44 Lanes vom einem I/O-Hub? Wovon träumst du nachts?
Der X670E hat gerade einmal 12 4.0-Lanes zuzüglich bis zu 8 weiterer wenn man auf SATA verzichtet (üblich ist eine 4/4-Teilung). 44 Lanes ergeben sich erst zusammen mit den CPU-Ressourcen. Die 28 des Z790 sind dagegen die reinen PCH-Lanes (auch dort abzüglich SATA), zu denen für einen Plattformvergleich noch einmal 20 der CPU addiert werden müssen. Unterm Strich steht es 48 zu 44 für Intel (bzw. bei Abzug von SATA in der Realität meist 44 zu 40, aber immer noch mit AMD als zweitem Sieger). Daher: Knapper Sieg für Intel, wenn man nur die Quantität betrachtet.
Erst wenn man so viel PCI-Express 5.0 fordert, dass es auch für SSDs reicht, hat AMD einen Vorteil, denn Z790-Boards können "nur" die Grafikkarte so schnell anbinden. Für NVME haben sie zwar mehr Lanes, aber alle nur mit 4.0-Geschwindigkeit. Wenn man fünfmal 4.0 ×4 haben will, ist also Intel die richtige Wahl (mehr Lanes); wenn einem viermal ×4 reicht, davon aber einer oder zwei 5.0-Speed bieten sollen, dann X670
E (teilweise schnellere Lanes). Deine Prämisse war aber explizit "5.0 spielt keine Rolle". Damit negierst du den entscheidenden Ausstattungs-Vorteil, den AM5 als Plattform bietet und Sockel 1700 geht automatisch in Führung.
(Ob man das alles überhaupt braucht, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Für 99 Prozent der Anwender sind die Eigenschaften der CPUs wohl viel wichtiger und ich fordere seit langem 30er oder 40er I/O-Hubs, die weniger Ausstattung aber mit vollem Speed und vollen CPU-Features bieten. Das wäre meiner Meinung nach der Sweet-Spot aus Kundensicht, baut aber weder AMD noch Intel. Stattdessen halt diese Schlachtschiffduelle zwischen X und Z.)
Zum "A"-Preis: Den meisten Käufern in diesem Segmet dürfte es gar nicht um Differenzen gehen, sondern um den Absolutpreis. Und der ist schon wieder zu hoch, A520 war <<70 Euro stark, da brauchen wir nicht über die Vor- und Nachteile von 130-Euro-Boards reden. In der Mittelklasse wird dagegen meist nach relativen Preisunterschieden gefragt: "Preis/Leistung" ist, wenn man es so schreibt, eben ein Faktor. Die meisten Käufer dieser Platinen könnten sich locker mehr leisten – aber sie sehen es nicht ein, wenn sie dafür nicht auch viel mehr bekommen, also
pro Feature weniger zahlen.
@latiose88: Ich plane, ein paar A620 zu testen, der genaue Ablauf ist aber noch unklar. Wir haben nicht einmal einen offiziellen Release-Termin und was heute von Asrock geleakt wurde, ist definitiv kein 7950X-taugliches Board. Das heißt aber auch, dass ich damit nicht meinen normalen Testparcours durchziehen kann. Die Platine würde in den Verbrauchstest gnadenlos gewinnen, weil die CPU einfach nur auf Halbmast läuft oder weniger.
(Wenn sie überhaupt läuft...)
Ich werde daher abwarten, ob voll-AM5-taugliche Platinen veröffentlicht werden, mit denen ich einen regulären Vergleichstest machen kann, oder ob ich irgend einen Sonder-Praxis-Artikel mit 65-W-Ryzens zusammenstricken muss.