Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Ich gebe dem guten Mann ja in vielerlei Hinsicht recht aber in erster Linie klingt er eher so, als dass der sauer ist, bei den Großen, Erfolgreichen nicht mehr melden zu können. Wäre er aktuell Mitarbeiter eines derartigen Triple-A Publishers, würde er derartiges garantiert nicht äußern.
Als nun mehr kleines Licht wirken seine Aussagen zwar recht ehrlich aber zu aggressiv.

Irgendwie erinnert mich das an ein Erlebnis im Kindergarten meiner kleinen Nichte. Da beschwerte sich ein Junge recht lauthals: "Der Joshua ist doof, der lässt mich nicht mitspielen."

Selstverständlich äußern Angestellte/Mitarbeiter eines Großkonzerns wie Activision, Blizzard, EA, etc. eine völlig andere Meinung, aber wer gibt schon gerne eine Stelle bei einem Konzern auf, welcher Milliardenumsätze macht. Da müsste man schon ziemlich bescheuert sein. Dass der gute Mann jetzt eine Position bezüglich der derzeitigen Situation in der der Spieleindustrie einnehmen kann, welche ja eindeutig scharfe Kritik vorweist, ist natürlich für ihn als jetziger Außenstehender wesentlcih einfacher. Aber ich stimme dir durchaus zu, dass da auch Wut mit im Spiel ist. Doch derzeitig beklagen sich schließlich auch jede Menge Spieler, weil man jedes Jahr den selben Einheitsbrei vorgeworfen bekommt. Da ist es nicht verwerflich Kritik zu äußern. Auch wenn das nicht unbedingt immer auf sachlichem Niveau geschieht.
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Ich muss dem Herrn Walk einfach Recht geben, wobei ich allerdings weniger schwarz sehe als er, was die Indie Szene betrifft. Die profitabler als der gute gute Herr in seinem Blog befürchtet. Zudem entwickelt sie sich so schnell, dass die großen Publisher unmöglich damit nachkämen, alle aufzukaufen, um deren Ideen als eigene zu vermarkten.

Heutige AAA Produktionen kann man großenteils damit zusammenfassen: Möglichst viel Bling-Bling und Eye Candy, die EPM (Explosionen pro Minute) immer weiter hochschrauben, genau wie das Tempo, nur nicht abbremsen (der Spieler könnte sonst noch wieder hochfahren und sich mal kritischer mit dem ganzen gedöns befassen), nicht mal in Cutscenes (die immer mehr zu Eye Candy, Explosionen und Torture Porn verfallen), die Herausforderung möglichst nah am Gefrierpunkt halten (man möchte ja tunlichst keine verwöhnten Noobbengel verschrecken) und die Spielzeit so kurz halten wie möglich (um sie per DLC wieder verlängern zu können). Intelliegente Story? Braucht man anscheinend nicht. Neuerungen Abseits von Grafik-und Physikspielereien? Bloß nicht, man könnte ja einen Spieler damit verschrecken. Weniger ausgelutschte Szenarien? Ausgelutscht? Was bedeutet das? Auf Fans und Kundenwünsche eingehen? Deren Meinungen werden wir schon so durch massive Datensammlungen rausfinden.

Die einzigen größeren Publisher, von denen ich noch Spiele kaufe, sind Stardock (Sins of the Solar Empire, Galactic Civilisations, Elemental) und Paradox Interactive (Hearts of Iron, Victoria, Supreme Ruler). UPlay, Origin? Bisher kein bedarf, weil seit deren Einführung wurde von beiden nicht ein Spiel entwicklet, was mich interessieren würde. Steam? Hab ich zwar seit kurzem, aber auch nur wegen der R.U.S.E. Heftbeilage (welches ja zwingend Steam voraussetzt) und weil einige Kickstartertitel ihre Beta Access nur als Steamkeys vergeben haben. Gekauft habe ich dort auch noch nichts.

Für die, die sich jetzt fragen, wo ich denn Spiele kaufe, ohne Steam&Co: GOG (vor allem Klassiker, aber auch ein paar Indie titel, kein DRM), Gamersgate (Spieleangebot so ziemlich dasselbe wie auf Steam, +mehr ältere Indietitel, kein DRM, kein Launcher, kein Updatezwang und Bonusgeld für zukünftige Einkäufe) und manchmal Desura (spezialisiert auf Indie und Mods, aber sein Launcher ist imo etwas nervig geregelt). Und Sales wie bei Steam heben sie alle 3. Früher auch noch bei Impulse, aber seit es nicht mehr von Stardock, sondern von GameStop kommt, habe ich dort nichts mehr gekauft.

Selstverständlich äußern Angestellte/Mitarbeiter eines Großkonzerns wie Activision, Blizzard, EA, etc. eine völlig andere Meinung

Tja, wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Vor allem zu Zeiten und an Orten, wo Hire&Fire (anheuern und rauswerfen) Taktiken geläufig sind und man sich sonst seines Arbeitsplatzes unmöglich mehr sicher sein kann. Und wer mal so rausgeworfen wurde, kann lange warten bis er eine neue Stelle bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Half-Life 1 u 2 waren innovativ, mit einer intelligenten, mitreißenden Story. Battlefield und Call of Duty dagegen sind lächerlich einfallsloser, regelmäßig aufgewärmter Stumpfsinn.

