Ich muss den Kritikern der "Tank"-Controls klar widersprechen und finde überhaupt nicht, dass sie "veraltet" ist. Es ist eben nur anders, als das was die modernen Spieler gewohnt sind.
Man muss wissen, dass Tomb Raider 1-5 cinematic Puzzle-Platformer inspiriert von Prince Of Persia oder Flashback waren, die auf präzises durchqueren der Levels ausgelegt waren. Die Bewegungsabläufe sollen sich dabei realistisch anfühlen, das heißt man läuft im Prinzip geradeaus und lenkt die Spielfigur dabei nach links und rechts wie ein Auto. Dabei hat man wie beim Fahren einen begrenzen Wendekreis und beim Rennen erhält man einen gewissen Schwung, weshalb man für manche Sprünge auch Anlauf nehmen muss. Dieses Steuerungsprinzip macht Spiele wie Tomb Raider einzigartig, weil es sich präzise und gleichzeitig sehr natürlich anfühlt. Und deshalb passt die "moderne" Steuerung auch nicht auf so ein Spiel. Das hat Crystal Dynamics auch schon bei TR Legend und Anniversary nicht verstanden. Meiner Meinung nach hätten sie die moderne Steuerung beim Remaster ganz weglassen sollen.
Die Herausforderung in diesen Spielen bestand aus dem Navigieren durch die verzweigten Levels selbst, dort Gegenstände und Schalter zu finden und dem Abschätzen, ob man den Sprung bis zur nächsten Kante schafft. Auch die Tatsache, dass man selbst eine Taste zum Festhalten drücken muss gehört für mich dazu. Das Spiel nimmt einen buchstäblich nicht an die Hand. Es sagt einem nicht, wo man hingehen muss, warnt einen nicht vor Gefahren und lässt den Spieler in sein verderben springen, wenn er nicht aufpasst.
Solche Puzzle-Platformer, mit realistischen Bewegungsabläufen die den Schwerpunkt auf die Navigation durch die Levels legen vermisse ich heutzutage und ich würde mir wünschen, wenn dieses Genre so wie der "Boomer-Shooter" mal ein Revival bekommt.