News Straßenpreise für Ryzen 9000: Der 9900X ist auffällig

Wie ich schon vor Monaten hier geschrieben habe, ist Ryzen 9000 für mich nur ein Refresh, fast schon ein Rebrand.
Habe da von Anfang an nichts erwartet, wo dann der 800er Chipsatz vorgestellt wurde war mir klar wohin die Reise geht. Neuerungen? Fehlanzeige! AMD ruht sich etwas aus, wie Intel damals zur Quadcore Ära.

Vielleicht wird ja Shimada Peak wenigstens interessant mit noch mehr L3, kommt dieser wie Versprochen auf TRX50 Sockel werde ich eher wieder einen Threadripper kaufen.
 
Fun-Fact:
Es gab bei früheren Ryzens auch offenbar eine (sehr) kleine Anzahl von 2-Die-8-Kernern:

Also wo man 8 (oder sogar 6!) Kerne aus zwei teildeaktivierten Chiplets zusammengekratzt hat. Ich vermute da aber dass es eigentlich 12- oder 16-Kerner hätten werden sollen die dann am Ende doch die Qualifikation nicht ganz geschafft haben und man sie statt sie wegzuwerfen dann zu 8ern degradiert hat.

Mir ist noch kein Fall zu Ohren gekommen, bei dem die Kerne so eines Exemplars über beide CCDs verteilt gewesen wären. Das würde auch von der Cache-Logik her zu Problemen führen. Da die grundlegende Funktionstüchtigkeit von Chipbereichen bei modernen Packagingverfahren schon am nackten Chip respektive in Teilen schon auf dem Wafer geprüft wird, sind 2-CCD-Substrate mit weniger als sechs funktionierenden Kernen pro CCD auch sehr unwahrscheinlich und für mangelnde Taktbarkeit hat(te) AMD die Abstufung x950X => x900X => x900. Möglich, dass in seltenen Fällen selbst das Taktziel des kleinsten Ryzen 9 verfehlt und deswegen ein x700_ oder ein x600X daraus werden muss. Wahrscheinlicher ist aber, dass eines der CCDs beim Packaging nachträglich beschädigt wurde oder das es schlichtweg Downlabeling auf Marktgründen ist.

Wenn man 100 x800X und 500 x9x0X auf Lager liegen hat, aber statt Ryzen-9-Bestellungen eine Anfrage nach 500 x800X reinkommt, dann hat man zwei Möglichkeiten:
- Dem Kunden 100 Oberklasse-CPUs verkaufen und ihn für weitere 400 zu Intel weiterschicken.
- Dem Kunden 100 Oberklasse-CPUs verkaufen und dazu 400 eigentlich-High-End-CPUs mit frischem Oberklasse-Label.
Kann sich jeder selbst ausrechnen, was sinnvoller ist. Trotz Fremdfertigung & Co würde es mich überraschen, wenn ein Dual-CCD-Ryzen mehr als 200 US-Dollar Stückkosten verursacht, eher sogar noch unter 150 US-Dollar. Ihn für 250 US-Dollar als Ryzen 7 zu verkaufen bringt somit zwar deutlich weniger Gewinn als für 350 bis 450 US-Dollar als Ryzen 9, refinanziert aber immer noch mehr Entwicklungskosten als gar nichts zu verkaufen.
 
Die Leute gucken halt meist auf die Balken und da zeigt sich, daß die neuen Ryzen-CPU's eben nicht so viel ryzen:D

Kein Wunder, daß da der geneigte Interessent eher zurückhaltend reagiert und Preisanpassungen die Folge sind. Mangelnde Nachfrage-sinkende Preise...

Da können diese CPU's noch so effizient zu Werke gehn.

Gruß
 
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