_chiller_
BIOS-Overclocker(in)
Tuning der Kühlung von älteren (und neuen) Notebooks - Eine Anleitung
Huhu,
ich habe vor einiger Zeit bemerkt das mein 2 Jahre altes Notebook in Spielen immer langsamer wird. Grund dafür waren Hitzeprobleme, hier der entsprechende Thread dazu:
http://extreme.pcgameshardware.de/prozessoren/312733-hw-monitor-fuer-cpu-takt-gesucht.html
Nun bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen und gebe gleichzeitig eine Anleitung für die Leute die die selben Probleme haben wie ich.
Erstmal ein Überblick über meine Hardware:
Acer 5749 15,6" | Intel Core i3-2330 | 4GB DDR3 | Intel HD3000 | Samsung 840 250GB
Das Teil ist jetzt etwas älter als 2 Jahre und damit aus der Garantiezeit raus. Entsprechend habe ich auch wenig Berührungsängste beim Aufschrauben. Hierbei eine Warnung:
Bevor ihr an euren Notebooks rum schraubt, vergewissert euch noch einmal über die Garantiebestimmungen des Herstellers, denn eventuell geht diese verloren!
Hier einmal die Werte vor dem Eingriff:
Schon nach einer knappen Minute liegt die Temperatur der CPU bei über 80Grad und der Takt wird gedrosselt. Ich habe das Programm nicht weiter laufen lassen, aber ich denke man erkennt mein Problem.
Also schnell alle Stecker abgezogen und den Akku entfernt, so präsentiert sich mein Notebook von unten:
Mein Notebook hat keine Serviceklappen, daher muss ich die gesamte Unterseite entfernen. Entsprechend muss ich ca. 20 Schrauben entfernen und dann an einer Ecke vorsichtig die Abdeckung anheben. Mit ein paar Schlitz-Schraubenzieher ploppt dann eine Ecke nach der anderen ab. Nervig sind besonders die Anschlüsse für den Sound da diese mit dem Plastik ummantelt sind und aus dem Notebook heraus ragen. Daher sollte man sich diese Ecken immer für den Schluss aufheben (und beim späteren Zusammenbau auch genau da wieder anfangen!).
Es empfiehlt sich bei den kleinen Schrauben auch einen kleineren Schraubenzieher zu verwenden, die großen sind zu ungenau und zerstören die Schraubenköpfe nur.
So präsentiert sich dann das Innere meines Notebooks:
Links liegen die Laufwerke und zwei USB-Anschlüsse, unten der Arbeitsspeicher, rechts das Wlan-Modul und zahlreiche Anschlüsse, oben würde dann der Akku sitzen.
Wie man sehen kann, ist die Northbridge(das Teil links neben der CPU) unter einer Metallabdeckung versteckt. Darunter sitzt ein Wärmeleitpad, mangels Ersatz habe ich dort auch nichts weiter angerührt. In der Mitte sitzt die CPU(inklusive HD3000-Grafikchip). Die Abwärme wird von einer langen Heatpipe nach rechts zu ein paar Kühllamellen geführt auf die ein kleiner Lüfter pustet. Sieht alles nicht überragend aus, immerhin müssen 25W Abwärme entsorgt werden.
Hier nochmal die Kühllösung im Detail:
Also entfernte ich die drei Schrauben der CPU-Kühlung und genau eine Schraube mit der der gesamte Kühlapparat rechts gehalten wurde. Vorher musste ich noch das Kabelgewirr entfernen, was aber mit etwas Vorsicht machbar ist(Den Lüfteranschluss nicht vergessen!).
So sieht die Kühlvorrichtung dann von unten aus:
Wie man an der Wärmeleitpaste schon sehen kann, hat Acer im dem Punkt mal völlig übertrieben
Das hätte auch für 2 CPUs gereicht ^^ Man sieht auch das der CPU-Kühler nicht richtig auf der CPU saß, links ist kaum noch Wärmeleitpaste auf der CPU während rechts die Paste schon eingetrocknet ist. So habe ich auch den Kühler nicht mehr vollständig von dem hartnäckigen Zeug entfernen können, auch Glasreiniger und Alkohol halfen nichts:
Rechts im Bild sieht man die Notiz eines Acer-Mitarbeiters, "i3" soll das wohl heißen, die selbe Notiz steht auch auf der Heatpipe.
