(UPDATE)Bose on Ear- der minderwertige 150€ Kopfhörer?(Erfahrungsbericht)vs DT 770 Pro
Inhaltsverzeichnis
1.Einführung
2.Technische Daten(soweit bekannt)
3.Verpackung
4.Verarbeitung und Haptik
5.Klang
6.Klang am IpodTouch 2G (in den USA gekauft)
7.Fazit
1.Einführung
Ich möchte euch heute den Bose on Ear etwas näher bringen. Ich maße mir nicht an ein riesiges Review darüber zu schreiben. Dennoch habe ich den Kopfhörer 1,5 Jahre besessen und in der Zeit viel mit ihm gehört. Ich bitte das Fehlen von selbstgemachten Bildern im Falle des Bose Kh zu entschuldigen. Der Kopfhörer wurde mir vor kurzem geklaut und ich hatte zu dem Zeitpunkt als der neue Kopfhörer da war keine Kamera zur Verfügung(auch geklaut).
Aufgrund des Diebstahls bin ich also mit meinem Budget von 150€ auf die Suche nach einem neuen Kopfhörer gegangen. Dabei habe ich diverse Hörer( Dt 770 Edition, Dt 770 Pro, Denon AH-D 1100, Beats, Senheiser 598 uvm.) probegehört. Letztendlich habe ich mich für den Beyerdynamic 770Pro entschieden, deswegen auch der direkte Vergleich zu diesem Hörer, aber dazu später mehr.
Testsystem:
Asus P6T SE
i7 920@4200 Mhz
6GB Corsair DDR3 1333
MSI GTX 480 Hydrogen
64GB Supertalent
Spinpoint F3 1TB
Asus Xonar DX (EQ aus)
2.Technische Daten
Bose on Ear(soweit bekannt)
Preis: 130€ in großen Elektronikmärkten/ ab 145€ im Internet
Bauform: Offen/Halboffen
Treiber: 30mm
Impedanz: 60 Ohm
Kabel: einseitig geführt (40cm/110cm)
Gewicht: 147,4g
Besonderheiten: faltbar, abnehmbares Kabel, passende Tasche beiligend
Beyerdynamic DT 770 Pro
Preis: ab 149€ im Internet
Bauform: geschlossen
Treiber: 50mm
Impendanz: 80 Ohm
Kabel: einseitig geführt (300cm)
Gewicht: 270g
3. Verpackung
Der Bose Kopfhörer kommt in einer Plastikverpackung, damit man das Produkt im Laden schonmal anschauen kann. Meiner Meinung nach hätte diese gern aus Karton und etwas großzügiger bemessen sein dürfen. Denn beim Öffnen hab ich sofort gesehen, dass das dünne beiligende Kabel stark geknickt war. Außerdem war ein probehören im Laden nicht möglich
Der Kopfhörer an sich allerdings, war sicher gebettet.
Der Beyer kommt in einem schönen Karton, man hat sofort das Gefühl etwas teures gekauft zu haben
Auch Innen alles gut und rutschfest verpackt. Viel mehr gibt es gar nicht zu sagen.
4.Verarbeitung und Haptik
Zuerst zum Bose. Man sieht dem Kopfhörer an, dass er sich zur Oberklassen zählen möchte, dabei stört allerdings zu viel verwendetes Plastik.
Das Leder der Polster ist wunderbar weich und auch der Kopf wird sicher von weichem ansprechenden Polstern geschützt. Dennoch bleibt der fade Beigeschmack von zu viel Plastik.
Der massive Kabelausgang, die beiligende exakt passende Tasche(verstärkt) und die 2 unterschiedlichen Kabel hellen das Bild allerdings wieder auf.
Natürlich ist der Kopfhörer durch seine Verarbeitung angenehm leicht zu tragen und hält auch längere Sessions bequem auf meinem Kopf. Der Anpressdruck ist genau richtig, um gemütlich vor dem Pc zu sitzen. Wie von Bose vorgesehen damit draußen rum laufen oder gar joggen möchte ich allerdings nicht. Dabei verrutscht der Hörer 100%ig
Der Beyer ist deutsche Wertarbeit, das fühlt und sieht man in dem Moment wo man ihn aus der Verpackung nimmt. Feinste Verlours Ohrpolster, Leder und sogar Stahlverstrebungen von der Muschel zum Bügel. Die Hörer an sich bestehen zwar auch aus Plastik, doch dieses scheint für die Ewigkeit gemacht und ist wesentlich wertiger. Das ewig lange Kabel hat einen Durchmesser wie man ihm seiner Stereoanlage geben würde und auch der Anschluss scheint unknickbar gesichert zu sein. Jedes Teil an diesem Kopfhörer strahlt gerade zu vor Wertigkeit. Ein weiteres nettes Feature ist, dass man quasi jedes Teil einzeln austauschen kann im Falle einer Beschädigung. Eine Kopfhörertasche oder einen Beutel sucht man allerdings vergeblich, das können andere Hersteller besser, wie z.B. Denon bei denen eine Transportmöglichkeit bei liegt. In der Packung ist natürlich noch der obligatorische 6,3er Adapter und diverser Zettelkram.
