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Narbennarr
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Noiseblocker eLoops 140mm
Inhalt
- 1. Danksagung
- 3. Bionik – was, wie und warum?
- 4. Warum hat die 140mm so lange gebraucht?
- 5. Spezifikationen
- 6. Impressionen und Unboxing
- 7. Einbau
- 8. Messungen
- 9. Sonderfall "pull"
- 10. Fazit
Danksagung
Mein Dank geht natürlich an Blacknoise für die Bereitstellung der 3 B14-2 und 2 B14-1. Besonders bedanke ich mich bei Herrn Wulf Neubacher für die gute Kommunikation!
Bionik – was, wie und warum?
Ein Exkurs in die Bionik würde hier natürlich gnadenlos den Rahmen sprengen, aber ich möchte es kurz sehr vereinfacht darstellen:
In der Bionik geht es darum, sich Prinzipien und Eigenschaften aus der Natur abzugucken und auf Technologien zu übertragen. Das wohl gängigste Beispiel aus dem Bio-Unterricht ist der Lotuseffekt, wo der Mensch sich die außergewöhnliche Struktur der Lotuspflanze abschaute um wasserabweisende Oberflächen nachzubilden.
Die Noiseblocker eloops basieren auf der Arbeit von Dr. Rudolf Bannasch. Der Bioniker hat sich in seiner Arbeit mit den Verwirbelungen an Flügelspitzen konventioneller Lüfter und Windrädern beschäftigt. Er fand heraus, dass die gleichmäßige Form der Flügelspitzen zu großen Luftwirbeln an dessen Enden führte und große Wirbel erzeugen Lärm und „bremsen“ den Rotor, was wiederum Energie kostet.
Während seiner Arbeit untersuchte er u.a das Flugverhalten großer Vögel. Diese spreizen im Flug ihre Flügelenden, an denen sich sehr viele kleine Federn befinden. Der Flügel hat damit nicht nur eine Spitze, sondern ein Vielzahl von Spitzen, welche viele kleine Wirbel erzeugen, die sich Teilweise untereinander aufheben. Ähnliches wurde bei den Strömungseigenschaften von Pinguinen beobachtet.
Diese vielen Flügelspitzen ließen sich nicht ohne weiteres auf Rotoren übertragen. Besondern im größeren Rahmen wäre die Herstellung zu groß, zu komplex und zu teuer.
Daraus entstand die Idee, die Flügelenden ineinander überzuführen. Damit schafft man im Endeffekt einen Flügel der unendlich oft aufgefächert ist, man übertrifft die Natur damit also um ein vielfaches. Das Ergebnis waren die ersten Schlaufenrotoren
Die ersten Messungen waren überragend: 40% weniger Luftgeräusch und 35% weniger Energieverbrauch. Eine komplexe akustische Kamera bestätigte dies, dazu mal ein Video aus "der großen Show der Naturwunder"
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Aber auch die Konstruktion des Schlaufenrotors ist ab einer gewissen Größe noch recht aufwändig!
Allerdings wurde Blacknoise darauf aufmerksam und konnte für kleine IT-Lüfter schließlich die ersten bionischen Schlaufenlüfter auf den Markt bringen – diese kennen wir als Noiseblocker eLoops.
Warum haben die 140mm Versionen so lange gebraucht?
Der Grund dafür ist recht einfach: Eine einfache Vergrößerung war nicht möglich, zuviel des positiven Effektes ging verloren. So musste Blacknoise über viele Prototypen die 140mm Variante quasi komplett neu ausprobieren und die fertige Version sieht etwas anders aus als die 120mm Variante. Direkt auffällig ist die erhöhte Anzahl an Lüfterblättern, die natürlich auch schmaler wurden. Zudem wurde auch der Winkel der Blätter angepasst. Schließlich hat er es aber doch auf den Markt geschafft und zwar in folgenden Versionen
Spezifikationen
Unboxing Impressionen
Die Lüfter erinnern im Prinzip der bekannten 120mm Variante, auch die Verpackung und der Lieferumfang ist identisch.
Neben dem Lüfter in der gewohnten Verpackung, finden wir zwei modulare Kabel in unterschiedlicher Länge und Befestigungsschrauben. Bei Letzteren handelt es sich um 4 M3 x 35mm Schrauben, die mit Gummipuffern und Kontermuttern fixiert werden!
Die Lüfter im Detail
Die kleinen "Zacken" verhindern zusätzlich große Verwirbelungen
Jedes Lüfterblatt ist mit den Vorgänger und Nachfolger verbunden
Die Ecken kennen wir bereits von den "kleinen" eLoops
Einbau
Sorge hatte ich bei dem Frontlüfter, aber trotz seiner 29mm passt er in die Front des Primos. Der Staubfilter ist 2-3mm entfernt und es wird kein Dröhnen erzeugt, sehr schön
Mit einer blauen LED im Hintergrund, scheint der gesamte Lüfter zu leuchten!
Als Hecklüfter
Am Radiator ebenso keine Probleme. Durch die 29mm braucht ihr natürlich etwas längere Schrauben, die mitgelieferten passen, aber nicht zu tief eindrehen!
Nicht ganz optimal: Durch den Rahmen entstehen zwischen den Lüftern größere Spalte, das könnte Leistung kosten!
