[Test] Das Keyboard 4 Professional

Aeton

Komplett-PC-Käufer(in)
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Jeder PC-Nutzer hat es, braucht es und schätzt es: ein Keyboard.
Doch dabei stellt sich immer die Frage:
Welches ist das beste, perfekte, welches ist "das Keyboard", das jeder haben will?
Das hat sich die Firma "Das Keyboard" zur Aufgabe gemacht und mit einem ihrer aktuellen Flaggschiffe,
dem "Das Keyboard 4 Professional" einen Versuch gewagt, dies zu verifizieren.
Ob das Keyboard 4 Professional seinem Namen alle Ehre macht,
oder ob es nur eines von vielen mechanischen Schreibern ist, will ich in diesem Review klären.


Danksagung

Zunächst möchte ich mich bei GetDigital für die Bereitstellung des Testsamples bedanken.


Verpackung und Lieferumfang

Die Verpackung schmückt außen - passend zu den verbauten blauen Switches - ein paar blaue Elemente, zwischen die sich mittig ein Bild der Tastatur legt.
Diese Schlichtheit zieht sich auch weiter durch den Inhalt des Kartons:
Öffnet man diesen, liegt neben der gut gepolsterten Tastatur und der besonderen Fußleiste nur noch eine Kurzanleitung in der Schachtel.
Die magnetische Fußleiste lässt sich nämlich neben ihrem Hauptnutzungsaspekt als kleines "Gimmick" auch als Lineal verwenden.

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Äußerlichkeiten und erster Eindruck

Zunächst sei gesagt, dass die erfolgreichen Model S Reihe von dem Das Keyboard 4 in Design und Funktion verbessert wurde.
Dazu zählen Dedizierte Multimediatasten, ein edles Aluminium-Design und 2 USB 3.0 Ports.
Die Tastatur ist relativ schlicht und fällt lediglich durch das rechts oben platzierte "Das Keyboard" Logo und den
darunter befindlichen Extratasten mit den Status LED´s, besonders aber durch den Drehregler mit seinen roten Akzenten.
Das Keyboard 4 wirkt mit seinen 1,3 kg hochwertig und ist extrem verwindungssteif.
Generell wirkt das auf einer Höhe gestaltete Gehäuse sehr slim und edel.
Das Ganze wird durch die abgeflachte Seiten, unterstützt, was das doch recht hohe Keyboard relativ dünn wirken lässt.
Die standardmäßigen Tastenkappen liegen in einem Gehäuse aus Plastik, das von einer Aluminiumplatte überdeckt wurde.
Letztere sieht rau aus, ist aber sehr glatt und resistent gegen Fingerabdrücke.
Auf eine Handballenauflage wird bei "Das Keyboard" generell verzichtet, diese wird meiner Meinung nach aber auch nicht benötigt.
Die Unterseite schmücken vier große Gummierungen, durch welche die Tastatur beim Tippen nicht wegrutscht, für ein angenehmes Schreiberlebnis ist aber ein höherer Winkel vonnöten.
Diesen erreicht man durch das Lineal, welches magnetisch unter die Tastatur geklemmt wird und auch über Rutschsicherungen verfügt.
Das Lineal hält fest unter der Tastatur, sie lässt sich so allerdings leichter verrücken als wenn sie flach auf dem Tisch liegt.
Allerdings passt das ungesleevte Kabel meiner Meinung nach gar nicht in den eher hochwertigen Look der Tastatur und lässt das ganze Konstrukt somit ein wenig billig wirken.
Die Gummioberfläche hat zudem zur Folge, dass das Kabel dadurch auch eher sehenlich beschädigt wird oder beim eindrücken Spuren hinterlässt.
Trotz alle dem sollte es mit seinen zwei Metern Länge für jeden ausreichend lang sein.