Der Kopfhörer erscheint recht schwer, doch auf dem Kopf ist er kaum fühlbar und auch wie der Bose lange bequem zu tragen.
Das ich mit so einem Kopfhörer nicht draußen rumlaufe erklärt schon die pure Größe, allerdings verrutscht auch beim kurzen hin und her laufen im Zimmer nichts auf dem Kopf.
5.Klang
Der "fast" wichtigste Teil bei einem Kopfhörer Review möchte man meinen. Doch bei mir haben bei meiner Entscheidung andere Bereiche schwerer gewogen. Doch dazu später mehr.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen das der Klang total subjektiv ist und von jeder Person anders wahrgenommen wird. Ich versuche hier lediglich meine Eindrücke nieder zu schreiben.
Beide Hörer wurden mindestens 20 Std bei mittlerer Lautstärke eingespielt.
Und hier wären wir am Punkt wo der Bose den Beyer meiner Meinung nach "in die Tasche steckt"
Ich höre vorwiegend
HipHop
House
Hardstyle
zu testzwecken habe ich auch mal Gregorian( diese Mönchsmusik) mit Orchestraler Begleitung eingelegt
David Garret Encore(UK)
Bushido- Das Beste-Sampler
Santana-Samba Pa Ti
Metallica-Enter Sandman
Spiele
Hip Hop
50 Cents Candy Shop kommt aus den Bosehörern wie ich es von keinem anderen Hörer erlebt habe, den ich getestet habe. Der Bass ist so fett, trocken und sauber, dass man sofort vergisst, wie gering die Ausmaße des Kopfhörer doch sind. Dabei geht aber keinesfalls Olivias zarte Stimme oder die Claps unter.
Der Beyer spielt das Lied auch ausgezeichnet ohne Frage, aber die Bose vermitteln einen Spaß, der einen so in den Bann zieht, dass die Beyer direkt langweilig klingen. Außerdem treten für meinen Geschmack die Höhen zu stark in den Vordergrund, erscheinen teilweise sogar scharf. Man hört deutlich die Badewanne raus.
Housemusik
Bei Housemusik habe ich Diverse Mixes zum Testen herangezogen, unter anderem auch den Radiosender Housetime.fm
Bei Housemusik wieder das gleiche Bild. Die Bose klingen kräftig und bestimmt, dabei vergessen sie allerdings niemals die Mitten oder Höhen. Es macht richtig Spaß zuzuhören und es fühlt sich an, als wenn ein richtig hochwertiger Sub die ganze Zeit mitarbeitet.
Die Beyer sind bei Housemusik meiner Meinung nach wieder ein wenig aggressiv in den Höhen und übertreiben gern mal. Teilweise wird das ganz schön anstrengend. Der Bass hält sich ein wenig zurück, ist aber immer vernehmbar da und klingt auch wunderbar sauber.
Hardstyle
Die Absolute parade Diziplin der Bosehörer.
Es fliegen einem sauberste Bässe aller Frequenzen um die Ohren und die Melo wird perfekt mit eingebunden. Schöner kann hören gar nicht sein. Einmal aufgesetzt, will man den Kopfhörer nicht mehr abnehmen und lechzt nach dem nächsten Schuss, äääh pardon Lied
Absolute Spaßgarantie!!!
Auch der Beyer verichtet seine Arbeit gut, lässt aber wieder das letzte Qäntchen Spaß vermissen. Die Bässe sind trocken, allerdings nicht so fett und stark wie bei den Bose, trotzdem durchaus hörenswert. Auch halten sich die Höhen ein wenig zurück und wirken nicht ganz so agressiv. Sehr angenehmes hören.
Gregorian
Der erste Bereich wo ich die Bose nicht klar vor den Beyern sehe, was den Klang angeht.
Die Bose klingen gut, ohne Frage doch die Bühne möchte sich nicht richtig entfalten und bleibt recht klein. Die Stimmen klingen dabei sehr natürlich und auch Instrumente werden schön wiedergegeben. Doch die Tiefe vermisst man schon irgendwie, das schaffen meine Quantums und die Beyer besser.