Messungen
Drehzahlbereich
Das Drehzahlverhalten ist bei dem B14-1 und B14-2 recht identisch. Beide starten bei ~ 3.7V und stellen auch bei ~2.8V ihren Dienst wieder ein. In dem Bereich verhält sich Drehzahl fast linear, in der Mitte typisch etwas kräftiger steigend als am Ende. Es gibt bei keiner Spannung auch nur das leiste Lagergeräusch, lediglich ab ca 700rpm wird der Luft hörbar, der B14-1 bleibt damit durchgehend lautlos. Insgesamt ist der Drehzahlbereich vorbildlich groß!
Interessant: Der 120mm eLoop gab, je nach Lüftersteuerung, erst ab ca 5V ein brauchbares Tachosignal aus, der B14 eLoop bei jeder Stufe!
Dazu gab es mal einen Thread im HWLX: Minimum RPM eLoop B12-3
Lautstärke
Die Hörschwelle (ab wann ich etwas hören kann, und ab wann das Messgerät es ausgibt), habe ich rot markiert.
Die B14-1, bleiben zu jeder Zeit, ab ca 20cm Abstand unhörbar.
Die B12-2, sind bis ca 700rpm nicht zu hören, darüber hört man das Luftrauschen. Bei vollen 900rpm ist es deutlich hörbar, aber als leise zu bezeichnen.
Der Noctua Lüfter ist bei 900rpm deutlich lauter (Luftgeräusch), erzeugt dabei aber gefühlt deutlich weniger Luft als der B12-2!
Subjektiv würde ich sagen das die eloops auf 700rpm in etwa soviel Luft erzeugen, wieder Noctua auf 1000rpm (Messungen später).
Lagergeräusche:
B14-1: keine, egal bei welcher Geschwindigkeit
B14-2: keine, egal bei welcher Geschwindigkeit
Noctua redux: unter 6V ein leichtes rattern, kaum zu hören
Temperaturen
Wasserkühlung
Die Messungen habe ich nicht in meinem Hauptsystem durchgeführt. Um die Abhängigkeit von den Lüfter zu steigern, habe ich mich auf einen 280er Radiator beschränkt, mein System besteht aus einem 480er und 420er Radiator, dort zeigen sich die Unterschiede der Lüfter kaum.
Konkret bestand das Testsystem aus Asrock Z97, 4790k, Alphacool XP³ Kühler, Alphacool Nexxos 280 30mm Radiator, Alphacool DDC310 Pumpe. Genutzt wurde Prime 28.5 im in-place Test.
CPU Kühler
Hier kam eine Thermalright TP140 True Spirit Power zum Einsatz, der Rest ist identisch
In beiden Szenarien performt der eLoop bei gleicher Geschwindigkeit etwas besser als der sehr gute Noctua redux. Ein Blick auf das Lausstärkediagramm zeigt, das er dabei deutlich leiser zu Werke geht.
Das Lautstärke-/Leistungsverhältnis ist demnach wirklich beachtlich und so bei keinem anderen Lüfter zu finden.
Sonderfall "pull"
Die bionischen Lüfter haben durch ihre Konstruktion Nachteile, wenn der Luftstrom auf der saugenden Seite nicht ungehindert einströmen kann. Besonders dadurch, dass die Schlaufen den Rahmen komplett ausfüllen, entstehen aerodynamische Geräusche, wenn diese nah über ein Hindernis rotieren.
Die 140mm haben die Eigenart nach wie vor, aber deutlich reduzierter. Durch die niedrigere Umdrehungsgeschwindigkeit und den anderen Winkel der Blätter ist das Phänomen deutlich leiser und fast nicht wahrnehmbar. Es verschwindet komplett sobald man einen Abstandshalter/Shroud ab 3-5mm verwendet. Die 120mm braucht dafür 7-10mm. Die Pull Möglichkeit wurde damit klar verbessert! Als Frontläufter gibt es im Primo bis 700rpm keine größeren Nebengeräusche
Fazit
Die NB-eLoops sind in der 140mm Variante eine gelungene Neuauflage der bionischen Schlaufenlüfter. Es gab teilweise klare Verbesserungen, zum einen wird das Tachosignal jetzt ohne Einschränkungen ausgegeben, zum anderen wurde die "Pull"-Problematik deutlich verringert und tritt nur noch in extrem Situationen auf. Dennoch muss man sagen, dass sie nach wie vor einen recht sensiblen Luftstrom haben, der bei Widerstand subjektiv etwas lauter rauschen kann(!). Gerade als Gehäuselüfter machen sie aber eine hervorragende Figur und auch in anderen Einsatzgebieten ist das Lautstärke-/Leistungsverhältnis einzigartig. Leider brauchen sie mit 29mm etwas mehr Platz und dies könnte bei dem einen oder anderen Gehäuse für Probleme sorgen.
Das Lager ist nach einer 2 stündigen Einlaufphase einwandfrei und subjektiv ohne Nebengeräusche. Überraschenderweise viel besser als das der BlackSilentPro, obwohl es das gleiche sein sollte.
Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass die eLoops nach wie vor die interessante Lüfterentwicklung am Markt ist und ihr sie auf jeden Fall mal austesten solltet!
Leistungs-/Lautstärkeverhältnis hervorragend| 29mm Tiefe
bei gleichen RPM klar leiser als "normale" Lüfter| auf dem Radiator durch den Rahmen nicht ganz dicht
Pull-Problematik verbessert...| ...aber nicht beseitigt
gute Austattung|
Lager lautlos|
niedrige Anlaufspannung und hoher Regelbereich|
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