sachkenntnis....
Du ziehst Dich zu sehr an einem möglichen technischen Defekt hoch, davon gibt es aber hunderte. Es liegt in der Verantwortung des Fahrers, die
Technik zu überprüfen. Solange nicht jedes Rad eine automatische Luftdruckkontrolle bekommt, jeder Bremsblag nur vom überwachten Profi
eingebaut wird, etc werden Unfälle durch technisches Versagen passieren, leider. Und ja, Assistenzsysteme verändern daran wenig
 
Das Reifen platzen können, ist klar. Nur minimiere ich durch das Nachschneiden nicht gerade diese Gefahr.
Ist gesetzlich sehr einfach geregelt. Schuld ist dann der Fahrer wenns knallt. Ist eben auch eine bequeme Position. Der Sündenbock ist schnell gefunden und das Beste: Die arme Sau kann sich nicht mal wehren.
 
Das war ein Fehler meinerseits, hatte ich falsch in Erinnerung. Pendler pendelten 2016 durchschnittlich 16,5 km, dass sind gut 3000km im Jahr,
60% pendeln, macht 1800km Anteil auf alle Autofahrer. Mit gut 15.000km Durchschnitt pro Autofahrer liegt der Pendelanteil nur knapp über 10%.
Mist, im Alter wird die Erinnerung getrübt, hätte ich besser vorher recherchieren sollen.

Wobei mich diese nur 10% jetzt wirklich wundern... :wow:

Ich bezog mich eigentlich nur auf die "60% im Sommer", aber danke für die informativen Zahlen :)
Allerdings hast du dich glaube ich selbst in die Ecke gerechnet: 52 Wochen abzüglich 5 Wochen Urlaub ergibt 470 Hin- und Rückfahrten für Berufspendler, bei 16,5 km Entfernung also 7700 km Pendelverkehr pro Pendler und Jahr. Wenn die 60% an seinem Fahrpensum ausmachen, kommt man auf 13000 km Gesamtstrecke - nicht soweit weg von von den 15000 km.
Allerdings kommen mir die Zahlen alle recht merkwürdig vor. Unter 5 km dürfte hoffentlich die Mehrheit nicht das Auto nehmen, um dann noch auf 16,5 Straßenkilometer Durchschnitt für alle Autopendler zu kommen, bräuchte es in Anbetracht zahlreicher 50-100 km Pendler einen Median von unter 10 km. Das halte ich für zu niedrig angesetzt. Umgekehrt sind 13000 km nicht-Pendelei bei deiner Rechnung viel zu viel für Ausflugs- und Urlaubsverkehr. Glaube nicht dass die paar Vertreter soweit reinschlagen, aber ich kenne niemanden der solche Zahlen ohne Pendeln schafft. (Ich selbst komme trotz Camping-Urlaub und weit verstreuter Verwandtschaft gerade mal auf die Hälfte)

Interessant sind imho aber ohnehin vier nur indirekt verwandte Kriterien:
- Wie groß ist der Anteil von Touren <200 km an allen gefahrenen Kilometern? (= Streckenpotential, dass sich vor Aufbau einer flächendeckenden Lade-Infrastruktur auf E umstellen ließe)
- Wie viele Autobesitzer fahren nie ins Ausland und nie weiter als 600 km oder haben einen Zweitwagen für solche Touren? (= Zahl der Autos, die durch E-Autos ersetzt werden könnte)
- Wie groß ist die Schnittmenge aus beiden größen? (= Kilometer die ohne erhebliche Zusatzinvestitionen tatsächlich elektrisch gefahren werden können)
- Auf wieviele Köpfe verteilt sich diese Summe (= Einsparmenge, auf die der zusätzliche Herstellungsaufwand der E-Autos umgelegt werden muss)

(Und natürlich als Bonusfrage meine liebste: Wieviel bleibt davon noch übrig, wenn man Strecken <10 km abzieht -besser Fahrrad- und mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 200 Fahrern/h im Berufsverkehr -besser ÖPNV- abzieht?)
 