Die Beyer stecken bei diesen Testliedern voll in ihrem Element. Eine ewig weite Bühne erscheint vor dem geistigen Auge. Die Stimmen und Instrumente sind glasklar und wirklichkeitsgetreu. Man vermisst absolut nichts und der Gesamteindruck wird nicht gestört.
David Garret
Die zarte Geige des deutsch-amerikaners hat bei mir auch zu Testzwecken gefiedelt. Weltweite Sounds werden klangvoll von ihm gespielt und mit ein wenig Schlagzeug und teilweise orchestraler Begleitung aufgepeppt.
Bose:
Der Sound ist wie schon zu vor bei Gregorian nicht extrem weit gefächert. Trotzdem kann man sich gut auf die einzelnen Instrumente konzentrieren. Die Geige klingt seidig und je nach Lied auch mal ein bisschen struppig, wenn sie so gespielt wurde. Die klare Linie der Tieftonbegleitung zieht sich durch fast jedes seiner Lieder. Wird von den Kopfhörern dabei ein wenig in den Vordergrund gespielt, wirkt aber nie überdreht oder gar dröhnig. Insgesamt eine gute Vorstellung.
Beyer:
Hier entfalten die Beyer wieder ihre überragende Bühne. Ganz klar wenn ein Orchester im spiel ist ziehen sie den Bose davon. Kein Ton klingt falsch, alles ist wunderbar zu orten und der Bass spielt genau richtig, dezent im Hintergrund mit.
Bushido-Das Beste Sampler
Auch wenn von vielen Leuten verhöhnt, muss ich gestehen höre ich ab und an gerne mal deutschen Rap. Ich finde er zeichnet sich durch eine besondere Härte und gerade im Falle von Sido und Bushido durch gut produzierte Beats aus.
Ich war nie ein Rapper
Bose:
Erneut eine Runde Sache, die primitive Stimme von Saad kommt sehr zentral und nah rüber, als würde er direkt neben dem Hörer stehen. Bushido seine Stimme klingt auch sehr natürlich, aber ein wenig weiter weg, (mag durchaus so Aufgenommen sein). Der Bass ist sehr präsent und drückt ordentlich rein. Dabei geht wie schon zu vor nicht die sanft dahin schwebende Melo im Hintergrund verloren.
Beyer:
Durchaus auch ne gute Performance. Ein wenig zu hoch sind mir die Claps dann aber schon. Dafür klingen die Stimmen der Künstler noch einmal wirklichkeitsgetreuer. Beinahe so, dass man sich manchmal umschauen möchte ob sie nicht gerade neben einem stehen. Die Bässe sind wie zuvor schon ein wenig zurückhaltender.
Janine_(screwaholic_remix)
Die tragische Geschichte der jungen Janine wird von Bushido in diesem Lied gefühlvoll in Strophen gepackt. Es zeichnet sich durch die raptypischen Bässe aus. Die Besonderheit ist die vom Klavier getragene Melodie.
Bose:
Am Anfang des Titels ertönt ein Donnern so mächtig, dass ich ernsthaft die Kopfhörer abgesetzt habe um dann festzustellen, dass es im Lied war. Die Bose tragen den Hörer mit Hilfe des Beats durch das Lied. Bushidos Stimme klingt auch hier wieder sehr natürlich. Im Hintergrund läuft zart die Melodie von leicht angeschlagenen Klavierseiten. Der Fokus liegt aber ganz klar auf dem Künstler und dem Beat.
Beyer:
Alt bekanntest Phänomen, auch die Beyer können Donnern natürlich wiedergeben.
Doch im Lied spielen die Beyer nicht so hart am Beat sondern setzen den Fokus irgendwo zwischen Künstler und Melodie, die den Zuhörer berührt und auf die nächste Strophe warten lässt. Die Bässe drängen sich weniger nach vorne, ja geraten teilweise sogar etwas zu weit in den Hintergrund. Insgesamt spielt der Beyer das Lied analytischer und gefühlvoller.
Santana-Samba Pa Ti
Wer kennt es nicht, Santanas epischen Beitrag an die hohe Kunst des perfekten E-gitarre spielens. Die E-Gitarre wird dabei von zarten Trommeln getragen. Ein Lied zum Träumen
Bose:
Insgesamt eine gute Performance. Klare Trennung zwischen E-Gitarre, Trommeln und anderer Melodie. Wo es keine härteren Bässe gibt, erfindet der Hörer auch keine. Die E-Gitarre klingt natürlich und man kommt wirklich ins Träumen.
