Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

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So etwas hinzunehmen ist schon mal grundsätzlich falsch. Da sind in Deutschland falsche Weichen durch die Politik gestellt worden. Es müsste knallhart so sein: wer am Markt als Netzanbieter auftreten will, darf sich nicht nur die Rosinen picken. Es geht darum, überall gutes Internet hinzulegen.

Das ist eine marktwirtschaftlich überhaupt nicht machbare Forderung. Es wäre einfach bescheuert, von mehreren Firmen zu verlangen, dass sie "überall gutes Internet hinlegen" und es würde die Zahl potentieller Netzanbieter auf 0 reduzieren, weil selbst ein williges Unternehmen Jahrzehnte bräuchte, um so etwas umzusetzen.

Ganz abgesehen davon habe ich noch nie verstanden, warum man auf jedem Acker am Arsch der Welt Bedingungen zur Ansiedlung von Unternehmen schaffen muss, von denen es bundesweit nicht einmal genug gibt, um das Arbeitsplatzpotential einer Großstadt auszuschöpfen. Es käme auch niemand auf die Idee, überall Berge für Alpintourismus oder Startplätze für die Raumfahrtindustrie aufzustellen - aber für Server-Bertreiber muss das letzte Dorf vorbereitet werden, ohne dass diese einen Cent dafür zahlen? Erinnert mich an den Aufbau Ost: Stellen wir mal neben jedes Kaff ein schniekes Gewerbegebiet, am besten noch mit eigenen Autobahnzubringer. Mit etwas Glück siedeln sich dann im Schnitt 0,5 Unternehmen an...

So funktioniert Wirtschaft nicht. Was soll dass heute Geld zu versenken, damit es HEUTE dem Durchschnittsuser reicht? Da könnte man das Geld gleich verbrennen. Vor 20 Jahren war Deutschland weltweit führend, was den Netzausbau angeht. Das Telefonnetz komplett digitalisiert, schön skalierende Bandbreiten durch z.B. PMxAs, Datex J, Datex P usw. Und schon 1992 hatte Deutschland ein digital Mobilfunknetz. Danach kam nur noch Kacke.

Nein: Nach diesen Rieseninvestitionen kam lange Zeit nichts, weil diese nur durch einen einmaligen Staatsakt finanzierbar waren, nicht in einer Marktwirtschaft. Da wird kontinuierlich da investiert, wo es am sinnvollsten ist. Und im Falle von Telekom und Vodafone (Kabel) bedeutet das: Man schafft neue Verteilerknoten, die über einen Fiberbackbone versorgt werden, nutzt aber vorerst die noch vollkommen ausreichenden letzten Meilen weiter.
Damit versorgt man den Durchschnittsuser für die nächsten Jahre und schafft die Vorraussetzungen für den Ausbau der nächsten Jahre und die einzigen, die damit ein Problem haben, sind ein paar Typen die der Meinung sind, dass ihnen andere doch bitte ne Gigabitleitung finanzieren sollen - und Konkurrenzunternehmen, die zwar keinen Millimeter eigene Leitung betreiben, aber sehr gerne fremde Gbit-Leitungen für regulierte keinen Apfel und ein halbes Ei Preise anmieten und dann mit ordentlich Gewinn weiter verticken wollen.
Nur nochmal zu Erinnerung: Mittlerweile kann auch bei der Telekom jeder Privathaushalt seine eigene Faser auf eigene Rechnung kaufen. Von zahlreichen kleinen Anbietern, die ihre an Gewerbe gerichteten Angebote durchaus auch an nicht-Gewerbetreibende verkaufen würden, ganz zu schweigen.
Den Schreihälsen ist in der Regel aber schon der Kostenvoranschlag für so einen Ausbau zu teuer.

Ein Beispiel, was ich schon einige Male angebracht habe: 1992 hatte ich meinen ersten Internetzugang (online war ich schon vorher). Meine Bandbreite ist heute etwas 6700x so hoch wie damals. Also Faktor 6700 in 24 Jahren. Projeziert auf 2040 (heute plus 24 Jahre) erwarte ich also mindestens 1 Tb/s. Wenn die Penner nicht langsam mal damit anfangen, wird das nichts.