Wie man weiter oben schon sehen konnte, hatte sich im Kühler massig Staub gesammelt. Das bewahrheitete sich als ich die Kühlrippen umklappte:
Dabei hab ich den Kühler vor einer Woche schon gut entstauben können als ich mal von außen durchpustete und die Wollmäuse nur so flogen
Auch die CPU muss gereinigt werden bevor man neue Wärmeleitpaste aufträgt. Wärmeleitpaste trocknet gerne mal ein und klebt dann fest, diese Rückstände kann man wunderbar mit Wattestäbchen(die, die man nicht in die Ohren stecken soll! ) beseitigen. Die Oberfläche des CPU-Kerns (auch "Die" genannt) reinigt man am besten mit einem Taschentuch, dazu faltet ihr das Taschentuch einmal in der Mitte sodass ihr eine relativ feste Ecke bekommt und streicht dann vorsichtig über die Oberfläche. So sollte das Ergebnis dann aussehen:
Es blieben ein paar harte Reste übrig, aber ich wollte dem nackten Kern jetzt auch nicht mit Glasreiniger oder Alkohol auf die Pelle rücken. Das muss so reichen ^^ Man sieht auch schön wie sich meine Digicam im Die spiegelt, so muss es sein.
Wer immer schon mal wissen wollte wie eine Sockel 988-CPU von unten aussieht, bitte schön, das hab ich mir nicht nehmen lassen ^^
Beim auftragen der neuen Wärmeleitpaste habe ich bemerkt wie rutschig so eine Die ist. Ich benutzte die MX-2 von Arctic Cooling die eigentlich recht flüssig ist, aber trotzdem blieb diese nicht an der CPU haften als ich sie mit einem Taschentuch verteilen wollte. Ich habe sie dann grob mit dem Ende der Spritze verteilt, das sieht zwar nicht so schön aus, reicht aber auch
Schnell noch das Notebook zu geschraubt und einen Test gestartet. Das Ergebnis ist überwältigend, hier der Screenshot nach einer Minute:
Die Temperaturen liegen über 15Grad unter dem alten Wert und die CPU läuft mit vollem Takt!
Nach 10 Minuten pendelten sich die Werte dann bei knapp 72Grad ein. Der Lüfter dreht nun auch deutlich langsamer als vorher, das kommt der Geräuschkulisse zu Gute:
Fazit:
Insgesamt hat sich die Pflege voll und ganz gelohnt, die Werte bestätigen das. Ich empfehle jedem nach ein paar Jahren mal das geliebte Notebook zu entstauben und frische Wärmeleitpaste aufzutragen, wer einen PC zusammenschrauben kann bekommt auch das hin, auch wenn es etwas kniffliger ist
Trotzdem finde ich, das das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein sollte, ich erkenne nämlich noch Verbesserungspotential an der Kühlung, denn knapp 72Grad sind immer noch ein hoher Wert.
So sieht mein Notebook in der Gesamtübersicht aus:
Die Kühlschlitze der Abdeckung sind nur zur Zierde da und haben keinen Nutzen, daher muss der Lüfter die "Frischluft" vom inneren des Notebooks ansaugen und hat zur Abdeckung nur ein paar Millimeter Platz. Ob es wohl etwas bringen würde wenn ich in die Abdeckung ein paar Löcher bohre damit der Lüfter seine Frischluft von außen bekommt?
Desweiteren finde ich die Kühllösung im Inneren nicht optimal. Unter der Heatpipe sind noch ein paar Millimeter Platz:
Eventuell könnte man sehr flache Kühlkörper mit Wärmeleitkleber dort befestigen und damit die Kühlung wesentlich verbessern. Ich finde nur nirgends einen Shop der sowas im Angebot hat
Was haltet ihr von den Vorschlägen?