Beyer:
Ähnlich wie bei den Bose-Hörern findet eine gute Trennung der einzelnen Instrumente statt. Dabei wird dem Beyer aber einmal mehr seine Badewannenabstimmung zum Verhängnis. Das größere Klangbild welches zum Träumen anregt, wird sogleich durch teilweise stechend scharfe hohe Töne wieder zerstört.
Metallica-Enter Sandman
Der Klassiker mit der eindringlichen Melodie von Metallica.
Bose:
Die Kopfhörer lassen sofort erkennen, dass es sich hierbei um gute handgemachte Musik handelt. Sie geraten das erste Mal leicht ins Dröhnen. Aber nur so wenig, dass ich es noch nicht als störend empfinden würde. Dazu hängen sie stark an der Melodie, die so wunderbar eingänglich ins Ohr geht. Der Tiefbass ist wunderbar knackig, das Dröhnen wird eher in dem Bereich um 100-150Hz erzeugt.
Beyer:
Erneut erhält man mit den Beyern die größere Bühne. Allerdings wiederum auf Kosten etwas scharfer Höhen und einem zurückhaltenden Tiefbass. Er geht nicht unter, ist aber weniger präsent als bei den Bose. Dafür ist bei den Beyern nichts von einem Dröhnen zu vernehmen.
Sie bieten außerdem eine natürliche Stimme und naturgetreue Instrumentenwiedergabe.
Spiele
Dieser Eindruck der etwas fehlenden Räumlichkeit setzt sich in Spielen weiter fort bei den Bose Hörern.
Alles wirkt ein wenig kleiner als bei den Beyern, aber keinesfalls schlecht. Der Bass wenn Explosionen bei Company of Heroes hochgehen ist erstaunlich lebendig und auch die Stimmen sind schön inszeniert.
Die Beyer allerdings lassen das Schlachtfeld geradezu Wirklichkeit werden. Man hört wie groß die Schlacht wird, wenn man rauszoomt und das ganze von Oben betrachtet. In spielen sehe ich die Beyer vor den Bose.
6. Ipod-Klang
Auch einen kleinen Test an mobilen Geräten möchte ich euch nicht vorenthalten.
EQ deaktiviert
Dabei wurden 320 k/bit mp3´s sowie die Technobaseapp genutzt.
Bose:
Klingt im Grunde genau wie am PC. Den Ipod brauch man nicht über 2/3 aufdrehen und hat ausreichend laute Beschallung auf den Ohren.
Starke Bässe gute Mitten und Höhen.
Beyer:
Klingt ein wenig schwächer als am PC. Dies ist möglicherweise dem höheren Widerstand geschuldet. Doch auch er bietet genügend Lautstärke, klingt meiner Meinung nach aber ein wenig beschnitten in den Tiefen und Höhen.
Ist aber recht unrelevant weil man so einen Kopfhörer wohl eh meist Drinnen trägt.
7.Fazit
Ich habe mich nach abwiegen aller Fakten letztendlich für die DT 770 Pro entschieden.
Warum, kann man sich nun fragen, wo sie doch in meinen Augen klanglich hinter den Bose abgeschlossen haben?
Nunja zunächst benutze ich die Hörer vorrangig zum Spielen und höre Musik dann doch lieber über meine Anlage. Außerdem ist die Verarbeitung der Beyer-Hörer so unglaublich gut, dass ich glaube an ihnen lange Freude zu haben.
Zugegeben die der Bose ist auch ok, schließlich haben sie 1,5 Jahre ohne gröbere Abnutzungserscheinungen gut überstanden. Die gewisse Wertigkeit fehlt allerdings.
Dazu kam die Bauform der Beyer die mir mehr zusagte. Raus gehe ich mit den Hörern eh nicht und Ohrumschließend empfand ich dann doch noch einen Tick bequemer als OnEar.
Insgesamt muss man zugeben, das Bose mit diesem Kopfhörer, gerade für bassverliebte Musikfans ein Produkt geschaffen hat, das seines Gleichen sucht.
Der oft als Spaßkopfhörer empfohlene DT 770 Pro kann nicht mithalten. Auch die Denonriege die als sehr Basslastig gilt erscheint gegen die Bose dumpf und weniger spaßig.