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Technische Details

Die mechanische Tastatur kommt mit vergoldeten Kontakten und langlebigen und präzisen Cherry MX Schaltern.
Die Tasten legen sich in ein Gehäuse aus Aluminium und schwarzem, mattiertem Kunststoff, was dem Keyboard eine edle Optik geben soll.
Mit einem Maß von 45,72cm x 17,27cm x 2,03cm ist die Tastatur relativ kompakt, aber mit größtmöglichem Winkel ziemlich hoch aufgebockt.
Das normale Layout wurde hierbei um Multimedia-Tasten erweitert, mit denen man die Audioausgabe starten und stoppen, zurück- oder weiterlaufen lassen kann.
Zudem wurde eine Standbytaste verbaut und ein großer Drehregler zur Steuerung der Lautstärke, der präzise Einstellungen verspricht.
Als letztes vefügt die Tastatur noch über einen Instant-Sleep-Knopf, um den Ruhezustand zu aktivieren und damit den Energieverbrauch zu senken.
Über den Multimediatasten befinden sich an der Seite zwei USB 3.0 Ports, die mit 5GB/s pro Hub für eine schnelle Datenübertragung sorgen.
Um den Winkel der Tastatur zu verstellen, wurde bei dem Das Keyboard 4 Professional anstelle der üblichen Plastikhebel auf eine
rote magnetische Fußleiste gesetzt, welche einen stabileren Stand als üblich verspricht.
Diese magnetische Fußleiste sorgt laut Hersteller mit der verbesserten Gehäusestruktur für ein vibrationsarmes Schreibgefühl und die
laser-gravierten Tasten sollen eine lange Haltbarkeit ohne Verblassen garantieren.
Die Tastatur wird natürlich per USB der dritten Generation über ein zwei Meter langes Kabel angeschlossen und funktioniert unter
jedem neueren Betriebssystem. Alle Varianten des Keyboards verfügen über zwei Windows-Tasten im Design des "Das Keyboard"-Logos.


Switches

Bei meiner Version des Keyboards 4 wurden die Blauen Cherry-Switches verbaut.
Diese sind ebenfalls wie die Braunen taktil, lassen bei der Auslösung allerdings ein lautes Klicken von sich hören.
Sie sind mit Goldkontakten versehen und lassen sich 4 mm durchdrücken, werden aber schon bei 2 mm betätigt und benötigen mit circa 60g Betätigungskraft etwas mehr als die Braunen.
Bekannt sind mechanischen Schalter neben ihrer charakteristischen Haptik vor allem für ihre Langlebigkeit, die bei diesen Switches bei 50 Millionen Betätigungen liegt.

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Tastenkappen

Die walzenförmig gestalteten Tastenkappen sind aus mattem Plastik mit einer leicht rauen Oberflächenstruktur und fühlen sich bequem, aber griffig für die Finger an.
Die laser-gravierten Beschriftungen verblassen nach knapp einem Monat der Benutzung nicht, verfärben sich aber schon nach wenigen Tagen ins Gräuliche.
Generell fühlen sich die Tasten auch ein wenig fettig an, was beispielsweise bei der Filco Majestouch 2 auch nach langer Benutzung nicht der Fall war.
Wahrscheinlich werden die Aufdrucke - besonders die der häufig benutzten WASD-Tasten - im Laufe der Zeit auch trotz der
Lasergravur verblassen, da ich bisher noch keine Tastatur hatte, bei der das nicht der Fall war, obwohl bei solch einer teuren Tastatur so etwas eigentlich nicht sein sollte.

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Praxistest

Das Keyboard 4 Professional legt laut Hersteller einen besonderen Wert auf Verarbeitung und Komfort.
Also, anschließen und lostippen.
Ich habe mich zunächst beim Tippen ein wenig in der Breite eingeschränkt gefühlt, aber nach einer Woche der
Eingewöhnung tippt man mit der Tastatur sehr angenehm.
Auch wenn die Tasten sehr weit aus dem Gehäuse herausstehen und damit einen etwas größeren Abstand zwischen den
einzelnen Tasten haben, vertippt man sich nach kurzer Zeit nicht mehr.
Die Tastenkappen sind sehr angenehm und durch ihre leicht walzenförmig gestaltene Oberfläche rutscht man beim Tippen nicht ab.
Die Beschriftung der Tastenkappen ist schön schlicht, weist aber nach knapp einem Monat Benutzung an den
häufig benutzten Tasten schon ein leichtes Verblassen des Aufdrucks auf, was aber ein Problem jeder Tastatur war, die ich bisher testen konnte.
Zudem verstehe ich nicht, weshalb beispielsweise das Scharfe S so kryptisch aussieht oder warum manche Zeichen, wie die der F-Tasten so
klein auf die Tastenkappen gedruckt wurden, obwohl doch ausreichend Platz ist.
Sonst gewöhnt man sich nach spätestens einer Woche an die Eigenschaften der Blue Switches, wenn man vorher die
MX-Brown hatte muss man hier ein wenig stärker zum Auslösen drücken, was aber auch für eine nochmals verbesserte Präzision führt.
Und ob man das Klicken der Switches nun mag oder nicht, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Trotz des gut haltenden Lineals rutscht die Tastatur relativ leicht über den Tisch, wird aber beim Tippen selbst nicht verschoben.
Die zwei USB-Ports sind ein nettes Extra und lösen den mehr oder weniger lästigen Griff zum PC-Gehäuse mit beispielsweise einem USB-Stick ab.
Über diesen Ports befinden sich die Extratasten und mit ihnen die Status LED´s, die meiner Meinung nach zu hell sind, was aber bei
nicht direktem Blick in die LED´s nicht weiter beim alltäglichen Gebrauch negativ auffällt.
Die Extratasten sind schön groß und funktionieren einwandfrei, besonders die Sleep-Taste, die den Computer
sperrt und die Bildschirme auf Standby setzt, ist ein tolles Extra, wenn man den Computer mal schnell verlassen will und zum Sperren eine
physische Taste auf der Tastatur griffbereit ist. Leider lässt sich aber der Aufdruck der Tasten bei einem gewissen Einstrahlungswinkel von
Licht nur bedingt erkennen, wozu der graue Aufdruck nicht gerade positiv beiträgt.
Nach einiger Zeit der Benutzung sollte sich diese Tastenbelegung allerdings eingeprägt haben, womit dieses Manko wegfällt.
Tippt man allerdings auf den markanten MX-Blue Switches und betätigt dann eine der Extratasten, wirkt die Haptik dieser fast schon
billig im Gegensatz zu den normalen Tasten.
Das unkonventionelle Drehrad rundet die charakteristischen Merkmale der Tastatur ab und fügt sich dem
"Workflow" mit seiner schnellen, aber auch genauen Anpassung der Lautstärke nützlich hinzu.
Lästiges und ungenaues herumschieben von Reglern und einhergehendes heraustabben aus Fenstern gehören damit getrost der Vergangenheit an.
Zudem ist das Drehrad durch sein Herausstehen und die roten Elemente ein echter Hingucker, eine affektive Auslösung durch den
geringen Widerstand kann aber ab und zu vorkommen und nervig sein.
Alles in allem bieten die Cherry-Switches in dem "Das Keyboard 4" wie versprochen ein
vibrationsarmes und ermüdungsfreies Tippen und Spielen und die Tastatur sieht im Großen und Ganzen nach einem Monat der Benutzung noch wie neu aus.


