Da stimme ich Dir in jeder Hinsicht zu. Aber taugt unsere prügelnde und vorsorglich verhaftende Polizei dazu, aufgeklärte Geister in der Bevölkerung zu erzeugen, oder sät sie nicht vielmehr Hass und Gewalt?
Das wirkt schon ein wenig wie unnötiger Versuch das Verhalten ersterer durch das Verhalten letzterer zu legitimieren.
Natürlich ist eine mit unnötiger Gewalt vorgehende Polizei nicht besser als ein Demonstrant der das macht, aber nur weil letztere auch nicht schlauer sind als erstere rechtfertigt das noch nicht gleiches mit gleichen zu vergelten und der aufgeklärte Geist unterscheidet sich ja gerade darin das er trotz des falschen Verhaltens anderer trotzdem nicht auf das Niveau des "Neandertalers" (eigentlich diskriminierend dem Neandertaler gegenüber, weil zurückgebliebener als andere Menschen dieser Zeit war er im Grunde auch nicht) herablässt sondern möglichst darüber steht.
Und letztlich, der Polizist ist auch nur ein Mensch genau wie der Demonstrant, warum soll er fehlerfreier sein als der Rest der Menschheit nur weil er in einem staatlichen Auftrag agiert? Schließlich sind staatliche Organe alles nur Menschen und leider sind sie alle extrem fehlerbehaftet.
Mein "Dorf KOP" war früher eine respektierte Diskussionsfigur, eine Leitfigur, die Jugendarbeit machte, in der eigenen Freizeit mit zum Kirchentag fuhr und es schaffte, auch Banden in unserer Vorstadt zu beruhigen und zum Dialog zu bringen. Diesem Menschen bin ich bis heute dankbar, weil er unglaublich viel Gewalt deeskaliert, oft mit selbstlosem persönlichem Einsatz.
Was ist bitte ein KOP? Denke mal du meinst einen Cop / Polizisten? Den ich denke eigentlich nicht das du die englische Bedeutung KOP meinst, was die Bezeichnung für eine Stehplatztribüne in englischen Stadien wäre. Wäre auch schon sehr merkwürdig wen dein Dorf eine Stehplatztribüne respektiert hat die mit Jugendbanden reden konnte.
Ansonsten, das hat aber nichts damit zu tun das der Mann Polizist war, sondern damit das ihm zum einen vieleicht persöhnlich viel an seiner Arbeit gelegen hat und er mit Leib und Seele diesen Job ausgefüllt hat. Das ist aber sicher nicht selbstverständlich da nicht alle Menschen gleich sind und entsprechend gibt es leider auch Personen die die Machtbefugnis die das Polizeiamt mit sich bringt negativ ausnutzen.
Das mag in Städten sogar ehr der Fall sein weil man dort anonymer ist als in einem Dorf, wo es meist nur einen Dorf-Polizisten gibt und man sich auch privat oft gut kennt.
In der DDR gab es auch noch Dorfpolizisten, die haben meist auch nicht sofort hart und stur represiv bei Vergehen gehandelt, sondern meist noch geredet, ermahnt und auch deeskaliert. Wie gesagt, meist hängt das aber auch damit zusammen das so ein Dorfpolizist die Leute besser kennt als ein Polizist der in einer 3 Millionen Stadt wie Berlin lebt, wo bis auf eine handvoll Intensivtäter die man dauernd hat fast alle Menschen fremde sind.
Du kannst also am Ende schlecht von einem Dorfpolizisten Rückschlüsse ziehen, oder seine gesonderten Gegebenheiten als ideales Maß ansehen. Dazu war / ist die Situation einfach von Dorf zu Stadt zu unterschiedlich.
Heute heißt so etwas verniedlichend Kollateralschaden, und ja, ich persönlich bin gegen jede Gewalt.
Sowas war schon immer Kolateralschaden, das kannten die USA schon in Vietnam wen paar Bauerndörfer mit Inhalt durch Napalm weggebrannt wurden und kannten auch schon die Mittelmächte und die Entente im ersten Weltkrieg, wen man ohne Rücksicht auf Zivilisten einfach mal Krieg mit einem Dorf zwischen der Front geführt hat.
So ist das mit Prognosen, hinterher ist es einfach zu bewerten.
Tja, könnte man dann ja auch von 1933 bis 1945 behaupten. Hat keiner kommen sehen können, hinterher ist man halt immer schlauer und kann es besser bewerten.
Du machst es dir durch diese Relativierung da ein wenig zu einfach an der Stelle.
Nirgends schrieb, dass wir es brauchen oder das es zu ausnahmslos guten Zuständen führt. Und nenn es bitte nicht "wütender und in weiten Teilen ungebildeter Mob", damit begibst Du Dich auf das Niveau, dass "sie doch Kuchen essen soll, wenn sie kein Brot haben". Es war eine rechtlose hungernde Bevölkerung, die geknecht und verhöhnt wurde, geführt an alles anderem als ungebildeten Menschen. Ich sehe in diese Art Revolution immer nur das Damokles Schwert, welches über unseren oberen Zehntausend schwebt. Sie sollten wissen, dass es vorhanden ist und wissen, das gute Politik niemanden ausschließt und aufgibt.
Ich hab auch nicht geschrieben das du das behauptet hast, wobei nach deiner Aussage du dir ja auch nicht sicher bist das es nicht doch notwendig wäre und man sowas entsprechend doch bräuchte.
Jedenfalls habe ich nur zum Ausdruck bringen wolllen das es meine klare Auffasung ist das niemand das braucht.
Davon ab sehe ich das nicht so das ich mit der Aussage die Menschen mit dem Standpunkt "Kuchen statt Brot" gleichstelle. Es ist aber nunmal so das man dort eine emotional aufgeladene und entsprechend wüttende Meute auf der Straße hatte die nicht mehr rational gedacht haben sondern nur noch in blinder Wut fast jeden geköpfte der nach ihrer Meinung Schuld an dem Zustand hatte. Das ist nunmal auch nicht intelligent, sondern halt eigentlich ein zimlich dummes Verhalten, da ein blindes wild um sich schlagen ohne Wert, ohne Ziel und selbstzerstörend, sowie diskreditierend für das eigene Anliegen ist. Etwa so als wen der Staat mir die Scheiben meiner Wohnung einschlägt und ich dann meinen Nachbarn köpfe weil der ja gestern noch mit einem Polizisten gesprochen hat...