Für alle, die fette Bässe wollen, ohne die oft übliche Badewannenabstimmung und weniger Dumpf als Denons AH-D 1100 ist dieser KH in jedem Fall einen Blick wert. Dabei muss man allerdings die kleinere Bühnendarstellung in Kauf nehmen als bei den DT 770
Ich bedanke mich fürs Lesen
euer Spieler22
Inhaltsverzeichnis
1.Einführung
2.Technische Daten(soweit bekannt)
3.Verpackung
4.Verarbeitung und Haptik
5.Klang
6.Klang am IpodTouch 2G (in den USA gekauft)
7.Fazit
1.Einführung
Ich möchte euch heute den Bose on Ear etwas näher bringen. Ich maße mir nicht an ein riesiges Review darüber zu schreiben. Dennoch habe ich den Kopfhörer 1,5 Jahre besessen und in der Zeit viel mit ihm gehört. Ich bitte das Fehlen von selbstgemachten Bildern im Falle des Bose Kh zu entschuldigen. Der Kopfhörer wurde mir vor kurzem geklaut und ich hatte zu dem Zeitpunkt als der neue Kopfhörer da war keine Kamera zur Verfügung(auch geklaut).
Aufgrund des Diebstahls bin ich also mit meinem Budget von 150€ auf die Suche nach einem neuen Kopfhörer gegangen. Dabei habe ich diverse Hörer( Dt 770 Edition, Dt 770 Pro, Denon AH-D 1100, Beats, Senheiser 598 uvm.) probegehört. Letztendlich habe ich mich für den Beyerdynamic 770Pro entschieden, deswegen auch der direkte Vergleich zu diesem Hörer, aber dazu später mehr.
Testsystem:
Asus P6T SE
i7 920@4200 Mhz
6GB Corsair DDR3 1333
MSI GTX 480 Hydrogen
64GB Supertalent
Spinpoint F3 1TB
Asus Xonar DX (EQ aus)
2.Technische Daten
Bose on Ear(soweit bekannt)
Preis: 130€ in großen Elektronikmärkten/ ab 145€ im Internet
Bauform: Offen/Halboffen
Treiber: 30mm
Impedanz: 60 Ohm
Kabel: einseitig geführt (40cm/110cm)
Gewicht: 147,4g
Besonderheiten: faltbar, abnehmbares Kabel, passende Tasche beiligend
Beyerdynamic DT 770 Pro
Preis: ab 149€ im Internet
Bauform: geschlossen
Treiber: 50mm
Impendanz: 80 Ohm
Kabel: einseitig geführt (300cm)
Gewicht: 270g
3. Verpackung
Der Bose Kopfhörer kommt in einer Plastikverpackung, damit man das Produkt im Laden schonmal anschauen kann. Meiner Meinung nach hätte diese gern aus Karton und etwas großzügiger bemessen sein dürfen. Denn beim Öffnen hab ich sofort gesehen, dass das dünne beiligende Kabel stark geknickt war. Außerdem war ein probehören im Laden nicht möglich
Der Kopfhörer an sich allerdings, war sicher gebettet.
Der Beyer kommt in einem schönen Karton, man hat sofort das Gefühl etwas teures gekauft zu haben
Auch Innen alles gut und rutschfest verpackt. Viel mehr gibt es gar nicht zu sagen.
4.Verarbeitung und Haptik
Zuerst zum Bose. Man sieht dem Kopfhörer an, dass er sich zur Oberklassen zählen möchte, dabei stört allerdings zu viel verwendetes Plastik.
Das Leder der Polster ist wunderbar weich und auch der Kopf wird sicher von weichem ansprechenden Polstern geschützt. Dennoch bleibt der fade Beigeschmack von zu viel Plastik.
Der massive Kabelausgang, die beiligende exakt passende Tasche(verstärkt) und die 2 unterschiedlichen Kabel hellen das Bild allerdings wieder auf.
Natürlich ist der Kopfhörer durch seine Verarbeitung angenehm leicht zu tragen und hält auch längere Sessions bequem auf meinem Kopf. Der Anpressdruck ist genau richtig, um gemütlich vor dem Pc zu sitzen. Wie von Bose vorgesehen damit draußen rum laufen oder gar joggen möchte ich allerdings nicht. Dabei verrutscht der Hörer 100%ig
Der Beyer ist deutsche Wertarbeit, das fühlt und sieht man in dem Moment wo man ihn aus der Verpackung nimmt. Feinste Verlours Ohrpolster, Leder und sogar Stahlverstrebungen von der Muschel zum Bügel. Die Hörer an sich bestehen zwar auch aus Plastik, doch dieses scheint für die Ewigkeit gemacht und ist wesentlich wertiger. Das ewig lange Kabel hat einen Durchmesser wie man ihm seiner Stereoanlage geben würde und auch der Anschluss scheint unknickbar gesichert zu sein. Jedes Teil an diesem Kopfhörer strahlt gerade zu vor Wertigkeit. Ein weiteres nettes Feature ist, dass man quasi jedes Teil einzeln austauschen kann im Falle einer Beschädigung. Eine Kopfhörertasche oder einen Beutel sucht man allerdings vergeblich, das können andere Hersteller besser, wie z.B. Denon bei denen eine Transportmöglichkeit bei liegt. In der Packung ist natürlich noch der obligatorische 6,3er Adapter und diverser Zettelkram.