Grüße
Huhu,
ich habe vor einiger Zeit bemerkt das mein 2 Jahre altes Notebook in Spielen immer langsamer wird. Grund dafür waren Hitzeprobleme, hier der entsprechende Thread dazu:
http://extreme.pcgameshardware.de/prozessoren/312733-hw-monitor-fuer-cpu-takt-gesucht.html
Nun bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen und gebe gleichzeitig eine Anleitung für die Leute die die selben Probleme haben wie ich.
Erstmal ein Überblick über meine Hardware:
Acer 5749 15,6" | Intel Core i3-2330 | 4GB DDR3 | Intel HD3000 | Samsung 840 250GB
Das Teil ist jetzt etwas älter als 2 Jahre und damit aus der Garantiezeit raus. Entsprechend habe ich auch wenig Berührungsängste beim Aufschrauben. Hierbei eine Warnung:
Bevor ihr an euren Notebooks rum schraubt, vergewissert euch noch einmal über die Garantiebestimmungen des Herstellers, denn eventuell geht diese verloren!
Hier einmal die Werte vor dem Eingriff:
Schon nach einer knappen Minute liegt die Temperatur der CPU bei über 80Grad und der Takt wird gedrosselt. Ich habe das Programm nicht weiter laufen lassen, aber ich denke man erkennt mein Problem.
Also schnell alle Stecker abgezogen und den Akku entfernt, so präsentiert sich mein Notebook von unten:
Mein Notebook hat keine Serviceklappen, daher muss ich die gesamte Unterseite entfernen. Entsprechend muss ich ca. 20 Schrauben entfernen und dann an einer Ecke vorsichtig die Abdeckung anheben. Mit ein paar Schlitz-Schraubenzieher ploppt dann eine Ecke nach der anderen ab. Nervig sind besonders die Anschlüsse für den Sound da diese mit dem Plastik ummantelt sind und aus dem Notebook heraus ragen. Daher sollte man sich diese Ecken immer für den Schluss aufheben (und beim späteren Zusammenbau auch genau da wieder anfangen!).
Es empfiehlt sich bei den kleinen Schrauben auch einen kleineren Schraubenzieher zu verwenden, die großen sind zu ungenau und zerstören die Schraubenköpfe nur.
So präsentiert sich dann das Innere meines Notebooks:
Links liegen die Laufwerke und zwei USB-Anschlüsse, unten der Arbeitsspeicher, rechts das Wlan-Modul und zahlreiche Anschlüsse, oben würde dann der Akku sitzen.
Wie man sehen kann, ist die Northbridge(das Teil links neben der CPU) unter einer Metallabdeckung versteckt. Darunter sitzt ein Wärmeleitpad, mangels Ersatz habe ich dort auch nichts weiter angerührt. In der Mitte sitzt die CPU(inklusive HD3000-Grafikchip). Die Abwärme wird von einer langen Heatpipe nach rechts zu ein paar Kühllamellen geführt auf die ein kleiner Lüfter pustet. Sieht alles nicht überragend aus, immerhin müssen 25W Abwärme entsorgt werden.
Hier nochmal die Kühllösung im Detail:
Also entfernte ich die drei Schrauben der CPU-Kühlung und genau eine Schraube mit der der gesamte Kühlapparat rechts gehalten wurde. Vorher musste ich noch das Kabelgewirr entfernen, was aber mit etwas Vorsicht machbar ist(Den Lüfteranschluss nicht vergessen!).
So sieht die Kühlvorrichtung dann von unten aus:
Wie man an der Wärmeleitpaste schon sehen kann, hat Acer im dem Punkt mal völlig übertrieben
Das hätte auch für 2 CPUs gereicht ^^ Man sieht auch das der CPU-Kühler nicht richtig auf der CPU saß, links ist kaum noch Wärmeleitpaste auf der CPU während rechts die Paste schon eingetrocknet ist. So habe ich auch den Kühler nicht mehr vollständig von dem hartnäckigen Zeug entfernen können, auch Glasreiniger und Alkohol halfen nichts:
Rechts im Bild sieht man die Notiz eines Acer-Mitarbeiters, "i3" soll das wohl heißen, die selbe Notiz steht auch auf der Heatpipe.
