Nichts für ungut, aber das ist bei "plastik-geld" und barem auch nicht anders. Bei ersterem laufen haufenweise systeme im hintergrung und die benötigen viel strom bzw. werden auch immer mal erneuert. Bei bargeld sind es die druckerpressen, das spezial-papier für die scheine bzw. das metall für das hart-geld. Das verschlingt unmengen energie und unsummen in der produktion und am ende des lebens eines scheines/einer karte bekommt man nix davon zurück.
Das alles kostet uns also unsummen, die in form von gebühren (zusammen mit daten) oder steuergeldern bezahlt werden . Und ja, ich weiß, das sieht man nicht so, weil keiner dahin schaut.
Krypto-währung braucht dagegen nicht zwangsläufig viel energie. Proof of work ja, der rest nein.
Du hast prinzipiell Recht, auch andere Zahlungssysteme haben Eigenkosten und generieren keine neuen Werte. Allerdings gibt es zwei wesentliche Unterschiede:
1. Die Kosten z.B. des Euros sind im Vergleich zur umlaufenden Geldsumme winzig. Das ist ja einer der Gründe, warum Gelddrucken so extrem lukrativ ist (sei es durch EZB oder durch Geldfälscher): Es kostet praktisch nichts, einen weiteren digitalen Euro zu schaffen und es kostet fast nichts, einen neuen Euroschein zu prägen. Auch der reine Geldverkehr bei den Banken, also die Verwaltung des Geldes, macht nur einen Bruchteil der Gesamtwirtschaft, also der umlaufenden Euros aus. (Und diese "Kosten" enthalten noch einiges an Arbeitsplätzen, Steuern und Serviceleistungen, nicht nur verbrauchte Hardware und Energie.) Proof-of-Work-Miner dagegen müssen diversen Online-Profitabilitäsrechnungen zu Folge dagegen zwischen 50 und 90 Prozent ihrer Einnahmen in Strom und neue Hardware investieren, um am Ball zu bleiben. Und diese Einnahmen repräsentieren bei zum Beispiel Bitcoin derzeit rund 1 Prozent des gesamten Währungsvolumens jährlich, obwohl BTC mehrheitlich gehalten und nicht gehandelt wird.
2. Um die steuerfinanzierte Unterhaltung des Euro kommt man ohnehin nicht drum herum. Wenn du nicht "in Euro investierst", sondern ausschließlich andere Währungen nutzt, bekommst du deine Steuern nicht wieder ausgezahlt. Wenn du nicht in Bitcoin investierst, kannst du deinen nicht-bezahlten Anteil der BTC-Betriebskosten und BTC-Spekulantengewinnne dagegen behalten.
PoS ist in der Tat anders gelagert, was die Kosten angeht – zumindest technisch. Praktisch stehen hinter allen großen PoS-Coins Profite ausschüttende Unternehmen. Deren Gewinne werden genauso von den Käufern der Währung finanziert und können bei Verkäufen nicht wieder ausgeschüttet werden. Nur wer als Idealist z.B. Gridcoin investiert, ist von solchen Verlusten natürlich komplett befreit, wird aber vermutlich trotzdem nicht reich.
Eigentlich reitest du hier aber auf einem Nebensatz herum. Größer und somit wichtiger sind die von professionellen Händlern abgeschöpften Gewinne. Auch die können Kleininvestoren nie wieder reinbekommen; die Gewinne dieser einen sind immer Verluste aller anderen. Wer gegen Banken die schneller und besser informierten Deals hinbekommen möchte oder gar vor Musk wissen will, was Musk als nächstes twittert, muss deutlich mehr als 24 Stunden täglich aufwenden. Sonst kann er nur hoffen, dass andere noch schlechter spekulieren als er selbst und dass er deren Geld einsacken kann – solange der Crypto-Hype anhält zugegebenermaßen keine unwahrscheinliche Option.
Und wenn du schon sagst werte... [angenommenes szenario]
Ich sage jetzt z.b. deine arbeit ist nix wert. Da ist am ende des tages nichts von dauer entstanden und überhaupt... Gehst du jetzt deswegen ohne gehalt jeden tag heim? (ist vermutlich mehr als ich hab...aber egal) Ich vermute nicht, denn andere sehen das anders und bezahlen für dein tun.