Der Kopfhörer erscheint recht schwer, doch auf dem Kopf ist er kaum fühlbar und auch wie der Bose lange bequem zu tragen.
Das ich mit so einem Kopfhörer nicht draußen rumlaufe erklärt schon die pure Größe, allerdings verrutscht auch beim kurzen hin und her laufen im Zimmer nichts auf dem Kopf.
5.Klang
Der "fast" wichtigste Teil bei einem Kopfhörer Review möchte man meinen. Doch bei mir haben bei meiner Entscheidung andere Bereiche schwerer gewogen. Doch dazu später mehr.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen das der Klang total subjektiv ist und von jeder Person anders wahrgenommen wird. Ich versuche hier lediglich meine Eindrücke nieder zu schreiben.
Beide Hörer wurden mindestens 20 Std bei mittlerer Lautstärke eingespielt.
Und hier wären wir am Punkt wo der Bose den Beyer meiner Meinung nach "in die Tasche steckt"
Ich höre vorwiegend
HipHop
House
Hardstyle
zu testzwecken habe ich auch mal Gregorian( diese Mönchsmusik) mit Orchestraler Begleitung eingelegt
David Garret Encore(UK)
Bushido- Das Beste-Sampler
Santana-Samba Pa Ti
Metallica-Enter Sandman
Spiele
Hip Hop
50 Cents Candy Shop kommt aus den Bosehörern wie ich es von keinem anderen Hörer erlebt habe, den ich getestet habe. Der Bass ist so fett, trocken und sauber, dass man sofort vergisst, wie gering die Ausmaße des Kopfhörer doch sind. Dabei geht aber keinesfalls Olivias zarte Stimme oder die Claps unter.
Der Beyer spielt das Lied auch ausgezeichnet ohne Frage, aber die Bose vermitteln einen Spaß, der einen so in den Bann zieht, dass die Beyer direkt langweilig klingen. Außerdem treten für meinen Geschmack die Höhen zu stark in den Vordergrund, erscheinen teilweise sogar scharf. Man hört deutlich die Badewanne raus.
Housemusik
Bei Housemusik habe ich Diverse Mixes zum Testen herangezogen, unter anderem auch den Radiosender Housetime.fm
Bei Housemusik wieder das gleiche Bild. Die Bose klingen kräftig und bestimmt, dabei vergessen sie allerdings niemals die Mitten oder Höhen. Es macht richtig Spaß zuzuhören und es fühlt sich an, als wenn ein richtig hochwertiger Sub die ganze Zeit mitarbeitet.
Die Beyer sind bei Housemusik meiner Meinung nach wieder ein wenig aggressiv in den Höhen und übertreiben gern mal. Teilweise wird das ganz schön anstrengend. Der Bass hält sich ein wenig zurück, ist aber immer vernehmbar da und klingt auch wunderbar sauber.
Hardstyle
Die Absolute parade Diziplin der Bosehörer.
Es fliegen einem sauberste Bässe aller Frequenzen um die Ohren und die Melo wird perfekt mit eingebunden. Schöner kann hören gar nicht sein. Einmal aufgesetzt, will man den Kopfhörer nicht mehr abnehmen und lechzt nach dem nächsten Schuss, äääh pardon Lied
Absolute Spaßgarantie!!!
Auch der Beyer verichtet seine Arbeit gut, lässt aber wieder das letzte Qäntchen Spaß vermissen. Die Bässe sind trocken, allerdings nicht so fett und stark wie bei den Bose, trotzdem durchaus hörenswert. Auch halten sich die Höhen ein wenig zurück und wirken nicht ganz so agressiv. Sehr angenehmes hören.
Gregorian
Der erste Bereich wo ich die Bose nicht klar vor den Beyern sehe, was den Klang angeht.
Die Bose klingen gut, ohne Frage doch die Bühne möchte sich nicht richtig entfalten und bleibt recht klein. Die Stimmen klingen dabei sehr natürlich und auch Instrumente werden schön wiedergegeben. Doch die Tiefe vermisst man schon irgendwie, das schaffen meine Quantums und die Beyer besser.