... ergibt 470 Hin- und Rückfahrten für Berufspendler, bei 16,5 km Entfernung also 7700 km Pendelverkehr pro Pendler und Jahr..
Laut link (ich hätte ihn veröffentlichen sollen) war es die Gesamtstrecke, also hin und her. Es sind im Tag ca. 200 Arbeitstage im Jahr,
wenn man Urlaub, Feiertage und Krankhei abzieht, so der langfristige Durchschnittswert bei und. Es ging nur um eine grobe Abschätzung.
Ob es nun 10% oder 20% sind, macht den Kohl immer noch nicht fett.

Natürlich nehmen auch unter 5km sehr viele das Auto, gerade im ländlichen Bereich und in Kleinstädten, ohne U-Bahm oder schnelle
Strassenbahnen, gerade mit Kindern.

....Interessant sind imho aber ohnehin vier nur indirekt verwandte Kriterien:...
Früher saß ich zur Konzeptentwicklung an der Quelle solcher Zahlen, heute leider nicht mehr
 
Die Herstellung von E-Autos ist eben ziemlich aufwendig. (und deswegen auch nicht ökologisch sinnvoll, wenn nur 2*40 km/d * 5 d/w * 48 Arbeitsw/a gefahren werden sollen. Da würde es 10 Jahre dauern, nur um auf ±0 zu kommen - wenn man einen Überschuss an Solar oder Windstrom hat, den man partout nicht anders nutzen kann. Sonst noch länger)

In einem Bericht den ich kürzlich im Ersten/Zweiten gesehen habe, hat man sich diese "Rechnung" genauer angeschaut. Zum einen schneidet ein E-Auto selbst dann im Fahrbetrieb noch deutlich besser bei der Umweltbelastung ab, wenn es mit "Standard-Strom" (nur 1/3 Öko) geladen wird (ich meine es waren 110g vs 160g), zum anderen braucht es - primär aufgrund der Akkuherstellung - "nur" ca. 60.000KM, damit die Bilanz mit dem klassischen Verbrenner gleichziehen kann (sprich, ab 60.000 gefahrenen Kilometern hat das E-Auto den ökologischen Nachteil durch die [Akku-] Herstellung ausgeglichen).
Mit Ausnahme der Steuerketten bei VWs kleineren TSIs wäre mir seit Ewigkeiten kein Fall mehr bekannt, wo gehäuft Antriebsprobleme die Autos in die Werkstätten getrieben hätten.
Naja, was genau heißt in die Werkstätten getrieben? Rückrufaktionen? Oder normale Werkstattbesuche?

Der Kettentrieb macht bei VW (und etwas später auch Audi) seit ca. 25 Jahren überdurchschnittliche Probleme, spätestens seit dem ersten "strecken" der Wartungsintervalle (primär Ölwechsel natürlich). Durch falsche Materialwahl und eine nicht optimale Konstruktion kommt es sehr oft zu erhöhtem Verschleiß (Gleitschienen, Rollen/Spannrollen, Lager) und zur Kettenlängung. Bei den meisten Modellen wurde, soweit mir bekannt, dieser "Fehler" nie zugegeben. Ich weiß gerade nicht mal ob das beim 1,4L der Fall ist (wo es zumindest gehäuft zu "Kulanz"-Reparaturen kam). Auch hat VW und Audi seit ebenfalls sehr vielen Jahren (auch bis zurück in die 90er, bei den aktuellen/letzten Modellen weiß ich es gerade nicht) ein Problem mit erhöhtem Ölverbrauch bei ihren V6 (nicht VR!) und V8-Motoren. Mercedes hatte viele Jahre (10?) ein konstruktionsbedingtes Problem mit den kleinen Smart-Motoren, nach ca. 100.000KM ist/war der Benziner ausgelutscht (brauch einen neuen/überholten Motor).