Ein Beispiel, was ich schon einige Male angebracht habe: Vor 12 Jahren hatte ich das erste Mal eine 100 Mbit Leitung am privaten Rechner (umsonst), nach einem Umzug hätte dann vor 7 Jahren wieder von 6 auf 100 Mbit aufsteigen können. Nutzen tue ich bis heute (die meiste Zeit über nicht) einen 16er Tarif. Wenn die *insert Beleidigung nach Wahl, die Moderation gibt sicherlich gerne Tips* ihre bis 2018 geplanten Ausbau um 15 Jahre verschieben, könnte ich nach 2030 tatsächlich ein Problem bekommen. Zumindest wenn die pro kb Inhalt übertragene Menge an für "moderne" Webdesigns nötigen Daten weiter so zunimmt.

So, was bringen derartige Beispiele jetzt?
 
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Nur nochmal zu Erinnerung: Mittlerweile kann auch bei der Telekom jeder Privathaushalt seine eigene Faser auf eigene Rechnung kaufen. Von zahlreichen kleinen Anbietern, die ihre an Gewerbe gerichteten Angebote durchaus auch an nicht-Gewerbetreibende verkaufen würden, ganz zu schweigen.

Geht aber auch nur, wenn mindestens VDSL50 liegt.
 
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Wer braucht schon eine Bandbreite über 5 mbit ?

Da die deutsche Politik unfähig ist müssen die großen Betreiber und Dienstleister mal wieder eingreifen.

Bei Amazon wird es wohl bald möglich sein, dass man Videos im "Pre-load" vorrausladen kann.
Somit können Personen (wie ich) bei Veröffentlichung von 4k-Filmen diese schon monate lang vorrausladen, damit sie rechtzeitig fertig gebuffert sind, wenn man sie dann kaufen kann :ugly:

Die 75% wird Deutschland nie erreichen. Erst Recht nicht wenn die Politik sich einschaltet. Die schmeißen lieber das Geld zum Fenster raus als es sinnvoll zu nutzen, ist ja nicht ihr Geld.
 
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Ich begnüge mich zurzeit in einem 4 Personen Haushalt mit LTE. Wie schon erwähnt wurde hat man dort nur 15 oder satte 30 GB zur Verfügung. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Steinen. 2 Leute in diesem Haushalt zocken. Da sind 15 GB im Monat schnell verbraten. Alleine TS zieht schon seine MB´s. Dazu dann regelmäßige Updates der Spiele. Ich habe viele Early Access Titel auf Steam. Dadurch wären das im Monat schon einige GB im Monat, die man ziehen müsste. Damit ich diese Titel weiter spielen kann, baue ich jedes mal meinen PC ab und fahre zu Freunden oder gebe meine Festplatte da mal mit für die Downloads. Ist in meinen Augen in der heutigen Zeit keine Lösung mehr. Man lädt bei LTE bei uns mit ganzen 2 MB/s. Aber wie lange kann man mit der Geschwindigkeit laden? Richtig bis 15 oder 30 GB verbraucht sind. Danach geht es mit sagenhaften 384 kb weiter. Das ist der Hit mit 4 Personen. Internet nachkaufen wäre eine Lösung. Aber ganz ehrlich 10 GB für 15€? Das ist eindeutig zu teuer. Nehmen wir mal an ich möchte ein Spiel downloaden mit 35 GB. Das spiel kostet nehmen wir an 40€. Ich habe selbst nur 15 GB im Monat zur Verfügung bei LTE. Das bedeutet ich darf 2 mal die 10 GB für 15€ kaufen. sind schon 30€ für´s Internet. Da dann aber das Datenvolumen aufgebraucht ist, wird man wohl nochmal kaufen. also 45€. Das Spiel dazu sind wir bei 85€. Das ist mir ein bisschen zu teuer. Wir verbraten hier gute 20 GB im Monat ohne großes online zocken und Updates. Es wird kein Youtube oder Netflix oder ähnliches geschaut. Ein bisschen surfen verbraucht ja auch schon so sein Volumen durch die Bilder etc.