Die Beyer stecken bei diesen Testliedern voll in ihrem Element. Eine ewig weite Bühne erscheint vor dem geistigen Auge. Die Stimmen und Instrumente sind glasklar und wirklichkeitsgetreu. Man vermisst absolut nichts und der Gesamteindruck wird nicht gestört.
David Garret
Die zarte Geige des deutsch-amerikaners hat bei mir auch zu Testzwecken gefiedelt. Weltweite Sounds werden klangvoll von ihm gespielt und mit ein wenig Schlagzeug und teilweise orchestraler Begleitung aufgepeppt.
Bose:
Der Sound ist wie schon zu vor bei Gregorian nicht extrem weit gefächert. Trotzdem kann man sich gut auf die einzelnen Instrumente konzentrieren. Die Geige klingt seidig und je nach Lied auch mal ein bisschen struppig, wenn sie so gespielt wurde. Die klare Linie der Tieftonbegleitung zieht sich durch fast jedes seiner Lieder. Wird von den Kopfhörern dabei ein wenig in den Vordergrund gespielt, wirkt aber nie überdreht oder gar dröhnig. Insgesamt eine gute Vorstellung.
Beyer:
Hier entfalten die Beyer wieder ihre überragende Bühne. Ganz klar wenn ein Orchester im spiel ist ziehen sie den Bose davon. Kein Ton klingt falsch, alles ist wunderbar zu orten und der Bass spielt genau richtig, dezent im Hintergrund mit.
Bushido-Das Beste Sampler
Auch wenn von vielen Leuten verhöhnt, muss ich gestehen höre ich ab und an gerne mal deutschen Rap. Ich finde er zeichnet sich durch eine besondere Härte und gerade im Falle von Sido und Bushido durch gut produzierte Beats aus.
Ich war nie ein Rapper
Bose:
Erneut eine Runde Sache, die primitive Stimme von Saad kommt sehr zentral und nah rüber, als würde er direkt neben dem Hörer stehen. Bushido seine Stimme klingt auch sehr natürlich, aber ein wenig weiter weg, (mag durchaus so Aufgenommen sein). Der Bass ist sehr präsent und drückt ordentlich rein. Dabei geht wie schon zu vor nicht die sanft dahin schwebende Melo im Hintergrund verloren.
Beyer:
Durchaus auch ne gute Performance. Ein wenig zu hoch sind mir die Claps dann aber schon. Dafür klingen die Stimmen der Künstler noch einmal wirklichkeitsgetreuer. Beinahe so, dass man sich manchmal umschauen möchte ob sie nicht gerade neben einem stehen. Die Bässe sind wie zuvor schon ein wenig zurückhaltender.
Janine_(screwaholic_remix)
Die tragische Geschichte der jungen Janine wird von Bushido in diesem Lied gefühlvoll in Strophen gepackt. Es zeichnet sich durch die raptypischen Bässe aus. Die Besonderheit ist die vom Klavier getragene Melodie.
Bose:
Am Anfang des Titels ertönt ein Donnern so mächtig, dass ich ernsthaft die Kopfhörer abgesetzt habe um dann festzustellen, dass es im Lied war. Die Bose tragen den Hörer mit Hilfe des Beats durch das Lied. Bushidos Stimme klingt auch hier wieder sehr natürlich. Im Hintergrund läuft zart die Melodie von leicht angeschlagenen Klavierseiten. Der Fokus liegt aber ganz klar auf dem Künstler und dem Beat.
Beyer:
Alt bekanntest Phänomen, auch die Beyer können Donnern natürlich wiedergeben.
Doch im Lied spielen die Beyer nicht so hart am Beat sondern setzen den Fokus irgendwo zwischen Künstler und Melodie, die den Zuhörer berührt und auf die nächste Strophe warten lässt. Die Bässe drängen sich weniger nach vorne, ja geraten teilweise sogar etwas zu weit in den Hintergrund. Insgesamt spielt der Beyer das Lied analytischer und gefühlvoller.
Santana-Samba Pa Ti
Wer kennt es nicht, Santanas epischen Beitrag an die hohe Kunst des perfekten E-gitarre spielens. Die E-Gitarre wird dabei von zarten Trommeln getragen. Ein Lied zum Träumen
Bose:
Insgesamt eine gute Performance. Klare Trennung zwischen E-Gitarre, Trommeln und anderer Melodie. Wo es keine härteren Bässe gibt, erfindet der Hörer auch keine. Die E-Gitarre klingt natürlich und man kommt wirklich ins Träumen.