Aber was machen die Hersteller? Beim Problem der Kettenlängung zb. wurden u.a. die Toleranzen angepasst, um das Problem bei Wartungen/Messungen so gut es geht zu verschleiern. Rückruf? Fehlanzeige. Wer um das Problem nicht weiß, hat beim Gebrauchtwagenkauf eben Pech gehabt. Bei den V-Motoren wurde zb. (zumindest ein paar Jahre lang, auch hier ist mir der aktuelle Zustand nicht bekannt) ins Handbuch geschrieben, das 1L Ölverbrauch auf 1000KM ganz normal sei. Mein Cousin fand das nicht normal, und durfte bei seinem Audi gleich mal 8000€ für die Reparatur bezahlen (ein kleiner Teil der Kosten wurden auf "Kulanz" übernommen). Auch hier, man gab die Fehler (afaik bis heute) nicht zu. Gleiches Spiel bei Mercedes und dem Smart-Motor.

Es gibt eine ganze Menge "Probleme" von denen man so erstmal nichts mitbekommt, außer man ist Betroffener. Und selbst dann ist das so eine Sache, da nicht jedes Problem unweigerlich zu einem Totalausfall führt, sondern auch mal nur zu gesunkener Leistung, erhöhtem Kraftstoff- oder Öl-Verbrauch usw. Alles Dinge, die dem Laien nunmal sehr oft gar nicht auffallen.
 
In einem Bericht den ich kürzlich im Ersten/Zweiten gesehen habe, hat man sich diese "Rechnung" genauer angeschaut. Zum einen schneidet ein E-Auto selbst dann im Fahrbetrieb noch deutlich besser bei der Umweltbelastung ab, wenn es mit "Standard-Strom" (nur 1/3 Öko) geladen wird (ich meine es waren 110g vs 160g), zum anderen braucht es - primär aufgrund der Akkuherstellung - "nur" ca. 60.000KM, damit die Bilanz mit dem klassischen Verbrenner gleichziehen kann (sprich, ab 60.000 gefahrenen Kilometern hat das E-Auto den ökologischen Nachteil durch die [Akku-] Herstellung ausgeglichen).

Weißt du noch, was für Autos dieser Rechnung zu Grunde lagen? 60000 km ist zwar immer noch weit von "sinnvoll" entfernt (geladen wird zusätzlicher Stromverbrauch eben nur eingeschränkt mit Öko und 60k mit Kurzstreckenpendelei zu füllen braucht lange), aber deutlich besser als alles was ich bisher gesehen habe. Wenn man Twizzy&Co mit reinnimmt könnte das passen - aber der Deutsche fährt ja nunmal mindestens mit einem X5 zum Brötchenholen, sonst wäre das Problem gar nicht erst so groß.

Naja, was genau heißt in die Werkstätten getrieben? Rückrufaktionen? Oder normale Werkstattbesuche?

Mittleres: Kostspielige Werkstattaufenthalte (egal ob herstellerbzahlter Rückruf oder kundenbezahlter "oh das tut mir aber leid das auch sie soviel pech haben), die weit über regulären Service hinausgehen und deutlich vor den 250-500 Mm (je nach Fahrweise) fällig werden, die ein sauber konstruierter Verbrennerantriebsstrang eigentlich halten sollte.