Ja es gibt die Möglichkeit den Ausbau selbst zu bezahlen, aber warum sollte ich den Ausbau bezahlen, damit sich der Provider ein goldenes Näschen an mir verdient. Ich zahle den Ausbau und hinterher weiterhin das Internet. Der Provider wird das Netz natürlich noch ein paar Jahre nutzen. Braucht es also selbst nicht mehr bezahlen sondern verdient nur noch. Da unser Dorf einige km weit weg ist von einem Verteiler mit Glasfaseranschluss, wäre der Spaß selbst für die gesamte Gemeinschaft sehr teuer. Wäre ja schon froh wenn man hier zumindest unbegrenzt Datenvolumen hätte. Von mir aus nur mit einer 25 Mbit Leitung. Sobald man allerdings 4k Inhalte schaut wird es selbst damit knapp. Und es wird in der Zukunft viele 4k Inhalte geben. Man muss halt auch ein bisschen in die Zukunft schauen. Und grade die Dörfer sollten auch mal in den Genuss von vernünftigen Internet kommen. 200 oder gar 400 MBit Zuhause halte ich momentan für zu viel. da sollte man lieber Geld in den Ausbau auf den Dörfern stecken. In der Stadt sind die meisten mit sehr guten Leitungen versorgt. Einige von Ihnen beschweren sich aber darüber, dass spiele Downloaden immer noch zu langsam geht. Was soll man denn hier sagen? LTE hat den Bruchteil der Geschwindigkeit und ein sehr geringes Datenvolumen. Klar das es für die Provider nicht allzu sehr gewinnbringend ist. Aber in anderen Ländern ist der Internetausbau flächendeckender als hier in Deutschland.
 
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Nehmen wir mal an ich möchte ein Spiel downloaden mit 35 GB. Das spiel kostet nehmen wir an 40€. Ich habe selbst nur 15 GB im Monat zur Verfügung bei LTE. Das bedeutet ich darf 2 mal die 10 GB für 15€ kaufen. sind schon 30€ für´s Internet. Da dann aber das Datenvolumen aufgebraucht ist, wird man wohl nochmal kaufen. also 45€. Das Spiel dazu sind wir bei 85€. Das ist mir ein bisschen zu teuer. Wir verbraten hier gute 20 GB im Monat ohne großes online zocken und Updates. Es wird kein Youtube oder Netflix oder ähnliches geschaut. Ein bisschen surfen verbraucht ja auch schon so sein Volumen durch die Bilder etc.

Die ganzen großen Spiele wie Assassins Creed usw. hab ich deshalb gleich auf DVD gekauft. Auch wenn man da dann eben die vollen 60€ zahlt.
 
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Sollte auch nur ein Beispiel sein :) Zu mal es ja leider auch bei den spielen dann immer Patches gibt. Die sind zwar nicht ansatzweise so groß aber sie sammeln sich auch
 
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Das ist eine marktwirtschaftlich überhaupt nicht machbare Forderung. Es wäre einfach bescheuert, von mehreren Firmen zu verlangen, dass sie "überall gutes Internet hinlegen" und es würde die Zahl potentieller Netzanbieter auf 0 reduzieren, weil selbst ein williges Unternehmen Jahrzehnte bräuchte, um so etwas umzusetzen.

Ganz abgesehen davon habe ich noch nie verstanden, warum man auf jedem Acker am Arsch der Welt Bedingungen zur Ansiedlung von Unternehmen schaffen muss, von denen es bundesweit nicht einmal genug gibt, um das Arbeitsplatzpotential einer Großstadt auszuschöpfen. Es käme auch niemand auf die Idee, überall Berge für Alpintourismus oder Startplätze für die Raumfahrtindustrie aufzustellen - aber für Server-Bertreiber muss das letzte Dorf vorbereitet werden, ohne dass diese einen Cent dafür zahlen? Erinnert mich an den Aufbau Ost: Stellen wir mal neben jedes Kaff ein schniekes Gewerbegebiet, am besten noch mit eigenen Autobahnzubringer. Mit etwas Glück siedeln sich dann im Schnitt 0,5 Unternehmen an...

Tja, gemäß Deiner Erfahrung läuft es ja genauso mit Strom, Wasser usw. Du machst den Fehler, vernünftiges Internet als ein Produkt unter vielen zu sehen. Es gehört aber heute eindeutig zum Bereich der Daseinsfürsorge, genauso wie eben Wasser, Strom, Telefon, TV, Radio etc.pp. Heute brauchen nicht nur Konzerne oder Industrie eine vernünftige Anbindung. Ich kenne ganz konkret jemanden, der ein kleines Logistikunternehmen betreibt. 15 Angestellte, das meiste was die tun ist einfach organisieren. Per Internet. Und darum ist er auch umgezogen, weill es am Ursprungsstandort nur 1 mbit/s instabil gab. Vernünftige Anbindung hat ihm damals die Möglichkeit gegeben, über einen nicht allzugroßen Zeitraum 7 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ordentlich bezahlte Arbeitsplätze.

Und Du willst jetzt die Dörfer vom Internet abkoppeln? Faktisch bedeutet alleine die Erhaltung des derzeitigen Status Quo Abkopplung.


