DSL Anschluss zu unrecht gesperrt

kays

Software-Overclocker(in)
Ich habe folgendes Problem

Nach Umstellung meiner DSL Flatrate im Vorigem Jahr bei der T-Com wurde mein Anschluss vom ersten Tag an falsch berechnet. Als ich die T-Com darauf hin gewiesen hatte das mein Anschluss falsch berechnet wird bekam ich natürlich eine Nachzahlung, wie ich finde zu recht da ich die Leistungen auch in Anspruch genommen hatte.

Man konnte sich auf eine Monatliche Ratenzahlung einigen die ich natürlich auch regelmäßig bezahle.

Nun steht leider im System der T-Com das ich noch offene Rechnungen habe und da bei denen alles automatisch läuft wurde mir am 01.09.08 der Anschluss gesperrt da dass Sytem denkt ich sei mit meinen Zahlungen im Rückstand.
Nachdem ich im Kundencenter anrief um dies zu klären wurde mir gesagt das der Anschluss in spätestens 2-3 Stunden wieder funktionieren würde.
Nach 5 Werktagen 30,-@ Handyrechnung und endlosen Telefonaten mit dem Kundencenter hatte ich dann wieder DSL

Nun kam gestern die Telefonrechnung und ich dachte ich lese nicht richtig:

Mir wurden die Tage in denen ich meinen Anschluss nicht nutzen konnte natürlich voll mitberechnet und die Sperrung soll ich auch noch bezahlen.

1. Muss ich die 5 Werktage in denen ich kein Anschluss hatte Bezahlen ink. der Sperrkosten ?

2. Kann ich die entstandenen Handykosten der T-Com in Rechnung stellen ?

3.Wie stehen meine Chancen durch diesen Vorfall von meinem Vertrag zurückzutreten ?
Mir wurde gesagt das die Sperrung nun jeden Monat passieren kann, muss nicht aber kann....wo gibt es denn nur so etwas ?

gruß kays
 
Tach.

also is echt mies dein problem.

aber soweit ich es weiß. müsstest du auch die gesperrten tage mit bezahlen. weils ein vertrag ist.
ich hatte sowas mal bei 1&1 und auf gut deutsch meinten die zu mir wenn ich gesperrt bin und es eben nich zahlen konnte, wäre es nicht den ihr problem.
was auch stimmt wie ich finde.

meinst du die kosten weil du für deinen vertrag die telekom angerufen hast ???
 
Ich versuche mal deinen Fall zu subsumieren. Könnte aber etwas dauern.

Ich kann dir aber auf die Schnelle sagen, was du erwarten kannst. Später gibt es eine ausführliche Beschreibung.

Zu 1 > Nein, ich denke nicht, da dein Vertragspartner in dieser Zeit keine Gegenleistung erbracht hat

Zu 2 > Ja, es besteht nämlich eine Kausalität zwischen der Sperrung und den Handykosten (unbedingt Einzelverbindungsnachweis besorgen!)

Zu 3 > Da muss ich gucken, Bei Dauerschuldverhältnissen muss normalerweise ein "wichtiger Grund" vorhanden sein, das dir Weiterführung des Vertrages nicht "zugemutet" werden kann.

Wie gesagt, das ist erstmal meine erste Einschätzung. Gleich gibt es mehr.
 
Ok, dann schauen wir mal: Besorg dir einen Gesetzestext des BGB > BGB - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

Zu 1

Zunächst einmal brauchst du eine Anspruchsgrundlage. Das wäre in deinem Fall §280 I S.1 BGB (Schadensersatz wegen Pflichtverletzung) > lesen.

Dazu müssen folgende Tatbestandsvoraussetzungen erfüllt sein.

Zunächst muss ein Schuldverhältnis bestehen. Hier unproblematisch. Du hast einen bestehenden Vertrag mit T-COM (Dauerschuldverhältnis).

Dann müsste eine Pflichtverletzung von T-COM begangen worden sein. Im Sinne des §241 II (lesen) könnte dies in Form der inkorrekten Rechnungsauslegung vorliegen. T-COM ist für eine korrekte Rechnungsauslegung verantwortlich. Die erste Pflichtverletzung war bereits die falsche Berechnung deines Anschlusses. Die verstößt bereits gegen dein Interesse einer korrekten (formellen) Rechnungsdarlegung. Die zweite Pflichtverletzung war dann die (trotz Rücksprache und Einigung von Ratenzahlung) falsche Deklarierung von "offenen Rechnungen". Das verstößt gegen deinen guten Glauben an die Vereinbarung der Ratenzahlung ohne weitere Konsequenzen. Zumal nicht du es war, der die offenen Rechnungen verursacht hat.