Der Kettentrieb macht bei VW (und etwas später auch Audi) seit ca. 25 Jahren überdurchschnittliche Probleme, spätestens seit dem ersten "strecken" der Wartungsintervalle (primär Ölwechsel natürlich). Durch falsche Materialwahl und eine nicht optimale Konstruktion kommt es sehr oft zu erhöhtem Verschleiß (Gleitschienen, Rollen/Spannrollen, Lager) und zur Kettenlängung. Bei den meisten Modellen wurde, soweit mir bekannt, dieser "Fehler" nie zugegeben. Ich weiß gerade nicht mal ob das beim 1,4L der Fall ist (wo es zumindest gehäuft zu "Kulanz"-Reparaturen kam). Auch hat VW und Audi seit ebenfalls sehr vielen Jahren (auch bis zurück in die 90er, bei den aktuellen/letzten Modellen weiß ich es gerade nicht) ein Problem mit erhöhtem Ölverbrauch bei ihren V6 (nicht VR!) und V8-Motoren. Mercedes hatte viele Jahre (10?) ein konstruktionsbedingtes Problem mit den kleinen Smart-Motoren, nach ca. 100.000KM ist/war der Benziner ausgelutscht (brauch einen neuen/überholten Motor).

Aber was machen die Hersteller? Beim Problem der Kettenlängung zb. wurden u.a. die Toleranzen angepasst, um das Problem bei Wartungen/Messungen so gut es geht zu verschleiern. Rückruf? Fehlanzeige. Wer um das Problem nicht weiß, hat beim Gebrauchtwagenkauf eben Pech gehabt. Bei den V-Motoren wurde zb. (zumindest ein paar Jahre lang, auch hier ist mir der aktuelle Zustand nicht bekannt) ins Handbuch geschrieben, das 1L Ölverbrauch auf 1000KM ganz normal sei. Mein Cousin fand das nicht normal, und durfte bei seinem Audi gleich mal 8000€ für die Reparatur bezahlen (ein kleiner Teil der Kosten wurden auf "Kulanz" übernommen). Auch hier, man gab die Fehler (afaik bis heute) nicht zu. Gleiches Spiel bei Mercedes und dem Smart-Motor.

Es gibt eine ganze Menge "Probleme" von denen man so erstmal nichts mitbekommt, außer man ist Betroffener. Und selbst dann ist das so eine Sache, da nicht jedes Problem unweigerlich zu einem Totalausfall führt, sondern auch mal nur zu gesunkener Leistung, erhöhtem Kraftstoff- oder Öl-Verbrauch usw. Alles Dinge, die dem Laien nunmal sehr oft gar nicht auffallen.

VW hat da nie etwas zugegeben, da bin ich mir ziemlich sicher. VW ist überhaupt ziemlich schlecht im Fehler zugeben, da können schon mal 30-50% "Einzelfälle" auftreten. Ohne Kulanz. 90er Jahre Audi-V6 gabs aber mehrere in meinem Umfeld, das Problem muss später angefangen (ich glaube mich jetzt aber an Berichte von 4 Zylindern aus den späten Nullern zu erinnern, die Öl saufen). Austauschmotor nach 100 Mm wäre dagegen ein wirklich gut passendes Beispiel für Konstruktionsfehler, die man gerne vermeiden könnte. Weißt du, was da die Ursache war und ob ggf. bewusst zu kurzlebig konstruiert wurde (Smart ist ja nicht unbedingt als Kilometerfresser bekannt)? Falls ja wären vergleichbare Sparmaßnahmen ja auch bei E-Autos zu erwarten, interessierteruser ging es bei der Verringerung des Reparaturaufwandes aber eher um schwer vermeidbare Fehler, die aus der Komplexität oder dem Prinzip Verbrennungsmotor resultieren. Da sind die Steuerketten bei VW ein wunderbares Beispiel - komplexe Technik, die man für einen Verbrenner braucht, die man aber vermasselt und den Schaden dann den Kunden überlässt. Wäre mit E-Motor nicht passiert, ist in meinen Augen aber eine ziemlich seltene Ausnahme.
 
Ich kann mich bei VW noch an den G Lader erinnern. Die Motoren sind reihenweise abgeraucht, weil das Ding komplett für den Eimer war.
Verschwand dann auch sehr schnell wieder von der Bildfläche und niemand will es am Ende gewesen sein, den gehgypt zu haben.
 