Oder gold... Was nützen dir 100 t davon, wenn niemand etwas dagegen tauschen will? Hat das dann noch einen wert?
Was ich damit sagen will, alles hat nur den wert den man ihm zu misst. Das gilt für deine arbeit, handwerker- , ingenieurs- oder andere leistungen, edelmetalle und was es sonst noch so gibt und das schließt kryptowährungen mit ein. Also, nur weil du krypto`s bedeutungslos findest, muß das noch lange nicht so sein.
Ich habe niemandem seiner Arbeit und auch keiner Kryptowährung eine Bedeutung abgesprochen. Ich habe gesagt, dass letztere keine Werte produzieren und das unterscheidet sich von einer ganzen Menge Tätigkeiten, einschließlich Hardware-Testern. Wenn die ihre Arbeit gut machen, produzieren am Ende nämlich Informationen, die einen gewissen Wert darstellen – so zumindest der Anspruch. Aber eine Währungseinheit ist kein Mensch und leistet per definition gar keine Arbeit. Sie ist auch keine Maschine oder ein Unternehmen, die als Gesamtsystem einen Wert ausspucken können, sondern ein passives Token.
Wenn du einen guten Redakteur kaufst, Information produzieren lässt und zum gleichen Preis wieder verkaufst, hast du als Nettogewinn Informationen, die zu zusätzlichen verkaufen kannst. Das System "Redakteur" schafft also insgesamt Werte und in (gute) "Redakteure" zu investieren lohnt sich somit immer und für alle auch im langfristigen Schnitt. Oder zumindest "gerade im langfristigen Schnitt und für alle", auf kurzen Zeitskalen profitien einige sehr gut davon, wenn andere schlecht informiert sind. (Allegemein krankt das Beispiel natürlich daran, dass gute Redakteure gar nicht käuflich sind.
)
Wenn du dagegen einen Bitcoin kaufst, dafür noch Transkationsgebühren bezahlst, und ihn später zum gleichen Preis wieder verkaufst, hast du unweigerlich Verluste gemacht. Damit sich die Sache lohnt musst du zwingend jemanden finden, der bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen – und dieses Prinzip lässt sich aus offensichtlichen Gründen nicht bis in alle Unendlichkeit fortsetzen. Irgendwann endet es, weil niemand noch mehr zahlen kann oder will und wenn du dann die durchschnittliche Bilanz über alle Käufer und Verkäufer bildest, ergibt sich ein Verlust, der dem Gewinn der Stromkonzerne, Miner und Hardware-Hersteller entspricht. Dieser relativ kleine Verlust ist aber extrem ungleich verteilt und wird mehrheitlich von denen getragen, die zu spät gekauft haben und keine Möglichkeit mehr hatten, zu einem wenigsten leicht höheren Preis zu verkaufen.
Ach Torsten.
Wie oft denn noch ?
Sorry, dass ich den Leuten manchmal Fakten nenne. Aber es ist wortwörtlich mein Job, Informationen zu vermitteln.
Wenn dir das nicht passt, kannst du mit deiner Dauerwerbesendung gerne auf eine andere Plattform wechseln, anstatt persönlich zu werden. Die Duldung ist aus Regelsicht ohnehin grenzwertig.
Niemand kann sie abschalten ? ? Frag mal in china nach wies den Minern dort geht… Anyhow, ein grandioses Gastspiel, kleine Ouvertüre zu dem baldigen usdt / btc crash, macht einfach lust auf mehr !
Selbst wenn es jemandem gelingen sollte, eines der p2p-Netzwerke komplett lahmzulegen, könnte es zumindest jeder wieder anschalten, was den ganzen Versuch recht fragwürdig macht. Das entscheidende ist auch nicht, ob irgendjemand Kryptowährungen betreibt, sondern ob sie jemand nutzt. Es gibt wortwörtlich tausende, die keinerlei Bedeutung haben, weil niemand in sie investiert. Die zwei großen und eine handvoll kleinerer Coins, bei denen das anders ist, stellen eine absolute Ausnahme dar.
Aber auch bei denen ist die von Investoren regelmäßig geäußerte Hauptmotivation die Hoffnung auf einen späteren Verkauf zu höheren Preisen, also pure Spekulation. Und Spekulanten sind ein unzuverlässiges Häufchen, wie die Kursentwicklung der letzten Tage mal wieder gezeigt haben.