Nein: Nach diesen Rieseninvestitionen kam lange Zeit nichts, weil diese nur durch einen einmaligen Staatsakt finanzierbar waren, nicht in einer Marktwirtschaft. Da wird kontinuierlich da investiert, wo es am sinnvollsten ist. Und im Falle von Telekom und Vodafone (Kabel) bedeutet das: Man schafft neue Verteilerknoten, die über einen Fiberbackbone versorgt werden, nutzt aber vorerst die noch vollkommen ausreichenden letzten Meilen weiter.
Damit versorgt man den Durchschnittsuser für die nächsten Jahre und schafft die Vorraussetzungen für den Ausbau der nächsten Jahre und die einzigen, die damit ein Problem haben, sind ein paar Typen die der Meinung sind, dass ihnen andere doch bitte ne Gigabitleitung finanzieren sollen - und Konkurrenzunternehmen, die zwar keinen Millimeter eigene Leitung betreiben, aber sehr gerne fremde Gbit-Leitungen für regulierte keinen Apfel und ein halbes Ei Preise anmieten und dann mit ordentlich Gewinn weiter verticken wollen.
Nur nochmal zu Erinnerung: Mittlerweile kann auch bei der Telekom jeder Privathaushalt seine eigene Faser auf eigene Rechnung kaufen. Von zahlreichen kleinen Anbietern, die ihre an Gewerbe gerichteten Angebote durchaus auch an nicht-Gewerbetreibende verkaufen würden, ganz zu schweigen.
Den Schreihälsen ist in der Regel aber schon der Kostenvoranschlag für so einen Ausbau zu teuer.

Daseinsfürsorge kann nur durch den Staat/mit staatlicher Hilfe erfolgen. In der Regel ist damit kein Geld zu verdienen. Oder man schafft vernünftige rechtliche Voraussetzungen und reguliert den Markt mit Augenmaß. Schau mal nach Schweden, da geht das auch. Und die haben eine durchschnittlich deutlich geringere Bevölkerungsdichte als wir.



Ein Beispiel, was ich schon einige Male angebracht habe: Vor 12 Jahren hatte ich das erste Mal eine 100 Mbit Leitung am privaten Rechner (umsonst), nach einem Umzug hätte dann vor 7 Jahren wieder von 6 auf 100 Mbit aufsteigen können. Nutzen tue ich bis heute (die meiste Zeit über nicht) einen 16er Tarif. Wenn die *insert Beleidigung nach Wahl, die Moderation gibt sicherlich gerne Tips* ihre bis 2018 geplanten Ausbau um 15 Jahre verschieben, könnte ich nach 2030 tatsächlich ein Problem bekommen. Zumindest wenn die pro kb Inhalt übertragene Menge an für "moderne" Webdesigns nötigen Daten weiter so zunimmt.

So, was bringen derartige Beispiele jetzt?

Dein Beispiel bringt gar nichts. Es bringt auch nichts, den gestiegenen Bandbreitenbedarf dem Webdesign zuzuschreiben. Durch den heutigen Stand werden massiv neue Geschäftmodelle verhindert. 1 Gb/s symmetrisch würde z.B. locker ein regelmäßiges Offsite-Backup auch von großen Datenbeständen ermöglichen. Oder einfache kleine Geschäftsmodelle, die auch über den Internetzugang zu Hause für den Anfang der Welt zur Verfügung gestellt werden können. Wir hätten uns früher über 1Gb im Rechenzentrum gefreut. Wer weiß, vielleicht wäre the next big thing aus Deutschland gekommen? Wir werden es nie erfahren.
 
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Geht aber auch nur, wenn mindestens VDSL50 liegt.

Das geht bei der Telekom ausgehend von jedem Punkt, wo VDSL liegt (bei anderen Anbietern auch unabhängig davon) und meines Wissens nach soweit, wie du bereit bist, für deine eigenen Wünschen selber zu zahlen. (naja - bei dreistelligen Kilometerzahlen wird die Faser irgendwann zu lang)


...Ja es gibt die Möglichkeit den Ausbau selbst zu bezahlen, aber warum sollte ich den Ausbau bezahlen...

Die Frage ist nicht, warum du zahlen solltest - sondern warum irgendwer anders dir das abnehmen sollte? Warum soll ich dafür zahlen (sei es über Steuern oder über Anschlussgebühren), dass du auf Multiplayer UND Teamspeak UND reiner Digitalvertrieb UND zahlreiche Beta-Programme bestehst und das alles scheinbar auch noch in einem Haushalt, in dem drei weitere Personen genau das Gleiche machen, nur scheinbar mit komplett anderen Spielen, so dass es keinerlei Synergieeffekte gibt? Ich wäre schon froh, wenn ich soviel Freizeit hätte, mehrere dutzend Gigabyte an Spielinhalten pro Monat zu konsumieren.


Tja, gemäß Deiner Erfahrung läuft es ja genauso mit Strom, Wasser usw. Du machst den Fehler, vernünftiges Internet als ein Produkt unter vielen zu sehen. Es gehört aber heute eindeutig zum Bereich der Daseinsfürsorge, genauso wie eben Wasser, Strom, Telefon, TV, Radio etc.pp. Heute brauchen nicht nur Konzerne oder Industrie eine vernünftige Anbindung. Ich kenne ganz konkret jemanden, der ein kleines Logistikunternehmen betreibt. 15 Angestellte, das meiste was die tun ist einfach organisieren. Per Internet. Und darum ist er auch umgezogen, weill es am Ursprungsstandort nur 1 mbit/s instabil gab. Vernünftige Anbindung hat ihm damals die Möglichkeit gegeben, über einen nicht allzugroßen Zeitraum 7 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ordentlich bezahlte Arbeitsplätze.

Reden wir jetzt von "2 Mbit stabil" oder von "ich brauch FTTH"? Mehr als 1 Mbit ohne Unterbrechungen ist ganz sicher für viele Unternehmen erforderlich - aber der technische Stand von Firmentarifen der Jahrtausendwende. Wenn wir danach gehen, brauchen wir mehr als die 200 Mbit von VDSL frühestens 2030, also mehrere Technologiegenerationen nach dem, was heute gebaut werden kann. Gefordert wird hier aber ein sehr teures Ausbauprogramm, dass auf 1000 Mbit bis 2020 hinausläuft. Das braucht man derzeit aber ausschließlich für den Betrieb großer Server, die tausende Nutzer bedienen sollen, und für Uploads von sehr großen Videomengen. Haben wir davon wirklich soviele in Deutschland, dass jeder Straßenzug in jedem Kaff die nötige Infrastruktur dafür haben muss?

Schau mal nach Schweden, da geht das auch. Und die haben eine durchschnittlich deutlich geringere Bevölkerungsdichte als wir.

Schwedens niedrigere durchschnittliche Bevölkerungsdichte resultiert aus großen, wirklich fast komplett Menschen- und komplett-Glasfaser freien Gebieten. Über die Hälfte der Schweden konzentriert sich auf drei Provinzen, dere durchschnittliche Bevölkerungsdichte höher als die von Meck-Pomm, Brandenburg und Sachsen-Anhalt einschließlich der dortigen Großstädte ist. Zieht man die (gut ausgebauten) Großstädte ab, liegt auch die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Thüringen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern deutlich unter dem Niveau der entscheidenden Teile Schwedens. Das heißt die Schweden erreichen ihre Ausbauquoten auch dann, wenn sie diverse Kuhkäffer eben nicht anbinden, weil weite Teile der Bevölkerung länsgt dahin gezogen sind, wo ihnen die Infrastruktur gefällt. Nur im zersiedelten Deutschland gibt es über 11000 Gemeinden, die zu groß zum liegen lassen, aber zu klein für wirtschaftliche eigenständige Infrastruktur sind.
Und obwohl Schweden übrigens noch ein 25%(!) höheres pro-Kopf-BIP hat, war der Internetausbau die meiste Zeit/bis zum jüngsten Glasfaserprogramm, nicht besser, als in Deutschland (2005 lag die DSL-Quote z.B. bei 10% zu 10%).

Durch den heutigen Stand werden massiv neue Geschäftmodelle verhindert.

So? Nenn mal 10 unterschiedliche Beispiele von deinem "massiven" Haufen, die zwingend ein lokale, schnelle Internetverbindung im Büro/der Werkhalle erfordern.

1 Gb/s symmetrisch würde z.B. locker ein regelmäßiges Offsite-Backup auch von großen Datenbeständen ermöglichen.

Was sind für dich "große" Datenbestände? Die meisten Firmen haben nachts und am Wochenende zusammengenommenen mindestens 100, eher 120 Stunden die Woche in denen niemand arbeitet. Selbst eine stink normale lächerliche 2 MBit SDSL Leitung kann unter Nutzung dieser Zeiträume ein halbes TB an inkrementellen Backup-Daten pro Monat bewältigen. Das ist mehr, als >90% aller Firmen im gesamten Jahr produzieren.
(und immer noch nichts im Vergleich zu einer 100 Euro Sneakernetlösung, die einmal die Woche zum Preis von 1Mitarbeiter*1h vorzeitigen Arbeitsende ein paar Dutzend TB in ein Bankschließfach legt.)
 
