Von Xeon E3-1231 v3 auf Ryzen 5 1600 wechseln? Der Leserbrief der Woche

du machst es dir etwas zu einfach, das leben und die leute, denen man darin begegnet kann man selten so einfach in schwarz und weiss, oder in unserem fall rechts und links einteilen.
auch die gründe, warum menschen patchworkfamilien "betreiben" oder möglichst schnell wieder zur arbeit gehen, sind dann doch etwas vielfältiger und sind nicht immer so einfach auf linke oder konservative ideale zurückzuführen.
aber du hast recht, über solche dinge kann man stundenlang fachsimpeln/diskutieren. ich denke aber das ist hier nicht der richtige ort dafür ;-)

und da ich bei münchen wohne, spiele ich jetzt mal den konservativen bayer und verlagere die diskussion in meinen stammbiergarten. in diesem sinne: Prost ;-)
 
Nö, mache ich nicht. Ich habe ja nicht gesagt, dass das absolut alles und jeden erfasst. Aber wenn man sich zum Beispiel die Umorientierung in der Kinderbetreuung anschaut und wer diese forciert hat, dann gibt es da wenig Gegenargumente.
Ab 68 setzte in großen Teilen der Linken ein Umdenken ein. Man merkte, dass man das System mit Gewalt nicht ändern können wird (Natürlich gab es noch die Extremisten wie RAF und co. aber die waren sowieso indiskutabel und auch für viele gemäßigte Linke schwer zu ertragen).
Deswegen wurde die Losung ausgegeben, das System von innen heraus zu verändern. "F*** the System" frohlockt man liebevoll. Man versteckt sich auch gar nicht sonderlich.
Das ist der sogenannte "Marsch durch die Institutionen".
Seit den 1990er Jahren bezeichnet die Begrifflichkeit Marsch durch die Institutionen die Annahme, dass diese von Dutschke skizzierte Form der Machtergreifung tatsächlich erfolgt sei. Jürgen Busche (2003) argumentiert, dass der „lange Marsch durch die Institutionen“ der 68er-Bewegung (eine Mischung aus Studentenbewegung, außerparlamentarischer Opposition und den verschiedenen politischen und sozialen Bewegungen der 1970er Jahre, vgl. Neue Soziale Bewegungen) im Zentrum der Macht endete und 68er heute die Schaltstellen des Staates, der Wirtschaft und der Universitäten besetzen und dadurch eine gesamtgesellschaftliche Diskurshoheit errangen.
Den historischen Hintergrund für diese Annahme bilden Entwicklungen seit den 1970ern einerseits innerhalb der intellektuellen Elite, andererseits in den Wertevorstellungen in der Bevölkerung:

Die Generation der 68er griff das von ihren neomarxistischen Professoren der Frankfurter Schule vertretene ideologisch geprägte Gedankengut auf. Ein kleiner Teil der damals beteiligten Studenten hat auch trotz der Berufsverbote und Radikalenerlasse in der Politik, im öffentlichen Dienst und in den Medien Karriere gemacht und versucht, dieses Gedankengut der Gesellschaftsveränderung durchzusetzen.
Parallel zu den genannten Bewegungen gab es einen breiten gesellschaftlichen und politischen Einstellungswandel, der weite Teile der Bevölkerung ergriffen hatte und dadurch tatsächlich zu veränderten gesellschaftlichen Diskursen geführt hatte. Dieser allgemeine Wertewandel kam teilweise bereits Ende der 1970er Jahre zum Erliegen („roll back“), während andere neu entstandene oder wesentlich durch die sogenannten Neuen sozialen Bewegungen der 1970er Jahre neu verbreitete Werte wie Umweltbewusstsein oder Gleichberechtigung bis heute in fast allen politischen Parteien eine Rolle spielen.

Natürlich gibt es auch heute noch extreme Gruppen wie die Antifa oder die Antideutschen (unter die sich auch gerne mal eine Frau Roth mischt), aber der linke Rand benutzt mittlerweile ganz offen alle Mittel des Systems, um ihr Utopia zu schaffen und das merkt man in den letzten Jahren immer stärker.

Man darf eben nicht geschichtsblind durch die Welt laufen. Natürlich nehmen diese Gruppen und politischen Strömungen massiven Einfluss auf unser aller Leben.

Prost, Lausbua! :)
 
Zurück