TERROR FUCKING WAHN ... alles hausgemachte Probleme. Drecks Regierung... Drecks EU
Danke für diesen reflektierten Beitrag.
Es wäre schön, wenn neben solchen Hassanfällen auch ab und zu mal der Frontallappen im Hirn arbeiten würde, bevor die Leute losschreiben. Man kann zuverlässig davon ausgehen, dass eine erkleckliche Anzahl von Postern ihren Beißreflex nicht mehr unter Kontrolle haben, wenn irgendwo eines der folgenden Reizwörter auftaucht: Merkel, EU, Deutschland, Regierung. Schon geschieht das immer Gleiche: WUT! HASS! ALLES SCHEI**E! ICH BIN ZU KURZ GEKOMMEN! usw., usf.
Bei aller absolut berechtigten Kritik (wollte man alles aufzählen was ärgerlich, absurd oder verbesserungsbedrüftig an unserer Regierung und der EU ist, würde das Stunden dauern), sollten die Hassposter hier und anderswo doch bitte mal zur Kenntnis nehmen, wie die Welt vor der EU und vor unserer aktuellen Regierungsform gewesen ist. Will allen Ernstes jemand behaupten, damals sei das Leben der Menschen besser als heute gewesen? Ich meine jetzt abgesehen von irgendwelchen Rechtsradikalen.
Vor der europäischen Union war Europa ein einziges Schlachtfeld! Kriege mit damit einhergehenden Seuchen, Hunger, Elend, Tod und Zerstörung waren auf unserem Kontinent der Normalfall und das über Jahrtausende! Angesichts dessen ist die Idee und die Umsetzung der EU die größte zivilisatorische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Nicht mehr und nicht weniger.
"Lasst uns miteinander eine eng verflochtene Handelsunion bilden, denn Leute, die voneinander wirtschaftlich abhängig sind, schießen nicht aufeinander." Genial einfach und es funktioniert nun schon seit 1957. Eine so lange Phase des Friedens und des Wohlstands hat es in der Geschichte der Menschheit in Europa noch nie gegeben. Demgegenüber verblassen Probleme wie die EU-Bürokratie, absurde Vorschriften und unfassbar langwierige Prozesse zur Entscheidungsfindung zu Kleinigkeiten. Das Gleiche gilt für den sachlich absolut berechtigten Ärger, den man als Bürger über unsere Regierung empfinden kann. Ich sage als Beispiel nur mal: Dobrindt!
Der zweite Weltkrieg ist mittlerweile so lange her, dass viele nicht einmal mehr ihre Großeltern zu den damaligen Zuständen befragen können und darum keinen Eindruck wenigstens aus zweiter Hand davon mehr haben. So kommt es, dass manche auf die Idee kommen, ein Krieg würde ja so etwas wie ein reinigendes Gewitter sein. Mal alles ordentlich kaputt machen und anschließend aufbauen, die politischen Verhältnisse ordnen, dann wird alles wieder besser laufen. Genau so dachten die Menschen in Europa übrigens als der erste Weltkrieg vor der Tür stand. Wie wir heute wissen, war das wirklich eine super Idee.
Ich HABE übrigens meine Großeltern und Eltern über den zweiten Weltkrieg ausgefragt und ich garantiere dafür, dass niemand, absolut NIEMAND, der als geistig gesund gelten darf, sich so etwas zurück wünschen sollte. Das Gleiche gilt für lokal begrenztere Kriege. Nicht zu vergessen eine Kleinigkeit wie die Nazi-Diktatur in Deutschland. Verglichen damit ist unsere Regierungsform reines Gold. Und jetzt komme mir bitte niemand mit den Autobahnen.
Wir haben ja wieder Soldaten in einem kriegsähnlichen Konflikt, nämlich in Afghanistan. Sprecht einmal mit einem aus Afghanistan heimgekehrten Soldaten über die Dinge, die er dort erlebt hat und führt euch dann vor Augen, dass das noch nicht einmal annähernd die Zustände in einem echten Krieg beschreibt. Wenn ihr dann immer noch denkt, dass Krieg so eine Art Abenteuerspielplatz für echte Kerle und Mädels ist, solltet ihr euch unbedingt als Berufssoldaten verpflichten, dann habt ihr gute Chancen, das aus erster Hand zu erleben. Viel Vergnügen.
Munter bleiben!