Dann müsste ein Vertretenmüssen der T-COM vorliegen (die müssen für die inkorrekte Rechnungsauslegung verantwortlich sein (das sind sie). Zudem fällt das Vertretenmüssen meistens zusammen mit Pflichtverletzungen nach §241 II (laut meinem Kommentar). Du musst hier aber aufpassen, weil du derjenige bist, der das beweisen musst. Die falsche Rechnungsaustellung und die Vereinbarung der Ratenzahlung (kein Problem, denke ich mal).

Außerdem muss noch eine Kausalität bestehen zwischen der Pflichtverletzung und deinem erlitten Schaden. Wenn die Rechnungsstellung korrekt gewesen wäre, dann wäre es nicht zu den "offenen Rechnungen" im System gekommen und es wäre keine Sperrung und keine Sperrkosten zu Stande gekommen.

Zuletzt muss natürlich noch ein Schaden entstanden sein. Die Sperrkosten sind ein Schaden für dich. Die müssen ersetzt werden.

Was die 5 Werktage angeht, ist es die Frage, ob dies erheblich war. Das ist Wertungssache und ich kann dazu nur sagen, kann sein, muss aber nicht.

Zu 2

Das gleiche wie 1. Wichtig ist hier als Beweis der Einzelverbindungsnachweis.

Die 3 prüfe ich gleich. Dann gibt es ein EDIT oder einen neuen Post.

Dennoch muss ich sagen, dass der Fall nicht so Easy ist. Der Weg zum Anwalt ist wohl unausweichlich.

Zu 3

Bei deinem Vertragsverhältnis mit T-COM handelt es sich um ein Dauerschuldverhältnis. Es gibt dazu eine spezielle Norm im BGB die den Rücktritt (bzw fristlose Kündigung) bei eben solchen Dauerschuldverhältnissen regelt. > §314 BGB > komplett lesen.

Auch hier das Gleiche Spiel wie oben.

Was du unbedingt brauchst ist ein "wichtiger Grund" im Sinne des §314 I S.2 BGB. Die angedrohte Sperrung (jeden Monat) könnte dazu bereits ausreichen. Denn wie oben bereits herausgefunden, hat T-COM kein Recht die Sperrung durchzuführen und dir zuzumuten.

Wichtig wird dann aber Absatz 2. Du musst unbedingt T-COM vorher eine Abmahnung erteilen, dass sie die künftigen Sperrungen aussetzen und die Ratenzahlungen gemäß Vereinbarung ungestört durchgeführt werden. Ändert sich trotz Abmahnung nichts, kannst du fristlos vom Vertrag zurücktreten. Absatz 4 ist dabei hoch interessant. Denn der Rücktritt steht weiteren Schadensersatzforderungen nicht im Wege.

Ich hoffe ich konnte helfen. Dennoch empfehle ich dir dringend zu einem Anwalt zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke das du dir die Mühe gemacht hast um mir weiter zu helfen, finde ich echt klasse :daumen: nun weiss ich schon mal bescheid wie es weiter gehen wird.

Ich werde mich heute nachmittag gleich mal mit meinem Rechtsschutz in Verbindung setzten und dort die Sache besprechen.

gruß kays
 
Ich hatte ja auch schon das eine oder andere Problem mit denen. Was bisher immer geholfen hat war den ganzen Sachverhalt denen schriftlich zu erklären. Bisher hat sich bei mir dann alles mit denen zu meiner zufriedenheit gelöst.
 
Das werd ich auch tun müssen, tut mir ja leid das sagen zu müssen aber bei der T-Com weiß der eine nicht was der andere tut :daumen2:

So etwas unfreundliches und Unkompetendes hab ich noch nicht erlebt, kein wunder das denen die Kunden wegrennen.

So kays, gaaaaaanz ruhig bleiben und tief durchatmen :(
 
Die Telekomiker sind echt die letzten Drecks*****
Ich kann einfach nicht zu betonen, dass ich geschlagene 8(!) Monate auf meinen DSL-Anschluss gewartet hab... weil die es einfach nich gebacken bekommen haben... immerhin haben die einigermaßen ohne Murren die entstandenen Telefonkosten beglichen... das sollte also kein Problem für dich darstellen kays.