Half-Life und Battlefield :schief: fällt Dir da selber was auf?
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Für mich klingt das nach Neid. Diese nachgeredete ******* hätte ich auch auf jeder x-beliebigen Seite finden können. Neid klingt übertrieben, aber irgendwie kann man da auch Missgunst sehen. Er hat die Spielebranche nun auch nicht wahrlich bereichert. Finde dass das wie immer alles Ansichtssache ist. Jedenfalls soll er den Ball flach halten. Natürlich hat er irgendwo recht, aber ich finde halt das bei solch einer Branche der Wandel halt seine Zeit braucht, wie bei Filmen.
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

@spw: /SIGN

So wenig neue Spiele wie 2013 habe ich lange nicht mehr gekauft, selbst bei den Steam Summer Sales habe ich kaum zu geschlagen.
So wenig neue Spiele wie 2013 hab ich auch schon lange nicht mehr gekauft:
Omerta, EadorMasters, BattleWorlds Kronos, RaceTheSun, Goodbye Deponia, CAT LADY, The Swapper, Omerta, Dragon Commander, VolgarrTheViking, Strike Suit Zero, Magrunner-Dark Pulse, Fez, Expeditions undSwordOfTheStars-The Pit...

Oh, warte! Das sind ja gar nicht mal so wenig Spiele, und dabei hab ich ja sogar noch vor in diesem Jahr LoneSurvivor: DC, Outlast, Deadly Premonition, Long Live The Queen und Democracy III zu kaufen!
Und noch dazu war ich von keinem dieser Spiele enttäuscht, darüber hinaus sind dann aber auch noch Unmengen an Klassikern in mein Backlog gewandert!

Anders gesagt: Leute, es gibt momentan SO VIELE tolle Spiele, selbst, wenn man sich nur auf DRM-freie Spiele beschränkt!
Und dazu werden dann in den nächsten zwei Jahren ja dann auch noch die Releases vieler (hoffentlich) toller weiteren Kickstarter-Großprojekte folgen.


Anders gesagt: Ja, die Gaming-Welt ist kurz vor dem Exitus und es ist schwierig, nicht nur schwarz zu sehen. Aber, ABER, es gibt auch ein Licht am Horizont: Und das könnte, solange sich genügend gegen die schwarzen Drm/DLC/Abzocke-Auswüchse samt Traditionsmarkenvergewaltigungen wehren, Realität werden.
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Und das könnte, solange sich genügend gegen die schwarzen Drm/DLC/Abzocke-Auswüchse samt Traditionsmarkenvergewaltigungen wehren, Realität werden.
Und wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär, dann wäre ich heute Millionär. ^^

Die Masse der Leute macht es aber mit. Das muss man endlich lernen zu akzeptieren.
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Und wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär, dann wäre ich heute Millionär. ^^

Die Masse der Leute macht es aber mit. Das muss man endlich lernen zu akzeptieren.
Realisieren? Ja, ganz bestimmt!
Akzeptieren? Nie und nimmer!
Die Masse hat schon ganz andere Dinge mitgetragen; häufig war der Widerstand zwar erfolglos, aber sinnlos/ unnötig würde ihn retrospektiv wohl niemand bezeichnen!

Und immerhin gab es in den letzten Jahrzehnten eine Bewegung, die mit ihrem Widerstand einiges erreicht hat---grüne Gruppierungen, dank denen wir heute in jedem Supermarkt Bio-Produkte kaufen können und intakte Wälder besuchen dürfen. Vielleicht hat auch das nicht den ursprünglich gewünschten Erfolg erzielt, aber immerhin etwas wurde erreicht.
Und genau darum geht es hier doch auch---es wäre utopisch zu glauben, dass man die Gaming-Industrie wieder in moralisch korrekte Schienen zurückführen kann.
Aber 10%, 20%, 30% retten, das wär doch was! :daumen:
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Der Mann spricht mir aus der Seele.
 
AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"

Gute Spiele sind rar geworden, vieles ist eigentlich nur ein Update und nicht ein Nachfolger.

Aufgewachsen bin ich mit der Ratchet & Clank-Reihe aber die gibt es schon länger als es die PS3 gibt und es kommen immer "neue" Spiele dazu.
Einfach mal ein Jump n' Run in ein Multiplayerspiel verwandeln oder in schlechtes Tower Defense, obwohl die ganze Serie eigentlich Single Player ist.

Ich warte auf The Witcher 3 und Cyberpunk 2077, ob Watch Dogs was wird werden wir noch sehen.
Im MMO-Bereich wird es vielleicht ArcheAge, aber da gibt es schon lange nix neues mehr.
 
Zurück