Das Problem ist einfach das man Jahrzehnte alte Altlasten hat und irgendwann ab einer bestimmten Version gesagt hat "das ist jetzt Windows X"
Zum einen liegt die Priorität vermutlich nicht gerade darin, ein gutes Produkt abzuliefern, sondern Geld zu verdienen.
Jede Windows Version folgt dem Muster, online Accounts mehr und mehr zu forcieren und immer mehr Daten abzusaugen.
Zum anderen hat Microsoft vermutlich nicht die Leute in den entscheidenden Positionen, die die richtigen Vorgaben und Impulse für die Entwicklung geben.
In vielen Forendiskussionen sehe ich, dass selbst die Anwender überfordert sind und sich lieber gegenseitig die Köpfe einschlagen, anstatt mal wirklich in Ruhe darüber nachzudenken, wodurch sich Qualität bei einem Betriebssystem definiert.
Genauso gibt es bei den Entwicklern und Entscheidern genügend Leute, die zwar programmieren, Excel und Betriebswirtschaft können, aber nicht verstehen, was ein gutes Produkt ausmacht.
Vieles hat mit Kontinuität zu tun und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren:
- Bugs fixen (Funktionale, Security)
- Performance im Auge zu behalten und zu verbessern, wo nötig
- Auf Betriebssystemseite neue Treiber und Technologien stabil umsetzen
Auf GUI Seite möglichst „defensiv“ zu programmieren, das heißt:
– nur die Dinge ändern, die der Änderung bedürfen
– Neuerungen konfigurierbar zu machen und es dem Anwender überlassen, was ihm am besten zusagt
Bestes Beispiel für meinen letzten Punkt ist das Startmenü.
Man schaue sich bitte für Windows 10 das Produkt StartIsBack++ und für Windows11 StartAllBack an.
Hier kann der Anwender auswählen, welchen Startmenü-Stil er gerne hätte und dabei viele Dinge einstellen.
Warum kann Microsoft so etwas nicht?
Microsoft verärgert mit solchen brachialen Changes nur die Kunden und bringt Unruhe in alle Foren communities, denn die Spannbreite von Erwartungen, Erfahrungen und Geschmäckern ist sehr hoch. Schrittweise Einführung von Änderungen, erst einmal überprüfen, wie sich die Änderungen im Arbeitsalltag auswirken, Änderungen konfigurierbar (ggf. auf abschaltbar) machen, würden Qualität und Akzeptanz erhöhen.
Ich hätte in Windows 7 im ersten Schritt Startmenü und Systemsteuerung so gelassen und nur die Fenster sinnvoll vergrößert, um von diesen lächerlichen Winzig-Fenstern wegzukommen, die noch aus Zeiten der VGA Auflösung stammen.
Danach hätte ich einen parallelen Menü-Baum geöffnet, „Systemsteuerung 2“ (wie auch immer) und dort hätte man sich überlegen können, wie man Systemverwaltung wirklich substanziell verbessert.
Jedenfalls nicht mich überladenen Menüs, in denen man teilweise 2–3 Seiten scrollen muss, mit zu großen Fonts usw. und worin sich ständig etwas ändert, sodass man am Ende Schwierigkeiten hat, überhaupt etwas zu finden.
Ich bin so froh, dass Microsoft wenigstens nicht so „dämlich“ war, die alten Programme komplett zu entfernen.
So kann man dann mit StartIsBack++ über die Systemsteuerung an die alte vertrauten Menüs glücklicherweise immer noch ran. Die finde ich zwar auch nicht gerade prickelnd (siehe mein Kommentar über VGA), aber man kennt sie und bekommt ohne viel Sucherei die gewünschten Einstellungen schnell hin.