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N-Key Rollover

Wie die meisten hochpreisigen mechanischen Tastaturen verfügt auch das Das Keyboard 4 über das sogenannte N-Key-Rollover.
Hierbei werden - bei dieser Tastatur sechs - gleichzeitige Tastendrücke ohne Verzögerung erkannt, was vor allem für
Gamer, aber auch beim Schreiben von großem Vorteil ist.
Dieser Richtwert ist für einen Anschluss per USB normal, um ein
komplettes N-Key-Rollover garantieren zu können, müsste die Tastatur über einen PS/2 Anschluss verfügen.


Versionen

Das Keyboard 4 ist in fünf verschiedenen Varianten erhältlich.
Zum einen kommt die Tastatur wahlweise entweder mit den taktilen und lauten Cherry MX Blue Switches oder den
ebenfalls taktilen, aber leisen Cherry MX Brown Switches.
Daneben gibt es noch eine Ultimate-Variante der Tastatur, die ohne beschriftete Tastenkappen daherkommt und eine
Tenkeyless-Version, also ohne Nummernblock, welche auf den Namen Das Keyboard 4C Professional hört.
Alle Mac-User können auch aufatmen, denn das Keyboard gibt es auch mit dem Mac Layout und den beiden Switch-Versionen.
Zuletzt lässt sich die Tastatur noch in deutschem, britischem, skandinavischem oder US-amerikanischem Tastenlayout erwerben


Fazit

Mit einem Preis von 169,95 € ist das "Das Keyboard 4 Professional" eine mechanische Tastatur in der oberen Preisklasse, die mit einem
schlichten und trotzdem edlen Design und kleinen Extras kommt.
Positiv fällt hierbei die Verarbeitung, innovative Ideen wie der Drehregler oder das Lineal, die
Variabilität von Cherry-Switches und die Fingerabdruckresistenz ins Gewicht.
Trotz alledem gibt es natürlich auch ein paar negative Punkte, wie das nicht gesleevte Kabel, die Haptik der Extratasten
oder der verblassende Aufdruck, was die Tastatur im Endeffekt allerdings nicht sonderlich schlecht macht.
Doch für wen ist die Tastatur die richtige?
Wer auf Langlebigkeit setzen will, macht mit einer mechanischen Tastatur schon einmal nichts falsch, womit sich der
hohe Anschaffungspreis auch rechfertigen sollte.
Das "Das Keyboard 4 Professional" bietet zudem eine hohe Verarbeitungsqualität gepaart mit Minimalismus und praktische Features wie
die USB-Hubs und Extratasten und lässt sich somit eher in den Office Bereich einordnen, als die sonstigen blinkenden Schreiber, die sich
in diesem Preissegment der mechanischen Tastaturen herumtreiben.


Zu einem Aktionspreis von 149,95 € gibt es das "Das Keyboard 4 Professional" derzeit bei GetDigital zu erwerben:
Das Keyboard 4 Professional | getDigital
 
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