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Dafür bekommen Firmen auch Fördergelder. Verständlich ist, dass die Firmen große Gewinne erzielen wollen. Aber die Lösung kann ja auch nicht sein, dass alle Menschen in die Städte ziehen. Die Mietpreise sind dort ganz anders als einige KM außerhalb. Zumal ja eh immer über Wohnraummangel gemeckert wird. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich habe mich auch mal erkundet bei Vodafone und Telekom, warum Sie hier nichts ausbauen in Sachen Breitbandanbindung. Es rentiert sich für diese nicht innerhalb von kürzester Zeit. Wenn ich mich nicht täusche wurden mir einmal 2 Jahre genannt. Es wurden hier sogar Unterschriftenaktionen gestartet. Leider wollte die Telekom mehr Unterschriften haben, als es hier Einwohner gibt. (Ziel waren in etwa 8000 Unterschriften. Blöd wenn hier nicht einmal 4k Menschen wohnen. Diese aber zu 90% schnelleres Internet haben wollten. Aber so ist die Wirtschaft. Man versucht so viel Geld zu verdienen wie möglich. Das ist verständlich. Nur leider werden oft die noch besser versorgt, die eh schon gut versorgt sind, statt mal die zu versorgen, wo es noch fehlt.

Das Spiel ARK kennt man bestimmt. Bei diesem Titel gab es mindestens einmal die Woche recht groß Updates (im Verhältnis zum LTE Datenvolumen). Ich betrachte ganz gerne das Verhältnis zwischen LTE und dem Internet in der Stadt. Nehmen wir in der Stadt eine 100k Leitung. Diese kostet mit Telefon 34,99 monatlich. In etwa das Gleiche bezahle ich hier für LTE. Bei LTE ist es ein Datenvolumen von 15 GB. In der Stadt gibt es diese Begrenzung nicht. Zumindest bei den Tarifen die ich kenne. In der Stadt kann man damit alles online machen. Wenn es nicht zum zocken genutzt wird, dann häufig für Netflix o.Ä. Somit ist man dort auf dem Dorf stark benachteiligt. Anderes Beispiel wäre online shoppen. Mal eine weile auf Amazon oder EBAY einfach mal gestöbert? Klar man kann in die Stadt fahren und alles kaufen oder dort bummeln. Ist jedoch nicht so bequem und umfangreich wie im Internet.
 
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Was sind für dich "große" Datenbestände? Die meisten Firmen haben nachts und am Wochenende zusammengenommenen mindestens 100, eher 120 Stunden die Woche in denen niemand arbeitet. Selbst eine stink normale lächerliche 2 MBit SDSL Leitung kann unter Nutzung dieser Zeiträume ein halbes TB an inkrementellen Backup-Daten pro Monat bewältigen. Das ist mehr, als >90% aller Firmen im gesamten Jahr produzieren.
(und immer noch nichts im Vergleich zu einer 100 Euro Sneakernetlösung, die einmal die Woche zum Preis von 1Mitarbeiter*1h vorzeitigen Arbeitsende ein paar Dutzend TB in ein Bankschließfach legt.)

Wieso redest Du von Firmen? Jeder braucht so was. Ich, Du egal wer. Ich hätte so größenordnungsmäßig 1 TB, das ich gerne auch nach extern regelmäßig sichern würde. Habe hier die wichtigen Daten auf 3 HDDs parallel, natürlich nicht alle gleichzeitig hot, einfach mal extern (natürlich inkrementell) wäre eine gute Ergänzung.

1 Gbit symmetrisch ist keine Anforderung, die nur Firmen haben. Das braucht heute eigentlich jeder. Nur ist es den meisten nicht klar. Es gibt einfach zu wenig Visionäre, ich arbeite aber auch im RL dran.
 
Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

Wieso redest Du von Firmen? Jeder braucht so was. Ich, Du egal wer […] 1 Gbit symmetrisch ist keine Anforderung, die nur Firmen haben. Das braucht heute eigentlich jeder. Nur ist es den meisten nicht klar.