Wie man weiter oben schon sehen konnte, hatte sich im Kühler massig Staub gesammelt. Das bewahrheitete sich als ich die Kühlrippen umklappte:
Dabei hab ich den Kühler vor einer Woche schon gut entstauben können als ich mal von außen durchpustete und die Wollmäuse nur so flogen
Auch die CPU muss gereinigt werden bevor man neue Wärmeleitpaste aufträgt. Wärmeleitpaste trocknet gerne mal ein und klebt dann fest, diese Rückstände kann man wunderbar mit Wattestäbchen(die, die man nicht in die Ohren stecken soll! ) beseitigen. Die Oberfläche des CPU-Kerns (auch "Die" genannt) reinigt man am besten mit einem Taschentuch, dazu faltet ihr das Taschentuch einmal in der Mitte sodass ihr eine relativ feste Ecke bekommt und streicht dann vorsichtig über die Oberfläche. So sollte das Ergebnis dann aussehen:
Es blieben ein paar harte Reste übrig, aber ich wollte dem nackten Kern jetzt auch nicht mit Glasreiniger oder Alkohol auf die Pelle rücken. Das muss so reichen ^^ Man sieht auch schön wie sich meine Digicam im Die spiegelt, so muss es sein.
Wer immer schon mal wissen wollte wie eine Sockel 988-CPU von unten aussieht, bitte schön, das hab ich mir nicht nehmen lassen ^^
Beim auftragen der neuen Wärmeleitpaste habe ich bemerkt wie rutschig so eine Die ist. Ich benutzte die MX-2 von Arctic Cooling die eigentlich recht flüssig ist, aber trotzdem blieb diese nicht an der CPU haften als ich sie mit einem Taschentuch verteilen wollte. Ich habe sie dann grob mit dem Ende der Spritze verteilt, das sieht zwar nicht so schön aus, reicht aber auch
Schnell noch das Notebook zu geschraubt und einen Test gestartet. Das Ergebnis ist überwältigend, hier der Screenshot nach einer Minute:
Die Temperaturen liegen über 15Grad unter dem alten Wert und die CPU läuft mit vollem Takt!
Nach 10 Minuten pendelten sich die Werte dann bei knapp 72Grad ein. Der Lüfter dreht nun auch deutlich langsamer als vorher, das kommt der Geräuschkulisse zu Gute:
Fazit:
Insgesamt hat sich die Pflege voll und ganz gelohnt, die Werte bestätigen das. Ich empfehle jedem nach ein paar Jahren mal das geliebte Notebook zu entstauben und frische Wärmeleitpaste aufzutragen, wer einen PC zusammenschrauben kann bekommt auch das hin, auch wenn es etwas kniffliger ist
Trotzdem finde ich, das das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein sollte, ich erkenne nämlich noch Verbesserungspotential an der Kühlung, denn knapp 72Grad sind immer noch ein hoher Wert.
So sieht mein Notebook in der Gesamtübersicht aus:
Die Kühlschlitze der Abdeckung sind nur zur Zierde da und haben keinen Nutzen, daher muss der Lüfter die "Frischluft" vom inneren des Notebooks ansaugen und hat zur Abdeckung nur ein paar Millimeter Platz. Ob es wohl etwas bringen würde wenn ich in die Abdeckung ein paar Löcher bohre damit der Lüfter seine Frischluft von außen bekommt?
Desweiteren finde ich die Kühllösung im Inneren nicht optimal. Unter der Heatpipe sind noch ein paar Millimeter Platz:
Eventuell könnte man sehr flache Kühlkörper mit Wärmeleitkleber dort befestigen und damit die Kühlung wesentlich verbessern. Ich finde nur nirgends einen Shop der sowas im Angebot hat
Was haltet ihr von den Vorschlägen?
Grüße
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