Hab neulich auf Arbeit mit einem von denen gesprochen und der meinte auch, dass oben nur Idioten sitzten, die sich nie um ihre Kunden gekümmert haben, immer nur auslagern etc. und Berater auswechseln, sodass keiner mehr vom anderen weiß und man von einem zum anderen Callcenter weitergereicht wird... nene, so kann das nicht weitergehen. Nur gibts bei mir nichts wirklich anderes als die Telekomiker

MfG
 
Hab neulich auf Arbeit mit einem von denen gesprochen und der meinte auch, dass oben nur Idioten sitzten, die sich nie um ihre Kunden gekümmert haben, immer nur auslagern etc. und Berater auswechseln, sodass keiner mehr vom anderen weiß und man von einem zum anderen Callcenter weitergereicht wird... nene, so kann das nicht weitergehen. Nur gibts bei mir nichts wirklich anderes als die Telekomiker

MfG

das ist aber nicht nur bei t-com so, den ärger hatte ich bei alice auch schon:what:
 
Hab mich gestern mit meinem Rechtsschutz in Verbindung gesetzt und der meinte folgendes:

Die entstandenen Handykosten soll ich der T-Com in Rechnung stellen
Die Woche in der ich keine DSL und Tel. hatte brauch ich natürlich auch nicht zu bezahlen
Die Sperkosten muss ich auch nicht tragen

Vom Vertrag kann ich nur zurück treten in der zeit in der mir wieder der Anschluss gesperrt wird, dann aber nur in 3 Schritten

1. Frist setzen von 10 Tagen in dem der Anschluss wieder funktionieren muss

passiert nichts

2. Noch eine Frist von 3 tagen geben in denen sie Zeit haben sich darum zu kümmern

dann

3. Fristlose Kündigung

Leider ist vor einem Monat meine Frist abgelaufen rechtzeitig zu Kündigen nun werd ich wohl noch ein Jahr warten müssen bis ich auch dem Vertrag raus komme, oder mir wird wie schon angekündigt wieder der Anschluss gekündigt und ich kann die 3 Schritte anwenden.

grüße kays
 
Ich verstehe nicht ganz, warum du zweimal eine Frist setzen musst. Im Gesetz steht ganz klar, dass du nur einmal eine Frist setzen musst und danach zur fristlosen Kündigung berechtigt bist. Wie gesagt §314 II S.1 BGB ist eine Spezialnorm, die nur bei Dauerschuldverhältnissen gilt.

Du gibst der T-COM so nur weitere 3 Tage Zeit (auf Grund des Briefwechsels wohl noch mehr Tage) Zeit ein Problem zu beheben, dass du im Grunde nicht behoben haben willst.

Lese dir mal den §314 durch. Aber mach ruhig dass, was der Rechtsschutz sagt. Nur ist es irgendwie komisch, dass dieser entgegen des Gesetzes nachteilige Ratschläge gibt.
 
Das ist mir auch noch ein Rätsel, vor allem weil er sagt das ich nur fristlos kündigen kann in dem Zeitraum wo ich keinen Anschluss habe. Rückwirkend scheint das nicht zu klappen warum auch immer.

Das dumme ist ja es bleibt einem nix andres übrig als Briefe zu schreiben, die Leute die im Kundencenter sitzen haben ja von nix eine Ahnung und das kann ich zu recht sagen denn in den 5 Tagen in denen ich keine Anschluss hatte habe ich am Tag über 5x bei der T-Com angerufen und keiner konnte mir helfen. Man ist leider dem willen der T-Com ausgeliefert.

ich werd mich noch mal durch die Paragraphen wühlen und schauen was dort steht.

Was würde denn passieren wenn ich einfach nicht mehr zahlen würde ? Das sie den Anschluss sperren ist klar doch wird der Anschluss nach einer gewissen zeit gekündigt von Seiten der T-Com ?
 
Das ist mir auch noch ein Rätsel, vor allem weil er sagt das ich nur fristlos kündigen kann in dem Zeitraum wo ich keinen Anschluss habe. Rückwirkend scheint das nicht zu klappen warum auch immer.

Jetzt wo der Anschluss wieder funktioniert, macht eine Fristsetzung zur Behebung des Problems keinen Sinn (weil das Problem ja behoben worden ist), entsprechend ist §314 nicht anwendbar, der ja eine vorherige Fristsetzung voraussetzt. Wenn das Problem wieder auftaucht, solltest du sofort einen Brief schreiben, in dem du eine Frist zur Behebung des Problems festsetzt.

Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit aus dem Vertrag rauszukommen, das ist aber etwas kniffliger. Falls der Anschluss wieder gesperrt wird, was dir schon von der Hotline als Möglichkeit in Aussicht gestellt wurde, könntest du als "wichtigen Grund" deklarieren, dass für ein ungestörtes Vertragsverhältnis negative Zukunftsaussichten bestehen, eben weil es dir immer wieder es passieren kann, dass dir die T-COM den Anschluss (zu unrecht) sperrt und du wieder Schaden erleidest. Das findest du aber nicht im Gesetz, dass ist durch Rechtssprechung so akzeptiert worden. Bei sowas ist wohl nur der Weg zum Anwalt ratsam (sonst nimmt das die T-COM nicht ernst, obwohl es Rechtsprechung ist). In diesem Fall wäre sogar eine vorherige Fristsetzung bzw. Abmahnung entbehrlich, weil ja keine Besserung zu erwarten ist, und sogar die T-COM sagte, dass sie da nichts machen können/wollen. > §323 II Nr.1 BGB dazu lesen.

Was würde denn passieren wenn ich einfach nicht mehr zahlen würde ? Das sie den Anschluss sperren ist klar doch wird der Anschluss nach einer gewissen zeit gekündigt von Seiten der T-Com ?

Das solltest du nicht machen. Denn wenn der Anschluss ohne Probleme funtioniert, gibt es auch keine Leistungsstörung auf Seiten der T-COM. Du würdest also zu unrecht deine Leistung verweigern.

Sicherlich würden sie den Vertrag auch irgendwann kündigen. Aber dich werden dann ziemlich deftige Kosten in Form der monatlichen Zahlungen, den Sperrkosten und evtl. sogar Vertragsstrafen erwarten.
 
Sicherlich würden sie den Vertrag auch irgendwann kündigen. Aber dich werden dann ziemlich deftige Kosten in Form der monatlichen Zahlungen, den Sperrkosten und evtl. sogar Vertragsstrafen erwarten.


So etwas in der Richtung habe ich mir schon gedacht. Sag mal was machst du denn Beruflich ? Scheint ja dein Gebiet zu sein ...


grüße kays
 
Ich bin noch Student. Wirtschaftsrecht mein Fachgebiet. Schwerpunkt auf Steuerrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Arbeitsrecht und ein bisschen BWL Blabla. Geplant ist, dass aus uns Studenten mal vorzeigbare Steuerberater oder/und Wirtschaftsprüfer werden, was auch rund 20% des Jahrgangs schaffen. Der Rest geht in den acht Semestern "irgendwie verloren".

Der Fall ist komplett über das Schuldrecht AT aufzuklären. Die Basics halt.
 
Das erklärt dann ja so einiges, da kann ich dich ja noch bisschen nerven wenn ich nicht weiter komme :D
 
Ich werde mich heute nachmittag gleich mal mit meinem Rechtsschutz in Verbindung setzten und dort die Sache besprechen.
Das man immer wegen solchen Kleinigkeiten gleich zum nächsten Rechtsschutz rennt, man hat dafür gezahlt, ich finde so etwas nicht so toll, vor allem bei dem Streitwert, wenn es keinen Rechtsschutz gäbe, dann würden lange nicht so viele Leute wegen solch kleinen Sachen zum Anwalt rennen, 30€, wo kommen wir da hin? Jetzt kommt bestimmt: "Die Anwälte brauchen doch auch Geld, ist doch gut so." Jedoch vergisst man oft, dass meistens diese kleinen Dinge unheimlich viel Arbeit für den Anwalt bedeuten, da ist so manch anderer Auftrag mit einem höheren Streitwert nicht mal annähernd so arbeitsintensiv. Die Kosten richten sich zwar nach dem Streitwert, aber 30€ sind sowas von läppisch, zudem finde ich, dass man nicht so viel vertelefonieren hätte müssen, ein Brief per Einschreiben mit einer Fristsetzung wäre günstiger gewesen und bestimmt effektiver gewesen sein.
 
Das man immer wegen solchen Kleinigkeiten gleich zum nächsten Rechtsschutz rennt, man hat dafür gezahlt, ich finde so etwas nicht so toll, vor allem bei dem Streitwert, wenn es keinen Rechtsschutz gäbe, dann würden lange nicht so viele Leute wegen solch kleinen Sachen zum Anwalt rennen, 30€, wo kommen wir da hin? Jetzt kommt bestimmt: "Die Anwälte brauchen doch auch Geld, ist doch gut so." Jedoch vergisst man oft, dass meistens diese kleinen Dinge unheimlich viel Arbeit für den Anwalt bedeuten, da ist so manch anderer Auftrag mit einem höheren Streitwert nicht mal annähernd so arbeitsintensiv. Die Kosten richten sich zwar nach dem Streitwert, aber 30€ sind sowas von läppisch, zudem finde ich, dass man nicht so viel vertelefonieren hätte müssen, ein Brief per Einschreiben mit einer Fristsetzung wäre günstiger gewesen und bestimmt effektiver gewesen sein.

Sorry aber das was du hier schreibst ist ja mal total zum :kotz:
Warum sollte ich denn über 30€ der T-Com Schenken ? Und für was habe ich denn Rechtsschutz wenn ich ihn nicht nutze ?
Wenn du 30€ für läppisch hältst ist das dein Problem doch ich verdiene mein Geld nicht so leicht das ich es jeden hinterher schmeißen kann.
Wenn du nix sinnvolles zu meinem Problem zu sagen hast dann halt dich da bitte raus, danke
 
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