Das Angebot richtet sich immer nach der Nachfrage. Und wenn sich Millionen Spieler ein CoD kaufen, bestätigen sie damit den Publisher darin, einen Nachfolger zu produzieren und die Kuh zu melken. Das gleiche gilt für DLCs, die keinen geringen Erfolg aufweisen. Warum sonst gibt es sie denn auch noch? Nicht, weil die Publisher und Entwickler geldgeile Säcke sind und Spieler abzocken wollen. Die Spieler wollen selbst diese kleinen Erweiterungen. Die Spieler wollen schnelle Action und sich nicht durch ellenlange Texte und Zahlen quälen, wie es damals in Rollenspielen der Fall war. Genau deswegen gibt es all diese Fortsetzungen, die sich im übrigen auch vermehrt an die jüngere Generation richten (15-20 Jahre).
DLCs, Free2Play, Pay2Win...alles Dinge, die die Masse will. Diese Dinge sind erfolgreich. Ich nehme da nochmal Herr Der Ringe Online als Beispiel, bei dem die Userzahlen nach dem Umstieg auf Free2Play nochmal um ein vielfaches gestiegen ist. Auch bei Age of Conan war dies der Fall.
Accountbindung, Onlinezwang...das sind allerdings Dinge, die eigentlich keinem wirklich gefallen dürften. Aber auch das lässt der Groß der Spieler mit sich machen.
Den Konzernen also Geldgeilheit oder Abzocke vorzuwerfen, halte ich daher für falsch. Es sind immer die Kunden, die das Angebot mit ihrer Nachfrage bestimmen. Die Firmen gehen darauf ein, in der Hoffnung, so noch mehr Umsatz einzufahren. Was ja nun wirklich kein Verbrechen ist. So macht es jede Firma, die Produkte herstellt und/oder verkauft.
Wäre CoD nicht so erfolgreich, würden andere auch nicht auf die selbe Schiene springen. Wäre F2Play nicht so erfolgreich, würden von EA und Crytek nicht solche blöden Aussagen kommen. Wären Rollenspiele a'la Baldurs Gate 2 heute noch extrem erfolgreich, würden vermutlich vermehrt Entwickler ähnlich komplexe Spiele entwickeln. Also sind immer die Kunden Schuld, nicht die Konzerne.
Eher würde ich die Accountbindung und den permanenten Onlinezwang als dreist bezeichnen. Das hat zwar nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun, aber die Firmen sehen darin Möglichkeiten, ihre Spiele zu schützen. Ob es klappt, ist natürlich eine andere Frage. Außerdem geht der ganze Kram wohl in Zukunft vermehrt in Richtung Social Network. Das Battle.net hat es ja sozusagen vorgemacht. Genauso Steam. Die Möglichkeiten, Stats anderer Spieler anzusehen, neben dem zocken dabei zu chatten usw., soll die Accountbindung für die Masse auch noch attraktiver machen.
Mir gefällt die Entwicklung auch nicht, aber solange der Großteil der Spieler darauf eingeht und es will, wird sich daran nix ändern.
Die Spieler wollen keine DLCs, sie können sich einfach nicht dagegen wehren. Man kann ja gerne sagen, dass man darauf verzichtet, okay. Tatsache ist aber, dass sich die DLCs immer mehr in richtung Mikropayment entwickeln, was nichts anderes bedeutet, als dass man für jeden kleinen Mist extra blechen muss. Zu den Zeiten von Add-Ons hatte man noch einen Überblick darüber, was man eigentlich für sein Geld bekommt. Wenn man sich heute ein Rollenspiel kauft, gibt es keine Add-Ons mehr, sondern DLCs mit Questpacks. Und damit das Spiel gleich spannend bleibt, kann man sich für ein, zwei Euros immer neue Skins, Fahrzeuge, Waffen, etc. kaufen.
Ich würde auch nicht behaupten, dass die Spieler unbedingt immer Free2Play-Spiele wollen. Die Entwickler und Publisher sehen einfach, dass es immer mehr kostenlose Browserspiele gibt und wollen diesen die Kunden abgraben, in dem sie selbst Free2Play-Spiele anbieten. Und bei selbigen kommt dann wieder das Mikropayment ins Spiel.
Hat man denn die Spieler gefragt, ob sie denn diesse Free2Play-Spiele überhaupt wollen?
Ich denke einfach, dass uns vieles von den Publishern aufgezwungen wird, weil sie darin einen aktuellen Trend sehen. Wenn Ich mir das Geschwafel von Crytek durchlese, erkenne Ich ja, dass die in Zukunft voll und ganz auf das Free2Play-Konzept setzen wollen. Das heißt dann aber auch, dass dem klassische Retail-Spiele zum Opfer fallen.
Man wirft den Publishern ja auch nicht vor, dass sie Gewinne machen wollen. Es ist eben einfach nur die Art und Weise, wie sie es tun. Die ganze Spieleindustrie entwickelt sich in eine Richtung, die für den Spieler mehr und mehr unkomfortabel wird. Habt ihr wirklich alle Bock, für jedes kleine Item extra in die Tasche zu greifen?
Und was ist, wenn z.B. Sony wie angekündigt, Ingame-Werbung bringt, für die man das Spiel unterbrechen muss? Wenn man die Werbung nicht einfach wegdrücken kann, sondern sich einen 2 Minuten Werbefilm anschauen muss? Das ist bisher nur eine düstere Zukunftsvision, aber so wie sich das Ganze entwickelt, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich das durchsetzt.
In der Vergangenheit sind einfach zu viele Grenzen überschritten worden. Damit sollte endlich mal Schluss sein! Ich glaube nicht dass es der Markt ist, der die Richtung vorgibt. Ich denke es sind die Publisher die den Kurs angeben. Die Spieler können fast gar nicht anderst, als dem Kurs zu folgen, da es für DLCs z.B. keine Alternativen gibt. Was wenn man z.B. ein großer Fan eines Spiels ist und früher alle Add-Ons hatte? Man will doch sicher das komplette Spiel durchzocken, so wie früher mit den Add-Ons. Aber was macht man dann, wenn einem die DLCs nicht schmecken? Am Ende gehen doch alle den vorgegebenen Kurs mit, manche früher, manche später. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig.