Wenn bei mir die Grafikkarte spinnt, baue ich diese aus, nehme übergangsweise eine billige Lösung und schicke nur die Grafikkarte ein. Meinen Rechner habe ich dann noch zu Verfügung.
Du musst ja erstmal soweit kommen, zu erkennen was da nicht stimmt (Fehlersuche). Es kann in manchen Fällen auch schon mal zu einem Fehlerbild kommen, wo du nicht sofort weißt wo der Hund begraben liegt. Wir hatten bei Alternate (vor Ort, in Gießen-Linden) mal einen kompletten PC in Teilen gekauft, dessen Mobo-BIOS das neue CPU-Modell noch nicht kannte. Die Fehlerdiagnose alleine war schon ein Akt, da schwarzer Bildschirm (= keine Fehlerausgabe), und keine Dokumentation zum per LED-Display ausgegebenen Fehlercode. Alternate sagte einfach "Ich nix zuständig", da wir den PC ja nicht dort haben zusammenbauen lassen. Und mal kurz ne "alte" CPU fürs BIOS-Update wollte/konnte man uns auch nicht ausleihen. Da wir den PC aber dringend brauchten, mussten wir mal eben fix nach Holland fahren, wo man uns in einer Zweigstelle des Mobo-Herstellers fix das neuste BIOS in den EPROM gebrannt hat.
Oder du vergisst mal nen Abstandshalter beim Mobo ohne es zu merken, ballerst aber trotzdem durchs Mobo eine Schraube rein. Durch den Kurzschluß der rückwärtigen Mobo-Kontakte mit dem Metall-Gehäuse startet dann der PC nicht (SCP vom NT greift sofort). Ein simpler Montagefehler, auf den du dann auch erstmal kommen mußt. Mein Nachbar hat mal einen RAM-Riegel nicht zur Gänze in den Slot geschoben. Plötzlich, nach dem einschalten, roch der nagelneue PC irgendwie komisch, und startete nicht. Ergebnis: 1 RAM-Riegel und 1 Steckplatz auf dem Mobo verkohlt, 200€ zum Fenster rausgeworfen. Oder oder oder....
Einen PC als Komplett-PC bzw. Fertig-PC zu kaufen kann einem durchaus einigen Stress ersparen, auch wenn man selbst schon 1000 Rechner zusammengebaut hat. Für mich persönlich allerdings ist sowas keine Option, da das Zusammenbauen für mich zum "Ritual" eines neuen PCs einfach dazugehört. Selbst als ich noch PCs am "Fließband" zusammengebaut habe (also den ganzen Tag, 5 Tage die Woche), hab ich bei jedem einzelnen PC Spaß am Zusammenbau gehabt.
Aber für die meisten User ist sowas nunmal nervig, die wollen einen PC einfach nur benutzen.
"Bei einem Komplettrechner garantiert der Verkäufer, dass die jeweilige Konfiguration harmoniert. "
Dieser Rechner wird aber laut Artikel ohne vorinstalliertes Betriebssystem ausgeliefert. Demnach sehe ich hier gerade nicht, dass der Verkäufer in irgendeiner Weise dafür geradesteht, dass diese Kombination aus Einzelkomponenten zum Beispiel unter Windows 10 harmoniert. Damit hat sich einer der wesentlichen Vorteile eines Komplettsystems erübrigt.
Alleine die Tatsache dass ein PC auch ohne OS erworben werden kann, bedeutet noch noch nicht, dass das System (bzw. die Komponentenauswahl) vorher nicht auf einen reibungslosen Betrieb hin getestet wurde. Und natürlich kann man auch nicht den Betrieb mit allen verfügbaren Betriebssystemen im Vorfeld testen (weil du meintest "zum Beispiel").