Weißt du noch, was für Autos dieser Rechnung zu Grunde lagen?
Leider nein. Ich hab auch schon mal kurz versucht nach der Sendung zu googel, in der Hoffnung sie dann auf Youtube zu finden, bin aber nicht fündig geworden. Ich weiß nicht mal mehr ob es eine eigene Sendung, oder ein Beitrag als Teil einer Sendung war. Ich weiß nur noch dass man den normalen Strommix (afaik 1/3 Öko) und keinen reinen Ökotarif als Berechnungsgrundlage genommen hat, und dass das Ergebnis beim Verbrauch (vs Benziner mit afaik 6L/100KM) ~110g vs ~165g beim CO2 war. Und dass es mit einem Diesel wohl nur eine unwesentliche Änderung (zum "Nachteil" des E-Autos) geben würde. Und eben das beide Fahrzeuge entsprechend ähnlich, und auch keine Kleinwagen waren. Es war also keine Durchschnittsrechnung (aktuelle E-Autos vs Verbrenner), sondern ein explizites Beispiel mit mMn Mittelklasse-Fahrzeugen. Und es war auch nichts zum Vorteil des E-Autos geschönt (deswegen normaler Strom-Mix, und kein Ökotarif). Und es wurde mehrfach darauf hingewiesen dass das Auto an sich kaum einen Unterschied macht, sondern dass der "Nachteil" beim E-Auto durch den Akku entsteht. Ach, und es wurde erwähnt, dass der BMW i3 wohl ausschließlich mit ökologischer Energie gebaut wird, was ihm eine besonders gute Bilanz bescherte.

Allerdings wurde afaik auch nicht auf die unterschiedlichen Wartungen und die damit einhergehenden unterschiedlichen sekundären Umweltbelastungen eingegangen. Aber gut, das wird leider immer ignoriert.^^
Weißt du, was da die Ursache war und ob ggf. bewusst zu kurzlebig konstruiert wurde (Smart ist ja nicht unbedingt als Kilometerfresser bekannt)?
Da ich meinen Smart seiner Zeit schon mit neuem Motor gekauft hab, musste ich mich in das Thema zum Glück nicht so reinfuchsen. Allerdings habe ich damals von dem Problem gehört, und weil ich es nicht glauben konnte etwas eingelesen. Spekulationen gibt es einige, auch falsche Materialien waren (oft) im Gespräch. Ausschlaggebend soll allerdings die liegende Bauform der Zylinder sein, welche zu ovalen Laufbuchsen führt. Die Motoren verlieren erst langsam (und dann exponentiell) Leistung, und verbrennen dann relativ viel Öl. Allerdings haben ja auch alle Boxermotoren liegende Zylinder, und da zählen einige Modelle zu den robustesten Motoren überhaupt. Daher wird es am Ende wohl doch wieder am Material liegen (oder Konstruktionsfehler wie zu dünner Laufbuchsen bzw. Zylinder).

Man darf aber auch an der Stelle nicht vergessen, der Smart wurde ursprünglich als reines E-Auto konstruiert, und erst nachträglich wurde notdürftig ein Motörchen dafür entwickelt.
Falls ja wären vergleichbare Sparmaßnahmen ja auch bei E-Autos zu erwarten, interessierteruser ging es bei der Verringerung des Reparaturaufwandes aber eher um schwer vermeidbare Fehler, die aus der Komplexität oder dem Prinzip Verbrennungsmotor resultieren. Da sind die Steuerketten bei VW ein wunderbares Beispiel - komplexe Technik, die man für einen Verbrenner braucht, die man aber vermasselt und den Schaden dann den Kunden überlässt. Wäre mit E-Motor nicht passiert, ist in meinen Augen aber eine ziemlich seltene Ausnahme.
Selten ist gut. Es gibt eine ganze Menge "Problemstellen" bei Verbrennern, die mMn absichtlich so in die Fertigung gingen/gehen (weil man so wenig wie möglich investieren will), und von denen die meisten ja auch nicht so schnell zu einem Totalausfall führen.