Beyer:
Ähnlich wie bei den Bose-Hörern findet eine gute Trennung der einzelnen Instrumente statt. Dabei wird dem Beyer aber einmal mehr seine Badewannenabstimmung zum Verhängnis. Das größere Klangbild welches zum Träumen anregt, wird sogleich durch teilweise stechend scharfe hohe Töne wieder zerstört.
Metallica-Enter Sandman
Der Klassiker mit der eindringlichen Melodie von Metallica.
Bose:
Die Kopfhörer lassen sofort erkennen, dass es sich hierbei um gute handgemachte Musik handelt. Sie geraten das erste Mal leicht ins Dröhnen. Aber nur so wenig, dass ich es noch nicht als störend empfinden würde. Dazu hängen sie stark an der Melodie, die so wunderbar eingänglich ins Ohr geht. Der Tiefbass ist wunderbar knackig, das Dröhnen wird eher in dem Bereich um 100-150Hz erzeugt.
Beyer:
Erneut erhält man mit den Beyern die größere Bühne. Allerdings wiederum auf Kosten etwas scharfer Höhen und einem zurückhaltenden Tiefbass. Er geht nicht unter, ist aber weniger präsent als bei den Bose. Dafür ist bei den Beyern nichts von einem Dröhnen zu vernehmen.
Sie bieten außerdem eine natürliche Stimme und naturgetreue Instrumentenwiedergabe.
Spiele
Dieser Eindruck der etwas fehlenden Räumlichkeit setzt sich in Spielen weiter fort bei den Bose Hörern.
Alles wirkt ein wenig kleiner als bei den Beyern, aber keinesfalls schlecht. Der Bass wenn Explosionen bei Company of Heroes hochgehen ist erstaunlich lebendig und auch die Stimmen sind schön inszeniert.
Die Beyer allerdings lassen das Schlachtfeld geradezu Wirklichkeit werden. Man hört wie groß die Schlacht wird, wenn man rauszoomt und das ganze von Oben betrachtet. In spielen sehe ich die Beyer vor den Bose.
6. Ipod-Klang
Auch einen kleinen Test an mobilen Geräten möchte ich euch nicht vorenthalten.
EQ deaktiviert
Dabei wurden 320 k/bit mp3´s sowie die Technobaseapp genutzt.
Bose:
Klingt im Grunde genau wie am PC. Den Ipod brauch man nicht über 2/3 aufdrehen und hat ausreichend laute Beschallung auf den Ohren.
Starke Bässe gute Mitten und Höhen.
Beyer:
Klingt ein wenig schwächer als am PC. Dies ist möglicherweise dem höheren Widerstand geschuldet. Doch auch er bietet genügend Lautstärke, klingt meiner Meinung nach aber ein wenig beschnitten in den Tiefen und Höhen.
Ist aber recht unrelevant weil man so einen Kopfhörer wohl eh meist Drinnen trägt.
7.Fazit
Ich habe mich nach abwiegen aller Fakten letztendlich für die DT 770 Pro entschieden.
Warum, kann man sich nun fragen, wo sie doch in meinen Augen klanglich hinter den Bose abgeschlossen haben?
Nunja zunächst benutze ich die Hörer vorrangig zum Spielen und höre Musik dann doch lieber über meine Anlage. Außerdem ist die Verarbeitung der Beyer-Hörer so unglaublich gut, dass ich glaube an ihnen lange Freude zu haben.
Zugegeben die der Bose ist auch ok, schließlich haben sie 1,5 Jahre ohne gröbere Abnutzungserscheinungen gut überstanden. Die gewisse Wertigkeit fehlt allerdings.
Dazu kam die Bauform der Beyer die mir mehr zusagte. Raus gehe ich mit den Hörern eh nicht und Ohrumschließend empfand ich dann doch noch einen Tick bequemer als OnEar.
Insgesamt muss man zugeben, das Bose mit diesem Kopfhörer, gerade für bassverliebte Musikfans ein Produkt geschaffen hat, das seines Gleichen sucht.
Der oft als Spaßkopfhörer empfohlene DT 770 Pro kann nicht mithalten. Auch die Denonriege die als sehr Basslastig gilt erscheint gegen die Bose dumpf und weniger spaßig.
Für alle, die fette Bässe wollen, ohne die oft übliche Badewannenabstimmung und weniger Dumpf als Denons AH-D 1100 ist dieser KH in jedem Fall einen Blick wert. Dabei muss man allerdings die kleinere Bühnendarstellung in Kauf nehmen als bei den DT 770
Ich bedanke mich fürs Lesen
euer Spieler22
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