Nein, eigentlich braucht das heute - und bis auf weiteres - so gut wie niemand. Die allerwenigsten Privatanwender dürften so viele Daten Tag für Tag hoch- und runterladen, dass sie 1 Gbit symmetrisch benötigen. Wo sollen diese immensen Datenmengen auch herkommen?
 
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Nein, eigentlich braucht das heute - und bis auf weiteres - so gut wie niemand. Die allerwenigsten Privatanwender dürften so viele Daten Tag für Tag hoch- und runterladen, dass sie 1 Gbit symmetrisch benötigen. Wo sollen diese immensen Datenmengen auch herkommen?

Und auch Du gehst wie immer vom falschen Punkt aus ;) Eine hohe Bandbreite dient eben NICHT dazu, möglichst viele Daten übertragen zu können, sondern darum das man die Daten die man übertragen möchte, möglichst schnell überträgt ...
 
Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

Und auch Du gehst wie immer vom falschen Punkt aus ;) Eine hohe Bandbreite dient eben NICHT dazu, möglichst viele Daten übertragen zu können, sondern darum das man die Daten die man übertragen möchte, möglichst schnell überträgt ...

Was soll daran falsch sein? Es geht mir im Grunde genommen genau darum. Wer VIELE Daten übertragen muss/möchte braucht eine hohe Bandbreite, damit diese Daten in annehmbarer Zeit übertragen werden können.
Wer aber beispielsweise nur abends mal einen HD Stream schaut, etwas im Netz surft, Windows Updates lädt (die eh unbemerkt im Hintergrund laufen), E-Mails verschickt und ab und zu ein paar Word Dateien oder Fotos in die Cloud lädt, für den ist es vollkommen egal, ob er 50 Mbit oder 1 Gbit hat. Denn den Unterschied wird er kaum bemerken.
Dementsprechend ist die Datenmenge logischerweise DER entscheidende Faktor für die wirklich benötigte Bandbreite.
Falsch ist dieser Punkt also eigentlich überhaupt nicht.

Warum also sollte jemand symmetrische 1 Gbit brauchen, wenn er diese Bandbreite in 99% der Zeit nicht mal ansatzweise ausnutzt?
 
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Wozu brauche ich denn Gbit?

Bei uns im kompletten Kreis haben die Stadtwerke Neumünstsr Glasfaserkabel verlegt und bei Vertragsabschluss ist der hausanschluss umsonst gewesen. Wir haben es nicht genommen 13mbit reichen uns. Für netflix hd ist das genug und ich bin der einzige im haus der traffic verursacht. Viele im dorf beschweren sich über ständige Netzausfälle usw. Also wofür brauche ich high speed Internet? Und wieso soll 50 mbit Grundversorgung sein? Wofür braucht man das unbedingt? Damit ich täglich meine spielebibliothek neu lade? Damit 4 Fernseher gleichzeitig streamen können? Für alltägliche Sachen zumindest nicht.

Gesendet von meinem SM-A500FU mit Tapatalk
 
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@merhuett

1Gbit für "Normalnutzer", damit meine ich keine Technikfreaks oder pcgh-user, sind relativer Blödsinn....Zumindest die nächsten Jahre.
Aber 50 Mbit als Standard finde ich vernünftig, 100 wären besser, schon deine Beschreibung in den letzten 3 Sätzen sagt warum.
Gehe einfach nicht von dir als Einzelnutzer aus, sondern von einer 4-köpfigen Familie inkl. zwei "Teenagern".
Da guckst du Stream, deine Frau macht videochat, deine Tochter hängt bei youtube und dein Sohn lädt sich auf steam CoD 19 (80GB groß).
--> Dafür kann man 50 mbit (besser 100) ganz gut brauchen.
 
AW: Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

Ich hab täglich einen Datenverbrauch zwischen 12-15Gb. Kommt zusammen von Youtube + Twitch. Macht im Monat ca. 420GB alleine durch die beiden Sachen. Wenn dann noch Spiele Downloads/Updates dazu kommen kann man nochmal 150-200GB draufballern :D
 
AW: Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

2025 von 500Mbit? Wir gehören da wohl nicht zu. Bisher haben wir eine DSL Leitung von genau 0Mbit.

Nur mobilfunk mit Datenvolumen.

Statt besonders schnelle Leitungen zu bauen sollten die mal DSL für alle bauen.
 