Klar, sowas kann im Prinzip auch bei einem E-Auto passieren. Da es hier allerdings um den Faktor X weniger Baugruppen/-teile gibt, ist das Risiko ebenfalls entsprechend geringer. Zumal Elektromotoren und deren Elektronik ja auch nichts neues sind. Stapler, Aufzüge, Hubwagen, Werkstransporter, es gibt zahlreiche Anwendungen wo quasi seit Ewigkeiten schon E-Antriebe zum Einsatz kommen. Selbst der "gammelige" City-El aus den 90ern ist schon für Laufleistungen >50.000KM gut, und das ist nur ein Fieberglas-Karton mit Fahrradreifen (und einem afaik 50 Jahre alten E-Motor Konzept).

Aber ich bin sicher, unsere Autobauer lassen sich bzgl. Zwangs-Wartung der E-Autos schon was einfallen. Allerdings werde ich, der als primäres KFZ immer ein deutsches Modell gefahren hat (vom Golf 1 bis heute), beim Stromer wohl erstmals zu einem ausländischen Modell greifen.^^
 
Die Post benutzt doch diese Elektro-Street-Scooter nicht, weil sie plötzlich auf die Idee kommt, das Klima zu retten :D

Hintergrund sind wohl die Treibstoffkosten bei knapp 450 Mio. verpulverten Litern im Jahr

Als Großabnehmer dürfte auch die Post komplett von der EEG-Umlage befreit werden, zusätzlich sorgt auch eine niedrigere Kfz-Steuer für niedrigere Ausgaben

Die Anschaffung der Fahrzeuge wird außerdem über Leasing finanziert,

diese Kosten sind zu 100% von der Steuer abzusetzen :D
 
Für die Post lohnt sich das auf jeden Fall:
-geringere Betriebskosten
-steuerliche Förderung
- Imagegewinn durch umweltfreundliche Antriebe
- riesen Imageboost dadurch das man als erster ein E-Minilaster auf die Straße gebracht hat. Andere deutsche Hersteller sind ja nie wirklich über den Prototyp Status hinweggekommen.
 
Ich meinte damit die Stromkosten, wenn sie denn wirklich mal ca. 100.000 dieser Karren auf die Straße gebracht hat

Das sehe ich nicht so. Die Autos stehen ja abends in einem Fuhrpark oder so. Da kannst du dann aufladen und der Strom kann mit Windkraft oder Solaranlagen dezentral bereitgestellt werden.
Das Problem ist eigentlich nur, dass die Energiekonzerne darauf bestehen, dass sie Energieversorger sind. Den Zahn müsste man denen mal ziehen.
 
Das sehe ich nicht so. Die Autos stehen ja abends in einem Fuhrpark oder so. Da kannst du dann aufladen und der Strom kann mit Windkraft oder Solaranlagen dezentral bereitgestellt werden.
Das Problem ist eigentlich nur, dass die Energiekonzerne darauf bestehen, dass sie Energieversorger sind. Den Zahn müsste man denen mal ziehen.

Nö, du hast mich jetzt falsch verstanden ;)

Wenn sie als Großabnehmer im Strommarkt agieren, werden sie zwangsläufig von dieser EEG-Umlage befreit,

weil dann auch die Konkurrenz auf den Markt aufspringen wird

falls das Konzept funktionieren sollte ;)

Die Stromversorgung ist ein anderes Problem,

wer heutzutage ein Ökostromanbieter wählt,

hat an seiner Steckdose keinesfalls Ökostrom :D
 
Man wird ja dann befreit, wenn man in einem internationalen Wettbewerb steht.
Mit wem ist die Post denn beim Ausfahren der Briefe international im Wettbewerb?
Ich hab hier noch kein Auto der britischen Post gesehen. :ka: :D
 
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