AW: Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

@merhuett

1Gbit für "Normalnutzer", damit meine ich keine Technikfreaks oder pcgh-user, sind relativer Blödsinn....Zumindest die nächsten Jahre.
Aber 50 Mbit als Standard finde ich vernünftig, 100 wären besser, schon deine Beschreibung in den letzten 3 Sätzen sagt warum.
Gehe einfach nicht von dir als Einzelnutzer aus, sondern von einer 4-köpfigen Familie inkl. zwei "Teenagern".
Da guckst du Stream, deine Frau macht videochat, deine Tochter hängt bei youtube und dein Sohn lädt sich auf steam CoD 19 (80GB groß).
--> Dafür kann man 50 mbit (besser 100) ganz gut brauchen.

Nein, auch der "Normaluser" braucht 1Gbit/s symmetrisch. Nicht heute, nicht sofort. Aber wenn wir JETZT nicht damit anfangen, ist es zu spät. Wie wäre es mit Personal Clouds usw.? Warum die Daten google, dropbox, microsoft usw. in den Rachen schieben, wenn man es selbst machen könnte? Natürlich mit (verschlüsseltem) offsite-backup, weil mit 1Gbit/s upstream ist das kein Problem.
 
AW: Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

Wozu brauche ich denn Gbit?

Bei uns im kompletten Kreis haben die Stadtwerke Neumünstsr Glasfaserkabel verlegt und bei Vertragsabschluss ist der hausanschluss umsonst gewesen. Wir haben es nicht genommen 13mbit reichen uns. Für netflix hd ist das genug und ich bin der einzige im haus der traffic verursacht. Viele im dorf beschweren sich über ständige Netzausfälle usw. Also wofür brauche ich high speed Internet? Und wieso soll 50 mbit Grundversorgung sein? Wofür braucht man das unbedingt? Damit ich täglich meine spielebibliothek neu lade? Damit 4 Fernseher gleichzeitig streamen können? Für alltägliche Sachen zumindest nicht.

Gesendet von meinem SM-A500FU mit Tapatalk
Glasfaser ohne Anschlussgebühren bekommen und sich dann für die lahmen 13 MBit/s entscheiden. Kein Wunder, wieso wir in Deutschland keine flächendeckenden 50 MBit/s haben... Es gibt genug Szenarien, wo man mehr als 13 MBit/s braucht.
 
AW: Glasfaser-Ausbau: Studie zeigt Möglichkeiten zur Beschleunigung

Nein, auch der "Normaluser" braucht 1Gbit/s symmetrisch. Nicht heute, nicht sofort. Aber wenn wir JETZT nicht damit anfangen, ist es zu spät. Wie wäre es mit Personal Clouds usw.? Warum die Daten google, dropbox, microsoft usw. in den Rachen schieben, wenn man es selbst machen könnte? Natürlich mit (verschlüsseltem) offsite-backup, weil mit 1Gbit/s upstream ist das kein Problem.

Genau so denke ich übrigens auch.

Ich habe daheim einen Homeserver welcher eigentlich für Zugriffe von Unterwegs oder ausm Hotel komplett nutzlos ist.

50Mbit gebucht / bekommen tue ich 20 / nach langem hin und her wurde der Vertragbis zur Verfügbarkeit von 50 Mbits auf den 25er reduziert.

Upload liegt bei vielleicht 2-2,5 selbst Bilder brauchen da recht lange bis Sie durch die Leitung wandern.

Wenn ich dann von der HSE höre (bei der ich in meiner alten Wohnung war), dass Sie an meinem neuen Wohnort die Leitung verlegt haben,
dort theoretisch 50Mbit locker drinnen wäre / Sie die Leitung an die Telekom jedoch abtreten müssen (ich meine das geschieht nach 8 Jahren),
wird mir schlecht!

Und wenn ich dann noch durch Darmstadt fahre und dort die riesigen neubauten von der Telekom sehe / könnte ich glatt auf mein Armaturenbrett kübeln.....

Es muss sich endlich mal was tun, klar als jemand der mit Spielen nix am Hut hat und sich seine Unterhaltung aus der Glotze zieht mag 16k DSL dicke reichen.

Wenn ich aber sehe dass ich für ein Spiel stellenweise 8-16 Stunden laden darf und während dessen den Traffic für meinen ganzen Anschluss blockiere.....jaaaa naja, nich so toll.

Und das was ich hier rum jammere ist ja auch noch jammern auf höchstem Niveau.
Bei uns gibt es orte, da gibts nur LTE, ich hab massenhaft Freunde die sich genau überlegen müssen,
ob Sie Spiel XYZ diesen Monat noch laden können.

Das ist doch lächerlich, das darf man in anderen Ländern nicht erzählen, da wird man doch ausgelacht.
 
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